Kategorie: Neuigkeiten

Vieles ist auf dem Weg, Neues von Reitclever, März 2025

t turnen, ist viel auf dem Weg.

Gefühlt ist in den letzten Monaten viel Neues auf dem Weg. Liest man Artikel in Reitsportmagazinen oder Berichte von der Equitana 2025, halten im Reitsport neue Gedanken Einzug. Das Editorial des St. Georg beschreibt unter dem Titel „In Bewegung“ Tage des Austauschs auf der Equitana im Sinne von #doitride. Es gab viele Diskussionen mit bunt gemischten Gesprächspartnern über die Welt des Sports, der Zucht, über Ansehen und auch den Wert, den das Pferdes in der Gesellschaft inne hat.

Als das Pferd vom Helfer auf Feld und Straßen im Zuge der Motorisierung zum Freizeit- und Sportpartner wurde, fand ein gravierender Bedeutungswechsel statt. Zum Zweck der Fortbewegung und als wichtiger Partner in der Landwirtschaft wird es noch in vielen weniger technologisierten Ländern gebraucht. Beispielsweise in Rumänien sind Esel und Pferde wichtige Partner, um das Überleben einer Familie zu sichern.

Heute sind wir in Deutschland weit davon entfernt. Trotzdem ist in meinen Augen eine erneute Umdeutung notwendig. Das Pferd kann und darf weder zur Erhöhung des eigenen Selbstwerts noch zur Geldmaschine missbraucht und misshandelt werden. Seine empathischen Fähigkeiten machen ihn zu einem wertvollen Partner in Freizeit und Therapie. Deshalb fungiert ein Pferd häufig auch als Kind- oder Partnerersatz.

Wo fängt das „nutzen dürfen“ an und wo hört es auf?

Eine sicher nicht nur aus ethischen Gründen schwer zu beantwortende Frage. Denn bei Kühen und Schweinen stellen wir uns meist andere Fragen als bei Pferden und Katzen. Zuallererst sollte in meinen Augen neben seinem Einsatz in Sport, Zucht, Therapie und Freizeit ein Pferd auch Pferd sein dürfen. Denn nur auf der grünen Wiese herumzulaufen ist nichts, was es als hoch gezüchteten Leistungsträger zufrieden stellt. Ein Pferd als Bewegungstier möchte laufen und auch im Rahmen seiner Möglichkeiten gefordert werden. Nur Streicheleinheiten, ein paar Leckerlis und sonst auf einem Stückchen Land herumstehen, werden ihm in den seltensten Fällen gerecht. Wie auch bei Hunden sollten wir schauen, was für einen Persönlichkeitstyp wir vor uns haben und zu welchem Zweck wir ihn einsetzen möchten. Beides muss zueinander passen, sondern werden die beteiligten Parteien schnell unglücklich. Das ist neben passenden Haltungsbedingungen eine Mindestvoraussetzung für mehr Tierwohl.

Ich selbst war in diesem Jahr leider nicht auf der Equitana

Mein erster Besuch liegt nun schon 2 Jahre zurück und ich erinnere mich sehr gerne an die spannenden Tage auf der Messe.

Diese Veranstaltung ist wirklich etwas Besonderes und ich habe die schnipselweise erfolgende Berichterstattung von Freunden in den Sozialen Medien gerne verfolgt.

Stattdessen habe ich im Landesverband Pferdesport Berlin Brandenburg einen bewegten Vortrag über mehr Lockerheit auf dem Pferderücken gehalten.

Er hat hat mit viel Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wie jung und alt, Züchter und Fahrer, Pony- und Freizeitreiter begeistert mitgeturnt haben. Schließlich geht es immer darum, dass wir als Reiter ein angenehmer Rucksack für das Pferd sind.

Dank meiner Fortbildungen bin ich auch für mich auf dem Weg

Während der Equitana lief mein letzter Kurs zum sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie in Niedersachsen. Der war sehr gut organisiert und hat mir viel Neues gebracht. Die bestandene Prüfung ebnet mir den Weg in Richtung Neurofunktionelle Integration.

Dabei kann man mit wenigen Handgriffen testen, wie es beispielsweise zu Defiziten in der Schaltung von Koordination und Gleichgewicht kommt. Die dafür verantwortliche Störungen im Nervensystem kann man meist schnell integrieren. Im Anschluss reagiert es besser auf sensorische und Bewegungsreize und kann einen ausbalancierten Sitz auf dem Pferd schalten. Mehr Informationen dazu auf meiner neuen Seite Denkclever.de.

Ich sitze gerade im ICE und komme vom für mich vorerst letzten Modul „Mentale Systeme“ zurück. Ähnlich wie mit kinesiologischen Techniken kann man auch mit Neurofunktioneller Integration ansetzen, wenn es um Stress und Angst geht. Das Gehirn verwaltet nicht nur unsere Emotionen, sondern schaltet auch mentale Zustände, die man manchmal nur schwer beeinflussen kann. An der richtigen Schaltstelle anzusetzen hilft, in einen für diese Situation günstigeren Modus zu rutschen.

Auch mit der Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd sind wir auf dem Weg

Das Fortbildungsinstitut in Stadthagen ist ein Zentrum für tiergestützte Therapie. Dort wir visieren an, für den Bereich Nord- Nord- West die Fortbildung „Die drei ???- Rücken, Becken, Sattel-wie passt das zusammen?“ anzubieten. Wir planen, mit diesem Kurs in der zweiten Jahreshälfte dort und am 31.05.2025 im Kölner Raum zu sein. Informationen und Anmeldungen unter vorstand@gesundheitssport-mit-pferden.de.

Was im letzten Jahr in Redefin als Pilotprojekt lief, wird von Martina Hermann und mir auf Rügen erstmalig angeboten. Ich bin ein bisschen stolz darauf, auf dem Hof Viervitz die erste Ergänzungsqualifikation für Trainer Fitness und Gesundheit durchzuführen. Der Kurs läuft vom 18.05.2025 – 22.05.2025. Informationen und Anmeldung unter info@reiten-viervitz.de.

Unser Ziel ist es nicht nur, die Gesundheit von Reitern und Pferd zu fördern, sondern vor allem durch den besonderen Motivator auch Nichtreiter mit dem Pferdevirus zu infizieren. Das lockere Bewegen auf dem Pferd aktiviert die körpereigene Stützmuskulatur auf natürliche Weise und bewegt die Gelenke sanft. Ein Mechanismus, der auch in der Reittherapie einen wertvollen Input für den oben Sitzenden bedeutet.

Insofern bin ich gespannt und freue mich auf die nächsten Wochen.

Bleib´ auf dem Weg, den Du für Dich und dein Pferd eingeschlagen hast. Achte auf deine Lockerheit- dann klappt der Start in den Frühling besser 😊-

Corinna von Reitclever

#fortbildung

#IFEAS

#neurofunktionelleIntegration

#gesundheitssportmitpferden

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#pferdeliebe

#reitcleverontour

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Der fachliche Austausch, Neues von Reitclever, Februar 2025

Tradition trifft Moderne. Klassische Reitlehre neu verpackt.
Equitana 2023

Gerade wird mir bewusst, dass mein erster und letzter Besuch auf der Equitana schon fast zwei Jahre her ist. Was waren das für beschwingte und aufregende Tage im März 2023.

Zum einen hat der fachliche Austausch mit anderen Kollegen dieses Erlebnis für mich so besonders gemacht. Zum anderen konnte ich viel sehen, anderen Trainern zuhören oder sie live in Aktion sehen.

Fast hätte ich Lust, das bunte Programm noch einmal zu erleben.

Aber ein anderer für mich wichtiger Termin steht für mich an

Die Neurofunktionelle Integration ist das, wonach ich mein ganzes Physiotherapieleben gesucht habe. Daher muss ich meine Vorgehensweise auf solide Füße stellen. Sie ist ein Konzept zur effektiven Behandlung funktioneller Störungen, die am Nervensystem ansetzt. So löst man Probleme direkt dort, wo sie entstehen.

