Schöne Seiten im Herbst oder back to the roots, NL Oktober 2022

Morgens auf dem Land

Mitte Oktober war ich zu einem Neuro- Rider®- Hospitationstag in Lüchow Dannenberg. Wegen einer aktuellen Verkehrslage führte mich das Navigationsgerät von der Autobahn auf Bundesstraßen in Richtung Wendlandt. So sah ich viele schöne Ecken und fuhr auch an Stendal und Osterburg vorbei. Dort hatte ich 2006 die Ausbildung für Reiten als Gesundheitssport gemacht.

Das war deshalb lustig, weil ich am Wochenende vorher eine Fortbildung der Initiative Gesundheitssport mit Pferden besucht hatte.

Dort traf ich einige Teilnehmer und die Lehrgangsleitung von damals.

Das Thema „Kinderleicht mit Pferden“ brachte viel Input über die motorischen Fertigkeiten, die man für einen guten Sitz braucht. Also erstmal back to the roots, um Verständnis zu schaffen.

Qualitativ hochwertiger Kinderreitunterricht

Praktisch referierte Martina Hermann vom Hof Viervitz über guten Kinderreitunterricht.

Informationen darüber und wie der Pferdeführerschein Umgang Kurs im September lief, findet Ihr unter dem Link Kinder und Jugendliche im Fokus.

Bei Martina Hermann wird der Reitunterricht des im Mai und November 2023 geplanten Retreats für Reiter auf Rügen stattfinden. Insofern war das Treffen doppelt spannend für mich.

Back to the roots

Während ich nun im Dunkeln durch Gorleben fuhr, fiel mir ein großes, gut gesichertes und teilweise beleuchtetes Gelände auf. Eine Kaserne, wie ich dachte. Vom Wirt des Gasthofs, in dem ich nächtigte, erfuhr ich, dass das ca. 2 km entfernte Gelände das berüchtigte Atommüll- Zwischenlager ist. Auch Atomkraft ist ein langlebiges, viel diskutiertes Thema in diesem Herbst.

Der Gasthof war unbeleuchtet, als ich ankam. Nur die Stimme des Navis verriet mir, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Am nächsten Tag im Hellen entpuppte sich das Gasthaus mit seinen Nebengebäuden als schöner über 200 Jahre alter Hof. Genauso ansehnliche Fachwerkgebäude habe ich auf der Fahrt durch die Altmark bewundert.

Später zeigte sich, dass die Zimmeretage nicht beheizt war. Der Wirt hatte den Gasbrenner zwar kurz vor meiner Ankunft angemacht, aber es blieb kühl. Stattdessen brannte in der Wirtsstube Feuer im Kamin.

Ich schlief in einem traditionell eingerichteten, einfachen Zimmer. Denn ich hatte bewusst eine günstige Unterkunft gewählt, die dicht an dem Ort lag, in dem der Hospitationstag stattfand. Als Betreiberin eines Onlineshops, die häufiger unterwegs ist, habe ich mich an einen gewissen Standard gewöhnt. Ich gehe eigentlich automatisch davon aus, dass ich WLAN- Empfang auf dem Zimmer habe. Der war aber in dem gesamten Gasthof so schwach, dass selbst das Smartphone oft aus dem Netz flog. Telefonieren konnte ich nur am Fenster und eine stabile Netzverbindung gab es auf dem Gang zum Zimmer.

Fernab von eigenen Pferden und Familie wollte ich abends eigentlich etwas arbeiten. Doch selbst Fernsehen ging stattdessen nicht – das Gerät dazu stand wohl in einem anderen Gästezimmer. Alternativ hätte ich mich zu erzählenden Jägern unten ans Feuer setzen können, aber danach war mir nicht. Also ging ich mit Socken an den Füßen unters warme Deckbett und las ein bisschen. Back to the roots musste ich feststellen. Morgens turnte ich mich warm und hatte danach Appetit auf das wirklich abwechslungsreiche Frühstück!

Die Fortbildung dann war sehr gut

Die schönen Seiten des Herbstes
Neuro-Rider® Hospitationstag

Dominik Graf, der anstelle von Marc Nölke durch den Tag führte, ging sehr strukturiert vor.

Jede der drei Probandinnen ritt zuerst in allen Gangarten, dass wir uns ein Bild machen konnten. Am Boden testete er die Steuerungssysteme, die zu den Auffälligkeiten auf dem Pferd passten. Auch im Lösungsansatz ging er nach dem klassischen Neuro-Rider® Prinzip vor, so dass wir das Gesehene gut nachvollziehen konnte.

Schön war, dass alle drei Reiterinnen nach der Turneinheit auf dem Boden geschmeidiger auf dem Pferd saßen. Diese kommentierten das sofort, indem sie abschnaubten, sich besser auf die Linien einstellten oder schlicht und ergreifend begannen, im Rücken locker zu werden. Das war schön zu sehen.

Als Reiter bremst oder aktivierst Du dein Pferd

Du kannst schnell merken, ob Du ein angenehmer Rucksack bist. Sobald Du schief sitzt, mit den Beinen klemmst oder in Richtung Hohlkreuz rutschst, wirst Du unbequem fürs Pferd.

Wenn Du dagegen deine tiefen Bauchmuskeln einsetzt, wird das Pferd sein Becken ebenfalls aufrichten und seine Hinterhand mit einsetzen. „Das richtige Tool“, wie mir vor kurzem eine befreundete Reitlehrerin erzählte, bringt auch ihre Reitschüler dazu, die Pferde lockerer über den Rücken laufen zu lassen.

Wie man dahin kommt, kannst Du in dem Artikel lesen, in dem Du auf den Link klickst oder ganz praktisch in den Kursen „Der Weg zur lockeren Mittelpositur“ am 26.11.2022 oder „Spiraldynamik® für Reiter“ am 03.12.2022 erfahren. Für beide gibt es noch freie Platze.

Bis dahin wünsche ich Dir noch einen schönen Herbst,

Corinna von Reitclever

#NeuroRider®

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