Kategorie: Neuigkeiten

Althergebrachte Traditionen und der Überlebensmodus, Neues von Reitclever Dez 2024

Weihnachten steht vor der Tür. Bei vielen Menschen eine Zeit für althergebrachte Traditionen.
Kerzen, Nikolausstiefel, Weihnachtsbaum … all das sind Rituale, die fast jeder mag. Bringen Sie doch Behaglichkeit und Erinnerungen mit sich. Schön ist, wenn man es schafft, diese feierliche Stimmung auch über die Feiertage zu bringen.

Solche Muster oder althergebrachte Traditionen sieht man auch im Pferdesport

„Das war schon immer so“ oder „das Pferd läuft eben so“, sind Aussagen, die man häufiger hört. Gerade der letzte Satz zeugt von Ignoranz oder mangelnden Willen, etwas verändern zu wollen. Er lässt mich an meine Jugendzeit denken, in denen ich manches Pferd schwierig fand, weil es faul oder irgendwie komisch war. Sicherlich hatte es auch etwas mit meiner Persönlichkeit und der des Pferdes zu tun, ob ich es mochte oder nicht. Aber die arme Seele hatte sich wahrscheinlich nach einer langen Laufbahn als Lehrpferd in einen Schutzmodus zurückgezogen, wenn es trotz Schmerzen Einsteiger durch die Halle tragen musste.

Das weiß ich heute. Früher waren die Schulpferde selten gut bemuskelt und tobten manchmal bockend durch die Reithalle. Nicht immer war das ein Ausdruck von Fröhlichkeit.

Heute sehe ich Vieles mit anderen Augen.

Ich habe mich weiterentwickelt und weiß mehr als damals. Das ist ein großes Geschenk, aber manchmal auch eine Last. Wenn ich sehe, dass sich ein Pferd nach einer Reheerkrankung widersetzt, ist das für mich eher ein Zeichen von „es kann nicht“ als von „es will nicht“. Also gilt es zu suchen: Hufstellung akzeptabel? Entlastung über Duplos oder Klebebeschläge notwendig? Stoffwechsel in Ordnung oder braucht der Unterstützung? Passen Sattelzeug und Gewicht des Reiters zum aktuellen Trainingszustand des Pferdes? Und… und … und…

Es ist nicht einfach, wenn man im Sinne der Pferde unterwegs ist. Nicht überall ist die eigene Meinung gefragt. Doch wenn ich auch nur im Kleinen Veränderungen anstoßen kann, sind die möglicherweise eine große Entlastung für dieses eine Pferd. Dem wird nun zugehört oder es kann in Zukunft ohne Schmerzen unterwegs sein.

Toll ist es, wenn ich Anfragen bekomme, in denen Reiter erkennen, dass sie ihrem Pferd nicht mehr gerecht werden. Wenn sie reflektieren, dass ihr eigenes körperliches Problem auch dem Pferd zu schaffen macht. Denn wir übertragen unsere Verspannungen 1:1 aufs Pferd. Dann atme ich durch und freue mich. Zeigt es mir doch, dass meine bisherige Strategie richtig war.

Reitclever vollendet in diesen Tagen sein fünftes Jahr

Und im Sommer sah es gar nicht so aus, als dass das gut endet. Im Juli brachen die Umsätze ein. Kein Kurs wurde gebucht, kaum ein Buch verkauft. Noch nicht einmal mein Dauerbrenner „Pferdeführerschein Umgang“, den es ab März 2025 wieder geben wird, stieß auf Interesse.

Anfang Dezember auf der Messe Passion Pferd erzählte mir mancher, dass es bei ihm ganz genauso war. Er dachte genau wie ich, das war es jetzt mit den Reitern. Aber weit gefehlt. Diese Atempause zeigt mir nur, dass meine Ausrichtung „Rund um gesundes Reiten für Reiter und Pferd“ richtig und wichtig ist.

Auf einer Messe sieht man so´ nes und solches. Wie oft bei großen Ereignissen geht es weniger um Pferdewohl als um Selbstdarstellung und eine gute Show. Ich war erschreckt, was ich teilweise als althergebrachte Traditionen gesehen habe. Da war es egal, ob die Pferde einen Western- oder Barocksattel trugen oder im Dressuroutfit unterwegs waren. Auch Reiter, die sich „Losgelassenheit des Pferdes“ auf die Fahne geschrieben haben, saßen während ihrer Demo schief oder im Hohlkreuz.

Durch die Beckenposition überträgt sich die Spannung automatisch auf die Rückenstrukturen des Pferdes. So kann es schwer durchschwingen oder seine Rückenmuskulatur wechselseitig an- und abspannen.

Wie ich die Messe erlebt habe, kannst Du unter dem blauen Link nachlesen. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben live und in Farbe zu sehen 🙂 Clip my Horse TV übertrug meinen Vortrag zum Thema „Besser sitzen- locker Reiten“. Da ich erst 20 Minuten vorher erfahren habe, dass ich eine Lesung halten werde, hatte ich gar keine Zeit, aufgeregt zu sein. Schau hier, wenn Du dir den Vortrag ansehen möchtest.

Fasse ich zusammen, was ich gesehen habe, muss ich auf den Überlebensmodus zurückkommen

Pferde zeigen ihn genauso wie Menschen. Und zwar wenn sie Stress, Angst oder Schmerzen haben. Oder wenn das Gehirn einschätzt, dass eine Situation möglicherweise gefährlich sein könnte.

Ich sehe ihn auch oft im Reitunterricht. Beispielsweise wenn der Reiter einen ernsthaften Unfall hatte, der zu einer Verletzung geführt hat. Dann weiß das Gehirn, dass Reiten gefährlich ist. Es wird seinen Besitzer nicht locker agieren lassen, sondern stattdessen eine Schutzspannung schalten. Denn es möchte auf jeden Fall verhindern, dass so eine Katastrophe noch einmal eintritt.

Auch wenn der Reiter sich locker fühlt, sitzt er in der Folge des Überlebensmodus zu passiv oder im Hohlkreuz. Dann hat er Knie oder Absätze hochgezogen, was auf eine Aktivität der Hüftbeugemuskeln hinweist. Die lassen uns bei Gefahr davonlaufen.

Diese Anspannung muss man erst lösen, um das Hohlkreuz ausgleichen zu können. Nur wenn das geschieht, kann der Reiter über seine Gesäßknochen wieder flexibel einwirken und dem Pferd Sicherheit vermitteln. Wie man das tun kann, siehst Du auf diesem Kursvideo, oder wenn Du auf das obere Bild mit der klickst.

Mit der Empfehlung, auch etwas für Dich zu tun, wünsche ich Dir schöne Weihnachten und einen guten Jahreswechsel!

Diese besonderen Tage zwischen den Jahren laden dazu ein, Revue passieren zu lassen, Was ist gut gelungen und was könnte besser laufen? Daraus kann man Pläne für das kommende Jahr ableiten. Ich tue das tatsächlich regelmäßig und freue mich auf diese ruhigen Stunden.

Damit Du es leichter hast, deine Ziele zu erreichen, gewähre ich in der Zeit vom 24.12. bis zum 31.12.2024 24% Rabatt auf ein Buch oder einen Kurs, der „besser reiten“ zum Ziel hat. Gib dazu den Gutscheincode Weihnachten2024 in der Verkaufsabwicklung im Shop ein. So kommst Du möglicherweise leichter zu einem ausbalancierten Sitz auf dem Pferd.

Bis dahin und bleib´ gesund!

Corinna von Reitclever

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Der passende Sattel- Gesundheit für Reiter und Pferd

Der passende Sattel spiet eine wichtige Rolle in der Gesundheit von Reiter und Pferd

Der passende Sattel stand im Fokus der Fortbildung „Die drei Fragezeichen: ? Becken ? Rücken ? Sattel- wie passt das zusammen?“, die am 23.11.2024 im Landgestüt Redefin stattfand. Es war ein toller Tag in der wunderbaren Atmosphäre des Landgestüts! Schon lange hatten wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden die Idee, ein Seminar für die Rückengesundheit von Reiter und Pferd zu organisieren. Gerade in Zeiten, in denen die Schlagzeilen rund um den Sport mit Pferden oft negativ sind, wollten wir ein Zeichen dafür setzen, dass es auch anders geht.

