Das ist eine spannende Frage:
Unter diesem Fokus beleuchte ich immer wieder das Thema gesundes Reiten für Reiter und Pferd. Schaut man sich die Anatomie an, versteht man, dass Hüfte und Lendenwirbelsäule die Schnittstellen sind, an denen sein Becken bewegen kann. Also ist eine bewegliche Hüfte außerordentlich wichtig, um das Becken den Bewegungen des Pferderückens folgen lassen zu können.
In meinem Mailpostfach fand ich vor einigen Tagen den Hinweis auf das aktuelle Fortbildungsprogramms des Landessportbundes Berlin. Dort finde ich die Ankündigung „open hips“ – warum eine bewegliche Hüfte so wichtig ist!“
Augenöffnend, dass diese Thema eigentlich für viele Aktivitäten gilt
Das macht man sich meist nur nicht so klar.
Reittrainer wissen: Ist die geforderter bewegliche Hüfte eingeschränkt oder auf Grund verspannter Muskulatur nicht in alle Richtungen gleichmäßig zu bewegen, hat das sofort Auswirkungen auf den Sitz des Reiters.
Der inzwischen gut bekannte Psoas Muskel ist häufig für Bewegungseinschränkungen in Hüfte, Knie und Lendenwirbelsäule verantwortlich. Er reagiert nicht nur mit Verspannung und Verkürzung auf Probleme im Unterkörper, sondern ist auch sofort am Start, wenn wir Angst haben. Sobald wir einen Schreck bekommen oder das Gehirn befindet, dass eine Situation für uns gefährlich werden könnte, wird der so genannte Überlebensmodus aktiviert. Der soll uns im Falle eines Falles aus der Situation herausbringen. Deshalb wird es all die Systeme aktivieren, die uns schnell davon laufen lassen. Eben den erwähnten großen Hüftbeuger, den Psoasmuskel. Aber auch die Wadenmuskeln und die Adduktoren oder Beinheranzieher. Dann sind die Muskeln am inneren Oberschenkel, die man mit dem Reiten gerne in Verbindung bringt. Dabei verhindert ihre Aktivität eher eine lockere Hüfte und ein mitgehendes Becken. Denn sie sind in der Lage, die Hüfte festzuhalten. Das sieht man auf dem Pferd durch Knie, die an die Pauschen drücken. Oder dass die Knie hochgezogen sind und nach innen in die Reitbahn zeigen. Das weist auf eine Aktivität des Psoasmuskels hin.
Sehen kannst Du das auf dem obigen Bild.
Das zeige ich auch in meiner Präsentation zum Vortrag „Die drei Fragezeichen: ? Rücken ? Becken ? Sattel- Wie passt das zusammen ?“
Die Hüfte dieses Reiterin ermöglicht, dass das Becken in der Wendung in Mittelstellung bleibt. So hat sie im Unterkörper eine stabile Basis, um mit dem Oberkörper/Schultergürtel den Handwechsel einzuleiten. Die Pausche des Sattels ermöglicht eine entspannte Lage des Knies, so dass Ihre Becken der Bewegung des Pferderückens weich folgen kann.
Am 23.11.2024 geben wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd diese Fortbildung für Trainer und Gesundheitssportler im Landgestüt Redefin. Auch zwei Sattlerinnen sind mit von der Partie, die zeigen, was es bei der Wahl des Sattels zu berücksichtigen gilt. Schließlich ist er eine Art Adapter für Reiter und Pferd und soll beiden Partner einen bewegliche Hüfte und einen schwingenden Rücken ermöglichen. Mehr Informationen erhältst du unter dem Link und anmelden kannst Du dich auch noch kurzfristig unter vorstand@gesundheitsport-mit-pferden.de anmelden.
Zu der oben genannten Fortbildung kann ich leider selbst nicht gehen. Es wäre für mich interessant, zu hören, wie Trainer anderer Sportarten dieses Thema beleuchten. Wirklich schade, denn im LSB belege ich regelmäßig Kurse. Zum einen weil sie gut und kurzweilig sind und zum anderen, weil ich mir mit der Teilnahme Punkte für die Lizenzfortschreibung als Trainerin Prävention „Gesundheitssport mit Pferden“ sichern kann.
Fortbildungspunkte gibt es übrigens auch bei der Fortbildung „Die drei Fragezeichen: ? Rücken ? Becken ? Sattel- Wie passt das zusammen?“.
Vielleicht bis dahin,
Corinna von Reitclever
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