Weil es in der Heilkunde bestimmte Vorgaben gibt, wenn man auf Basis der eigenen Einschätzung arbeitet, bin ich gefordert. Ich absolviere die Ausbildung zum sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie. Es ist interessant, was dort für Kollegen sitzen und in welchen Bereichen sie arbeiten. Natürlich redet man in den Pausen auch über andere Dinge, als über den Unterrichtsinhalt. Und wie der Zufall so spielt, sitzt neben und hinter mir eine Kollegin, die auch jeweils ein Pferd hat. Wenn alles klappt, werde ich am Wochenende der Equitana meine Prüfungsklausur schreiben, die die Grundlage für die Anerkennung ist.

Was bedeutet das für Reiter?

Neurofunktionelle Integration

Lernen und Verarbeiten der für mich teilweise ziemlich neuen Inhalte und Gesetzestexte erklärt, warum es in den letzten Wochen bei Reitclever so ruhig war.

Doch wende ich die Technik der Neurofunktionellen Integration regelmäßig auch bei Reitern an. Gerade wenn es Unfälle oder Schmerzgeschehen in der Vorgeschichte gibt, kann es Übermittlungsstörungen im Nervensystem geben. Die zeigen sich, wenn man auf dem Pferd weniger entspannt reagiert als man möchte.

Kann das Gehirn bestimmte Wahrnehmungsreize aus den Extremitäten oder Oberkörper schlecht verarbeiten, hat es möglicherweise einen Schutzmodus auf den betreffenden Körperteil gelegt. In der Folge sitzt man verspannt und die Bewegung des Pferdes schwingen wenig durch den eigenen Körper. Die Reiter berichten mir, dass sie im Anschluss an die Integration besser sitzen können. Verspannungen und fest gehaltene Gelenke werden frei geschaltet, sobald die entsprechende Verbindung wieder steht. Anders ausgedrückt kann der Informationsaustausch wieder fließen. Auch der innere fachliche Austausch wird gefordert, denn ich muss überlegen, wo ich am besten ansetze.

Spannend ist, dass der fachliche Austausch manchmal völlig unerwartet erfolgt

Der fachliche Austausch- unverhofft kommt oft

Als ich die Heilpraktikerfortbildung buchte, ging es mir um Qualität und Erreichbarkeit. Zwei mögliche Anbieter in Berlin hatten einen für mich nicht passenden Startzeitpunkt.

Ich staunte nicht schlecht, als ich im Februar morgens auf das Kursgelände fuhr. Es entpuppte sich als gut organisierter Reittherapiehof, der Praxen für Mensch und Tier und ein Fortbildungszentrum beherbergt. Tolles Konzept, nette Verantwortliche und sehr gute Dozenten. Also war dieser Teil des Plans schon mal gelungen.

Ein interessanter Nebeneffekt war, dass ich mich mit der Leiterin über Reittherapie und unsere Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden unterhalten habe. Mich interessiert immer, wie andere Therapeuten die Pferd mit in ihren Job einbinden. Wir planen, die im November 2024 in Redefin gelaufene Fortbildung „Die drei Fragezeichen: ? Becken ? Rücken ? Sattel- wie passt das zusammen?“, bundesweit anzubieten. Deshalb wird sie am 31.05.2025 im Raum Köln (Ort und Anmeldemodalitäten werden bald bekannt gegeben) und möglicherweise auch in der Nähe von Hannover stattfinden. Wie das manchmal so ist- spannende Dinge passieren, wenn man am wenigsten damit rechnet.

Am Wochenende wird es ein bisschen praktischer

Im Hengstresort Velten gebe ich zum zweiten Mal einen Kurs zum Thema Neuroathletik für einen lockeren Sitz. Nach Theorie und Praxis geht es dann natürlich auch aufs Pferd.

Wer dort manchmal unbewusst zusammenzuckt oder verspannter agiert, als er möchte, kann sich am 22.03.2025 bei mir auf dem Hof eingehender mit dem Thema beschäftigen. Bei „Sicher Reiten trotz Angst“ geht es darum, warum Angst ein wichtiger Schutzmechanismus ist und wie man ihr am besten beikommen kann.

Weil für angstfreies Reiten eine solide Basisausbildung wichtig ist, wird am 05.04.2025 der nächste Pferdeführerschein Umgang Kurs starten. Unter dem blauen Link gibt es mehr Informationen und noch freie Plätze.

Bis demnächst und hab´ einen tollen Frühling,

Corinna von Reitclever

#fortbildung #besserreiten #pferdeliebe #equitana #messeleben #reitcleverontour #Ifeas

#neurofunktionelleintegration #ichliebemeinenjob #physiotherapie #heilpraktikerin #EQFitnessundGesundheit

Blickwinkel „Altes Gehirn und Neues Gehirn“- Neues von Reitclever Januar 2025

"Das Augenschulen" geht unter dem Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn oft anders, als man denkt.

Neues Jahr, neues Glück? Unter dieser Überschrift kann man gute Vorsätze meist einordnen. Mehr bewegen, weniger essen, mehr Zeit für sich selbst, der neue Job, in diesem Jahr die Klasse … mit dem Pferd starten, den Kurs XY bei Trainer Z buchen… So oder so ähnlich lauten diese Wünsche meistens. Spannender könnte es werden, wenn wir unsere Ideen unter dem Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn anschauen.

Denn egal was wir tun: WIR SIND UNSER GEHIRN

Wer oder was bestimmt, ob ich morgens motiviert aus dem Bett springe, um zu turnen, zu joggen, vor der Arbeit reiten zu gehen oder mich umdrehe und weiter schlafe? Was in uns lässt uns gar nichts frühstücken, Hüttenkäse und Bohnen für die erhöhte Proteinversorgung zu uns zu nehmen, Milch über Haferflocken zu gießen oder Toast mit Marmelade beschmieren?

Es ist der Teil in uns, der uns an bestimmte Dinge glauben lässt: Findet man ein etwas einleuchtend, probiert man es aus. Hört man dagegen eine anders lautende Aussage von jemandem, den man doof findet, hat man Schwierigkeiten, sie anzunehmen. Auch wenn sie möglicherweise plausibel ist… Wir müssen etwas gut finden, um das für uns umzusetzen.

Unsere eigene Motivation bestimmt unser Denken, Fühlen und Handeln. Die wird im Wesentlichen aus den Funktionen und Strukturen unseres Großhirns gespeist. Das „Neue Gehirn“ steuert all das, was wir als Mensch können: Lesen, Rechnen, Schreiben, Träumen, Visionen ersinnen. Gerade das ist wichtig, um unsere Motivation aufzubauen: wir müssen uns ganz plastisch vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Dann wird unser Unterbewusstsein Mittel und Wege finden, unsere Wünsche möglich zu machen.

Doch gibt es, quasi vorgeschaltet vor unseren Handlungen, das Alte Gehirn

Das ist der Hirnanteil, den alle Wirbeltiere, mehr oder weniger ausgeprägt, besitzen: hier starten die so wichtigen Überlebensreaktionen, die uns von der Steinzeit in die Neuzeit haben kommen lassen. Die schützen den eigenen Körper und sorgen so für unser Überleben. Das alte Gehirn schaut IMMER; ob wir uns gerade in Sicherheit befinden und entspannt agieren können oder ob wir vor etwas davon laufen müssen.

Diese Schutzreaktionen sind auch diejenigen, die verhindern, dass wir auf dem Pferd locker mitschwingen, wenn wir Angst oder Schmerzen haben. Dann ist die Muskulatur aktiv, die uns im Falle eines Falles in Sicherheit bringt und nicht die, die ermöglicht, dass das Becken des Reiters der Bewegung des Pferderückens folgen kann.