Meine Aktivität für den Gesundheitssport passt genau zu meiner Ausrichtung. Denn er zielt darauf ab, alle Fähigkeiten zu trainieren, die Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Da ist es absolut selbstverständlich, dass das auch für unseren Partner Pferd gilt. Vor allem ihm muss es gut gehen- nur dann kann er auch Gutes für uns bewirken. Dazu zählt neben einer guten Haltung auch der passende Sattel. Natürlich muss auch der Reiter so auf das Pferd einwirken, dass es gesund bleiben kann. Er braucht ein gutes eigenes Gleichgewicht, eine allgemeine Beweglichkeit und auch jede Menge Koordinationsfähigkeit. Nur dann kann er den Sport Reiten so ausführen, dass er beiden Partnern gut tut.

Der passende Sattel als Bindeglied zwischen Reiter und Pferd braucht eine umfassende Betrachtungsweise.

Dass man auf bis zu 80 verschiedene Punkte achten kann, habe ich an diesem Samstag von Katja Lange (saddle4horse) und Maike Wessel (Schleese Sättel) gelernt. Mit einem schier unglaublichem Fachwissen und sehr viel positiver Energie zeigten sie in Theorie und Praxis, wie der passende Sattel ausfallen muss, um für Pferd und Reiter gesund zu sein. Einem Pferd- Reiter- Paar verpassten sie einen neuen Sattel, was die Beweglichkeit des Pferdes in Hinterhand und Lendenwirbelsäule sofort deutlich besser werden ließ.

Ich legte die Grundlagen für den Tag mit einem Vortrag darüber, wie das Becken des Reiters der Bewegung des Pferderückens folgen kann und welche Rolle der Rücken des Reiters für den Rücken des Pferdes spielt. Ganz passend zum Thema „Mittelpositur“ hatte ich in der praktischen Demo ein Pferd Reiterpaar, bei dem beide Rückenprobleme zeigten. Einige Übungen an der richtigen Stelle für Beweglichkeit und Koordination sorgten dafür, dass sich der Rücken der Reiterin lockerte. Das versetzte sie in die Lage, im Sattel geschmeidiger zu agieren, was ihr Pferd sofort quittierte. Er begann mit aktiverer Hinterhand zu laufen und den Hals fallen zu lassen und signalisierte Entspannung.

Dass so eine Veranstaltung den Nerv der Zeit trifft, zeigte sich an der Teilnehmerzahl

Die ungefähr 30 anwesenden Trainer und Fachleute waren von Beginn an interessiert dabei. Sie bekamen Übungen mit auf den Weg, mit denen sie ihre eigene Beweglichkeit und die ihrer Reitschüler schnell verbessern können. Mit diesem Input können sie sofort ansetzen, gesünder für Pferd und Reiter zu wirken. Auch holten sie sich viele Anregungen, wie sie sich mit der Frage „der passende Sattel“ auseinander setzen können.

Das Feedback der Teilnehmer war begeistert. Das Team der Organisatoren und Referenten  freute sich über den gelungenen und harmonischen Tag. Wir sind uns alle einig, so eine Fortbildung in 2025 zu wiederholen. Zwei Standorte dafür stehen schon im Raum. Wenn Du eine Idee hast, wo Du so einen Kurs gerne haben würdest, schreib mir ruhig. Wir sammeln Ideen und Veranstaltungsorte, um den Tag für alle Beteiligten gut planen zu können. Denn es geht nicht nur um die Außenwirkung des Reitsports, sondern vor allem darum, zum Wohle unserer Pferde zu arbeiten.

Da es immer um Gesundheit geht, bin ich an diesem Wochenende wieder unterwegs

Im Hengstresort Velten im Norden von Berlin hat sich eine Gruppe interessierter Reiter zusammengefunden, mit denen ich an einer lockeren Mittelpositur und am gelungenen Drehsitz arbeiten werde.

Weil das absolut mein Thema ist, werde ich von der FN aus auf der Passion Pferd in Hannover reden. Ich wollte sowieso dorthin fahren und kann jetzt mein eigenes Interesse mit einem Vortrag verbinden. Da sich im Reitsport seit einiger Zeit so viel verändert, interessiert es mich, zu sehen, wie andere Trainer und Fachleute damit umgehen. Fundiertes Wissen ist dabei auf jeden Fall eine interessante.

Am 06.12.2024 bin ich von 10:30 – 10: 50 den Vortrag „Hüfte, Knie und ein elastischer Sitz– oder wie beeinflusst mein Sitz den Rücken meines Pferdes“?

im Equivital Gesundheitsforum in Halle 20. Vielleicht sehen wir uns ja dort J. Wäre eine gute Möglichkeit, Weihnachtsgeschenke zu shoppen oder sich beraten zu lassen, wie der passende Sattel für dich und dein Pferd aussehen könnte.

Bleib ´elastisch trotz des aktuell ungemütlichen Wetters und bis bald,

Corinna von Reitclever

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Danke sagen- Hirnfunktionen nutzen, Neues von Reitclever Oktober 2024

Danke sagen ist ein wichtiges Tool für eine konstruktive Lösungsstrategie

Ich würde gerne mal Danke sagen. Danke an alle, die mit mir gehen und meinen Ideen folgen. Vor allem möchte ich denjenigen danke sagen, auf die ich zählen kann. Die ich einfach anrufen und fragen kann „Hey- ich habe eine Idee, könnten wir vielleicht …?“

So geschehen vor ungefähr 8 Wochen, als sich herauskristallisierte, dass eine neue Seminaridee mangels Beteiligung nicht stattfinden wird. „Neuro Rider® meets Neurofunktionelle Integration“ wollten wir im Sommer auf den Weg bringen und neue Anregungen bieten. Jeder befindet sich mal in einer Sackgasse, aus der er schwer wieder heraus findet. Häufig ertappt man sich dabei zu denken: „Ich würde ja gerne, aber ich kann nicht, weil…“

Es gibt eine ganze Menge Entschuldigungen dafür, warum etwas nicht klappt: Der Sommer, der Winter, der Wind, die Energiekrise, steigende Futtermittelpreise, der Ukrainekonflikt, der den Getreidepreis weiter in die Höhe trieb, die Unruhe in der Oberorganisation der Reiter…

Aber man kann seine Hirnfunktionen nutzen, um sich dort heraus zu manövrieren.

Es gibt immer Gründe dafür, warum etwas nicht so läuft

Da steht es mir frei, mich dem allgemein grassierenden Missgefühl anzuschließen oder mein Thema lösen zu wollen. All das, was wir tagtäglich tun oder auch lassen, wird von unserem Gehirn in Gang gesetzt.

Dann wäre es eine gute Idee, dort auch eine Lösung zu suchen. Das gilt in unserer hochkomplexen Sportart für die Bewegungssteuerung, um beispielsweise den Sitz zu verbessern.

Darüber hinaus kann ich auch meine mentale Verfassung verändern. Es gibt im Gehirn so genannte antagonistische Funktionen, die man nicht zeitgleich ausführen kann. Man kann beispielsweise nicht parallel denken und fühlen. Man kann einen Muskel nicht zeitgleich anspannen und loslassen. Und man kann auch keine Angst empfinden, wenn man dankbar ist. In dem Moment, in dem man sich klar macht, dass man zwar momentan etwas schlecht tun kann, aber insgesamt gesund ist, ein Auto und eine Wohnung hat, möglicherweise auch ein oder mehrere Pferde, eine Familie, einen Hund… switcht man in eine konstruktive Denkweise um. Aus der heraus fällt es leichter, eine Lösung zu finden. Dabei hilft, sich klar zu machen, wofür man Danke sagen könnte.

Klappt das immer? Wahrscheinlich nicht- aber Danke sagen bringt einen vielleicht in eine andere Richtung.

Also geht mein Dank in den hohen Norden

Körperfunktionen besser steuern durch Neuroathletik

Martina Hermann vom Hof Viervitz bietet immer wieder Neues an. So lag es nahe, sie zu fragen: „Wollen wir mal Neuroathletiktraining mit Neurofunktioneller Integration® kombinieren?“ Wie erwartet kam „Klar, können wir machen- Ich bin da offen.“

Wir holten die persönlichen Mitglieder der FN mit ins Boot, legten einen Termin fest und bauten recht kurzfristig einen schönen Seminartag. Letzten Sonntag gab es dann „Körperfunktionen besser steuern mit Neuroathletik“ auf Rügen. Knapp 20 Teilnehmer waren interessiert dabei.

