Autor: Corinna

Das Leben ist schön, Neues von Reitclever, Mai 2025

Das Leben ist schön!

Wenn man in Brandenburg lebt, fühlen sich manche Tage im Frühling schon wie im Sommer an. Wochenlang hat es nicht geregnet. Es weht ein leichter Sommerwind, die Vögel zwitschern und Gedanke über die bevorstehende Ernte schleichen sich ein. Es ist zwar erst Mai, aber was jetzt nicht genug Feuchtigkeit bekommt, hat Schwierigkeiten groß zu werden.

Was macht das mit dem ersten Schnitt 2025? Trotzdem gehe ich mit meinen Pferden spazieren und denke „Das Leben ist schön“. Wir leben in Deutschland paradiesisch, vergleicht man unser Leben mit dem anderer aus den Nachrichten im Fernsehen. Wir werden satt, haben ein Dach über dem Kopf, ein oder mehrere Pferde im Stall und können unserer Arbeit nachgehen. Wie viele Menschen auf dieser Welt beneiden uns gerade um all das, was für uns alltäglich ist.

Es geht immer noch ein bisschen besser

Ich war im Mai ein paar Tage in Stralsund. Ich brauchte eine Auszeit von meinem normalen Leben, um meine Gedanken zu sortieren. „Das Leben ist schön“ war immer in meinem Kopf, als ich durch diese alten Straßen lief. Dabei hatte ich auch den Hafen und Rügen im Blick, denn anschließend war ich ein paar Tage in Viervitz. Ich habe Fotos und Videos von einer Reiterin gemacht, um zu sehen, wie Neurofunktionelle Integration bei Reitern wirkt.

Bei ihr haben wir an der Halswirbelsäule gearbeitet und hatten im Anschluss deutliche Veränderungen in der Mittelpositur. Sie saß nach der Integration lockerer und es fiel ihr leichter, den Unterbauch für stimmige Gewichtshilfen einzusetzen.

In Stralsund und auch auf Rügen empfand ich, dass ich zu den Privilegierten dieser Welt gehöre. Denn ich bin in der Lage, mir diese Tage zu nehmen. Vor kurzem habe ich einen neuen Autorenvertrag unterschrieben. Es geht um neurozentriertes Training, eine meiner Lieblingstechniken. Aber diesmal im Zusammenhang mit Neurologie – Morbus Parkinson heißt das Thema. Meine Patienten haben mich dazu inspiriert.

Für diese Aufgabe brauche ich Zeit

Das Thema verlangt, meine Gedanken im Kopf zu sortieren und neue und alte Anregungen in ein stimmiges Gesamtkonzept zu bringen.

„Wenn das Leben Dir Zitronen schenkt, mach´ Limonade draus“: Parkinson Patienten gehören nicht gerade zu meinen Lieblingsklienten. Das mimiklose Gesicht und die Bewegungsarmut im Spätstadium beeinträchtigen die Wahrnehmung, dass hinter dieser muskulären Maske ein ganz normaler Mensch mit gesunden Emotionen sitzt. Diese Tatsache und die Erfolge, die mir ein neurozentriertes Vorgehen bei dieser Therapie zeigen, motivieren mich zu diesem Schritt.

Eine meiner Lieblingspatientinnen hatte einen tückischen Verlauf dieser Krankheit. Sie wurde spät erkannt und die Medikamente wirkten am Ende nicht mehr so, wie sie sollten. Trotzdem hat sie bis zum Schluss für ein selbst bestimmtes Leben gekämpft. Wenn ich hinter ihren muskulären Panzer blicken konnte, blitzten mit energiegeladene Augen und ein spannend gelebtes Leben entgegen. Auch für sie schreibe ich dieses Buch.

Doch ging mir erst in den letzten Tagen die thematische Nähe zu meinem Pferd auf

Als betroffener Patient kann man eine ganze Menge gegen seine Symptome tun und dafür sorgen, dass es nicht so schlimm kommt. Die Medizin ist deutlich weiter als vor 20 Jahren und Medikamente können passgenau eingestellt werden. Bewegungstherapie ist die zweite Säule einer erfolgreichen Behandlung.

Doch auch als Gesunder kann man seine Hirnfunktionen pflegen. Ernährung und ausreichend Schlaf spielen eine größere Rolle, als ich mir selbst bis jetzt eingestehen wollte.

Letztes Jahr bin ich eher zufällig auf ein Buch gestoßen, was ketogene Ernährung und regelmäßige, kurze körperliche Trainingseinheiten als Basis für einen belastbaren Körper beschreibt. Aus Neugier habe ich ein paar von den Anregungen aufgenommen und festgestellt, dass es mir sehr gut tut, regelmäßig und überwiegend Eiweiß zu essen: Das muss nicht unbedingt tierischen Ursprungs sein. Man kann auch mit Hülsenfrüchten und Nüssen eine ganze Menge erreichen.

Doch bin ich ein echter Abend „Brot“ Junkie und liebe Schokolade. Mir hat es gut getan, zu wissen, dass ich darauf verzichten kann. Es geht mir besser und ich fühle mich insgesamt beweglicher, wenn ich kaum Kohlenhydrate und Zucker zu mir nehme. Es gibt Autoren, die auf insgesamt „keine Kohlenhydrate“ schwören. Andere zählen die Nachtteile einer einseitigen Ernährung auf und betonen, dass wir Menschen für eine Mischkost gemacht sind.

Liest man neuere Forschungsergebnisse, kommt es jedoch auf die Eiweißversorgung an

Denn diese Aminosäuren sind die Basis sämtlicher Neurotransmitter, die in einem Körper etwas bewirken. Und sie befeuern unsere kleinen Kraftwerke, die in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers vorhanden sind. Mitochondrien sind wahre Wunderwerke und machen 10 % unserer Köpermasse aus. Sie sorgen nicht nur für die notwendige Energie, alle lebensnotwendigen Prozesse in Gang zu halten, sondern haben auch einen entscheidenden Anteil, welche Zellen im Körper sich erneuern, regenerieren und welche ersetzt werden müssen. Das ist ein wichtiger Faktor, wenn es um Aufbau und Erhalt von Körperfunktionen geht. Eine eiweißreiche Ernährung, genügend Schlaf und Bewegung sind wesentliche Faktoren, um unser System in Gang zu halten. Das beugt beispielsweise Morbus Parkinson und anderen neurodegenerativen Erkrankungen vor.

Und dann fasse ich mir an den Kopf

Meine 30 jährigen Cushingstute ist insgesamt in schlechterer Verfassung als früher. Logisch, sie ist 30. Und dafür sieht sie gut aus, sagen mir viele. Ich finde sie zu dünn.

Ich weiß, wie mein Pferd früher aussah und wie wenig Kraftfutter sie im Training brauchte. Da war ihr Stoffwechsel auch noch in Ordnung. Was hatte sie für einen tollen „Arsch“. Von dem ist nicht mehr viel übrig. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass sie Arthrose im Knie hat. Pflanzliche Zusatzstoffe, eine Hyaleronspritze alle paar Jahre machen, dass sie ihre letzten Lebensjahre noch genießen kann. Reiten tue ich sie schon lange nicht mehr.

Doch frage ich mich manchmal, wie betriebsblind ich bin. Eine Freundin, die sich mit PSSM und darauf abgestimmter Fütterung gut auskennt, hat mich darauf gebracht.

Wo bekommt sie denn ihr Eiweiß her, wenn sie keinen Hafer und nur getreidefreies Müsli bekommt?

Gute Frage- aus Heucobs dachte ich.

Aber das hat ihr augenscheinlich nicht gereicht. Letztes Jahr begann ich Myocare Müsli zu füttern. Da ist viel pflanzliches Eiweiß drin. Und siehe da, sie baute wieder etwas auf. Seit Anfang diesen Jahres lief sie schlechter und ließ ihre Zehen hinten oft schleifen. Ich versprach mir viel von einem teuren Kombinationsprodukt, was biophile Komponenten zur Entzündungshemmung und zur Knorpelpflege integriert hat. Das brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Zwei Backenzähne waren auch zu hochgewachsen, dass sie das Heu vielleicht auch nicht mehr gut kauen konnte und ungerne fraß. Die Hyaleronspritzen und die Zahnbehandlung waren sicher ein Teil der nun sichtbaren Besserung. Aber das wieder ins Gedächtnis gekommene „Muskelmüsli“, eiweißreiche Heucobs und die tägliche Freude darüber, wieder aufs Grün gehen zu dürfen, haben ihr einen deutlichen Energieschub gegeben. „Meine Flori“ sieht wieder besser aus, schaut fröhlich und trägt den Kopf höher. Das freut mein Herz. Sie soll ihre letzten Jahre noch genießen.