Ordnen wir unser Handeln unter dem Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn ein

Die entscheidende Frage dabei ist, wie ich mein Schutzsystem so beruhigen kann, dass ich mein neues Gehirn benutzen kann. Das alte Gehirn ist dasjenige, das permanent danach schaut, was unser Leben beeinträchtigen könnte und negative Emotionen produziert.

Diesen Mechanismus bedienen gerne Populisten, um mit einfachen Lösungen zu beruhigen. Wenn ich Angst vor etwas habe, kann ich nicht komplex denken. Stattdessen schaut man, wer mir am besten aus meiner bedrohlich empfundenen Situation heraushelfen kann. Wohin das führt, sieht man gerade in Amerika. Diejenigen, die sich von der großen weiten Welt und in ihrer eigenen, finanziellen Sicherheit bedroht fühlen, wählen denjenigen, der eine einfache Problemlösung verspricht. Grenzen dicht, Leute ausweisen, die dort nicht hingehören und vor allem die eigene Wirtschaft schützen. Ob die dann in der Folge nicht noch mehr leidet, weil viele billige Arbeitskräfte fehlen und Zölle die Waren verteuern, bleibt abzuwarten.

Ich werde selten politisch. Aber gerade jetzt ist die Kunst, sich von der aktuellen Situation nicht einschüchtern zu lassen, sondern die gewählte Richtung konsequent weiter zu verfolgen, gefragter denn je. Sich neu zu orientieren, weil der bisherige Weg in die falsche Richtung geführt hat, kann auch von Stärke zeugen. Vor allem ist er ein Zeichen dafür dass der Blickwinkel Altes Gehirn und Neues Gehirn hilft ist. Denn die Situation ist häufig weniger bedrohlich, als unser altes Gehirn glaubt. Wir Deutschen gehören zu den reichsten Menschen der Welt. Bei uns verhungert man nicht so einfach. Sicherlich gibt es eine ganze Menge Gefahren. Aber meist können wir vorbeugend agieren. Nur die wirklich alle Individuen auf dieser Welt bedrohende Klimaerwärmung wird gerne negiert. Dabei zeigen sich ihre verheerenden Folgen schon seit einiger Zeit überall.

Ein Umdenken sehe ich zum Glück gerade in vielen Bereichen. Schön beobachten konnte ich das bei einem Besuch auf der Leipziger Messe Partner Pferd. Ich war überrascht davon, wie viele „neue Leute“ sich zeigen, Dienstleistungen zeigen und andere Lösungen anbieten. Mehr über meinen Besuch dort kannst Du unter dem Link Der Reitsport ist bunt nachlesen.

Deshalb und weil mich dieses Thema fasziniert, arbeite ich weiter „mit Köpfchen“

Meine Ausbildung im Bereich der Neurofunktionellen Integration endet im März. In den letzten 1,5 Jahren habe ich so unglaublich viel über die verschiedenen Anteile des Nervensystems und ihre Wirkung auf den Körper gelernt, dass ich Vieles neu verstanden habe. Ich schaue, teste und behandle in der Praxis anders als früher.

Deshalb ging in diesen Tagen meine neue Homepage Denkclever an den Start. Es geht dort vor allem darum, wie man seine eigene Funktionsstruktur über das Nervensystem verbessern kann. Der komplexe Bereich des Neuro-Athletik-Trainings gehört auch dazu. In nächster Zeit wird sicherlich noch mehr Inhalt dazu kommen. Auf jeden Fall profitieren von der Vorgehensweise und der Verbesserung der Funktionen auch Reiter. Sie sind jedes Mal überrascht, mit wie wenig Aufwand man zum Teil an ganz anderen Stellen viel erreicht.

Um mein zweites Lieblingsthema „das Becken des Reiters und die Mittelpositur“

geht es unter anderem auch bei einer individuellen Sattelanpassung, Sicherlich auch um Rücken, Schultern und Brustkorb des Pferdes. Aber da ein Sattel eine Art Adapter zwischen Reiter und Pferd darstellt, muss er beiden gut passen. Sonst gibt es auf Schutzreaktionen auf Grund von Druck und Enge an entscheidenden Stellen.

Um den Blick eines Sattlers zu schulen, der über die Auflagepunkte am Pferd hinaus blickt, war ich Mitte Januar bei einer bekannten Sattelfirma in Köln zu Besuch. Dort habe ich nicht nur über anatomische und funktionelle Grundlagen geredet und die Sattler ein bisschen turnen lassen, sondern ich hatte Bilder und Videos mit, um deren Augen zu schulen. Neuroanatomisch besser ausgedrückt, habe ich an ihrer Augenfunktion nichts verändert. Aber anhand meiner Fragen und Hinweise habe ich die analytischen Fähigkeiten des Neuen Gehirns in eine Richtung gelenkt, damit die Anwesenden Haltungen und Bewegungsabläufe besser einordnen können.

So war mein Januar spannend und gibt Hoffnung auf ein vielseitiges 2025. Deiner auch?

Das hoffe ich für Dich und Dein Pferd,

Es gibt neue Termine auf Reitclever.de – schau mal ´rein!

Corinna von Reitclever

#ichliebemeinenjob

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#Messeleben

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#neurofunktionelleIntegration

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Althergebrachte Traditionen und der Überlebensmodus, Neues von Reitclever Dez 2024

Weihnachten steht vor der Tür. Bei vielen Menschen eine Zeit für althergebrachte Traditionen.
Kerzen, Nikolausstiefel, Weihnachtsbaum … all das sind Rituale, die fast jeder mag. Bringen Sie doch Behaglichkeit und Erinnerungen mit sich. Schön ist, wenn man es schafft, diese feierliche Stimmung auch über die Feiertage zu bringen.

Solche Muster oder althergebrachte Traditionen sieht man auch im Pferdesport

„Das war schon immer so“ oder „das Pferd läuft eben so“, sind Aussagen, die man häufiger hört. Gerade der letzte Satz zeugt von Ignoranz oder mangelnden Willen, etwas verändern zu wollen. Er lässt mich an meine Jugendzeit denken, in denen ich manches Pferd schwierig fand, weil es faul oder irgendwie komisch war. Sicherlich hatte es auch etwas mit meiner Persönlichkeit und der des Pferdes zu tun, ob ich es mochte oder nicht. Aber die arme Seele hatte sich wahrscheinlich nach einer langen Laufbahn als Lehrpferd in einen Schutzmodus zurückgezogen, wenn es trotz Schmerzen Einsteiger durch die Halle tragen musste.

Das weiß ich heute. Früher waren die Schulpferde selten gut bemuskelt und tobten manchmal bockend durch die Reithalle. Nicht immer war das ein Ausdruck von Fröhlichkeit.

Heute sehe ich Vieles mit anderen Augen.

Ich habe mich weiterentwickelt und weiß mehr als damals. Das ist ein großes Geschenk, aber manchmal auch eine Last. Wenn ich sehe, dass sich ein Pferd nach einer Reheerkrankung widersetzt, ist das für mich eher ein Zeichen von „es kann nicht“ als von „es will nicht“. Also gilt es zu suchen: Hufstellung akzeptabel? Entlastung über Duplos oder Klebebeschläge notwendig? Stoffwechsel in Ordnung oder braucht der Unterstützung? Passen Sattelzeug und Gewicht des Reiters zum aktuellen Trainingszustand des Pferdes? Und… und … und…

Es ist nicht einfach, wenn man im Sinne der Pferde unterwegs ist. Nicht überall ist die eigene Meinung gefragt. Doch wenn ich auch nur im Kleinen Veränderungen anstoßen kann, sind die möglicherweise eine große Entlastung für dieses eine Pferd. Dem wird nun zugehört oder es kann in Zukunft ohne Schmerzen unterwegs sein.

