Kalt draußen, oder? Zeit für ein Warm Up für den Ritt

Wärmst Du dich vor dem Reiten auf? Ein effektives Warm Ip für den Ritt ist sinnvoll
Wärmst Du dich vor dem Reiten auf?

Kein anderer Sportler wärmt sich im Normalfall so wenig auf wie ein Reiter. Er holt zwar meistens sein Pferd vom Paddock und putzt es vor dem Reiten. Vielleicht läuft er mit ihm auch noch ein paar Minuten Schritt. Aber das war es dann meistens auch schon… Oder bist du anders?

Sicherlich kennst du das Aufwärmen aus dem Sportunterricht. Bevor es richtig losging, musste man sich warm laufen. Je nachdem wie gut der Sportlehrer war, gab es auch ein paar Lockerungs- und Dehnübungen, um alle beteiligten Strukturen aufzuwärmen.

Dass das richtig sinnvoll ist, musste ich als Jugendliche am eigenen Leibe erfahren. In der Turnhalle waren schon Geräte aufgebaut und ich liebte es, am Stufenbarren zu turnen. Noch bevor der Unterricht begann, schwang ich mich rauf und wollte einen Abgang mit einem Schwung über den oberen Holm machen. Das Ergebnis war eine schöne Zerrung im großen Brustmuskel, die noch lange nachwirkte.

Warum ist ein Warm Up für den Ritt sinnvoll?

Nahezu in jeder Sportart ist es üblich, alle beteiligten Strukturen im Vorfeld aufzuwärmen. Nur ein Reiter schwingt sich gleich aufs Pferd. Schließlich hat er sein Pferd im besten Fall von der Wiese geholt und überall ausgiebig geputzt. Wenn er das wirklich gemacht hat, ist tatsächlich schon eine großer Teil seines Körpers aufgewärmt. Aber meist gestaltet sich das Holen des Pferdes vom Paddock weniger einem flotten Marsch über mehrere hundert Meter, sondern gleicht einem gemütlichen Bummeln von Grasbüschel zu Grasbüschel. Oder weil es heute einmal flott gehen muss, wird mit der Wurzelbürste die Sattel- und Gurtlage frei gekratzt, ein paar Stöckchen oder Gräser aus dem Schweif gepult und los geht’s. Hufe kann man auch hinterher auskratzen, dann ist das ein Aufwasch mit dem Fetten.

Reiten ist vor allem ein Sport, bei dem unsere Bewegungskoordination gefordert wird. Damit man locker in der Mittelpositur sein kann, müssen vor allem die Hüftgelenke frei beweglich sein. Auch sollten die Rumpfmuskeln koordiniert zusammen arbeiten, um kleine Gewichtsverlagerungen für eine gute Balance zuzulassen. Das bedeutet Nuancen von etwas Spannung in der einen Muskelgruppe zugunsten von etwas mehr loslassen in einem anderen Muskelbündel. Deshalb ist es nicht nur sinnvoll, Gelenke, Sehnen und Bänder aufzuwärmen, sondern vor allem unsere neuronale Steuerung wach zu machen. Wenn sich das Gehirn auf einen guten Input aus der Peripherie verlassen kann, kann es in der Folge auch einen guten Output, sprich einen gut ausbalancierten Sitz auf dem Pferd steuern.

Also gehört zu einem guten Warm Up für den Ritt, sensorischen Informationen aus dem Körper zu liefern, damit die im Gehirn für die Bewegungsplanung genutzt werden können. Das kann man durch ein festes Abrubbeln des Oberkörpers, der Beine und der Arme erreichen. Das feste Streichen aktiviert sämtliche Oberflächenrezeptoren und bewirkt ein Feuerwerk an Impulsen im Gehirn. Als nächstes kann man die großen Gelenke bewegen, die man fürs Reiten braucht: Hüften, Knie und Sprunggelenke, die gesamte Wirbelsäule aber auch Schultern, Ellenbogen und Hände. Dann weiß das Gehirn über den Zustand seiner Extremitäten Bescheid und kann sie für gefühlvolles Reiten auch dosiert ansteuern. Also kann es eine koordinierte Bewegung steuern, das ist zweite wichtige Fähigkeit auf dem Pferd, die wir neben einer guten Beweglichkeit brauchen.

Kennst Du den Begriff „ausbalancierter Sitz“?

Da steckt die dritte wichtige motorische Fähigkeit fürs Reiten drin. Nämlich Balance.

Warm Up für den Ritt
Wie gut ist dein Gleichgewicht?

Gleichgewicht wird nicht nur über die Gelenke und Muskeln, sondern auch über die Augen gesteuert. Je schwächer das Gleichgewicht, desto mehr halten wir uns mit den Augen fest. Unsere Zentrale nutzt vor allem Informationen aus den Augen, um den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Deshalb ist es gut, vor dem Reiten die Augen warm zu machen, bzw. die Augenbewegungen zu justieren, damit das Gehirn scharfe Informationen bekommt.

Wie man das schnell und effektiv machen kann, zeige ich Dir in den folgenden Videos, die du hier im Shop abrufen kannst. In Teil 1 geht es um die Verbesserung der Mobilität im Hüft-Becken-Lendenwirbelsäulenbereich und im Teil 2 um die Anregung der Bewegungskoordination.

Viel Spaß damit und einen allzeit lockeren Ritt,

Corinna von Reitclever

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