Doch bin ich nach wie geflasht von den Funktionszusammenhängen.

Was einem Parkinsonpatienten hilft, hilft auch uns und unseren Pferden. Tun die Knie weh, bewegt man sich ungerne. Wahrscheinlich hat meine Stute sich deshalb kaum noch hingelegt und zu selten tief geschlafen, weil sie Schmerzen beim Aufstehen hatte. Wenn darüber hinaus  das notwendige Eiweiß fehlt, um alle wichtigen Prozesse einschließlich des Muskelaufbaus in Gang zu bringen, kann sie ja nicht gut drauf sein.

Und eigentlich hätte es mir klar sein müssen: Das Medikament, was Cushing Pferde gegeben wird ist dasselbe, was auch Parkinson Patienten bekommen… Vielleicht schreibe ich auch deshalb dieses Buch. Weil mich Funktionszusammenhänge interessieren.

Ich wünsche dir, dass Du solche auch bei Dir und deinem Pferd findest. Und wenn Du sebst schon etwas in die Jahre gekommen bist: wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden veranstalten am Sonntag, den 22.07.2025 in Redefin eine Fortbildung zum Thema „Fit bis ins Alter“. Sie richtet sich an Reiter, und Trainer. Informationen erhältst Du unter dem Link.

Das Leben ist schön 😊 In den letzten Tagen hat es auch hier geregnet. Dann wird das schon mit der Heuernte!

Beseelte Grüße,

Corinna von Reitclever

#lowcarb #cushingsyndrom #reitcleverontour #neurofunktioneelleIntegration #herzenspferd #ostseeliebe #pferdeliebe #morbusparkinson #ketogeneernaehrung #wunderbareaminosäuren

Warum Reiten gesund ist- EQ Fitness und Gesundheit

EQ Fitness und Gesundheit
EQ Fitness und Gesundheit

Reiten ist ein Sport, der hohe Anforderungen an die eigene Koordinationsfähigkeit stellt. Die kann man nur erbringen, wenn Körper und Nervensystem gut zusammenarbeiten.

Damit die beiden das können, sind eine ganze Menge Voraussetzungen nötig:

Zuallererst sollte ein Reiter an den richtigen Stellen elastisch sein, um die Bewegungen des Pferdes abzufedern. Nur dann kann das körpereigene Puffersystem den Schwung des Pferdes so abfangen, dass kein Gelenk gestaucht wird. Abgesehen davon, dass man nur so schmerzfrei auf dem Pferd sitzen kann, ist das die wesentliche Voraussetzung, sich gefühlvoll auf sein Pferd einstellen zu können.

Um die einzelnen Körperteile so zueinander zu bewegen, dass alle Gelenke gut mitarbeiten können und der Schwung des Pferdes dann tatsächlich neutralisiert wird, ist eine ganze Menge Muskelaktivität notwendig. Die muss teilweise miteinander und gegeneinander erfolgen- dafür sorgt die Koordinationsfähigkeit.

Auch das eigene Gleichgewicht muss gut sein, um sicher und ausbalanciert auf dem Pferd agieren zu können.

Darüber hinaus bringt uns der Partner Pferd eine ganze Menge positive Effekte

Warum Reiten gesund ist: Die neue EQ Fitness und Gesundheit
Die neue EQ Fitness und Gesundheit

Vor allem motiviert er, sich mehr und besser bewegen zu wollen. Die Freude, wenn das Tierchen uns anwiehert oder sich vertrauensvoll auf eine Zusammenarbeit einlässt, kann das Herz aufgehen lassen. Nicht nur das macht den Umgang mit dem Pferd zu einem wirksamen Herz-Kreislauftraining. Die moderate, aber über längere Zeit anhaltende Aktivität im Sinne eines Ausdauertrainings wirkt positiv auf die Gefäße.

Kurz gesagt verbessert Reiten die eigene Flexibilität und Leistungsfähigkeit enorm

Deshalb kann gutes Reiten körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Steifheit und Schmerzen lindern, sowie Bewegungsprobleme verbessern. Auch lindert es psychische Beschwerden wie Stress- und Angstsymptome und Erschöpfungssyndrome.

Pferde wirken vielschichtig, nämlich auf die Stimmung, auf die Haltung, auf die Körpersprache: sie spiegeln und fordern Bewegung.

Nicht nur deshalb sollten wir dafür sorgen, dass Reiten auch für das Pferd gesund ist. Auch seine Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit müssen im Sinne einer längerfristigen Tragebelastung aufgebaut und erhalten werden. Sonst wird die eigene Betätigung schnell zur Tierquälerei.

Auch kann man die positiven Effekte, die das Pferd bietet, als Ansporn für Einsteiger oder Wiedereinsteiger nutzen

Seit den 90 er Jahren gibt es eine Initiative im Reitsport, die sich um Fitness und Gesundheit im Sinne einer Prävention kümmert. Sie zielt auf Reiter und Nichtreiter ab und orientiert sich an den Kernzielen des Gesundheitsports:

  1. Stärkung von physischen Gesundheitsressourcen
  2. Stärkung von psychosozialen Gesundheitsressourcen
  3. Verminderung von Risikofaktoren
  4. Unterstützung zur Bewältigung von gesundheitlichen Beschwerden
  5. Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivität
  6. Verbesserung der Bewegungsverhältnisse

Es geht in der EQ Fitness und Gesundheit darum, man Aspekte von Gesundheit und Fitness in allen Alters- und Leistungsstufen in den Unterricht integrieren kann – Für Kinder und Erwachsene, für (Wieder-) Einsteiger bis zum Berufsreiter.

Das setzt natürlich voraus, dass der Unterrichtende eine Idee hat, wie er Aspekte der Gesunderhaltung und Trainingslehre in den Reitunterricht mit einbeziehen kann.

Um das zu vermitteln, hat sich aus der früheren Präventionslizenz des DSOB „Gesundheitssport mit Pferden“ die Ergänzungsqualifikation Fitness und Gesundheit entwickelt. Sie befähigt interessierte Trainer, sich elementare Basics für die Erhaltung, Steigerung und Wiederherstellung psychischer und körperlicher Gesundheit anzueignen. Dabei geht es um die Funktions- und Leistungsfähigkeit im Sinne einer angepassten Trainingslehre.

Dabei findet bewusst eine Abgrenzung zum (leistungsorientierten) Reitsport und zur Reittherapie statt. Vielmehr soll das Angebot eine Motivation und Bindung zu regelmäßigem Sporttreiben bringen.

Wenn Du jetzt Lust bekommen hast mehr zu erfahren: Schau auf der Seite Gesundheitssport mit Pferden (Klick auf den Link) oder bei der FN. Am 02.10.2025 startet auf Rügen ein neuer Kurs für die Ergänzungsqualifikation Fitness und Gesundheit (Mehr Infos unter dem Link).

Diese Zusatzqualifikation bietet das Potential, sich neue Zielgruppen zu erschließen. Denn ein besonderes Augenmerk der Ergänzungsqualifikation liegt auf Einsteigern mit möglicherweise mangelnder Fitness. Über den besonderen Motivator Pferd gelingt es häufig, Menschen zu mehr und gesunder Aktivität für den eigenen Bewegungsapparat zu motivieren.

Einsteiger und Gesundheitsförderung kann zu einem großen Gewinn für einen Reitbetrieb und die Vereinslandschaft im Pferdesport werden.

Information und Anmeldung unter: info@reiten-viervitz.de

Corinna von Reitclever

Physiotherapeutin

Trainerin Prävention Reiten als Gesundheitssport

#reitenalsgesundheitssport

#EQFitnessundgesundheit

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#fortbildungen

#mitdemherzendabei

Emotionen und Angst, Neues vor Reitclever, April 2025

Emotionen und Angst

Viel ist in Bewegung zur Zeit. Ende März war ich gefühlt zum letzten Mal zur Fortbildung in Murnau. „Mentale Systeme“ stand in der Neurofunktionellen Integration auf dem Programm. Im Kurs ging es auch um Emotionen und Angst- ein Thema was viele Reiter beschäftigt. Weiterhin kristallisierte sich heraus, dass mich noch zwei Kurse von meinem Endziel Master trennen.

Wie so oft entpuppte sich der Kursleiter als eine empathische und tiefgründige Wissensquelle. Seine Fortbildungen geben mir das Gefühl, eine neue Sicht auf mir schon bekannte Sachverhalte zu bekommen.

Die Techniken für die mentalen Systeme kannte ich zum Teil aus vorherigen Kursen, meiner Kinesiologieausbildung, aber auch aus dem Neuroathletik-training. Spannend ist das Zusammensetzen und neu in Verbindung bringen. Dr. Eckhardts Ausführungen bringen mich jedes Mal dazu, über grundsätzliche Dinge wie Stoffwechsel, Energiezufuhr und die Steuerung von Emotionen und Angst neu nachzudenken.

Erstaunlicherweise hängt Fühlen und Erleben an der Funktion von Zellen

Denn auf Zellebene wird in kleinen Kraftwerken, den Mitochondrien, ATP produziert. Ist dieser Energieträger nicht ausreichend vorhanden, leidet die Arbeitsweise unseres Gehirns. Auch wenn elementare Bausteine, Glukose oder Sauerstoff fehlen, schaltet es Fehlfunktionen.

Einfach besser reiten trotz Angst
Emotionen und Angst

Forscherteams bezeichnen psychische Auffälligkeiten auch als Fehlfunktionen des Gehirns. Bestimmte Verhaltensweisen werden unterlassen, zur falschen Zeit ausgeführt oder kommen übersteigert zum Tragen. Zum Beispiel kann man das Entstehen von Emotionen und Angst bestimmten Netzwerken im Gehirn zuordnen, die dann zu viel, zu wenig oder gar nicht arbeiten. Das kann dazu führen, dass beispielweise ein einfacher Stressmodus ohne erkennbaren Anlass in einer Panikattacke endet. Selbstverständlich sind diese Reaktionsmuster auch abhängig von der Umgebung, der Prägung, Vorerfahrungen und der aktuellen Situation.

Ob und wann sie ausgelöst werden, hängt außerdem vom Energieniveau ab. Je unausgeschlafener und gestresster man ist, desto eher rutscht man in eine Reaktionsweise, die man schlecht steuern oder modulieren kann.

Dieser Zusammenhang hat mich aufgeweckt

Wie oft schlafe ich zu wenig! Streng genommen reduziert jede Stunde zu wenig Schlaf die notwendige Reparaturfunktion unseres Körpers. Die sorgt neben der Heilung von verletztem oder überlasteten Gewebe auch dafür, dass im Gehirn alle Wege instand gehalten werden.

Stell´ Dir eine Baustelle vor: wenn eine Brücke oder eine Straße gesperrt ist, entsteht mitunter ein  Verkehrschaos: Gewohnte Wege sind zu und Seitenstraßen sind oft nicht in der Lage, die Ströme des Berufsverkehrs aufzunehmen.  So oder so ähnlich passiert das im Gehirn, wenn seine Leitungen nicht regelmäßig gewartet werden. Dann kommen die in der Blutbahn transportierten Stoffe gar nicht dorthin, wo sie benötigt werden.

Interessanterweise funktioniert das auch umgekehrt: So wie eine mangelhafte Versorgung Stress im System auslösen kann, können auch Emotionen und Angst die Funktion unserer „Kraftwerke“, die der Mitochondrien, behindern.

Es geht also um Ressourcen und Selbstfürsorge

Gerade Reiter sind bekannt dafür, dass sie den Speiseplan, die Bewegungs- und Ruhezeiten ihres Vierbeiners beobachten, analysieren und optimieren. Je nachdem, ob das Pferd nur mit den Kumpels auf dem Paddock steht oder für ein Turnier trainiert wird, braucht es eine angepasste Nährstoffzufuhr. Mein schon vor längerer Zeit geschriebener Artikel Ernährung für Reiter bekommt für mich gerade wieder eine ganz neue Bedeutung. Allerdings würde ich ihn nach meinem jetzigen Wissenstand um die Frage ergänzen, wie ich meinen täglichen Proteinbedarf decke. 1,6 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht in 24 Stunden ist die empfohlene Dosis. Die braucht der Körper, um das besagte ATP, Neurotransmitter und Körperzellen zu pflegen und auch Muskulatur aufzubauen.

Ansonsten leidet seine Funktion und er sucht nach Proteinen:  Heißhungerattacken entstehen auch, wenn man zu wenig Aminosäuren zu sich nimmt. Dabei  ist es nebensächlich, ob die Proteine aus Hülsenfrüchten, Milchprodukten oder Fisch/Fleisch kommen. Hochwertig müssen sie sein und möglichst wenig bis gar keine Konservierungsstoffe enthalten, damit der Darm sie gut aufschlüsseln kann.

Um Futtermittel und Berechnung der Grundfunktion ging es auch in meinem diesjährigen Kurs Pferdeführerschein Umgang

Auf Grund meiner eigenen Fortbildungen lief er in diesem Jahr komprimiert über 1,5 Wochen. Das war eine Herausforderung für die Einsteigerinnen, aber machbar. Alle Teilnehmer haben motiviert mitgemacht und die Prüfung bestanden.  Mehr darüber kannst Du unter Der letzte Pferdeführerschein Umgang. Da ich zunehmend mehr neue Herausforderungen annehme und meine Pferde tatsächlich alt geworden sind, stelle ich mir die Frage, ob es Zeit wird, mit dieser Kursreihe aufzuhören.

Die Traurigkeit über die lange Zeit, die mit meinen Pferden irgendwann enden wird, ist begleitet von der Vorfreude auf Neues. So werde ich im Mai mit Martina Hermann zusammen in Viervitz auf Rügen zum ersten Mal eine Ergänzungsqualifikation für Trainer unterrichten. Das ist eine neue Stufe in meiner Arbeit. Wir haben schon öfter zusammen gearbeitet, die Voraussetzungen dort sind ideal für dieses Projekt. So freue ich mich darauf. Für Interessierte gibt es noch Plätze unter: info@reiten-viervitz.de.

Unsere Kursreihe Die 3 Fragezeichen: ? Rücken ? Becken ? Sattel – wie passt das zusammen? in Kooperation mit der Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden und dem Deutschen Reiter- und Fahrerverband findet am 31.05.2025 auf Gut Beningsfeld in 51427 Bergisch Gladbach statt. Im November 2025 sind wir dann in der Nähe von Hannover. Das motivierte Team von IFEAS gewährt uns eine Tag in seinen tollen Räumlichkeiten. So bringen wir gesundes Reiten für Reiter und Pferd allen Interessierten inhaltlich und örtlich näher.

Bis dahin, bleibt gesund,

Corinna von Reitclever.

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Der letzte Pferdeführerschein Umgang Kurs

Möglicherweise der letzte Pferdeführerschein Umgang bei mir auf dem Hof.

Es fühlt sich komisch an. Möglicherweise geht heute der letzte Pferdeführerschein Umgang Kurs bei mir auf dem Hof zu Ende.

Wie so häufig bei dieser Kursreihe trafen in diesem Durchgang unterschiedliche Altersgruppen, Charaktere und Wissensstände aufeinander. Aber genau deshalb liebe ich diese Kurse. Ich freue mich, wenn aus zufällig entstandenen Gruppen Teams werden, die sich gegenseitig unterstützen.

Sobald junge Mädchen, angehende Tiermediziner und nicht mehr ganz junge Einsteiger an einem Tisch sitzen, sind die Voraussetzungen und Erwartungen an einen Pferdeführerschein Kurs sehr unterschiedlich. Doch mit ein bisschen Erfahrung kann man diese Herausforderung meistern. Das motivierende Bindeglied Pferd bringt alle auf einen gemeinsamen Nenner. Der Wunsch, es in Zukunft besser machen zu wollen oder überhaupt erst mal zu wissen, worauf es ankommt, einigt die Teilnehmer in ihrem Bestreben, so viel wie möglich lernen zu wollen.

Ich beobachte in nahezu jedem Durchgang fasziniert, wie die Teilnehmer zusammen wachsen.

Wie sie sich gegenseitig unterstützen, Fragen beantworten, Texte miteinander teilen und die Erfahrenen den Neueinsteigern Hilfestellung geben. Aus diesem Grund bin ich fast ein bisschen wehmütig: der letzte Pferdeführerschein Umgang Kurs hört sich so endgültig an.

Aber vielleicht ist es auch an der Zeit: meine Pferde sind 24, 29 und 30 – sie machen seit vielen Jahren einen tollen Job. Ich habe das Gefühl, dass sie sich gerne zur Verfügung stellen, um den Einsteigern zu zeigen, wie man es richtig macht. Als ausgebildete Therapiepferde sind sie Einiges gewohnt und bleiben immer geduldig.

Ich glaube, sie genießen es, „gebraucht“ zu werden und nicht nur im Schongang zu funktionieren. Auch ohne Kurse werden sie umsorgt, geputzt, gefüttert und bewegt. Aber einen Job zu haben, ist etwas anderes. Wobei die in diesem Alter auch immer wieder auftretenden, altersbedingte Probleme manche Pläne aufs Eis legen.

So passt vielleicht, dass der letzte Pferdeführerschein Umgang bei mir über die Bühne geht

Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, wann der richtige Zeitpunkt ist, diese Kursreihe einzustellen.

Auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit könnte er nun gekommen sein. Hatte ich seit 2019 konstant 2 Kurse mit guter Beteiligung pro Jahr, stiegen die Teilnehmerzahlen erstaunlicherweise unter Corona. Die Schutzmaßnahmen schienen das Bedürfnis zu schüren, sich draußen mit Tieren bewegen zu wollen: Tierheime und Pferdevermittlungsportale erlebten in dieser Zeit einen Ansturm auf tierische Begleiter. Auch ich hatte in dieser Zeit 4 voll ausgebuchte Kurse pro Jahr.

Nun wissen wir alle, dass die Zeiten zur Zeit nicht leicht sind. Aus Unsicherheit halten die Menschen ihr Geld lieber zusammen und kaufen nur das, was notwendig ist. Ich kenne viele Pferdehalter, die anhand der Preisentwicklung der letzten Jahre für sich feststellen, dass sie aktuell ihr letztes Pferd haben. Da passt es gut dazu, dass die Buchungszahlen meiner „Standardkurse“ rückläufig sind. Im letzten Jahre lief bei mir nur ein Pferdeführerscheinkurs (Mehr Infos unter dem Link) und wie in diesem Jahr nicht mit voller Auslastung.

Wehmütig bin ich, weil so eine Entscheidung einem Abschied gleichkommt

Es ist schwer, zu erfassen, dass etwas endet. Mit diesem Entschluss muss ich auch mental realisieren, dass meine Pferde am Ende ihres Lebens angekommen sind. Irgendwann werden sie nicht mehr da sein. Auch wenn ich Pläne für die „Zeit danach“ habe, wird das emotional eine schwierige Nummer. Meine Schimmelstute habe ich im Sommer 25 Jahre.

Aber ich bin schon lange genug auf der Welt, um erfahren zu haben, dass irgendwo eine neue Tür auf geht, wenn sich eine andere schließt. Ich werde ab 2026 wahrscheinlich Refresherkurse für Reittherapeuten geben. Eine bestimmt spannende Aufgabe, die sich mir bisher noch nicht gestellt hat.

Wir haben letzte Woche eine unserer älteren Katzen nach einer Operation verloren. Sie ist nicht mehr aus der Narkose aufgewacht. Im letzten Pferdeführerschein Umgangskurs habe ich die Anregung bekommen, Freigängerkatzen auf den Hof zu holen. Unsere verbliebenden alten Herrschaften sind überwiegend im Haus und fangen nur noch selten Mäuse. Eine Anfrage beim Tierheim meines Vertrauens ergab, dass sie 3 Katzen haben, die genau auf das Profil passen, was allen Beteiligten helfen könnte. Sie fühlen sich im Haus und dicht beim Menschen nicht wohl und wollen draußen leben.  Hier bei uns auf dem Hof können sie genau das- sie bekommen eine „freies“ Zuhause, Futter und fangen uns die Mäuse weg.

Also bin ich gespannt, was die Zukunft bringt. Vor allem freue mich darüber, über Jahre die positive Energie erlebt zu haben, wenn fremde Menschen für eine Aufgabe zusammenwachsen. Gleichzeitig bin ich etwas wehmütig, wenn heute Nachmittag möglicherweise die letzte Prüfung in diesem Format über die Bühne geht.  Aber ich freue mich auf Neues!

Beispielsweise geht am 31.05.2025 der Kurs „Die 3 Fragezeichen: ? Rücken ? Becken ? Sattel – wie passt das zusammen?“ in Kooperation mit der DRFV Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd in die zweite Runde. Zum Thema „Gesunder Rücken von Reiter und Pferd“ hatten wir im November 2024 in Redefin Premiere und sind Ende Mai auf Gut Beningsfeld in 51427 Bergisch Gladbach. Informationen und Anmeldungsmodalitäten findest Du unter dem Link.

In diesem Sinne, schöne Ostern,

Corinna von Reitclever

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Vieles ist auf dem Weg, Neues von Reitclever, März 2025

t turnen, ist viel auf dem Weg.

Gefühlt ist in den letzten Monaten viel Neues auf dem Weg. Liest man Artikel in Reitsportmagazinen oder Berichte von der Equitana 2025, halten im Reitsport neue Gedanken Einzug. Das Editorial des St. Georg beschreibt unter dem Titel „In Bewegung“ Tage des Austauschs auf der Equitana im Sinne von #doitride. Es gab viele Diskussionen mit bunt gemischten Gesprächspartnern über die Welt des Sports, der Zucht, über Ansehen und auch den Wert, den das Pferdes in der Gesellschaft inne hat.

Als das Pferd vom Helfer auf Feld und Straßen im Zuge der Motorisierung zum Freizeit- und Sportpartner wurde, fand ein gravierender Bedeutungswechsel statt. Zum Zweck der Fortbewegung und als wichtiger Partner in der Landwirtschaft wird es noch in vielen weniger technologisierten Ländern gebraucht. Beispielsweise in Rumänien sind Esel und Pferde wichtige Partner, um das Überleben einer Familie zu sichern.

Heute sind wir in Deutschland weit davon entfernt. Trotzdem ist in meinen Augen eine erneute Umdeutung notwendig. Das Pferd kann und darf weder zur Erhöhung des eigenen Selbstwerts noch zur Geldmaschine missbraucht und misshandelt werden. Seine empathischen Fähigkeiten machen ihn zu einem wertvollen Partner in Freizeit und Therapie. Deshalb fungiert ein Pferd häufig auch als Kind- oder Partnerersatz.

Wo fängt das „nutzen dürfen“ an und wo hört es auf?

Eine sicher nicht nur aus ethischen Gründen schwer zu beantwortende Frage. Denn bei Kühen und Schweinen stellen wir uns meist andere Fragen als bei Pferden und Katzen. Zuallererst sollte in meinen Augen neben seinem Einsatz in Sport, Zucht, Therapie und Freizeit ein Pferd auch Pferd sein dürfen. Denn nur auf der grünen Wiese herumzulaufen ist nichts, was es als hoch gezüchteten Leistungsträger zufrieden stellt. Ein Pferd als Bewegungstier möchte laufen und auch im Rahmen seiner Möglichkeiten gefordert werden. Nur Streicheleinheiten, ein paar Leckerlis und sonst auf einem Stückchen Land herumstehen, werden ihm in den seltensten Fällen gerecht. Wie auch bei Hunden sollten wir schauen, was für einen Persönlichkeitstyp wir vor uns haben und zu welchem Zweck wir ihn einsetzen möchten. Beides muss zueinander passen, sondern werden die beteiligten Parteien schnell unglücklich. Das ist neben passenden Haltungsbedingungen eine Mindestvoraussetzung für mehr Tierwohl.

Ich selbst war in diesem Jahr leider nicht auf der Equitana

Mein erster Besuch liegt nun schon 2 Jahre zurück und ich erinnere mich sehr gerne an die spannenden Tage auf der Messe.

Diese Veranstaltung ist wirklich etwas Besonderes und ich habe die schnipselweise erfolgende Berichterstattung von Freunden in den Sozialen Medien gerne verfolgt.

Stattdessen habe ich im Landesverband Pferdesport Berlin Brandenburg einen bewegten Vortrag über mehr Lockerheit auf dem Pferderücken gehalten.

Er hat hat mit viel Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wie jung und alt, Züchter und Fahrer, Pony- und Freizeitreiter begeistert mitgeturnt haben. Schließlich geht es immer darum, dass wir als Reiter ein angenehmer Rucksack für das Pferd sind.

Dank meiner Fortbildungen bin ich auch für mich auf dem Weg

Während der Equitana lief mein letzter Kurs zum sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie in Niedersachsen. Der war sehr gut organisiert und hat mir viel Neues gebracht. Die bestandene Prüfung ebnet mir den Weg in Richtung Neurofunktionelle Integration.

Dabei kann man mit wenigen Handgriffen testen, wie es beispielsweise zu Defiziten in der Schaltung von Koordination und Gleichgewicht kommt. Die dafür verantwortliche Störungen im Nervensystem kann man meist schnell integrieren. Im Anschluss reagiert es besser auf sensorische und Bewegungsreize und kann einen ausbalancierten Sitz auf dem Pferd schalten. Mehr Informationen dazu auf meiner neuen Seite Denkclever.de.

Ich sitze gerade im ICE und komme vom für mich vorerst letzten Modul „Mentale Systeme“ zurück. Ähnlich wie mit kinesiologischen Techniken kann man auch mit Neurofunktioneller Integration ansetzen, wenn es um Stress und Angst geht. Das Gehirn verwaltet nicht nur unsere Emotionen, sondern schaltet auch mentale Zustände, die man manchmal nur schwer beeinflussen kann. An der richtigen Schaltstelle anzusetzen hilft, in einen für diese Situation günstigeren Modus zu rutschen.

Auch mit der Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd sind wir auf dem Weg

Das Fortbildungsinstitut in Stadthagen ist ein Zentrum für tiergestützte Therapie. Dort wir visieren an, für den Bereich Nord- Nord- West die Fortbildung „Die drei ???- Rücken, Becken, Sattel-wie passt das zusammen?“ anzubieten. Wir planen, mit diesem Kurs in der zweiten Jahreshälfte dort und am 31.05.2025 im Kölner Raum zu sein. Informationen und Anmeldungen unter vorstand@gesundheitssport-mit-pferden.de.

Was im letzten Jahr in Redefin als Pilotprojekt lief, wird von Martina Hermann und mir auf Rügen erstmalig angeboten. Ich bin ein bisschen stolz darauf, auf dem Hof Viervitz die erste Ergänzungsqualifikation für Trainer Fitness und Gesundheit durchzuführen. Der Kurs läuft vom 18.05.2025 – 22.05.2025. Informationen und Anmeldung unter info@reiten-viervitz.de.

Unser Ziel ist es nicht nur, die Gesundheit von Reitern und Pferd zu fördern, sondern vor allem durch den besonderen Motivator auch Nichtreiter mit dem Pferdevirus zu infizieren. Das lockere Bewegen auf dem Pferd aktiviert die körpereigene Stützmuskulatur auf natürliche Weise und bewegt die Gelenke sanft. Ein Mechanismus, der auch in der Reittherapie einen wertvollen Input für den oben Sitzenden bedeutet.

Insofern bin ich gespannt und freue mich auf die nächsten Wochen.

Bleib´ auf dem Weg, den Du für Dich und dein Pferd eingeschlagen hast. Achte auf deine Lockerheit- dann klappt der Start in den Frühling besser 😊-

Corinna von Reitclever

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Ist beim Reiten die Koordination gefragt?

Ist beim Reiten die Koordination gefragt?

Blöde Frage wirst Du vielleicht denken. Natürlich ist beim Reiten auch Koordination gefragt. Denn der Unterkörper muss auf dem Pferd etwas anderes machen als der Oberkörper. Beispielsweise wirken die Schenkel treibend, während die Hände verhalten oder nachgeben. Diese jeweils andere Muskelfunktion wird vom Gehirn gesteuert.

Auch aktiviert das situationsabhängig unterschiedliche Muskelgruppen. Denn unsere Art zu reagieren hängt immer davon ab, was gerade in unserem Körper passiert und was um uns herum los ist. Falls wir zum Beispiel gerade vom Griechen kommen und relativ fettiges Essen zu verdauen haben, werden wir uns weniger reaktionsfähig und einsatzbereit fühlen, als wenn wir nur etwas Leichtes zu uns genommen haben.

Relevant ist dabei, wie gut drauf und kooperativ das Pferd gerade ist. Es wird weniger bereitwillig auf unsere Hilfen reagieren, wenn ein Hund bellend auf den Reitplatz geschossen kommt. Oder wenn ein neues Pferd in der Herde ist und das eigene Reittier das Geschehen beobachten oder kontrollieren möchte. Das erklärte Ziel eines Reiters ist es, auch in solchen Situationen die Kontrolle zu behalten und vor allem oben zu bleiben.

All diese Informationen und noch viel mehr erhält unser Gehirn sekündlich

Dafür haben wir überall im und am Körper unzählige Rezeptoren, die unserer Zentrale melden, in welchem Zustand wir uns gerade befinden. Wann das besagte griechische Essen den Verdauungstrakt absolviert hat oder ob es uns auf den Magen geschlagen ist und uns schnell wieder verlassen möchte. Ob uns gerade nach einem Schläfchen zu Mute ist oder ob wir frisch aus dem Bett springen, beeinflusst unsere Verfassung genau wie die Meldung von Augen und Ohren, ob möglicherweise Gefahr in Verzug ist. In jeder Minute unseres Leben  strömen so viele Informationen auf uns ein, dass wir nicht alle bewusst wahrnehmen können. Wir können nur Weniges zeitgleich kontrollieren. Trotzdem wertet unsere Zentrale ununterbrochen aus, was in und um uns herum gerade los ist. Nur dann kann sie passgenau reagieren und auf die aktuelle Situation abgestimmte Aktionen in Gang setzen.

Beim Reiten ist also wirklich Koordination gefragt

Und die ist umso besser, je mehr qualitativ hochwertige Informationen unserem Biocomputer zur Verfügung stehen. Er berechnet in jeder Sekunde unseres Rittes, ob wir noch auf Kurs sind, oder ob uns droht, aus dem Takt zu kommen. Das eigene Gleichgewicht steht an oberster Stelle unserer Bewegungsreaktionen.

Berücksichtigt man dieses Wissen und macht die fürs Reiten wichtigen Stellen wach, kann man Erstaunliches erreichen. Auf einmal wissen Reitschüler, wie sie eine Lektion ansteuern sollen. Das versetzt sie in die Lage, die Hilfen bewusst und deutlich geben zu können. So geschehen bei einem Kurs Anfang März.

Bei meinen Sitzschulungskursen steht im Fokus, den Teilnehmern zu vermitteln, was genau an Beweglichkeit, Koordinationsfähigkeit und Gleichgewichtsfunktionen nötig ist, um auf dem Pferd eine gute Figur zu machen. Mit dem Ergebnis, dass manche Reiterin im Anschluss zu ihrer eigentlichen Reitlehrerin sagt „Jetzt weiß ich, was Du meinst! Ich kann das, was Du immer zu mir sagst, auch an!“ So etwas bringt Freude und Motivation auf allen Seiten. Denn auch das Pferd profitiert von der leichteren Hilfengebung.

Durch Übungen, die vor allem die eigene Wahrnehmung anvisieren, entsteht eine Vorstellung von dem, was sie für eine korrekte Hilfe notwendig ist. Das fängt damit an, wie das Becken stehen muss, um über die Gesäßknochen das Gewicht einsetzen zu können. Dabei ist neben dem guten Gefühl natürlich auch Koordination gefragt.

Beides kannst Du mit leichten Techniken verändern

Dafür musst Du nicht ins Fitnessstudio gehen, sondern kannst mit Dir und deinem eigenen Körper arbeiten. Du musst nur wissen, wo und wie Du für einen besseren Reitstil ansetzt.

Anregungen dafür gibt es in diesem Buch: Besser reiten- locker bleiben in Hüfte, Knie und Rücken.

Eine Anleitung für eine gezielte Funktionsgymnastik für Reiter, die die Voraussetzung schafft, passgenau reagieren zu können, wenn Koordination gefragt ist (erhältlich im Buchhandle unter der ISBN Nummer 978-3-88542-858-9 .

In diesem Sinne,

sei´ ein angenehmer Rucksack für Dein Pferd!

Corinna von Reitclever.

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Der fachliche Austausch, Neues von Reitclever, Februar 2025

Tradition trifft Moderne. Klassische Reitlehre neu verpackt.
Equitana 2023

Gerade wird mir bewusst, dass mein erster und letzter Besuch auf der Equitana schon fast zwei Jahre her ist. Was waren das für beschwingte und aufregende Tage im März 2023.

Zum einen hat der fachliche Austausch mit anderen Kollegen dieses Erlebnis für mich so besonders gemacht. Zum anderen konnte ich viel sehen, anderen Trainern zuhören oder sie live in Aktion sehen.

Fast hätte ich Lust, das bunte Programm noch einmal zu erleben.

Aber ein anderer für mich wichtiger Termin steht für mich an

Die Neurofunktionelle Integration ist das, wonach ich mein ganzes Physiotherapieleben gesucht habe. Daher muss ich meine Vorgehensweise auf solide Füße stellen. Sie ist ein Konzept zur effektiven Behandlung funktioneller Störungen, die am Nervensystem ansetzt. So löst man Probleme direkt dort, wo sie entstehen.

Weil es in der Heilkunde bestimmte Vorgaben gibt, wenn man auf Basis der eigenen Einschätzung arbeitet, bin ich gefordert. Ich absolviere die Ausbildung zum sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie. Es ist interessant, was dort für Kollegen sitzen und in welchen Bereichen sie arbeiten. Natürlich redet man in den Pausen auch über andere Dinge, als über den Unterrichtsinhalt. Und wie der Zufall so spielt, sitzt neben und hinter mir eine Kollegin, die auch jeweils ein Pferd hat. Wenn alles klappt, werde ich am Wochenende der Equitana meine Prüfungsklausur schreiben, die die Grundlage für die Anerkennung ist.

Was bedeutet das für Reiter?

Neurofunktionelle Integration

Lernen und Verarbeiten der für mich teilweise ziemlich neuen Inhalte und Gesetzestexte erklärt, warum es in den letzten Wochen bei Reitclever so ruhig war.

Doch wende ich die Technik der Neurofunktionellen Integration regelmäßig auch bei Reitern an. Gerade wenn es Unfälle oder Schmerzgeschehen in der Vorgeschichte gibt, kann es Übermittlungsstörungen im Nervensystem geben. Die zeigen sich, wenn man auf dem Pferd weniger entspannt reagiert als man möchte.

Kann das Gehirn bestimmte Wahrnehmungsreize aus den Extremitäten oder Oberkörper schlecht verarbeiten, hat es möglicherweise einen Schutzmodus auf den betreffenden Körperteil gelegt. In der Folge sitzt man verspannt und die Bewegung des Pferdes schwingen wenig durch den eigenen Körper. Die Reiter berichten mir, dass sie im Anschluss an die Integration besser sitzen können. Verspannungen und fest gehaltene Gelenke werden frei geschaltet, sobald die entsprechende Verbindung wieder steht. Anders ausgedrückt kann der Informationsaustausch wieder fließen. Auch der innere fachliche Austausch wird gefordert, denn ich muss überlegen, wo ich am besten ansetze.

Spannend ist, dass der fachliche Austausch manchmal völlig unerwartet erfolgt

Der fachliche Austausch- unverhofft kommt oft

Als ich die Heilpraktikerfortbildung buchte, ging es mir um Qualität und Erreichbarkeit. Zwei mögliche Anbieter in Berlin hatten einen für mich nicht passenden Startzeitpunkt.

Ich staunte nicht schlecht, als ich im Februar morgens auf das Kursgelände fuhr. Es entpuppte sich als gut organisierter Reittherapiehof, der Praxen für Mensch und Tier und ein Fortbildungszentrum beherbergt. Tolles Konzept, nette Verantwortliche und sehr gute Dozenten. Also war dieser Teil des Plans schon mal gelungen.

Ein interessanter Nebeneffekt war, dass ich mich mit der Leiterin über Reittherapie und unsere Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden unterhalten habe. Mich interessiert immer, wie andere Therapeuten die Pferd mit in ihren Job einbinden. Wir planen, die im November 2024 in Redefin gelaufene Fortbildung „Die drei Fragezeichen: ? Becken ? Rücken ? Sattel- wie passt das zusammen?“, bundesweit anzubieten. Deshalb wird sie am 31.05.2025 im Raum Köln (Ort und Anmeldemodalitäten werden bald bekannt gegeben) und möglicherweise auch in der Nähe von Hannover stattfinden. Wie das manchmal so ist- spannende Dinge passieren, wenn man am wenigsten damit rechnet.

Am Wochenende wird es ein bisschen praktischer

Im Hengstresort Velten gebe ich zum zweiten Mal einen Kurs zum Thema Neuroathletik für einen lockeren Sitz. Nach Theorie und Praxis geht es dann natürlich auch aufs Pferd.

Wer dort manchmal unbewusst zusammenzuckt oder verspannter agiert, als er möchte, kann sich am 22.03.2025 bei mir auf dem Hof eingehender mit dem Thema beschäftigen. Bei „Sicher Reiten trotz Angst“ geht es darum, warum Angst ein wichtiger Schutzmechanismus ist und wie man ihr am besten beikommen kann.

Weil für angstfreies Reiten eine solide Basisausbildung wichtig ist, wird am 05.04.2025 der nächste Pferdeführerschein Umgang Kurs starten. Unter dem blauen Link gibt es mehr Informationen und noch freie Plätze.

Bis demnächst und hab´ einen tollen Frühling,

Corinna von Reitclever

#fortbildung #besserreiten #pferdeliebe #equitana #messeleben #reitcleverontour #Ifeas

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Blickwinkel „Altes Gehirn und Neues Gehirn“- Neues von Reitclever Januar 2025

"Das Augenschulen" geht unter dem Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn oft anders, als man denkt.

Neues Jahr, neues Glück? Unter dieser Überschrift kann man gute Vorsätze meist einordnen. Mehr bewegen, weniger essen, mehr Zeit für sich selbst, der neue Job, in diesem Jahr die Klasse … mit dem Pferd starten, den Kurs XY bei Trainer Z buchen… So oder so ähnlich lauten diese Wünsche meistens. Spannender könnte es werden, wenn wir unsere Ideen unter dem Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn anschauen.

Denn egal was wir tun: WIR SIND UNSER GEHIRN

Wer oder was bestimmt, ob ich morgens motiviert aus dem Bett springe, um zu turnen, zu joggen, vor der Arbeit reiten zu gehen oder mich umdrehe und weiter schlafe? Was in uns lässt uns gar nichts frühstücken, Hüttenkäse und Bohnen für die erhöhte Proteinversorgung zu uns zu nehmen, Milch über Haferflocken zu gießen oder Toast mit Marmelade beschmieren?

Es ist der Teil in uns, der uns an bestimmte Dinge glauben lässt: Findet man ein etwas einleuchtend, probiert man es aus. Hört man dagegen eine anders lautende Aussage von jemandem, den man doof findet, hat man Schwierigkeiten, sie anzunehmen. Auch wenn sie möglicherweise plausibel ist… Wir müssen etwas gut finden, um das für uns umzusetzen.

Unsere eigene Motivation bestimmt unser Denken, Fühlen und Handeln. Die wird im Wesentlichen aus den Funktionen und Strukturen unseres Großhirns gespeist. Das „Neue Gehirn“ steuert all das, was wir als Mensch können: Lesen, Rechnen, Schreiben, Träumen, Visionen ersinnen. Gerade das ist wichtig, um unsere Motivation aufzubauen: wir müssen uns ganz plastisch vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Dann wird unser Unterbewusstsein Mittel und Wege finden, unsere Wünsche möglich zu machen.

Doch gibt es, quasi vorgeschaltet vor unseren Handlungen, das Alte Gehirn

Das ist der Hirnanteil, den alle Wirbeltiere, mehr oder weniger ausgeprägt, besitzen: hier starten die so wichtigen Überlebensreaktionen, die uns von der Steinzeit in die Neuzeit haben kommen lassen. Die schützen den eigenen Körper und sorgen so für unser Überleben. Das alte Gehirn schaut IMMER; ob wir uns gerade in Sicherheit befinden und entspannt agieren können oder ob wir vor etwas davon laufen müssen.

Diese Schutzreaktionen sind auch diejenigen, die verhindern, dass wir auf dem Pferd locker mitschwingen, wenn wir Angst oder Schmerzen haben. Dann ist die Muskulatur aktiv, die uns im Falle eines Falles in Sicherheit bringt und nicht die, die ermöglicht, dass das Becken des Reiters der Bewegung des Pferderückens folgen kann.

Ordnen wir unser Handeln unter dem Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn ein

Die entscheidende Frage dabei ist, wie ich mein Schutzsystem so beruhigen kann, dass ich mein neues Gehirn benutzen kann. Das alte Gehirn ist dasjenige, das permanent danach schaut, was unser Leben beeinträchtigen könnte und negative Emotionen produziert.

Diesen Mechanismus bedienen gerne Populisten, um mit einfachen Lösungen zu beruhigen. Wenn ich Angst vor etwas habe, kann ich nicht komplex denken. Stattdessen schaut man, wer mir am besten aus meiner bedrohlich empfundenen Situation heraushelfen kann. Wohin das führt, sieht man gerade in Amerika. Diejenigen, die sich von der großen weiten Welt und in ihrer eigenen, finanziellen Sicherheit bedroht fühlen, wählen denjenigen, der eine einfache Problemlösung verspricht. Grenzen dicht, Leute ausweisen, die dort nicht hingehören und vor allem die eigene Wirtschaft schützen. Ob die dann in der Folge nicht noch mehr leidet, weil viele billige Arbeitskräfte fehlen und Zölle die Waren verteuern, bleibt abzuwarten.

Ich werde selten politisch. Aber gerade jetzt ist die Kunst, sich von der aktuellen Situation nicht einschüchtern zu lassen, sondern die gewählte Richtung konsequent weiter zu verfolgen, gefragter denn je. Sich neu zu orientieren, weil der bisherige Weg in die falsche Richtung geführt hat, kann auch von Stärke zeugen. Vor allem ist er ein Zeichen dafür dass der Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn hilft ist. Denn die Situation ist häufig weniger bedrohlich, als unser altes Gehirn glaubt. Wir Deutschen gehören zu den reichsten Menschen der Welt. Bei uns verhungert man nicht so einfach. Sicherlich gibt es eine ganze Menge Gefahren. Aber meist können wir vorbeugend agieren. Nur die wirklich alle Individuen auf dieser Welt bedrohende Klimaerwärmung wird gerne negiert. Dabei zeigen sich ihre verheerenden Folgen schon seit einiger Zeit überall.

Ein Umdenken sehe ich zum Glück gerade in vielen Bereichen. Schön beobachten konnte ich das bei einem Besuch auf der Leipziger Messe Partner Pferd. Ich war überrascht davon, wie viele „neue Leute“ sich zeigen, Dienstleistungen zeigen und andere Lösungen anbieten. Mehr über meinen Besuch dort kannst Du unter dem Link Der Reitsport ist bunt nachlesen.

Deshalb und weil mich dieses Thema fasziniert, arbeite ich weiter „mit Köpfchen“

Meine Ausbildung im Bereich der Neurofunktionellen Integration endet im März. In den letzten 1,5 Jahren habe ich so unglaublich viel über die verschiedenen Anteile des Nervensystems und ihre Wirkung auf den Körper gelernt, dass ich Vieles neu verstanden habe. Ich schaue, teste und behandle in der Praxis anders als früher.

Deshalb ging in diesen Tagen meine neue Homepage Denkclever an den Start. Es geht dort vor allem darum, wie man seine eigene Funktionsstruktur über das Nervensystem verbessern kann. Der komplexe Bereich des Neuro-Athletik-Trainings gehört auch dazu. In nächster Zeit wird sicherlich noch mehr Inhalt dazu kommen. Auf jeden Fall profitieren von der Vorgehensweise und der Verbesserung der Funktionen auch Reiter. Sie sind jedes Mal überrascht, mit wie wenig Aufwand man zum Teil an ganz anderen Stellen viel erreicht.

Um mein zweites Lieblingsthema „das Becken des Reiters und die Mittelpositur“

geht es unter anderem auch bei einer individuellen Sattelanpassung, Sicherlich auch um Rücken, Schultern und Brustkorb des Pferdes. Aber da ein Sattel eine Art Adapter zwischen Reiter und Pferd darstellt, muss er beiden gut passen. Sonst gibt es auf Schutzreaktionen auf Grund von Druck und Enge an entscheidenden Stellen.

Um den Blick eines Sattlers zu schulen, der über die Auflagepunkte am Pferd hinaus blickt, war ich Mitte Januar bei einer bekannten Sattelfirma in Köln zu Besuch. Dort habe ich nicht nur über anatomische und funktionelle Grundlagen geredet und die Sattler ein bisschen turnen lassen, sondern ich hatte Bilder und Videos mit, um deren Augen zu schulen. Neuroanatomisch besser ausgedrückt, habe ich an ihrer Augenfunktion nichts verändert. Aber anhand meiner Fragen und Hinweise habe ich die analytischen Fähigkeiten des Neuen Gehirns in eine Richtung gelenkt, damit die Anwesenden Haltungen und Bewegungsabläufe besser einordnen können.

So war mein Januar spannend und gibt Hoffnung auf ein vielseitiges 2025. Deiner auch?

Das hoffe ich für Dich und Dein Pferd,

Es gibt neue Termine auf Reitclever.de – schau mal ´rein!

Corinna von Reitclever

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Der Reitsport ist bunt

Der Reitsport ist bunt, Besuch der Messe Partner Pferd in Leipzig, Neues von Reitclever

Am Samstag war ich in Leipzig auf der Messe Partner Pferd 2025. Der Reitsport ist bunt. Das zu zeigen, scheint das Ziel Veranstalter zu sein. An allen Ecken und Enden der beiden Messehallen sah man große und kleine Pferde, eingeflochtene Mähnen, Stehmähnen und auch wallendes Langhaar. Es versteht sich von selbst, dass die dort laufenden Pferde, Esel und auch Mulis in allen möglichen Fellfarben anzutreffen waren.

Anders als in den letzten Jahren war ich „einfach so“ einen Tag als Besucher vor Ort. Ich genoss es sehr, mich frei bewegen zu können und keine Standbetreuung im Hinterkopf zu haben. Ich war mit einer Freundin dort und wir haben uns hin und her treiben lassen, wohin es uns gerade zog. So konnten wir die Einiges im Aktionsring, im Forum der Aussteller und in der Showhalle sehen.

Schön ist, dass sich die Leipziger Messe AG immer wieder Neues einfallen läßt

Nachdem sich im letzten Jahr der Vorführring für die Demonstrationen der Reiter und Pferd deutlich vergrößert hat, gab es in diesem Jahr zusätzlich einen abwechslungsreichen Trailparcours. Er bot viele verschiedene Kletter- und Balanciermöglichkeiten für die Tiere, wenn auch auf recht engem Raum. Die Pferde wurden dort an der Hand und unter dem Sattel vorgestellt. Wie auch im Aktionsring konnte man dort sehr harmonische und professionelle, aber auch eher ungeschickte Vorstellungen sehen.

Insgesamt fiel mir auf, dass die meisten Pferd gut geritten wurden und auch cool an der Hand agierten. Sicherlich war es der dritte Messetag, so dass sich schon ein bisschen Routine eingestellt hatte.  Doch das Niveau der Darbietungen war in meinen Augen deutlich höher als noch vor einigen Jahren. Das muss es auch sein, wenn es um das Wohl der Pferde geht. Der Reitsport ist bunt- das zeigt die Vielfalt der verschiedenen Programmpunkte. Aber es sollte auch immer darum gehen, wie man einen pferdegerechten Umgang praktiziert.

Es gab auch einen separaten Bereich, in dem Tierärzte, Fütterungsexperten und Hufschmiede referierten

Die Ruhe des Kongressbereiches war erholsam nach dem Getümmel in den Gängen der Messehallen. Doch für einen Samstag empfand ich das Besucheraufkommen als relativ entspannt. Die Leute schauten, kauften und applaudierten. Es war überall geschäftiges Treiben. Ob viel umgesetzt wurde oder weniger als in den letzten Jahren kann ich nicht beurteilen. Vor allem die Futtermittelhändler und Reitsportgeschäfte haben treue Kunden, die sich beraten lassen und Messerabatte mitnehmen. Überall sah ich Stände und Aussteller, die nach meinem Dafürhalten neu dabei waren. Auf der anderen Seite vermisste ich mir andere bekannte Gesichter, mit denen ich mich in den letzten Jahren unterhalten hatte.

Der Reitsport ist bunt. Und er ist auch in einem deutlichen Wandel. Beides zeigten die Vorträge auf der Messe. Das Unterhaltungsbedürfnis der Menschen wurde gestillt, aber auch Preissteigerungen und andere Belastungen der Pferdehalter wurden thematisiert. Wohl dem Professionellen, der sich auf die Veränderungen einstellen kann. Das tun immer wieder neue Dienstleister. Das ist schön zu sehen und auch die teilweise neu beschrittenen Wege sind spannend. Nicht nur auf den Messen, auch in den Verbänden und Redaktionen der großen Reitsportmagazine scheinen sich Veränderungen abzuzeichnen, wenn man den Veröffentlichungen glauben darf. Mal sehen, wie sich das Ganze auswirkt.