Körperfunktionen besser steuern durch Neuroathletik

Mentaltrainerin Simone Fröhlich machte ihrem Namen alle Ehre und zeigte Tools aus der Neuroathletiktrickkiste. Ich sorgte für den theoretischen Unterbau und konnte mit einer angehenden Trainerin zeigen, wofür eine neurofunktionelle Integration® gut ist. Dieses Thema ist nicht erst seit meiner letzten Fortbildung Mitte Oktober mein Steckenpferd.

Wenn man sich vorstellt, dass bei einer Verletzung oder einem Infekt eine großflächige Entzündung im Körper abläuft, greift die auf das gesamte Gewebe im betroffenen Gebiet über. Das kann dazu führen, dass zwar alle Strukturen wiederhergestellt werden, aber im Anschluss noch Einschränkungen in der Funktion bestehen. Die Reizweiterleitung vom Gehirn zum betroffenen Körperteil oder von dort zum Zentralen Nervensystem funktioniert dann möglicherweise nur eingeschränkt. Wenn man die Stelle der Störung ausfindig macht, läuft die Kommunikation zwischen Körperteil und Zentrale nach der Fehlerbehebung wieder.

Auf dem Pferd zeigt sich das an einem verbesserten Sitz. Das Nervensystem kann nach einer solchen Integration wieder auf mehr Ressourcen zurückgreifen, um den komplexen Anspruch „ausbalancierter Sitz“ in die Tat umzusetzen. Ich war begeistert davon, wie gut sich das nach der praktischen Demo (klick auf den Link um einen Videoausschnitt anzuschauen) zeigte. Jeder der Zuschauer konnte im Anschluss eine Veränderung sehen, die auch das Pferd positiv quittierte. Auch gab es viel schönes Feedback für die Veranstaltung- das freut uns sehr und lässt mich einmal mehr danke sagen. Und zwar an alle Beteiligten!

Weil das Thema Sitz und Gesundheit für Reiter und Pferd so wichtig ist, geht es weiter

Am 23.11.2024 veranstalten die Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden und das Landgestüt Redefin die Fortbildung „Gesunder Rücken für Reiter und Pferd“. Es wird um das Zusammenspiel von Reiter und Pferd und einen passenden Sattel gehen. Informationen bekommst Du unter dem Link und anmelden kannst Du dich hier.

Wenn dich das Thema Neurofunktionelle Integration® interessiert, kannst Du mehr in dem kürzlich veröffentlichten Artikel erfahren. Oder schreib mich unter dem Link an- ich kann diese Technik auch bei Dir vorstellen und Hirnfunktionen nutzen, um Hilfestellung für einen elastischeren Sitz zu geben.

In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen Herbst,

Corinna von Reitclever

#neurofunktionelleIntegration

#besserreiten

#reitcleverontour

#reiteninviervitz

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#PMSeminar

Junge und ältere Sichtweisen, Neues von Reitclever, September 2024

Junge und ältere Sichtweisen kamen beim Fotoshooting für mein neues Buch zum Tragen

Ich sitze im Zug nach Hause. Nun habe ich Zeit, die letzten Tage Revue passieren zu lassen und mir über junge und ältere Sichtweisen Gedanken zu machen.

Ich komme aus Stuttgart: Dorthin wurde ich zu einem Fotoshooting für mein im Januar erscheinendes Buch eingeladen. Das Model, die Redakteurin, der Fotograf, die Visagistin und ich. Als Vertreter dreier Generationen vertraten wir junge und ältere Sichtweisen. Wie immer, wenn die Chemie stimmt, entsteht eine besondere Atmosphäre. Unsere Erfahrungen boten viel Gesprächsstoff und ergänzten sich. So verging die Zeit wie im Fluge und dank des Models, das alle Anweisungen toll umsetzte, brauchten wir pro Übung nur 2-3 Bilder zu shooten. Ich freue mich schon jetzt, das Buch in den Händen zu halten.

Auch im Reitsport wird über junge und ältere Sichtweisen diskutiert

Erst vor kurzem habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass die Reitweise „Low, Deep and Round“ (= LDR) schon in den 80ziger Jahren beobachtet und kritisiert wurde.

Schon damals und wahrscheinlich auch zu Zeiten, in denen die alte Heeresreitvorschrift als Ausbildungsmaßstab galt, wurde über „richtig“ und „falsch“ diskutiert.

Einen großen Aufschrei gab es, als LDR auch international gesellschaftsfähig wurde. Ich dachte immer, das geschähe auf Bestreben der niederländischen Rollkurfraktion, der auch deutsche Kaderreiter anhängen. Doch wenn diese Methode schon vor über 40 Jahren dokumentiert wurde und „der Doktor“ der prägende Ausbilder einer bis heute umstrittenen Olympiareiterin ist, ergibt das für mich ein anderes Gesamtbild. Eine andere international reitende Deutsche wurde von ihrem Vater ausgebildet. Seine Ritte empfand ich als junges Mädchen eher unspektakulär. Aber wenn ich heute in Videos sehe wie taktrein sein braunes Pferd geht, das Genick tatsächlich den höchsten Punkt bildet und sich die Verstärkungen raumgreifend entwickeln, geht mir das Herz auf. Kein Wunder, dass seine Tochter aktuell die Reiterin vieler Herzen ist.

Meines Erachtens lautet die entscheidende Frage, welche meine Richtung ist

Das entscheidet darüber, welche Literatur ich lese, welche Seminare ich besuche und was ich unterrichte oder bei wem ich Unterricht nehme. Dabei ist es egal, ob es um Reiten, Trainingslehre, Lehrpläne oder Ernährung geht. Ich muss mir meine eigene Meinung bilden, mich für den für mich und mein Pferd richtigen Weg entscheiden und den dann konsequent verfolgen. Es war schon immer so, was heute oft als  Thema hoch stilisiert wird. Schon immer verstanden die Älteren die Jungen schlecht und man neigt zum „früher war alles besser“.

Schöne Bilder beim Reitertag GroßBeuthen 2024

Ehrlich gesagt hat sich gerade, wenn es um Tierwohl geht, eine ganze Menge zum Positiven entwickelt. Als ich Reiten gelernt habe, standen die Schulpferde in Ständern und kannten keine Wiesen. Oft entschied  „der Knüppel“ über brav und widersätzlich. Schon damals war es sehr teuer ein Pferd zu halten und das wird es auch jetzt wieder.

Das heißt nicht, dass man nicht mehr hinschauen sollte. Besser geht es immer. Aber wir jammern und ärgern uns teilweise auf sehr hohem Niveau. Beim letzten Reitertag unseres Vereins konnte ich viele schöne Bilder sehen (Zum Lesen des Artikel klick´ auf den fetten Link).

Ich registriere, dass man weniger Unterschiede empfindet, wenn die Chemie stimmt

Da ist es egal, ob es sich um junge oder ältere Sichtweisen handelt. Jeder kann von jedem lernen. Es sind eher die eigenen Werte, die bestimmen, von wem ich einen Rat annehme.

Während des Fotoshootings konnte sich das Model für ihre bevorstehende mehrmonatige Reise Tipps vom Fotografen abholen. Der hat schon in Spitzbergen mit Handschuhen fotografiert, damit ihm die Finger nicht abfrieren. Er bestätigte übrigens auch meine These, dass die Ernährung darüber entscheidet, ob wir ein bestehendes körperliches Problem erfolgreich bewältigen oder nicht. Das erklärt sich durch die Tatsache, dass der Körper zum Heilen einfach hochwertige Materialien braucht, um Kaputtes zu ersetzen. Er hatte mal sehr starke Hüftprobleme und sollte ein neues Hüftgelenk bekommen. Die Physiopraxis, in die er sich begab, hatte als einzige Idee, ihn auf die bevorstehende OP vorzubereiten. Also machte er auf dem Absatz kehrt, las viel und begann, Weißmehlprodukte aus seinem Speiseplan zu verbannen. Vollkorn statt Zucker, Gemüse und helles Fleisch statt Obst und dunklem Fleisch, wenig Milchprodukte… Drei Monate hat das gedauert. Dann konnte wieder schmerzfrei und weite Strecken laufen. Von einem Gelenkersatz ist nach wie vor keine Rede mehr.

Im Gegenzug konnte das Model uns ein bisschen Nachhilfe darüber geben, wie sie mit Social Media agiert und wie sie ihren Content später auf Reisen verbreiten möchte 😊.