Toll ist es, wenn ich Anfragen bekomme, in denen Reiter erkennen, dass sie ihrem Pferd nicht mehr gerecht werden. Wenn sie reflektieren, dass ihr eigenes körperliches Problem auch dem Pferd zu schaffen macht. Denn wir übertragen unsere Verspannungen 1:1 aufs Pferd. Dann atme ich durch und freue mich. Zeigt es mir doch, dass meine bisherige Strategie richtig war.

Reitclever vollendet in diesen Tagen sein fünftes Jahr

Und im Sommer sah es gar nicht so aus, als dass das gut endet. Im Juli brachen die Umsätze ein. Kein Kurs wurde gebucht, kaum ein Buch verkauft. Noch nicht einmal mein Dauerbrenner „Pferdeführerschein Umgang“, den es ab März 2025 wieder geben wird, stieß auf Interesse.

Anfang Dezember auf der Messe Passion Pferd erzählte mir mancher, dass es bei ihm ganz genauso war. Er dachte genau wie ich, das war es jetzt mit den Reitern. Aber weit gefehlt. Diese Atempause zeigt mir nur, dass meine Ausrichtung „Rund um gesundes Reiten für Reiter und Pferd“ richtig und wichtig ist.

Auf einer Messe sieht man so´ nes und solches. Wie oft bei großen Ereignissen geht es weniger um Pferdewohl als um Selbstdarstellung und eine gute Show. Ich war erschreckt, was ich teilweise als althergebrachte Traditionen gesehen habe. Da war es egal, ob die Pferde einen Western- oder Barocksattel trugen oder im Dressuroutfit unterwegs waren. Auch Reiter, die sich „Losgelassenheit des Pferdes“ auf die Fahne geschrieben haben, saßen während ihrer Demo schief oder im Hohlkreuz.

Durch die Beckenposition überträgt sich die Spannung automatisch auf die Rückenstrukturen des Pferdes. So kann es schwer durchschwingen oder seine Rückenmuskulatur wechselseitig an- und abspannen.

Wie ich die Messe erlebt habe, kannst Du unter dem blauen Link nachlesen. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben live und in Farbe zu sehen 🙂 Clip my Horse TV übertrug meinen Vortrag zum Thema „Besser sitzen- locker Reiten“. Da ich erst 20 Minuten vorher erfahren habe, dass ich eine Lesung halten werde, hatte ich gar keine Zeit, aufgeregt zu sein. Schau hier, wenn Du dir den Vortrag ansehen möchtest.

Fasse ich zusammen, was ich gesehen habe, muss ich auf den Überlebensmodus zurückkommen

Pferde zeigen ihn genauso wie Menschen. Und zwar wenn sie Stress, Angst oder Schmerzen haben. Oder wenn das Gehirn einschätzt, dass eine Situation möglicherweise gefährlich sein könnte.

Ich sehe ihn auch oft im Reitunterricht. Beispielsweise wenn der Reiter einen ernsthaften Unfall hatte, der zu einer Verletzung geführt hat. Dann weiß das Gehirn, dass Reiten gefährlich ist. Es wird seinen Besitzer nicht locker agieren lassen, sondern stattdessen eine Schutzspannung schalten. Denn es möchte auf jeden Fall verhindern, dass so eine Katastrophe noch einmal eintritt.

Auch wenn der Reiter sich locker fühlt, sitzt er in der Folge des Überlebensmodus zu passiv oder im Hohlkreuz. Dann hat er Knie oder Absätze hochgezogen, was auf eine Aktivität der Hüftbeugemuskeln hinweist. Die lassen uns bei Gefahr davonlaufen.

Diese Anspannung muss man erst lösen, um das Hohlkreuz ausgleichen zu können. Nur wenn das geschieht, kann der Reiter über seine Gesäßknochen wieder flexibel einwirken und dem Pferd Sicherheit vermitteln. Wie man das tun kann, siehst Du auf diesem Kursvideo, oder wenn Du auf das obere Bild mit der klickst.

Mit der Empfehlung, auch etwas für Dich zu tun, wünsche ich Dir schöne Weihnachten und einen guten Jahreswechsel!

Diese besonderen Tage zwischen den Jahren laden dazu ein, Revue passieren zu lassen, Was ist gut gelungen und was könnte besser laufen? Daraus kann man Pläne für das kommende Jahr ableiten. Ich tue das tatsächlich regelmäßig und freue mich auf diese ruhigen Stunden.

Damit Du es leichter hast, deine Ziele zu erreichen, gewähre ich in der Zeit vom 24.12. bis zum 31.12.2024 24% Rabatt auf ein Buch oder einen Kurs, der „besser reiten“ zum Ziel hat. Gib dazu den Gutscheincode Weihnachten2024 in der Verkaufsabwicklung im Shop ein. So kommst Du möglicherweise leichter zu einem ausbalancierten Sitz auf dem Pferd.

Bis dahin und bleib´ gesund!

Corinna von Reitclever

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Der passende Sattel- Gesundheit für Reiter und Pferd

Der passende Sattel spiet eine wichtige Rolle in der Gesundheit von Reiter und Pferd

Der passende Sattel stand im Fokus der Fortbildung „Die drei Fragezeichen: ? Becken ? Rücken ? Sattel- wie passt das zusammen?“, die am 23.11.2024 im Landgestüt Redefin stattfand. Es war ein toller Tag in der wunderbaren Atmosphäre des Landgestüts! Schon lange hatten wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden die Idee, ein Seminar für die Rückengesundheit von Reiter und Pferd zu organisieren. Gerade in Zeiten, in denen die Schlagzeilen rund um den Sport mit Pferden oft negativ sind, wollten wir ein Zeichen dafür setzen, dass es auch anders geht.

Meine Aktivität für den Gesundheitssport passt genau zu meiner Ausrichtung. Denn er zielt darauf ab, alle Fähigkeiten zu trainieren, die Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Da ist es absolut selbstverständlich, dass das auch für unseren Partner Pferd gilt. Vor allem ihm muss es gut gehen- nur dann kann er auch Gutes für uns bewirken. Dazu zählt neben einer guten Haltung auch der passende Sattel. Natürlich muss auch der Reiter so auf das Pferd einwirken, dass es gesund bleiben kann. Er braucht ein gutes eigenes Gleichgewicht, eine allgemeine Beweglichkeit und auch jede Menge Koordinationsfähigkeit. Nur dann kann er den Sport Reiten so ausführen, dass er beiden Partnern gut tut.

Der passende Sattel als Bindeglied zwischen Reiter und Pferd braucht eine umfassende Betrachtungsweise.

Dass man auf bis zu 80 verschiedene Punkte achten kann, habe ich an diesem Samstag von Katja Lange (saddle4horse) und Maike Wessel (Schleese Sättel) gelernt. Mit einem schier unglaublichem Fachwissen und sehr viel positiver Energie zeigten sie in Theorie und Praxis, wie der passende Sattel ausfallen muss, um für Pferd und Reiter gesund zu sein. Einem Pferd- Reiter- Paar verpassten sie einen neuen Sattel, was die Beweglichkeit des Pferdes in Hinterhand und Lendenwirbelsäule sofort deutlich besser werden ließ.

Ich legte die Grundlagen für den Tag mit einem Vortrag darüber, wie das Becken des Reiters der Bewegung des Pferderückens folgen kann und welche Rolle der Rücken des Reiters für den Rücken des Pferdes spielt. Ganz passend zum Thema „Mittelpositur“ hatte ich in der praktischen Demo ein Pferd Reiterpaar, bei dem beide Rückenprobleme zeigten. Einige Übungen an der richtigen Stelle für Beweglichkeit und Koordination sorgten dafür, dass sich der Rücken der Reiterin lockerte. Das versetzte sie in die Lage, im Sattel geschmeidiger zu agieren, was ihr Pferd sofort quittierte. Er begann mit aktiverer Hinterhand zu laufen und den Hals fallen zu lassen und signalisierte Entspannung.

