Der beste Weg zu sich und seinem Pferd, NL November 2022

„Der beste Weg, um herauszufinden, was wir wirklich brauchen, ist das loszuwerden, was wir nicht brauchen.“

Anna Kondō Aufräum-Expertin
Der beste weg zu sich und seinem Pferd heißt innehalten, fühlen und bewusst weitermachen!
Der beste Weg zu sich selbst ist ein harmonischer Ausritt!

Dieses Zitat habe ich vor kurzem in der Story meines Lieblingsradiosenders gelesen.

Nur geht es bei uns Reitern selten ums Aufräumen. Es sei denn wir müssen im Sattelschrank Platz für die neuste Winterkollektion Schabracke, Fliegenhaube und Bandagen schaffen.

Wohl dem, der das in der aktuellen Zeit tut.

Egal wo ich hinhöre, müssen die meisten Leute ihr Geld zusammenhalten. Das merken wir Reitlehrer und Kursveranstalter genauso wie aktuell die Futtermittelhändler und Reitsportgeschäfte.

Wenn das Budget knapp ist, kann eine Bestandsaufnahme tatsächlich der beste Weg zu der Frage sein, was ich wirklich brauche und möchte. In Zeiten teurer Preise kann es eine Entlastung bedeuten, Wege zu sparen. Beispielsweise den Einkauf auf einer Strecke zu erledigen, den man sowieso fahren muss.

Konsequent nur das füttern, was das Pferd braucht.

Gutes Rauhfutter, angepasste Minerealien und tägliche Bewegung sollten im Idealfall reichen. Wenn es Mangelzustände und Erkrankungen gibt, bekommt es dafür natürlich entsprechende Präparate. Aber nicht durchgängig 52 Wochen im Jahr.

Das schafft eine Entlastung des Geldbeutels und der enger werdenden Futtermittelsituation. Eingespartes in regelmäßigen Korrekturunterricht zu stecken, ist in meinen Augen viel wichtiger als ein neues farblich passendes Outfit. Auch die eventuell damit verbunden Gewichtsreduktion, denn Deutschlands Freizeitpferde sind eher zu dick als zu dünn.

Sowieso bin ich überrascht, was ich beim Aufräumen alles an lange nicht Getragenem im Schrank finde. Ziehe ich doch meist nur die Lieblingsklamotten an. Genauso geht es mir, wenn ich alte Kursmitschriften lese. Was ich schon mal alles wusste…

Wo wir besser nicht sparen sollten, ist an unserem eigenen Körper.

Der beste Weg zu einem lockeren Sitz im Sattel ist bei sich selbst anzusetzen. Auch dort bedeutet weniger Gewicht mehr Bewegungsfreude für das Pferd. Viele Reiter, die ich kenne, tun alles für Ihr Pferd und stecken ihren letzten Cent in seine Ausrüstung und Versorgung.

Genauso wichtig ist es aber, für sich und eine eigene gute Ernährung zu sorgen. Der schnelle Snack vom Bäcker ist selten der beste Weg für eine hochwertige Nährstoffversorgung, geschweige denn für einen knappen Geldbeutel.

Ernährung ist individuell.

Jeder Körper steht vor anderen Herausforderungen. Deshalb hat er auch spezielle Bedürfnisse. Ganz grob kann man sagen: je hochwertiger die Lebensmittel sind, die ich zu mir nehme, desto bessere Inhaltsstoffe stehen mir auch zur Verfügung. Also wäre es gut, anstatt regelmäßig belegte Brötchen oder Teilchen vom Bäcker zu kaufen, die meist mehr Fett und Zucker enthalten, als für unsere aktuelle Gewichtssituation sinnvoll ist, dasselbe Geld in höherwertigere Bioprodukte zu stecken. Je umweltfreundlicher Lebensmittel produziert werden, desto weniger belasten sie die Natur und die Menschen, die in der Produktion arbeiten. In dem Wort steckt Leben. Also sollten die dazugehörigen Mittel am besten auch Natürliches enthalten.

Dein überlegtes Einkaufen von heute kann die Futterpreise von morgen beeinflussen.

Anders gefragt: wie hoch werden die Preise steigen, wenn die Klimaerwärmung weiter so voranschreitet? Wir müssen bei uns selbst ansetzen, um gemeinsam etwas zu bewegen. Genauso vergrößert sich die eigene Unbeweglichkeit durch tägliches Autofahren. Besser wäre es, mal wieder zu Fuß zu gehen oder Fahrrad zu fahren.

Weihnachtszeit ist Qualtiy Time. Jeder möchte die kostbaren Feiertage auch zu einer geschenkten Zeit machen. Abgesehen davon, dass ich den ersten Advent in diesem Jahr nur nicht verpasst habe, weil in meiner Praxis in der Woche vorher schon dekoriert wurde. Den Run auf die Einkaufszentren dieser Stadt verkneife ich mir gerne. Auch wenn er körperliche Ertüchtigung versprechen würde, sobald man volle Beutel nach Hause trägt. Doch viel besser, als die dreißigste Tasse im Küchenregal oder das fünfundzwanzigste Sockenpaar im Schrank zu haben, ist es doch, auf sein Herz zu hören.

Was brauchen mein Pferd und ich tatsächlich?

Was wünsche ich mir wirklich?

Um das herauszufinden, hilft ein bisschen Muße. Nur wenn der Wunsch aus dem Innersten kommt, kann man ihn auch aus vollem Herzen genießen.

Wenn du dich nach einer ausgiebigen Sporteinheit so richtig wohlig warm fühlst, ist das unbezahlbar. Um die auch gleich für einen verbesserten Reitstil zu nutzen, ist es wichtig, sie individuell auf die eigenen Baustellen abzustimmen. Solltest du schon die eine oder andere Blessur haben, ist es vielleicht eine gute Idee, dir dabei Unterstützung zu holen (Nähere Informationen findet du unter dem blauen Link). Wenn du lieber einfach so drauflos turnst, ist es im Zweifelsfall immer die Hüfte, der du für einen guten Ritt Aufmerksamkeit zollen solltest.

Wie auch immer- genieße die bevorstehende Zeit und achte auf das, was dir als der beste Weg erscheint! Dein Bauchgefühl findet die für dich richtige Abzweigung, wenn du es lässt.

Eine schöne Vorweihnachtszeit mit deinen Lieben und deinem Pferd wünsche ich dir,

Corinna von Reitclever

#Ernährungfürreiter

#bessersitzenbesserreiten

#happyadventszeit

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