Also schau´, wo Du etwas verändern kannst

Für dich, für dein Pferd, für euer gemeinsames Wohlbefinden. Eine Idee ist es, im Training oder zuhause mal eine bunte Brille aufzusetzen (Für mehr Informationen klick´ auf den Link). Dieser Ansatz kommt aus dem Neuroathletiktraining und wird von manchen belächelt. Genau wie dieses ganze „neumodische Zeug“ nichts daran ändert, dass „man reiten nur durch reiten lernt“. Das stimmt tatsächlich, aber eine entsprechende Unterstützung erleichtert es unserem Gehirn, Bewegungsmuster zu verändern.

Wenn Du Lust, hineinzuriechen, was eine neurozentrierte Vorgehensweise nicht nur beim Reiten verändert, kannst Du Dich zum PM-Seminar „Körperfunktionen besser steuern durch Neuroathletik anmelden. Es findet am 27.10.24 auf Rügen statt und es gibt für die Teilnahme 5 Lizenzeinheiten.

Bis dahin, genieß den Herbst,

Corinna von Reitclever

#reitcleverontour

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#pferdeliebe

#doitride

Die Bedeutung von Pausen, NL August 2024   

Die Bedeutung von Pausen
Nickerchen gefällig?

Gefühlt habe ich gerade erst den Newsletter für Juli 2024 geschrieben und nun sind die Sommerferien 2024 so gut wie vorüber. Gestern waren wir an einem unserem „Haussee“ in unserer Nähe baden. Die Tage, an denen man das noch kann sind, wahrscheinlich gezählt. In den letzten Jahren kam das Saisonende plötzlich: Mitten im Badespaß nahm ein Gewitter die angenehmen Badetemperaturen mit und ließ sie nicht wieder auftauchen. Das führt mir die Bedeutung von Pausen vor Augen, denn erst dann nehme ich mir wieder Zeit für die „normalen“ Aktivitäten des Alltags. Wenn es draußen heiß ist, stehen meine Uhren auf „Sommer“ und ich habe wenig Lust, mich am Schreibtisch aufzuhalten oder sauber zu machen.

In den letzten Wochen haben wir einige für uns neue Badestellen ausprobiert, waren an der Ostsee und auch in Hamburg. Die neue Hafencity und auch die Elbphilharmonie sind für mich ein Highlight. Die schöne Stimmung und auch die Architektur dort begeisterten mich als Fan von alten Gemäuern eher unerwartet. Trotzdem oder gerade deshalb lenkten diese Ausflüge meine Gedanken in eine neue Richtung. Ich habe das Gefühl, wieder Ideen zu haben, die ich bald in die Tat umsetzen möchte.

Das erklärt sich, wenn man die Arbeitsweise des Gehirns kennt: Neue, unerwartete Erlebnisse bringen „Verwirrung“ in gewohnte Muster. Das Gehirn braucht andere Abzweigungen als die gewohnten Schaltkreise, um Neues einzusortieren. Das macht den Blick frei für neue Ideen oder Strategien.

Für das Denken gibt es einen direkten Zusammenhang zu der Bedeutung von Pausen?

Unsere Pferde machen es uns vor: sie laufen über die Wiese, spielen, besuchen die Kumpels und fressen längere Zeit. Irgendwann haben sie genug und ziehen sich in den Schatten zurück, um zu dösen oder zu schlafen. Sie wechseln ganz selbstverständlich zwischen Aktivität und Ruhemodus und zeigen uns die Bedeutung von Pausen an. Genauso handeln wir häufig im Urlaub: Am Strand liegen wir rum, laufen am Wasser entlang oder spielen Wasserball, gehen schwimmen oder lesen. Aber immer wieder ruhen wir uns aus. Gefühlt kann das den ganzen Tag so gehen. Meist bummeln wie so lange herum, bis unsere Energiespeicher wieder aufgefüllt sind. Dann wird uns langweilig und wir wollen die Gegend erkunden. Auch dass ist normal, dass auf eine Ruhephase wieder Aktionismus erfolgt.

Dabei ist es egal, ob es um die geistige oder körperliche Erholung geht. Man geht davon aus, dass es einen Ruhe-Aktivitäts-Zyklus gibt. Unabhängig von der Uhrzeit durchlaufen wir Phasen von 90 bis 120 Minuten. Dabei sind wir in den ersten 60 Minuten leistungsfähig und dann fällt die Leistungskurve ab. Das wäre der Moment, eine Pause einzuschieben. Das kann ein kurzer Spaziergang, ein Durchatmen oder ein kurzer Tagtraum sein. Etwas, was entspannt und die Energiespeicher wieder auffüllt. Nachts finden in diesen 90 – 120 Minuten die Traumphasen statt.

Wie oft am Tag legst Du eine Pause ein?

Stell´ Dir vor, Du trainierst mit deinem Pferd für das nächste Turnier. Egal ob Du ein Springen oder eine Dressuraufgabe reiten möchtest, wirst Du die Anforderungen im Vorfeld erarbeiten und die wichtigsten Aufgabenstellungen immer wieder üben.

Was glaubst Du, wie locker dein Pferd bleibt, wenn Du mehrfach eine halbe Stunde am Stück Mittelgalopp reitest, der in der Aufgabe gefordert wird? Der Anzug wird davon nicht besser und die Galoppade sicherlich nicht größer. Viel besser wäre es, mehrfach anzugaloppieren und den Rahmen kontrolliert zu verändern. Gelingt das gut, loben wir das Pferd und machen Pause am langen Zügel.

So eine Vorgehensweise erhält seine Leistungsfähigkeit und Motivation. Doch wir selbst rennen oft im Jagdgalopp durch den Tag und hetzen von Aktion zu Aktion. Wir reizen die Zeit bis zum Anschlag aus und kommen gestresst und ausgepumpt im Stall an. Nun soll der Zosse bitte auch funktionieren, denn ich habe nicht viel Zeit.

Wie erfolgreich wird meine Betätigung wohl sein, wenn der Stress noch im Körpergedächtnis und der Ärger an den letzten roten Ampeln noch in der Muskulatur sitzen? Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Reitstunde, Buchführung oder die Bewältigung meines Arbeitspensums geht. Je mehr ich die Bedeutung von Pausen berücksichtige und auch tatsächlich danach handle, desto leistungsfähiger bleibe ich. Außerdem behalte ich den Spaß an dem, was ich tue.

Mit einer passenden Strategie kann ich mein Stresslevel so senken, dass ich auch langfristig gesund bleibe. Das klappt, wenn wir auf unsere Leistungstiefs hören, und uns dann wirklich ausruhen. Sowohl im täglichen Einerlei als auch über das Jahr hinweg, sollten wir unserem Körper die Möglichkeit geben, sich zu erholen. Unterlassen wir das, werden wir krank. Körperlich und auch psychisch. Unser Pferd auch. Nur mit ausreichender Energie können wir alle auf uns einströmenden Informationen verarbeiten.

Dazu gehört auch öfter mal einen Tapetenwechsel zu machen

Ausflüge, Urlaub, oder eine andere Umgebung in das Leben mit einbeziehen. Das in Verbindung mit neuen Stimmen oder unbekanntem Wissen bringt unser System auf Touren.

Dann erreichst Du auch deine Ziele leichter (Über das Thema Ziele habe ich letzte Woche einen Artikel geschrieben, klick auf den blauen Link, um ihn zu lesen). Wenn Du dich für die Arbeitsweise des Gehirns interessierst und sie für deinen Alltag gewinnbringend einsetzen möchtest, wäre ein Ausflug in die Neuroathletik spannend: Du lernst 100 % ig Neues und wirst dich nach den Übungen leistungsfähiger fühlen. Du kannst auch einfach ab und zu nichts tun.

Am besten wirkt eine abwechslungsreiche Pausengestaltung. Für einen Tapetenwechsel kannst Du Ende Oktober nach Rügen kommen: Am 27. Oktober 2024 findet die Premiere von „Neuro-Rider® meets Neurofunktionelle Integration®“ mit #diementaltrainerin Simone Fröhlich von 10:00 – 17:00 auf dem Hof Viervitz statt. Wir werden euch erklären, wie das Gehirn so funktioniert, welche Tools Dir für einen besseren Reitstil helfen und was Du tun kannst, um elastischer auf dem Pferd zu sitzen. Sowohl zum Konzept des Neuro- Riders® als auch zur Neurofunktionellen Integration® wird es theoretische Erklärungen und jeweils eine praktische Demo geben. Die Veranstaltung wird von mehreren Landesverbänden mit 5 LE zur Trainerlizenzverlängerung anerkannt. Wenn Du mitmachen möchtest, schick ´mir eine Mail an Corinna.Jungblut@reitclever.de und Du bekommst die Anmeldinformationen.