Dass so eine Veranstaltung den Nerv der Zeit trifft, zeigte sich an der Teilnehmerzahl

Die ungefähr 30 anwesenden Trainer und Fachleute waren von Beginn an interessiert dabei. Sie bekamen Übungen mit auf den Weg, mit denen sie ihre eigene Beweglichkeit und die ihrer Reitschüler schnell verbessern können. Mit diesem Input können sie sofort ansetzen, gesünder für Pferd und Reiter zu wirken. Auch holten sie sich viele Anregungen, wie sie sich mit der Frage „der passende Sattel“ auseinander setzen können.

Das Feedback der Teilnehmer war begeistert. Das Team der Organisatoren und Referenten  freute sich über den gelungenen und harmonischen Tag. Wir sind uns alle einig, so eine Fortbildung in 2025 zu wiederholen. Zwei Standorte dafür stehen schon im Raum. Wenn Du eine Idee hast, wo Du so einen Kurs gerne haben würdest, schreib mir ruhig. Wir sammeln Ideen und Veranstaltungsorte, um den Tag für alle Beteiligten gut planen zu können. Denn es geht nicht nur um die Außenwirkung des Reitsports, sondern vor allem darum, zum Wohle unserer Pferde zu arbeiten.

Da es immer um Gesundheit geht, bin ich an diesem Wochenende wieder unterwegs

Im Hengstresort Velten im Norden von Berlin hat sich eine Gruppe interessierter Reiter zusammengefunden, mit denen ich an einer lockeren Mittelpositur und am gelungenen Drehsitz arbeiten werde.

Weil das absolut mein Thema ist, werde ich von der FN aus auf der Passion Pferd in Hannover reden. Ich wollte sowieso dorthin fahren und kann jetzt mein eigenes Interesse mit einem Vortrag verbinden. Da sich im Reitsport seit einiger Zeit so viel verändert, interessiert es mich, zu sehen, wie andere Trainer und Fachleute damit umgehen. Fundiertes Wissen ist dabei auf jeden Fall eine interessante.

Am 06.12.2024 bin ich von 10:30 – 10: 50 den Vortrag „Hüfte, Knie und ein elastischer Sitz– oder wie beeinflusst mein Sitz den Rücken meines Pferdes“?

im Equivital Gesundheitsforum in Halle 20. Vielleicht sehen wir uns ja dort J. Wäre eine gute Möglichkeit, Weihnachtsgeschenke zu shoppen oder sich beraten zu lassen, wie der passende Sattel für dich und dein Pferd aussehen könnte.

Bleib ´elastisch trotz des aktuell ungemütlichen Wetters und bis bald,

Corinna von Reitclever

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Danke sagen- Hirnfunktionen nutzen, Neues von Reitclever Oktober 2024

Danke sagen ist ein wichtiges Tool für eine konstruktive Lösungsstrategie

Ich würde gerne mal Danke sagen. Danke an alle, die mit mir gehen und meinen Ideen folgen. Vor allem möchte ich denjenigen danke sagen, auf die ich zählen kann. Die ich einfach anrufen und fragen kann „Hey- ich habe eine Idee, könnten wir vielleicht …?“

So geschehen vor ungefähr 8 Wochen, als sich herauskristallisierte, dass eine neue Seminaridee mangels Beteiligung nicht stattfinden wird. „Neuro Rider® meets Neurofunktionelle Integration“ wollten wir im Sommer auf den Weg bringen und neue Anregungen bieten. Jeder befindet sich mal in einer Sackgasse, aus der er schwer wieder heraus findet. Häufig ertappt man sich dabei zu denken: „Ich würde ja gerne, aber ich kann nicht, weil…“

Es gibt eine ganze Menge Entschuldigungen dafür, warum etwas nicht klappt: Der Sommer, der Winter, der Wind, die Energiekrise, steigende Futtermittelpreise, der Ukrainekonflikt, der den Getreidepreis weiter in die Höhe trieb, die Unruhe in der Oberorganisation der Reiter…

Aber man kann seine Hirnfunktionen nutzen, um sich dort heraus zu manövrieren.

Es gibt immer Gründe dafür, warum etwas nicht so läuft

Da steht es mir frei, mich dem allgemein grassierenden Missgefühl anzuschließen oder mein Thema lösen zu wollen. All das, was wir tagtäglich tun oder auch lassen, wird von unserem Gehirn in Gang gesetzt.

Dann wäre es eine gute Idee, dort auch eine Lösung zu suchen. Das gilt in unserer hochkomplexen Sportart für die Bewegungssteuerung, um beispielsweise den Sitz zu verbessern.

Darüber hinaus kann ich auch meine mentale Verfassung verändern. Es gibt im Gehirn so genannte antagonistische Funktionen, die man nicht zeitgleich ausführen kann. Man kann beispielsweise nicht parallel denken und fühlen. Man kann einen Muskel nicht zeitgleich anspannen und loslassen. Und man kann auch keine Angst empfinden, wenn man dankbar ist. In dem Moment, in dem man sich klar macht, dass man zwar momentan etwas schlecht tun kann, aber insgesamt gesund ist, ein Auto und eine Wohnung hat, möglicherweise auch ein oder mehrere Pferde, eine Familie, einen Hund… switcht man in eine konstruktive Denkweise um. Aus der heraus fällt es leichter, eine Lösung zu finden. Dabei hilft, sich klar zu machen, wofür man Danke sagen könnte.

Klappt das immer? Wahrscheinlich nicht- aber Danke sagen bringt einen vielleicht in eine andere Richtung.

Also geht mein Dank in den hohen Norden

Körperfunktionen besser steuern durch Neuroathletik

Martina Hermann vom Hof Viervitz bietet immer wieder Neues an. So lag es nahe, sie zu fragen: „Wollen wir mal Neuroathletiktraining mit Neurofunktioneller Integration® kombinieren?“ Wie erwartet kam „Klar, können wir machen- Ich bin da offen.“

Wir holten die persönlichen Mitglieder der FN mit ins Boot, legten einen Termin fest und bauten recht kurzfristig einen schönen Seminartag. Letzten Sonntag gab es dann „Körperfunktionen besser steuern mit Neuroathletik“ auf Rügen. Knapp 20 Teilnehmer waren interessiert dabei.

Körperfunktionen besser steuern durch Neuroathletik

Mentaltrainerin Simone Fröhlich machte ihrem Namen alle Ehre und zeigte Tools aus der Neuroathletiktrickkiste. Ich sorgte für den theoretischen Unterbau und konnte mit einer angehenden Trainerin zeigen, wofür eine neurofunktionelle Integration® gut ist. Dieses Thema ist nicht erst seit meiner letzten Fortbildung Mitte Oktober mein Steckenpferd.

Wenn man sich vorstellt, dass bei einer Verletzung oder einem Infekt eine großflächige Entzündung im Körper abläuft, greift die auf das gesamte Gewebe im betroffenen Gebiet über. Das kann dazu führen, dass zwar alle Strukturen wiederhergestellt werden, aber im Anschluss noch Einschränkungen in der Funktion bestehen. Die Reizweiterleitung vom Gehirn zum betroffenen Körperteil oder von dort zum Zentralen Nervensystem funktioniert dann möglicherweise nur eingeschränkt. Wenn man die Stelle der Störung ausfindig macht, läuft die Kommunikation zwischen Körperteil und Zentrale nach der Fehlerbehebung wieder.

