Sind bei Dir Balance und Emotionen im Gleichgewicht?

Spielerischen Übungen sorgen für eine positive Balance und Emotionen des Reiters
Wie steht es eigentlich um Balance und Emotionen bei Dir auf dem Pferd?

Koordiniert und elastisch- dabei immer im Gleichgewicht und Herr der Lage. Am besten noch ein lässiges Lächeln im Gesicht, das wäre der Traum vieler Reiter.

Doch wie sieht die Realität zum Thema Balance und Emotionen aus?

Dass sie immer abhängig von der aktuellen Situation ist. Wenn Du gerade mit einer goldenen Schleife vom Turnier kommst ist sie sicherlich besser als wenn dein Hosenboden nach einem Ritt durch den Wald sandig ist.

Balance und Emotionen spielen immer zusammen

Denn beides wird von sehr alten Anteilen unseres Gehirns gesteuert. Das Limbische System sitzt im Stammhirn und kontrolliert neben allen unseren Gefühlen auch unsere Haltungs- und Bewegungsreflexe. Nur wenn wir uns sicher fühlen, lässt es uns locker und ausbalanciert den Bewegungen des Pferdes folgen. Sobald es etwas wahrnimmt, was den Reiter vom Pferd holen oder besser gesagt sein Überleben gefährden könnte, setzt es einen Alarmmodus in Gang.

Dieser geht mit einer verstärkten Anspannung aller Muskeln einher, die ein Oben bleiben oder ein Weglaufen vor dem potentiellen Feind ermöglichen. Schon muskulär ist dann eine ausgeglichene Gewichtsverteilung für eine ausbalancierte Bewegung nicht möglich. Denn für eine koordinierte Bewegung müssen bestimmte Muskeln locker gelassen werden, um die Ausführung fein zu steuern.

Wie gut fühlt sich so ein angespannter Weglaufmodus an?

Nicht so gut, dass Du lächeln möchtest, oder? Hast man auch gar keine Zeit dafür, denn dein Gehirn filtert in so einem Gefahrenmodus alle Reize für das Bewusstsein aus, die uns von der Bedrohung ablenken könnte. Also Witze erzählen im Sturmschritt oder flotten Jagdgalopp fällt meistens aus.

Erst wenn alles überstanden ist oder man nach einer Schrecksekunde durchgeatmet hat, kann man wieder lachen und sich auf die guten Momente des Lebens besinnen.

Das ist eine physiologische Reaktion, die das Überleben der Menschheit bis heute gesichert hat. Auch Pferde lassen sich im Fluchtmodus weder kuscheln noch sind sie lernbereit!

Also muss man, wenn man Balance und Emotionen kontrollieren möchte, dafür sorgen, dass man sich in einer sicheren Umgebung befindet. Nur wenn man sich geborgen fühlt, kann man ein Techniktraining absolvieren oder im Gleichgewicht agieren. Dann fällt es einem leicht fällt, locker und leicht auf dem Pferd zu sitzen und Zeit für einen Plausch mit dem Mitreiter oder ein Witzchen zu haben. Das ist dann das, was als gute Laune mit und auf dem Pferd ´rüberkommt.

Unterbrechen kannst Du diesen Überlebensmechanismus an zwei Stellen:

Zuallererst musst Du wissen, wie es um dein eigenes Gleichgewicht steht. Wenn das Gehirn findet, dass Du dich auf dem Pferd in einer Bedrohungssituation befindet, wird es den Überlebensmodus aktivieren und das Klemmen nicht aufgeben.

Ist es gut, kannst Du die Wahrnehmung nutzen, um deine eigene Körperspannung erspüren. Die kannst Du dann auch gezielt wieder los- lassen, wenn Ruhe eingekehrt ist.

Das gelingt beispielsweise durch tiefes Ausatmen und ein sich anschließendes Neusortieren aller Körperteile. Je bessere Rumpfmuskeln man übrigens hat, desto leichter laufen die körpereigenen Gleichgewichtsreaktionen. Beides kann man trainieren.

Nur als Reiter im Gleichgewicht kann ich auf dem Pferd positive Emotionen zulassen.