Fühlst Du dich lieber in alt bekannten Fahrwassern wohl und möchtest umgeben von alten Mauern dein Wissen auffrischen, wäre der Kurs Pferdeführerschein Umgang im November 2024 oder Spiraldynamik® für Reiter am 07.12.2024 dazu geeignet.

Wie auch immer, genieß´ die letzten Tage des Sommers und denke am Wasser oder beim Bummel mit deinem Pferd über die Wiesen über die Bedeutung von Pausen nach.

Corinna von Reitclever

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Motivation und das passende Equipment, Neues von Reitclever Juli 2024

Motivation oder das passende Equipment

Ich habe schon öfter darüber geschrieben, dass Motivation und das passende Equipment zusammen gehören. Wenn ich längere Distanzen in einem Dressursattel überstehen möchte, wird der wiederholte 40 Kilometer Ritt durch Wald und Feld möglicherweise zu einer Herausforderung.

Oder die nächste Heulieferung steht an und ich erscheine zum Abladen in kurzen, engen Shorts und Netzhemd. Dann wird das Stapeln im Heuboden garantiert kein Vergnügen.

Andersherum funktioniert das auch: Wenn ich gerade ein neues Turnierjackett und/oder eine dazu passende Schabracke gekauft habe, übe ich wahrscheinlich gezielt, weil ich beim nächsten Turnier eine gute Figur abgegeben möchte.

Letzte Woche habe ich live gesehen, welche Rolle das passende Equipment spielt

Seit längerer Zeit arbeite ich mit einem Reiterin/Pferd Paar, das mehrere Rückschläge verarbeiten musste. Die Reiterin hat nach einer überstandenen Erkrankung immer wieder mit der eigenen Schiefe zu tun. Auf Grund einer neurologisch gesteuerten Schutzspannung sitzt sie meist mehr auf einem Gesäßknochen, weil die andere Körperhälfte weniger Kraft aufbringt. Das ändert sich, wenn wir vorher mit neurozentriertem Training ein Mittengefühl erarbeiten, was sie dann mit aufs Pferd nehmen kann.

Nun kommt auch das Pferd erst langsam über eine länger zurückliegende Reheerkrankung hinweg. Ein neuer Beschlag und körperliches Aufbautraining lässt es sich langsam im Rücken entspannen und gleichmäßig Last aufnehmen.

Ein Unfall der Reiterin Ende vergangenen Jahres warf beide zurück und zeigt immer noch deutliche Spuren. In den letzten Unterrichtseinheiten nach der ernsthaften Verletzung fuhr das Gehirn der Reiterin einen deutlichen Schutzmodus. Der verstärkte sich auf dem gut gepolsterten Distanzsattel, der den Rücken des Pferdes entlasten sollte. Aber er gab der Reiterin wenig Halt.

In der nächsten Reitstunde kam der gewohnte Sattel des Pferdes zum Einsatz. Der gab der Reiterin zwar mehr Halt, passte aber dem Pferd augenscheinlich nicht mehr gut. Es entzog sich den Hilfen, wenn es in Richtung der schwächeren Rumpfseite der Reiterin ging, so dass sie nicht das Gefühl hatte, das Pferd in der Wendung unter sich zu haben.

Et voilá: In der letzten Stunde lag ein anderes Modell derselben Sattelfirma auf dem Pferd

Schon in der ersten Runde konnte ich sehen, dass die Reiterin gleichmäßig und sich gerade sitzt. Sie richtete sich spontan auf und ließ mit der notwendigen Spannung im unteren Rumpf ihre Mittelpositur mitgehen. Um das zu erreichen, hat sie sich behandeln lassen und geht seit einiger Zeit zum Yoga. Dem Pferd war die Polsterung deutlich angenehmer und es stellte sich auf leichte Gewichtshilfen gut auf die gebogene Linie in beide Richtungen ein.

War das ein schönes Bild, nach all den Enttäuschungen der letzten Monate! Das sind Momente, in denen man spürt, dass sich die zurückliegende Mühe gelohnt hat! Wenn das Pferd mit wenig Aufwand läuft und zufrieden abschnaubt, weil es sich wohl fühlt, ist man auf dem richtigen Weg. Da hüpft das Herz und alle Beteiligten strahlen!

Dass so ein Weg nicht einfach ist, weiß sicherlich jeder

Aber man kann so viel an sich arbeiten, wie man möchte- wenn der Sattel dem Pferd oder dem Reiter nicht passt, wird es kein gemeinsames Erfolgserlebnis geben. Anders ausgedrückt, bringt auch das passende Equipment nur Ergebnisse, wenn der Reiter mit sich und seinem Körper gut umgehen kann. Auch das Pferd muss im entsprechenden Trainingszustand sein, die gestellten Anforderungen umsetzen zu können.

Wenn wir das Thema von der Seite der „Volkskrankheit“ Rücken betrachten, stellen wir fest, dass „Der Rücken des Reiters“ (Zum Lesen des Artikels auf den blauen Link klicken) genauso wie die freie Funktion der Hüftgelenke darüber entscheidet, wie elastisch der Reiter sitzen kann. Hat er dort Bewegungsdefizite, wird es schwierig mit dem ausbalancierten Sitz.

Deshalb und auch, um in der wieder aufflammenden Diskussion um den Reitsport einen positiven Akzent zu setzen, veranstalten wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd einen Aktionstag rund um den gesunden Rücken von Reiter und Pferd. Er wird am 23.11.2024 im Landgestüt Redefin stattfinden und viele theoretische und praktische Tipps von Physiotherapeutinnen für Mensch und Pferd und einer Sattlerin hervor bringen.

Du kannst dich schon über die Mailadresse vorstand@gesundheitssport-mit-pferden.de anmelden. Auch eine Anreise mit eigenem Pferd und ein gemeinsames Durchchecken wird möglich sein.

Nun stehen für mich ein paar Tage Urlaub an und ich werde den Computer Rechner sein lassen. Ein Ausflug an die Ostsee und ein weiterer nach Hamburg sind geplant, um auch andere Luft einzuatmen und neue Eindrücke zu bekommen. Das macht das Hirn wieder leistungsfähiger 🙂

Ich wünsche Dir einen schönen Sommer mit vielen lockeren Erlebnissen,

Corinna von Reitclever

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Die Motivation entscheidet, Neues von Reitclever Juni 2024 

Die Motivation entscheidet häufig über Erfolg und Misserfolg

Wir hatten letzte Woche Straßenfest bei uns im Dorf. Was sich über Jahre zu einer immer bunteren Unterhaltung mit steigenden Besucherzahlen entwickelte, ist nun eine eher kleine Veranstaltung. Der Vorstand des ausführenden Vereins hat mehrfach gewechselt und seitdem sind nur noch wenige an der Ideenfindung und Organisation beteiligt. Ob das gewollt ist oder auf unausgesprochenen Konflikten beruht, kann ich nur vermuten. Doch unbestritten ist, dass über die Strahlkraft eines Projekts die Motivation entscheidet.

Erfreulicherweise besuchten mich an diesem Tag auch einige Bekannte. Eine ehemalige Kollegin hat vor einiger Zeit ein Pferd gekauft und kam mit ihrer Tochter. Auf die Frage, wie es mit dem Pferd läuft, bekam ich ein „gut“ zu hören. Dagegen löste die Erkundigung nach dem Tanzen leuchtende Augen aus. „Ich bekomme nächsten Monat Spitzenschuhe“! Das ganze Mädchen strahlte bei der Aussage! Bei mir war das eher umgekehrt: Ich hätte alles dafür gegeben, dass meine Mutter mir ein Pferd kauft, anstatt zum Ballett zu gehen.

Die Motivation entscheidet über den Grad des Vorwärtskommens

Auch ein eher talentfreier Mensch kann ansprechende Erfolge erzielen, wenn er mit Begeisterung dabei ist. Dr. Gerald Hüther, Deutschlands bekanntester Hirnforscher, erzählt gerne, dass ein Achtzigjähriger chinesisch lernen kann, wenn er in eine Chinesin verliebt ist.