Auf dem Pferd zeigt sich das an einem verbesserten Sitz. Das Nervensystem kann nach einer solchen Integration wieder auf mehr Ressourcen zurückgreifen, um den komplexen Anspruch „ausbalancierter Sitz“ in die Tat umzusetzen. Ich war begeistert davon, wie gut sich das nach der praktischen Demo (klick auf den Link um einen Videoausschnitt anzuschauen) zeigte. Jeder der Zuschauer konnte im Anschluss eine Veränderung sehen, die auch das Pferd positiv quittierte. Auch gab es viel schönes Feedback für die Veranstaltung- das freut uns sehr und lässt mich einmal mehr danke sagen. Und zwar an alle Beteiligten!

Weil das Thema Sitz und Gesundheit für Reiter und Pferd so wichtig ist, geht es weiter

Am 23.11.2024 veranstalten die Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden und das Landgestüt Redefin die Fortbildung „Gesunder Rücken für Reiter und Pferd“. Es wird um das Zusammenspiel von Reiter und Pferd und einen passenden Sattel gehen. Informationen bekommst Du unter dem Link und anmelden kannst Du dich hier.

Wenn dich das Thema Neurofunktionelle Integration® interessiert, kannst Du mehr in dem kürzlich veröffentlichten Artikel erfahren. Oder schreib mich unter dem Link an- ich kann diese Technik auch bei Dir vorstellen und Hirnfunktionen nutzen, um Hilfestellung für einen elastischeren Sitz zu geben.

In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen Herbst,

Corinna von Reitclever

#neurofunktionelleIntegration

#besserreiten

#reitcleverontour

#reiteninviervitz

#pferdesportverbandmv

#PMSeminar

Junge und ältere Sichtweisen, Neues von Reitclever, September 2024

Junge und ältere Sichtweisen kamen beim Fotoshooting für mein neues Buch zum Tragen

Ich sitze im Zug nach Hause. Nun habe ich Zeit, die letzten Tage Revue passieren zu lassen und mir über junge und ältere Sichtweisen Gedanken zu machen.

Ich komme aus Stuttgart: Dorthin wurde ich zu einem Fotoshooting für mein im Januar erscheinendes Buch eingeladen. Das Model, die Redakteurin, der Fotograf, die Visagistin und ich. Als Vertreter dreier Generationen vertraten wir junge und ältere Sichtweisen. Wie immer, wenn die Chemie stimmt, entsteht eine besondere Atmosphäre. Unsere Erfahrungen boten viel Gesprächsstoff und ergänzten sich. So verging die Zeit wie im Fluge und dank des Models, das alle Anweisungen toll umsetzte, brauchten wir pro Übung nur 2-3 Bilder zu shooten. Ich freue mich schon jetzt, das Buch in den Händen zu halten.

Auch im Reitsport wird über junge und ältere Sichtweisen diskutiert

Erst vor kurzem habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass die Reitweise „Low, Deep and Round“ (= LDR) schon in den 80ziger Jahren beobachtet und kritisiert wurde.

Schon damals und wahrscheinlich auch zu Zeiten, in denen die alte Heeresreitvorschrift als Ausbildungsmaßstab galt, wurde über „richtig“ und „falsch“ diskutiert.

Einen großen Aufschrei gab es, als LDR auch international gesellschaftsfähig wurde. Ich dachte immer, das geschähe auf Bestreben der niederländischen Rollkurfraktion, der auch deutsche Kaderreiter anhängen. Doch wenn diese Methode schon vor über 40 Jahren dokumentiert wurde und „der Doktor“ der prägende Ausbilder einer bis heute umstrittenen Olympiareiterin ist, ergibt das für mich ein anderes Gesamtbild. Eine andere international reitende Deutsche wurde von ihrem Vater ausgebildet. Seine Ritte empfand ich als junges Mädchen eher unspektakulär. Aber wenn ich heute in Videos sehe wie taktrein sein braunes Pferd geht, das Genick tatsächlich den höchsten Punkt bildet und sich die Verstärkungen raumgreifend entwickeln, geht mir das Herz auf. Kein Wunder, dass seine Tochter aktuell die Reiterin vieler Herzen ist.

Meines Erachtens lautet die entscheidende Frage, welche meine Richtung ist

Das entscheidet darüber, welche Literatur ich lese, welche Seminare ich besuche und was ich unterrichte oder bei wem ich Unterricht nehme. Dabei ist es egal, ob es um Reiten, Trainingslehre, Lehrpläne oder Ernährung geht. Ich muss mir meine eigene Meinung bilden, mich für den für mich und mein Pferd richtigen Weg entscheiden und den dann konsequent verfolgen. Es war schon immer so, was heute oft als  Thema hoch stilisiert wird. Schon immer verstanden die Älteren die Jungen schlecht und man neigt zum „früher war alles besser“.

Schöne Bilder beim Reitertag GroßBeuthen 2024

Ehrlich gesagt hat sich gerade, wenn es um Tierwohl geht, eine ganze Menge zum Positiven entwickelt. Als ich Reiten gelernt habe, standen die Schulpferde in Ständern und kannten keine Wiesen. Oft entschied  „der Knüppel“ über brav und widersätzlich. Schon damals war es sehr teuer ein Pferd zu halten und das wird es auch jetzt wieder.

Das heißt nicht, dass man nicht mehr hinschauen sollte. Besser geht es immer. Aber wir jammern und ärgern uns teilweise auf sehr hohem Niveau. Beim letzten Reitertag unseres Vereins konnte ich viele schöne Bilder sehen (Zum Lesen des Artikel klick´ auf den fetten Link).

Ich registriere, dass man weniger Unterschiede empfindet, wenn die Chemie stimmt

Da ist es egal, ob es sich um junge oder ältere Sichtweisen handelt. Jeder kann von jedem lernen. Es sind eher die eigenen Werte, die bestimmen, von wem ich einen Rat annehme.

Während des Fotoshootings konnte sich das Model für ihre bevorstehende mehrmonatige Reise Tipps vom Fotografen abholen. Der hat schon in Spitzbergen mit Handschuhen fotografiert, damit ihm die Finger nicht abfrieren. Er bestätigte übrigens auch meine These, dass die Ernährung darüber entscheidet, ob wir ein bestehendes körperliches Problem erfolgreich bewältigen oder nicht. Das erklärt sich durch die Tatsache, dass der Körper zum Heilen einfach hochwertige Materialien braucht, um Kaputtes zu ersetzen. Er hatte mal sehr starke Hüftprobleme und sollte ein neues Hüftgelenk bekommen. Die Physiopraxis, in die er sich begab, hatte als einzige Idee, ihn auf die bevorstehende OP vorzubereiten. Also machte er auf dem Absatz kehrt, las viel und begann, Weißmehlprodukte aus seinem Speiseplan zu verbannen. Vollkorn statt Zucker, Gemüse und helles Fleisch statt Obst und dunklem Fleisch, wenig Milchprodukte… Drei Monate hat das gedauert. Dann konnte wieder schmerzfrei und weite Strecken laufen. Von einem Gelenkersatz ist nach wie vor keine Rede mehr.

Im Gegenzug konnte das Model uns ein bisschen Nachhilfe darüber geben, wie sie mit Social Media agiert und wie sie ihren Content später auf Reisen verbreiten möchte 😊.

Also schau´, wo Du etwas verändern kannst

Für dich, für dein Pferd, für euer gemeinsames Wohlbefinden. Eine Idee ist es, im Training oder zuhause mal eine bunte Brille aufzusetzen (Für mehr Informationen klick´ auf den Link). Dieser Ansatz kommt aus dem Neuroathletiktraining und wird von manchen belächelt. Genau wie dieses ganze „neumodische Zeug“ nichts daran ändert, dass „man reiten nur durch reiten lernt“. Das stimmt tatsächlich, aber eine entsprechende Unterstützung erleichtert es unserem Gehirn, Bewegungsmuster zu verändern.