Meine Saison startet spannend

Momentan sitze ich im ICE nach Köln. Ich bin von einer bekannten Sattlerfirma eingeladen worden, morgen einen Vortrag für ausgebildete Sattelergonomen zu halten. Um die Passform für ReiterIn und Pferd so optimal wie möglich zu gestalten, ist es hilfreich, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Für die eigene Fortbildung hilft auch ein Blick durch die physiotherapeutische Brille.

Da es mir immer um einen pferdegerechten Umgang geht, werde ich im April diesen Jahres bei mir auf dem Hof einen relativ kompakten Kurs Pferdeführerschein Umgang anbieten. Informationen und Anmeldungen unter dem Link.

Ich wünsche euch einen schönen Start ins neue Pferdejahr!

Corinna von Reitclever

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Althergebrachte Traditionen und der Überlebensmodus, Neues von Reitclever Dez 2024

Weihnachten steht vor der Tür. Bei vielen Menschen eine Zeit für althergebrachte Traditionen.
Kerzen, Nikolausstiefel, Weihnachtsbaum … all das sind Rituale, die fast jeder mag. Bringen Sie doch Behaglichkeit und Erinnerungen mit sich. Schön ist, wenn man es schafft, diese feierliche Stimmung auch über die Feiertage zu bringen.

Solche Muster oder althergebrachte Traditionen sieht man auch im Pferdesport

„Das war schon immer so“ oder „das Pferd läuft eben so“, sind Aussagen, die man häufiger hört. Gerade der letzte Satz zeugt von Ignoranz oder mangelnden Willen, etwas verändern zu wollen. Er lässt mich an meine Jugendzeit denken, in denen ich manches Pferd schwierig fand, weil es faul oder irgendwie komisch war. Sicherlich hatte es auch etwas mit meiner Persönlichkeit und der des Pferdes zu tun, ob ich es mochte oder nicht. Aber die arme Seele hatte sich wahrscheinlich nach einer langen Laufbahn als Lehrpferd in einen Schutzmodus zurückgezogen, wenn es trotz Schmerzen Einsteiger durch die Halle tragen musste.

Das weiß ich heute. Früher waren die Schulpferde selten gut bemuskelt und tobten manchmal bockend durch die Reithalle. Nicht immer war das ein Ausdruck von Fröhlichkeit.

Heute sehe ich Vieles mit anderen Augen.

Ich habe mich weiterentwickelt und weiß mehr als damals. Das ist ein großes Geschenk, aber manchmal auch eine Last. Wenn ich sehe, dass sich ein Pferd nach einer Reheerkrankung widersetzt, ist das für mich eher ein Zeichen von „es kann nicht“ als von „es will nicht“. Also gilt es zu suchen: Hufstellung akzeptabel? Entlastung über Duplos oder Klebebeschläge notwendig? Stoffwechsel in Ordnung oder braucht der Unterstützung? Passen Sattelzeug und Gewicht des Reiters zum aktuellen Trainingszustand des Pferdes? Und… und … und…

Es ist nicht einfach, wenn man im Sinne der Pferde unterwegs ist. Nicht überall ist die eigene Meinung gefragt. Doch wenn ich auch nur im Kleinen Veränderungen anstoßen kann, sind die möglicherweise eine große Entlastung für dieses eine Pferd. Dem wird nun zugehört oder es kann in Zukunft ohne Schmerzen unterwegs sein.

Toll ist es, wenn ich Anfragen bekomme, in denen Reiter erkennen, dass sie ihrem Pferd nicht mehr gerecht werden. Wenn sie reflektieren, dass ihr eigenes körperliches Problem auch dem Pferd zu schaffen macht. Denn wir übertragen unsere Verspannungen 1:1 aufs Pferd. Dann atme ich durch und freue mich. Zeigt es mir doch, dass meine bisherige Strategie richtig war.

Reitclever vollendet in diesen Tagen sein fünftes Jahr

Und im Sommer sah es gar nicht so aus, als dass das gut endet. Im Juli brachen die Umsätze ein. Kein Kurs wurde gebucht, kaum ein Buch verkauft. Noch nicht einmal mein Dauerbrenner „Pferdeführerschein Umgang“, den es ab März 2025 wieder geben wird, stieß auf Interesse.

Anfang Dezember auf der Messe Passion Pferd erzählte mir mancher, dass es bei ihm ganz genauso war. Er dachte genau wie ich, das war es jetzt mit den Reitern. Aber weit gefehlt. Diese Atempause zeigt mir nur, dass meine Ausrichtung „Rund um gesundes Reiten für Reiter und Pferd“ richtig und wichtig ist.

Auf einer Messe sieht man so´ nes und solches. Wie oft bei großen Ereignissen geht es weniger um Pferdewohl als um Selbstdarstellung und eine gute Show. Ich war erschreckt, was ich teilweise als althergebrachte Traditionen gesehen habe. Da war es egal, ob die Pferde einen Western- oder Barocksattel trugen oder im Dressuroutfit unterwegs waren. Auch Reiter, die sich „Losgelassenheit des Pferdes“ auf die Fahne geschrieben haben, saßen während ihrer Demo schief oder im Hohlkreuz.

Durch die Beckenposition überträgt sich die Spannung automatisch auf die Rückenstrukturen des Pferdes. So kann es schwer durchschwingen oder seine Rückenmuskulatur wechselseitig an- und abspannen.

Wie ich die Messe erlebt habe, kannst Du unter dem blauen Link nachlesen. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben live und in Farbe zu sehen 🙂 Clip my Horse TV übertrug meinen Vortrag zum Thema „Besser sitzen- locker Reiten“. Da ich erst 20 Minuten vorher erfahren habe, dass ich eine Lesung halten werde, hatte ich gar keine Zeit, aufgeregt zu sein. Schau hier, wenn Du dir den Vortrag ansehen möchtest.

Fasse ich zusammen, was ich gesehen habe, muss ich auf den Überlebensmodus zurückkommen

Pferde zeigen ihn genauso wie Menschen. Und zwar wenn sie Stress, Angst oder Schmerzen haben. Oder wenn das Gehirn einschätzt, dass eine Situation möglicherweise gefährlich sein könnte.

Ich sehe ihn auch oft im Reitunterricht. Beispielsweise wenn der Reiter einen ernsthaften Unfall hatte, der zu einer Verletzung geführt hat. Dann weiß das Gehirn, dass Reiten gefährlich ist. Es wird seinen Besitzer nicht locker agieren lassen, sondern stattdessen eine Schutzspannung schalten. Denn es möchte auf jeden Fall verhindern, dass so eine Katastrophe noch einmal eintritt.

Auch wenn der Reiter sich locker fühlt, sitzt er in der Folge des Überlebensmodus zu passiv oder im Hohlkreuz. Dann hat er Knie oder Absätze hochgezogen, was auf eine Aktivität der Hüftbeugemuskeln hinweist. Die lassen uns bei Gefahr davonlaufen.

Diese Anspannung muss man erst lösen, um das Hohlkreuz ausgleichen zu können. Nur wenn das geschieht, kann der Reiter über seine Gesäßknochen wieder flexibel einwirken und dem Pferd Sicherheit vermitteln. Wie man das tun kann, siehst Du auf diesem Kursvideo, oder wenn Du auf das obere Bild mit der klickst.

Mit der Empfehlung, auch etwas für Dich zu tun, wünsche ich Dir schöne Weihnachten und einen guten Jahreswechsel!

Diese besonderen Tage zwischen den Jahren laden dazu ein, Revue passieren zu lassen, Was ist gut gelungen und was könnte besser laufen? Daraus kann man Pläne für das kommende Jahr ableiten. Ich tue das tatsächlich regelmäßig und freue mich auf diese ruhigen Stunden.

Damit Du es leichter hast, deine Ziele zu erreichen, gewähre ich in der Zeit vom 24.12. bis zum 31.12.2024 24% Rabatt auf ein Buch oder einen Kurs, der „besser reiten“ zum Ziel hat. Gib dazu den Gutscheincode Weihnachten2024 in der Verkaufsabwicklung im Shop ein. So kommst Du möglicherweise leichter zu einem ausbalancierten Sitz auf dem Pferd.

Bis dahin und bleib´ gesund!

Corinna von Reitclever

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