Apropos Talent: „Wunderkinder“ verbringen sehr viel Zeit am Klavier, an der Geige oder auf dem Tennisplatz. Während die Freunde schwimmen gehen, absolvieren die Begabten unzählige Stunden Techniktraining. Wie viel Zeit sie an ihrem Sportgerät oder Instrument verbringen, entscheidet häufig darüber, ob ihr weiterer Weg erfolgreich ist.

Das ist bei Erwachsenen nicht anders. In Gesprächen höre ich oft „Ich bin nur FreizeitreiterIn“. Was als Entschuldigung für den eigenen Ausbildungsstand gemeint ist, gilt für die meisten von uns. Wer außer Berufsreiter sitzt acht Stunden am Tag auf dem Pferd? Wir haben meist mit der Beschaffung des notwendigen Geldes zu tun, anstatt täglich mehrere Pferde reiten können. Wer das kann, hat auch deutlich mehr Gelegenheit, seine Technik zu verbessern. Anders ausgedrückt: Nicht nur die Motivation entscheidet über den Wissensstand und das Niveau des eigenen Könnens, sondern auch die Häufigkeit der Durchführung.

Wohl dem, der weiß, was er will

Egal ob es um einen ausbalancierten Sitz, das virtuose Tastenspiel am Klavier oder den eigenen Kontostand geht: ich muss mich mit dem beschäftigen, was ich erreichen möchte. Um das zu vermögen, braucht es eine ehrliche Bestandsaufnahme.

Wer beschäftigt sich schon gerne mit den eigenen Defiziten? Doch zu wissen, was fehlt, um am erwünschten Punkt anzukommen, ermöglicht erst, loslegen zu können. Brauche ich einen neuen Sattel, um Springen oder Distanzen reiten zu können? Ist mein Pferd, objektiv betrachtet, in dem Trainingszustand, um mich mehrere Stunden unbeschadet durch den Wald tragen zu können? Wie ist mein eigener körperlicher Zustand? Bin ich beweglich und koordiniert genug, um elastisch mit den Bewegungen des Pferdes mitgehen zu können?

Die Frage nach dem eigenen Können und der persönlichen Einsatz, was dafür zu tun ist. entscheiden über Erfolg und Misserfolg. Dabei geht es mir weniger um sportliche Ehren, als das Ziel, sein Hobby gesund für Reiter und Pferd auszuführen. Dass das für alle Beteiligten richtig Spaß machen kann, konnte ich Ende Mai beim PM Seminar in Mecklenburg Vorpommern zeigen (Mehr dazu kannst Du unter dem blauen Link lesen).

Um Sitzauffälligkeiten zu verändern, werde ich ab und zu zur Analyse gerufen

Denn wenn es um die eigene Schiefe geht, kommt man ohne Feedback von außen schnell an seine eigenen Grenzen.

Beispielsweise schauen wir in einem Physiocheck für Reiter, woher die ungleichmäßige Gewichtsverteilung kommt. Unfälle und der Zustand nach Operationen können die Bewegungssteuerung beeinflussen . Nach der Analyse der Bewegungsabläufe gibt es auf das gefundene Thema abgestimmte Übungen, die man ohne Pferd und zuhause durchführen kann. Wie so ein Terminabläuft, kannst Du unter „Eine Frage der Spezialisierung“ nachlesen.

Auf dem Pferd ist es oft schwierig, ein neues Bewegungsgefühl umzusetzen. Das Gehirn muss die veränderten Daten erst in die Programmplanung einbauen. Deshalb ist es hilfreich, über die Wahrnehmung zu arbeiten, um dem Nervensystem Informationen aus den Bewegungssystemen zur Verfügung zu stellen. Diese Vorgehensweise ist eher Bestandteil des RidersChecks, in dem wir Elemente aus dem Neuroathletiktraining einbauen.

Wenn man an den richtigen Schaltstellen ansetzt, kann man mitunter schöne Veränderungen sehen. Wie das Ganze in der Praxis aussieht und wie Du diesen Ansatz in dein Training mit einbauen kannst, erfährst Du am 30./31.08.2024. Dort gebe ich mit Mentaltrainerin Simone Fröhlich zusammen den Kurs „Neuro-Rider® meets Neurofunktionelle Integration®“ in Gartow/ Lüchow Dannenberg. Organisation und Anmeldung erfolgen über das Reitzentrum Stehler. Die Veranstaltung wird mit 5 LE zur Trainerlizenzverlängerung anerkannt.

Hab´ einen schönen Sommer und schau´ entspannt, wohin es dich zieht.

Sonnige Tage,

Corinna von Reitclever

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Bunt und wechselhaft war der Mai, Neues von Reitclever Mai 2024

Eher bunt als wechselhaft ist der Betrieb auf dem wunderschönen Gestüt Redefin.

Der Mai war bei uns südlich von Berlin bunt und wechselhaft. Wettermäßig gab es alles, was man sich vorstellen kann: Wind, Sonne, Saharastaub und auch heftigen Starkregen. Glücklicherweise müssen wir auf unserem Märkischen Heidesand nur abwarten, bis alles versickert ist. An manchen Stellen dauert das mitunter ein paar Tage. Aber wenn ich mir vorstelle, wie es wäre, in einem Haus in einer malerischen Altstadt zu sitzen, dem Dauerregen zuzuschauen und den Wasserstand unaufhörlich steigen zu sehen…

Und das ist erst der Anfang- der Mensch hat großen Anteil an den aktuellen Wetterlagen. Hoffentlich hat er auch das Einsehen, endlich umzusteuern. Wir dürfen nicht warten, bis „die anderen“ etwas tun. Nur wenn jeder ändert, was er kann, bekommen wir den Kahn „Welt“ noch auf einen anderen Kurs. Hoffentlich, denn das Leben kann schön sein!

„Etwas ändern“ haben sich zur Zeit viele auf die Fahnen geschrieben

Auch die Oberorganisation der Reiter regt sich. Man kann sich fragen, ob Hobby Horsing in die Bandbreite ihrer Palette gehört. Diese Tatsache ist für mich ein Indiz dafür, dass die FN spürt, dass sie sich bewegen muss. Bunt und wechselhaft könnte man zu diesem Bestreben sagen. Bekanntermaßen wird auf Turnierplätzen landauf und landab schon viel zu lange anders gerichtet als es in den Richtlinien für Reiten und Fahren geschrieben steht. Das ist sicherlich ein Grund, warum viele dort gar nicht mehr hingehen. Ich selbst bin nur einmal im Jahr als Helfer auf einem Breitensportturnier meines Reitvereins. Das reicht.

Doch hat die aktuell wieder entbrannte Diskussion auch etwas Gutes. Viele schauen anders hin und bringen neue Projekte auf den Weg. Auch wenn das den betroffenen Tieren nur in besonders tierschutzrelevanten Fällen hilft. Schlimm, dass es so weit gekommen ist! Dem Reitsport geht es wie unserer Welt schlecht. Kaum auszuhalten ist, dass wie immer Tiere darunter leiden. Das ist mein Antrieb, dem Reitsport weiter treu zu bleiben. Denn fundiertes Wissen und seine Anwendung kommen den Pferden zu Gute. Wenn ein Reiter beispielsweise versteht, warum er dem Rücken des Pferdes nur dann gut tut, wenn er selbst elastisch ist und sich den Bewegungen des Pferdes leicht anpassen kann.

Bunt und wechselhaft ist auch das Bestreben im Pferdsport

Das zeigt sich zum Beispiel an der unterschiedlichen Aufmachung der verschiedenen Reitweisen. Ob jemand Dressur, Western, Working Equitation oder ins Gelände reitet, erkennt man schon von weitem an seiner Ausrüstung. Mitunter auch an den gewählten Farben und ob Glitter dabei ist oder nicht. Bunt und wechselhaft scheint dort die Hauptdevise zu sein. Solange der Grad des Glitzers am Pferd nicht über den Ausbildungsstand des Reiters hinweg täuschen soll, kann ich das einfach so hinnehmen.

Positiv nehme ich wahr, dass ich in Gesprächen mit Amtsträgern heraushöre, dass die Botschaft angekommen ist. Es geht um die Zukunft unseres besonderen Sports, da muss man handeln. In diesem Sinne gefällt mir sehr, dass ich ab und zu als Referentin eingeladen werde. Die Persönlichen Mitglieder der FN haben sich ein abwechslungsreiches Fortbildungsprogramm auf die Fahnen geschrieben. Das liest sich bunt und wechselhaft. Ich selbst zeige bei so einer Veranstaltung in Theorie und Praxis, wie man bei sich selbst ansetzen kann, um dem Pferd ein angenehmer Rucksack zu sein.

Das wird gut angenommen und ich bekomme viel positives Feedback. Heute Abend stehe ich in dieser Mission in Ramin, Mecklenburg Vorpommern, in der Halle.

Es ist die Öffnung zu früher eher belächelten Themen, die zeigt, dass sich etwas ändert

Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde jemand, der mit Bändern, Bällen und Turnmatte in die Reithalle kam, eher verständnislos oder mitleidig angeschaut. Nun wird man als Trainer mit gesundheitlichem Background sogar eingeladen und um Rat gefragt. Das ist nicht nur in meinen Augen ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Reiter gehören zu den wenigen Sportlern, die sich vor ihrer Betätigung nicht aufwärmen. Sie holen im Idealfall ihr Pferd von der Wiese und putzen es. Das reicht an Vorbereitung. Doch kann man sich schnell und effektiv auf die anstehenden Aufgaben vorbereiten, wenn man die dafür benötigten Strukturen aufweckt. Auch Schaltkreise im Gehirn kann man wach machen, dass schon die erste Aktion im Sattel balanciert und koordiniert erfolgt. Das geht auch tanzend, wie ich Anfang Mai mit viel Spaß erlebt habe (Mehr dazu unter dem blauen Link).

Für diese Themen steht die Ausrichtung der Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd . Sie zeigt, dass Reiten entspannend für Reiter und Pferd sein kann. Nämlich dann, wenn sich der Reiter einfühlsam auf dem Pferd bewegt und seinen Sitz an die Aktivität des Pferdes anpasst. Einsteiger, Wiedereinsteiger und auch geübte Reiter werden angeleitet, sich Rücken schonend zu bewegen. Das gilt sowohl für den Rücken des Reiters als auch für den des Pferdes. Auch können die faszinierenden Eigenschaften des Lebewesens Pferd, bis dato Nichtreiter zu mehr und gesunder Bewegung zu motivieren.

Am 16.05.204 endete das Pilotprojekt der Ergänzungsqualifikation für Trainer „Gesundheitssport mit Pferd“ im Landgestüt Redefin

Die Teilnehmer wurden über ein Jahr lang in einem Online- und zwei Präsenztools ausgebildet. Dabei wurden sie angehalten, sich mit den Eigenschaften des Reiters zu beschäftigen, die gesundes Reiten ermöglichen. Dieser rundum gelungene Tag markiert einen Startschuss und zeigt, dass der Gesundheitssport einen berechtigten Stellenwert im Pferdesport besitzt. (Unter dem Link kannst Du lesen, wie der Tag verlief).

Die Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd plant am 23.11.2024 einen bundesweiten Tag für Ausbilder und Reiter. Es wird zum Thema „Gesund Reiten für Reiter und Pferd“  fachlichen Input einer Physiotherapeutin für Menschen, einer Physiotherapeutin für Pferde und einer Sattlerin geben. Alle drei haben den Rücken von Reiter und Pferd im Blick. ave the date– es wird spannend werden! Mehr Informationen dazu gibt es, sobald alles steht, auf der Webseite, bei Facebook und Instagram.

Bis dahin, bleibt gesund!

Corinna von Reitclever

#gesundreiten

#pferdeliebe

#fachgruppegesundheitssportmitpferden

#fortbildung

#hochwertigesWissenfuerReiter

#pferdesportmv

#pferdesportverbandmv

#teamgesundheitssport

#reitcleverontour

Gesundheit von Reiter und Pferd, Neues von Reitclever, April 2024

Gesundheit von Reiter und Pferd

Egal, wo ich mich mit Reitern oder Trainern unterhalte: die Gesundheit von Reiter und Pferd gelangt immer mehr ins Bewusstsein meiner Gesprächspartner. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass dieser Fokus in meiner Denkweise ist. Bekanntlich ziehen sich Menschen mit ähnlichen Werten an.

Das konnte ich nicht nur auf der #MesseNordpferd2024 feststellen

Da ich vor vielen Jahren einmal in Schleswig Holstein gearbeitet habe, zieht es mich immer wieder dorthin. Mit großer Vorfreude fuhr ich in den Norden und musste feststellen, dass ich mich nur mittelgut vorbereitet hatte. Das Herausbringen des Buchs „Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden“ im Januar 2024 und die Abgabe einer Version für Nichtreiter hatte meine Hirnkapazität augenscheinlich ausgeschöpft. Das Manuskript liegt seit Ende März beim TRIAS Verlag und wird „normalen“ Menschen Anregungen geben, sich und ihren Rücken mit Hilfe eines neurozentrierten Ansatzes belastbarer zu trainieren. Ein Kapitel über Vagusnervstimulation gibt Ideen, mit diesem populär gewordenen Nerven die eigene Entspannungs- und Regenerationsfähigkeit zu fördern. Das Buch erscheint im Frühjahr 2025.

In der Woche vor der Messe merkte ich, dass ich weder Trennwände bestellt, noch mich für einen Vortrag angemeldet hatte. Ich hatte zwar mit Verantwortlichen telefoniert, aber das war im Vorfeld zu einer früheren Messe, die dann doch nicht stattfand. So war ich wieder fasziniert von der Arbeitsweise des menschlichen Gehirns. Es kümmert sich nur um das, was momentan aktuelle Priorität besitzt. Alles andere fliegt aus dem Speicher. Dabei war ich mir ganz sicher, alles Wichtige in die Wege geleitet zu haben. Das habe ich auch, nur eben nicht für dieses Jahr.

Anstatt mich zu ärgern, wusste ich, dass meine Rollups den Stand gut einrahmen würden. Darüber hinaus luden bunte M&Ms zu Gesprächen am Stehtisch ein. Insofern lief meine Messebeteiligung rund. Oft hörte ich in diesen Tagen, dass gesund reiten der Weg ist, wo es hingehen sollte. Wir müssen bei uns ansetzen, um die Gesundheit von Reiter und Pferd zu fördern. Nur dann wird Geben und Nehmen gegenseitig und eine echte Partnerschaft kann entstehen. Mehr darüber kannst Du unter „Selbst mobil sein, um das Pferd gesund reiten zu können“ lesen (Klick dazu auf den blauen Link).

Nach einem Ereignis durchatmen und Anspannung wegatmen

Das sollten wir nicht nur unseren Pferden während einer Trainingseinheit zugestehen, sondern auch für uns umsetzen. Wie oft am Tag empfindet man Stress oder ärgert sich über etwas. Wenn man diese Unruhe nicht bewusst aus dem Körper herauslässt, bleibt die dadurch entstandene Anspannung im System. Besser wäre es, sie bewusst los- zu- lassen.

Mir gelang das am Ende dieser Messetage an meiner früheren Wirkungsstätte. Ich fühle mich dort nach wie vor zuhause. Sonne, Möwen und Ostseeluft bringen mir immer ein Gefühl des Wohlbehagens. Einmal durchatmen und zur Ruhe kommen. Das entspannt auf der ganzen Linie und lässt nicht nur Muskeln und Gelenke wieder flexibel reagieren.

Welche Möglichkeiten kennst Du dafür?

Wir müssen für die Gesundheit von Reiter und Pferd genau dort hinschauen und ansetzen:

Was bringt Dir eine positive Anspannung, die auch Fehlhaltungen korrigiert?

Was lässt im Gegenzug die notwendige Entspannung entstehen, die die wichtige körperliche Regenration einleitet? Wir sind in der heutigen Zeit zu oft im „Angriffsmodus“ unterwegs. Das merkt auch das Pferd und spiegelt uns dahingehend, dass es sich schwer loslässt. Wir können es wirksam unterstützen, wenn wir an unserer eigenen Losgelassenheit arbeiten.

Wenn das für dich nicht so einfach ist und Du dich häufig selbst unter Stress setzt, biete ich am 15.06.2024 den Kurs „Sicher Reiten trotz Angst bei mir auf dem Hof an. Dort bekommst Du beispielsweise Möglichkeiten, eigene Stressmuster zu erkennen und sie wirksam zu reduzieren.

Wenn es eher um deine Mittelpositur geht, bietet sich der Kurs „Spiraldynamik® für Reiteram 25.05.2024 an. Dort wirst Du viele AHA Erlebnisse erspüren, die es dir ermöglichen, deine Gewichtshilfen locker und effektiv zugleich einzusetzen.

Das Thema Gesundheit von Reiter und Pferd

zieht sich weiterhin wie ein roter Faden durch meine Vorträge. Am 26.04.24 war ich als Referentin zum PM Seminar in Mechelroda/ Thüringen. Auch dort traf das Thema #gesundreiten auf großes Interesse. 4 Reiterinnen auf unterschiedlichem Ausbildungsstand auf verschiedenen Pferden verdeutlichten in der Praxis, wie man mit wenig Aufwand an den richtigen Stellen eine Verbesserung der Elastizität auf dem Pferd erreichen kann. Das quittierten die Pferde unmittelbar mit einem lockerer mitschwingenden Rücken und entspannterer Halshaltung.

Am 02.05.2024 bin ich mit dem Vortrag „Besser Reiten – locker bleiben in Hüfte, Knie und Rücken“ in Prussendorf/ Sachsen- Anhalt und am 31.05.2024 in Ramin/ Mecklenburg Vorpommern. Tickets für die Veranstaltungen gibt es noch unter dem blauen Link beim Seminarteam der FN.

Spannend wird auch eine bisher neue Idee: am 30./31.08.2024 bin ich mit #diementaltrainerin Simone Fröhlich in Gartow/ Lüchow Dannenberg. Auch dort geht es um #gesundreitenfuerreiterundpferd. Wir werden den neurozentrierten Ansatz herausarbeiten und in „Neuro Rider® meets Neurofunktionelle Integration®“ zeigen, wie man über unser Nervensystem die eigene Elastizität und Reaktionsschnelligkeit beeinflussen kann. Die Veranstaltung wird vom Landesverband Hannover, Berlin Brandenburg, Westfalen und Weser Ems mit Lizenzpunkten für Trainer anerkannt. Dass diese Frage der Herangehensweise (Klick auf den Link) Ziel führend sein kann und schell Erfolge bringt, bewahrheitet sich immer wieder.

In diesem Sinne:

hab´ eine schöne Zeit im Mai und komm´ gesund durch den Frühling,

Corinna von Reitclever

#PMSeminar

#bessersitzenbesserreiten

#gesundheit

#pferdundreiter

#reitcleverontour

Was für ein Flow, Neues von Reitclever, März 2024

Was für ein Flow entsteht durch Lernen in einer Gemeinschaft!

Ich befinde mich im Kongresszentrum der Leipziger Messegesellschaft und staune. Um mich herum sitzen ungefähr 300 andere Autoren und Autorinnen in einem riesengroßen Saal an 22 runden Tischen. Das geschäftige Gebrumm vieler Stimmen ist zu hören, ich kann nur das der Rednerin bei mir am Tisch ausmachen. Was für ein Flow liegt in der Luft!

Die Idee der Leipziger Autorenrunde #lar24 ist einfach aber genial. An 22 Tischen finden jeweils 2x 45 Minuten frei wählbare Gesprächsrunden mit einem Fachmann statt. Nach 90 Minuten gibt es eine Pause- dann kommen 22 neue Experten an den Tisch. Jeder der dort Feder führenden Redner ist selbst erfolgreicher Autor oder kommt aus der Buchbranche. Es geht um Storytelling, Verkaufsofferten, wie man sich und sein Buch ins rechte Licht rückt, um Onlinemarketing oder „wie plane ich einen Bestseller?“ J. Einiges kommt mir bekannt vor, vieles habe ich schon einmal gehört und anderes ist komplett neu. Das verschafft eine Mischung, die ich gut aufnehmen kann. Tolle Idee, grandiose Umsetzung.

Autoren sind wie Reiter ganz verschieden

Ich sehe junge, teilweise sehr dünne Männer, die sich dem Genre Fantasy oder Science Fiction verschrieben haben. Frauen jedes Alters, die Liebesromane schreiben oder ihre eigene Geschichte verarbeiten. Ältere Herrschaften, die auf die 80 zugehen. Alle freundlich, aufnahmebereit und wissbegierig.

Genauso wie bei Reitern sieht man weder auf den ersten noch auf dem zweiten Blick, dass man einen Autor vor sich hat. Es sind ganz normale Menschen. Ich bin geflasht von der konstruktiven und positiven Atmosphäre, die den Tag begleitete. So macht lernen Spaß.

Es ist das zweite Mal in diesem Monat, dass ich hochwertiges Wissen einsauge

Mitte März war ich 6 Tage in Murnau, südlich von München. Meine Hinfahrt verlief problemlos einen Tag nach dem angekündigten Streik der GDL. Dort war es wie im letzten Jahr: ankommen, einchecken, lernen.

Unser Nervensystem ist die Basis all unseres Denken, Fühlen und Handelns. Was für ein Flow kann entstehen, wenn wir alle unser Fähigkeiten bündeln und die Reizaufnahme verbessern!

Dr. Philip Eckhardt, der Begründer der Neurofunktionellen Integration ist beseelt von der Idee, seine Technik so vielen Menschen wie möglich zugute kommen lassen. Denn er weiß, dass nur ein empfangsbereites Nervensystem einen sicheren Lernprozess ermöglicht. Sein unglaubliches Wissen vermittelt er klar strukturiert und plaudernd. Stress kommt dabei nicht auf – auch für die Verpflegung ist auf hohem Niveau gesorgt.

Auch bin ich beeindruckt, was für ein Verständnis dadurch entsteht. Wieder in der Praxis beginne ich das neu Erlernte unmittelbar in meine Behandlungen umzusetzen. Was für ein Flow, wenn das einfach so gelingt. Ich denke wieder anders in Bezug auf für mich altbewährte Vorgehensweisen. Mit dem aufgepeppten Wissen im Kopf, was neurologische Steuerungsprozesse angeht, schaue ich einfach anders hin. Ich bin mir sicher, dass dieses Wissen auch meine Korrekturen in der Reitbahn beeinflussen wird.

Die Gelegenheit dazu habe ich im April und Mai

Besser Reiten in Hüfte Knie und Rücken
Besser reiten in Hüfte Knie und Becken

Vom 12.04.-14.04.2024 bin ich mit Reitclever auf der Messe Nordpferd in Neumünster. Nach den Erlebnissen auf der Partner Pferd im Januar bin ich gespannt, was mich dort erwartet. Am 26.04. 2024 bin ich in Mechelroda/Thüringen, am 02.05.2024 in Prussendorf/ Sachsen Anhalt und am 31.05.2024 in Ramin/ Mecklenburg Vorpommern, kurz vor der polnischen Grenze.

Mein Vortrag „Besser Reiten- locker bleiben in Hüfte, Knie und Rücken“ im Rahmen des PM- Seminars wird jede Menge praktische Anregungen und eine Demo in der Reitbahn beinhalten.

Auch im Basisbereich kann man das Gefühl eines Flows erleben

Ein Flow entsteht durch Teamgeist und Motovation

Seit letzter Woche Freitag haben wir sechs neue Lizenzinhaber „Pferdeführerschein Umgang“. Meine schon etwas betagten Pferde haben sehr gut mitgemacht und wurden von motivierten Damen geführt. Alle sechs hatten schon viele Vorerfahrungen, waren aber trotzdem wissbegierig. Sie haben uns mit Teamgeist und guter Laune über die Kurssamstage getragen. Wenn man am Ende von allen freudig umarmt wird und Dankesworte hört, weiß man, dass es gut gelaufen ist. Hochwertiges Basiswissen zu vermitteln, was direkt den Pferden zu Gute kommt, ist meine Motivation. Nicht nur den Tieren der Teilnehmer, sondern auch anderen: Durch sein Beispiel und eine weit reichende Kenntnis wirkt man als Vorbild und zieht andere Reiter mit.

Deshalb ist meine Empfehlung an dich: mache deine Augen und Ohren weit auf und suche ungewohnte Impulse. Höre Musik mit einem klaren Beat, rieche bewusst den werdenden Frühling, gehe beispielsweise surfen oder wandern und tausche dich mit anderen Menschen über nicht so gewohnte Themen aus. Das fördert die Flexibilität des Nervensystems und lässt dich geschmeidiger auf die Bewegungen deines Pferdes reagieren. Dass Du mit dem Gefühl „Was für ein Flow“ über die Osterfeiertage spazierst und fröhlich durch dein Leben groovst wünsche ich Dir!

In diesem Sinne,

Corinna von Reitclever

#flexibilitätdesNervensystems

#mehrwissenfuerreiter

#Quantenspruengeimlernen

#lar24