Wenn Du Lust, hineinzuriechen, was eine neurozentrierte Vorgehensweise nicht nur beim Reiten verändert, kannst Du Dich zum PM-Seminar „Körperfunktionen besser steuern durch Neuroathletik anmelden. Es findet am 27.10.24 auf Rügen statt und es gibt für die Teilnahme 5 Lizenzeinheiten.

Bis dahin, genieß den Herbst,

Corinna von Reitclever

#reitcleverontour

#neuroathletiktraining

#bessersitzenbesserreiten

#pferdeliebe

#doitride

Die Bedeutung von Pausen, NL August 2024   

Die Bedeutung von Pausen
Nickerchen gefällig?

Gefühlt habe ich gerade erst den Newsletter für Juli 2024 geschrieben und nun sind die Sommerferien 2024 so gut wie vorüber. Gestern waren wir an einem unserem „Haussee“ in unserer Nähe baden. Die Tage, an denen man das noch kann sind, wahrscheinlich gezählt. In den letzten Jahren kam das Saisonende plötzlich: Mitten im Badespaß nahm ein Gewitter die angenehmen Badetemperaturen mit und ließ sie nicht wieder auftauchen. Das führt mir die Bedeutung von Pausen vor Augen, denn erst dann nehme ich mir wieder Zeit für die „normalen“ Aktivitäten des Alltags. Wenn es draußen heiß ist, stehen meine Uhren auf „Sommer“ und ich habe wenig Lust, mich am Schreibtisch aufzuhalten oder sauber zu machen.

In den letzten Wochen haben wir einige für uns neue Badestellen ausprobiert, waren an der Ostsee und auch in Hamburg. Die neue Hafencity und auch die Elbphilharmonie sind für mich ein Highlight. Die schöne Stimmung und auch die Architektur dort begeisterten mich als Fan von alten Gemäuern eher unerwartet. Trotzdem oder gerade deshalb lenkten diese Ausflüge meine Gedanken in eine neue Richtung. Ich habe das Gefühl, wieder Ideen zu haben, die ich bald in die Tat umsetzen möchte.

Das erklärt sich, wenn man die Arbeitsweise des Gehirns kennt: Neue, unerwartete Erlebnisse bringen „Verwirrung“ in gewohnte Muster. Das Gehirn braucht andere Abzweigungen als die gewohnten Schaltkreise, um Neues einzusortieren. Das macht den Blick frei für neue Ideen oder Strategien.

Für das Denken gibt es einen direkten Zusammenhang zu der Bedeutung von Pausen?

Unsere Pferde machen es uns vor: sie laufen über die Wiese, spielen, besuchen die Kumpels und fressen längere Zeit. Irgendwann haben sie genug und ziehen sich in den Schatten zurück, um zu dösen oder zu schlafen. Sie wechseln ganz selbstverständlich zwischen Aktivität und Ruhemodus und zeigen uns die Bedeutung von Pausen an. Genauso handeln wir häufig im Urlaub: Am Strand liegen wir rum, laufen am Wasser entlang oder spielen Wasserball, gehen schwimmen oder lesen. Aber immer wieder ruhen wir uns aus. Gefühlt kann das den ganzen Tag so gehen. Meist bummeln wie so lange herum, bis unsere Energiespeicher wieder aufgefüllt sind. Dann wird uns langweilig und wir wollen die Gegend erkunden. Auch dass ist normal, dass auf eine Ruhephase wieder Aktionismus erfolgt.

Dabei ist es egal, ob es um die geistige oder körperliche Erholung geht. Man geht davon aus, dass es einen Ruhe-Aktivitäts-Zyklus gibt. Unabhängig von der Uhrzeit durchlaufen wir Phasen von 90 bis 120 Minuten. Dabei sind wir in den ersten 60 Minuten leistungsfähig und dann fällt die Leistungskurve ab. Das wäre der Moment, eine Pause einzuschieben. Das kann ein kurzer Spaziergang, ein Durchatmen oder ein kurzer Tagtraum sein. Etwas, was entspannt und die Energiespeicher wieder auffüllt. Nachts finden in diesen 90 – 120 Minuten die Traumphasen statt.

Wie oft am Tag legst Du eine Pause ein?

Stell´ Dir vor, Du trainierst mit deinem Pferd für das nächste Turnier. Egal ob Du ein Springen oder eine Dressuraufgabe reiten möchtest, wirst Du die Anforderungen im Vorfeld erarbeiten und die wichtigsten Aufgabenstellungen immer wieder üben.

Was glaubst Du, wie locker dein Pferd bleibt, wenn Du mehrfach eine halbe Stunde am Stück Mittelgalopp reitest, der in der Aufgabe gefordert wird? Der Anzug wird davon nicht besser und die Galoppade sicherlich nicht größer. Viel besser wäre es, mehrfach anzugaloppieren und den Rahmen kontrolliert zu verändern. Gelingt das gut, loben wir das Pferd und machen Pause am langen Zügel.

So eine Vorgehensweise erhält seine Leistungsfähigkeit und Motivation. Doch wir selbst rennen oft im Jagdgalopp durch den Tag und hetzen von Aktion zu Aktion. Wir reizen die Zeit bis zum Anschlag aus und kommen gestresst und ausgepumpt im Stall an. Nun soll der Zosse bitte auch funktionieren, denn ich habe nicht viel Zeit.

Wie erfolgreich wird meine Betätigung wohl sein, wenn der Stress noch im Körpergedächtnis und der Ärger an den letzten roten Ampeln noch in der Muskulatur sitzen? Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Reitstunde, Buchführung oder die Bewältigung meines Arbeitspensums geht. Je mehr ich die Bedeutung von Pausen berücksichtige und auch tatsächlich danach handle, desto leistungsfähiger bleibe ich. Außerdem behalte ich den Spaß an dem, was ich tue.

Mit einer passenden Strategie kann ich mein Stresslevel so senken, dass ich auch langfristig gesund bleibe. Das klappt, wenn wir auf unsere Leistungstiefs hören, und uns dann wirklich ausruhen. Sowohl im täglichen Einerlei als auch über das Jahr hinweg, sollten wir unserem Körper die Möglichkeit geben, sich zu erholen. Unterlassen wir das, werden wir krank. Körperlich und auch psychisch. Unser Pferd auch. Nur mit ausreichender Energie können wir alle auf uns einströmenden Informationen verarbeiten.

Dazu gehört auch öfter mal einen Tapetenwechsel zu machen

Ausflüge, Urlaub, oder eine andere Umgebung in das Leben mit einbeziehen. Das in Verbindung mit neuen Stimmen oder unbekanntem Wissen bringt unser System auf Touren.

Dann erreichst Du auch deine Ziele leichter (Über das Thema Ziele habe ich letzte Woche einen Artikel geschrieben, klick auf den blauen Link, um ihn zu lesen). Wenn Du dich für die Arbeitsweise des Gehirns interessierst und sie für deinen Alltag gewinnbringend einsetzen möchtest, wäre ein Ausflug in die Neuroathletik spannend: Du lernst 100 % ig Neues und wirst dich nach den Übungen leistungsfähiger fühlen. Du kannst auch einfach ab und zu nichts tun.

Am besten wirkt eine abwechslungsreiche Pausengestaltung. Für einen Tapetenwechsel kannst Du Ende Oktober nach Rügen kommen: Am 27. Oktober 2024 findet die Premiere von „Neuro-Rider® meets Neurofunktionelle Integration®“ mit #diementaltrainerin Simone Fröhlich von 10:00 – 17:00 auf dem Hof Viervitz statt. Wir werden euch erklären, wie das Gehirn so funktioniert, welche Tools Dir für einen besseren Reitstil helfen und was Du tun kannst, um elastischer auf dem Pferd zu sitzen. Sowohl zum Konzept des Neuro- Riders® als auch zur Neurofunktionellen Integration® wird es theoretische Erklärungen und jeweils eine praktische Demo geben. Die Veranstaltung wird von mehreren Landesverbänden mit 5 LE zur Trainerlizenzverlängerung anerkannt. Wenn Du mitmachen möchtest, schick ´mir eine Mail an Corinna.Jungblut@reitclever.de und Du bekommst die Anmeldinformationen.