Dann fühlt sich das Gehirn sicher und lässt Bewegungsmuster zu, die Spaß machen und sich gut anfühlen. Nur wenn ich mich selber locker fühle, komme ich in den „Gut- drauf“ Modus. Ansonsten sucht unser Wahrnehmungssystem nach Dingen, die unsere Sicherheit bedrohen könnten und schaltet unbewusste Schutzprogramme.

Also lohnt es sich, als Reiter an der Balance anzusetzen, um die eigenen Emotionen zu kontrollieren. Dann gelingt der unbeschwerte Ritt in Feld und Flur. Anders gesagt: Nur wenn wir uns auf dem Pferd sicher fühlen ist ein flexibler Sitz auf dem bewegten Pferd möglich. Und ein variabler Sitz ist die beste Voraussetzung auch mit Spaß in unterschiedlichem Gelände reiten zu können. Dann kann man sein Bewegungsverhalten und auch die eigenen Stimmung bewusst an die jeweilige Anforderung anpassen.

Idealerweise hat man eine Vorstellung der eigenen Bewegung und der des Pferdes.

Denn nur, wenn man sich auf die geplante Bewegung einstellen kann, wird man zügelunabhängig sitzen, weil dann das Gehirn im Vorfeld die Rumpfmuskeln aktiviert, die die richtige Anspannung ermöglichen. Dann können die Arme so locker bleiben, dass sie der Bewegung des Pferdemauls folgen.

Deshalb ist es immer gut, den Oberkörper für die Kontrolle von Balance und Emotionen zu trainieren. Weiterhin alles, was die eigene Koordination und Wahrnehmung verbessert.

Allerdings ist nicht jeder Tag gleich.

Es gibt Tage, da fehlt es an innerer Ausgeglichenheit. Darunter leiden dann auch die körperliche Verfassung und der lockere Sitz im Gleichgewicht.

Kennst Du das? Dass es Tage gibt, an denen es läuft wie geschmiert? Und an anderen Tage bekommt man keine vernünftige Wendung geritten!

Neben den äußeren Faktoren liegt es dann oft an der fehlenden mentalen Losgelassenheit. Weil man aus dem letzten Loch pfeifend in den Stall gehetzt ist. Und dann wenig Zeit und noch eine ganze Menge Anderes im Kopf hat. Dann wäre es gut, innerlich durchzuatmen und sich auf etwas Schönes zu besinnen, bevor man aufs Pferd steigt.

Also gehört auch die richtige Vorbereitung zu positiven Emotionen des Reiters.

Wie man das am besten macht, wird Thema des diesjährigen Tag des Cleveren Reiters sein. Zum Thema Reiten mit Herz und Verstand erwarten wir am 08.10.2022 vier Vorträge mit vielen praktischen Ansätzen, die sich genau damit beschäftigen. Mit gezielten Anleitungen und Ideen, wie Du Aufregung und Lampenfieber in den Griff bekommst, ist der Tag ein echter Joker für Reiter.

Corinna Jungblut – Pohl wird neben theoretischen Grundlagen Ansätze aus dem Neuro-Rider® Programm und Brain Gym® für Reiter zeigen, mit denen man sich schnell in eine gute Verfassung bringen kann.

Der ehemalige Springreitprofi Björn Biedermann wird aus dem Nähkästchen plaudern und erklären, wie man sich gut auf bevorstehende Herausforderungen vorbereiten kann.

Als ehemalige Ausbilderin für Physiotherapeuten wird Marlis Schubarth erklären, wie das limbische System eigentlich funktioniert und wie es Emotionen macht.

Karten bekommt Ihr unter dem Link. In dem Preis für das Tagesticket sind Verpflegung und Getränke für den Tag enthalten. Der Tag des Cleveren Reiters findet am 08.10.2022 auf dem Zossenhof im Süden von Berlin statt.

Ich freu´ mich auf Dich und wünsche einen allseits balancierten Ritt,

Corinna von ReitClever

#MEHRWissenfuerReiter

#sicherreiten

#dertagdercleverenReiter

#hochwertigeswissenfuerreiter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert