Tradition trifft auf Moderne auf der Equitana 2023

Tradition trifft Moderne. Klassische Reitlehre neu verpackt.
Mein Buch wird auf der Equitana 2023 präsentiert

Ich sitze im Zug von Bochum nach Berlin. Spannende Tage liegen hinter mir.

Die FN hatte mich eingeladen, zur Präsentation meines Buches „Besser Reiten- locker bleiben in Hüfte Knie und Rücken“ einen Vortrag auf der Equitana 2023 zu halten.

Was ist das für ein buntes Spektakel dort! Ich bin froh, das mal live und in Farbe erlebt zu haben.

Wenn man durch die Hallen schlendert, ist das am Wochenende ganz schön voll. Aber ich verstehe nun, warum die Messe so ein Zugmagnet ist. Aussteller der ersten Stunde stehen neben Youngstern. In den Ringen eine Vorführung nach der anderen und Social Media Stars bereichern das geschäftige Treiben allerorts..

Willkommen in der Realität: Tradition trifft Moderne. Spannend, wenn es auf einmal ganz voll in den Gängen wird und Mädchen weinen, weil von dem angekündigten Bloggerpaar nur ein Teil live erscheint.

Die Atmosphäre auf der Equitana ist angenehm und man kann über alles, was einem einfällt und was in Zusammenhang mit einem Pferd steht, irgendwo Informationen bekommen. Auch gibt es Stände, die auf dem ersten Block nicht so viel mit Pferden zu tun haben. Demgegenüber stehen die tollen Abende, bei denen man bei diversen Feten die Möglichkeit hat, die anderen Mitwirkenden kennenzulernen.

Auch mein Vortrag steht unter der Überschrift Tradition trifft Moderne.

Anders ausgedrückt ist mein Fokus darauf ausgerichtet, über die eigene Muskelaktivität so angenehm wie möglich für das Pferd zu sein und ihm dadurch seinen Tragejob gut wie möglich erleichtert. Insofern benutze ich andere Bilder und Erklärungen als die meisten aus dem Unterricht kennen. Aber ich orientiere mich immer an der klassischen Reitlehre und vermittle sie nur anders.

Meine beiden Durchgänge im Gesundheitsforum liefen gut und ich habe viel positives Feedback erhalten. Besonders interessant ist für Zuhörer und Reiter in meinen Kursen die Frage, wie sie ein angenehmer Rucksack für ihr Pferd sein können. Denn machen wir uns nichts vor: an der Stelle, an der wir als Reiter sitzen, hat kein Pferd eine Stütze nach unten. Vielmehr muss es an dieser Stelle schon rund 250 Kilo Bauchgewicht mit sich herum tragen. Genau deshalb ist es notwendig, dass man das Pferd auf seine Tragefunktion mit einem entsprechenden Training vorbereitet.

Dabei ist es fair, auch selber seine Tragkraft zu trainieren

Nur dann kann man sich selbst so leicht wie möglich machen. Damit meine ich nicht nur, dass man 10 – 15% des Pferdegewichts als Reiter nicht überschreiten sollte. Das ist pferdefreundlich. Doch genauso wichtig ist es, dass man sein Gewicht so einsetzt, dass man es dem Pferd ermöglicht, seinen Rücken aufzuwölben.

In Vorbereitung auf den Vortrag bei der Equitana „Locker bleiben in Hüfte, Knie und Rücken – oder wie mein Sitz den Rücken meines Pferdes beeinflusst“ habe ich mir viele Bilder angesehen. Meist Fotos aus meinem Reitunterricht, um aussagekräftige vorher- nachher Bilder nutzen zu können.

Interessanterweise habe ich mit meinem Fokus auf die Mittelpositur gesehen, dass auf den Bildern die Becken und daraus resultierende Wirbelsäulenposition von Reiter und Pferd oft genau gleich sind. Sitzt die Reiterin im Hohlkreuz, kippt auch das Pferd sein Becken nach vorne und lässt seinen Rücken hängen. Sitzt sie dagegen im Stuhlsitz, kippt das Becken des Pferdes nach hinten und sein Kopf nimmt dieselbe Vorne-Unten-Position ein, wie der Blick der Reiterin: Das Pferd läuft abwärts. Nur eben, ohne die entsprechende Tragemuskulatur einzusetzen. Deshalb ist es in meinen Augen unsere reiterliche Pflicht, unsere eigene Beckenstellung in den Fokus zu nehmen.

Das kann man mit geeignetem Training tun.

Nicht nur unser Pferd sollte Tragemuskulatur aufbauen, sondern auch wir sollten unsere eigene Tragemuskulatur aufbauen. Neben einer guten Funktion von Hüftgelenken und Lendenwirbelsäule müssen für einen guten Sitz Rumpf- und Beinmuskeln koordiniert zusammen arbeiten. Da man beim Reiten die Beine anders einsetzt als die Arme, ist dafür eine gezielte muskuläre Steuerung notwendig. Besser gesagt können die Hände nur nachgeben, wenn der Schultergürtel über eine elastische Mittelpositur in die richtige Aktivität dafür gebracht wird.

All das kann man lernen. Eine gezielte Anleitung dazu und auch ein paar Worte über Ernährung, weil die Funktion des Darms die Mittelpositur nachhaltig beeinflusst, gibt es in dem frisch erschienenen Buch „Besser Reiten- locker bleiben in Hüfte Knie und Rücken“, was Du unter dem Link bestellen kannst. Wenn Du lieber mit konkreter Anleitung übst, kannst Du das am 29.04.23 bei dem Kurs „Hüfte, Knie und ein elastischer Sitz“ bei mir auf dem Hof tun.

Solltest Du echte Beschwerden in Hüfte oder Knie haben, findest Du unter dem jeweiligen blauen Link gezielte Handlungsanweisen, wie du die betroffenen Gelenke zuerst schmerzfrei und dann wieder beweglicher bekommst. Wenn Du das geschafft hast, bist du auch in der Lage, auf dem Pferd aus dem Schonmuster herauszukommen und das Bein bei aufgerichtetem Becken lang zu lassen. Dann klappt das auch mit einem elastischen Sitz.

Probiere es aus und werde der beste Reiter für dein Pferd, der Du sein kannst!

Corinna von Reitclever

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