Fühlst Du dich lieber in alt bekannten Fahrwassern wohl und möchtest umgeben von alten Mauern dein Wissen auffrischen, wäre der Kurs Pferdeführerschein Umgang im November 2024 oder Spiraldynamik® für Reiter am 07.12.2024 dazu geeignet.

Wie auch immer, genieß´ die letzten Tage des Sommers und denke am Wasser oder beim Bummel mit deinem Pferd über die Wiesen über die Bedeutung von Pausen nach.

Corinna von Reitclever

#neurorider

#ichliebemeinejob

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#neurofunktionelleintegration

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#ruegen

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Motivation und das passende Equipment, Neues von Reitclever Juli 2024

Motivation oder das passende Equipment

Ich habe schon öfter darüber geschrieben, dass Motivation und das passende Equipment zusammen gehören. Wenn ich längere Distanzen in einem Dressursattel überstehen möchte, wird der wiederholte 40 Kilometer Ritt durch Wald und Feld möglicherweise zu einer Herausforderung.

Oder die nächste Heulieferung steht an und ich erscheine zum Abladen in kurzen, engen Shorts und Netzhemd. Dann wird das Stapeln im Heuboden garantiert kein Vergnügen.

Andersherum funktioniert das auch: Wenn ich gerade ein neues Turnierjackett und/oder eine dazu passende Schabracke gekauft habe, übe ich wahrscheinlich gezielt, weil ich beim nächsten Turnier eine gute Figur abgegeben möchte.

Letzte Woche habe ich live gesehen, welche Rolle das passende Equipment spielt

Seit längerer Zeit arbeite ich mit einem Reiterin/Pferd Paar, das mehrere Rückschläge verarbeiten musste. Die Reiterin hat nach einer überstandenen Erkrankung immer wieder mit der eigenen Schiefe zu tun. Auf Grund einer neurologisch gesteuerten Schutzspannung sitzt sie meist mehr auf einem Gesäßknochen, weil die andere Körperhälfte weniger Kraft aufbringt. Das ändert sich, wenn wir vorher mit neurozentriertem Training ein Mittengefühl erarbeiten, was sie dann mit aufs Pferd nehmen kann.

Nun kommt auch das Pferd erst langsam über eine länger zurückliegende Reheerkrankung hinweg. Ein neuer Beschlag und körperliches Aufbautraining lässt es sich langsam im Rücken entspannen und gleichmäßig Last aufnehmen.

Ein Unfall der Reiterin Ende vergangenen Jahres warf beide zurück und zeigt immer noch deutliche Spuren. In den letzten Unterrichtseinheiten nach der ernsthaften Verletzung fuhr das Gehirn der Reiterin einen deutlichen Schutzmodus. Der verstärkte sich auf dem gut gepolsterten Distanzsattel, der den Rücken des Pferdes entlasten sollte. Aber er gab der Reiterin wenig Halt.

In der nächsten Reitstunde kam der gewohnte Sattel des Pferdes zum Einsatz. Der gab der Reiterin zwar mehr Halt, passte aber dem Pferd augenscheinlich nicht mehr gut. Es entzog sich den Hilfen, wenn es in Richtung der schwächeren Rumpfseite der Reiterin ging, so dass sie nicht das Gefühl hatte, das Pferd in der Wendung unter sich zu haben.

Et voilá: In der letzten Stunde lag ein anderes Modell derselben Sattelfirma auf dem Pferd

Schon in der ersten Runde konnte ich sehen, dass die Reiterin gleichmäßig und sich gerade sitzt. Sie richtete sich spontan auf und ließ mit der notwendigen Spannung im unteren Rumpf ihre Mittelpositur mitgehen. Um das zu erreichen, hat sie sich behandeln lassen und geht seit einiger Zeit zum Yoga. Dem Pferd war die Polsterung deutlich angenehmer und es stellte sich auf leichte Gewichtshilfen gut auf die gebogene Linie in beide Richtungen ein.

War das ein schönes Bild, nach all den Enttäuschungen der letzten Monate! Das sind Momente, in denen man spürt, dass sich die zurückliegende Mühe gelohnt hat! Wenn das Pferd mit wenig Aufwand läuft und zufrieden abschnaubt, weil es sich wohl fühlt, ist man auf dem richtigen Weg. Da hüpft das Herz und alle Beteiligten strahlen!

Dass so ein Weg nicht einfach ist, weiß sicherlich jeder

Aber man kann so viel an sich arbeiten, wie man möchte- wenn der Sattel dem Pferd oder dem Reiter nicht passt, wird es kein gemeinsames Erfolgserlebnis geben. Anders ausgedrückt, bringt auch das passende Equipment nur Ergebnisse, wenn der Reiter mit sich und seinem Körper gut umgehen kann. Auch das Pferd muss im entsprechenden Trainingszustand sein, die gestellten Anforderungen umsetzen zu können.

Wenn wir das Thema von der Seite der „Volkskrankheit“ Rücken betrachten, stellen wir fest, dass „Der Rücken des Reiters“ (Zum Lesen des Artikels auf den blauen Link klicken) genauso wie die freie Funktion der Hüftgelenke darüber entscheidet, wie elastisch der Reiter sitzen kann. Hat er dort Bewegungsdefizite, wird es schwierig mit dem ausbalancierten Sitz.

Deshalb und auch, um in der wieder aufflammenden Diskussion um den Reitsport einen positiven Akzent zu setzen, veranstalten wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferd einen Aktionstag rund um den gesunden Rücken von Reiter und Pferd. Er wird am 23.11.2024 im Landgestüt Redefin stattfinden und viele theoretische und praktische Tipps von Physiotherapeutinnen für Mensch und Pferd und einer Sattlerin hervor bringen.

Du kannst dich schon über die Mailadresse vorstand@gesundheitssport-mit-pferden.de anmelden. Auch eine Anreise mit eigenem Pferd und ein gemeinsames Durchchecken wird möglich sein.

Nun stehen für mich ein paar Tage Urlaub an und ich werde den Computer Rechner sein lassen. Ein Ausflug an die Ostsee und ein weiterer nach Hamburg sind geplant, um auch andere Luft einzuatmen und neue Eindrücke zu bekommen. Das macht das Hirn wieder leistungsfähiger 🙂

Ich wünsche Dir einen schönen Sommer mit vielen lockeren Erlebnissen,

Corinna von Reitclever

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Die Motivation entscheidet, Neues von Reitclever Juni 2024 

Die Motivation entscheidet häufig über Erfolg und Misserfolg

Wir hatten letzte Woche Straßenfest bei uns im Dorf. Was sich über Jahre zu einer immer bunteren Unterhaltung mit steigenden Besucherzahlen entwickelte, ist nun eine eher kleine Veranstaltung. Der Vorstand des ausführenden Vereins hat mehrfach gewechselt und seitdem sind nur noch wenige an der Ideenfindung und Organisation beteiligt. Ob das gewollt ist oder auf unausgesprochenen Konflikten beruht, kann ich nur vermuten. Doch unbestritten ist, dass über die Strahlkraft eines Projekts die Motivation entscheidet.

Erfreulicherweise besuchten mich an diesem Tag auch einige Bekannte. Eine ehemalige Kollegin hat vor einiger Zeit ein Pferd gekauft und kam mit ihrer Tochter. Auf die Frage, wie es mit dem Pferd läuft, bekam ich ein „gut“ zu hören. Dagegen löste die Erkundigung nach dem Tanzen leuchtende Augen aus. „Ich bekomme nächsten Monat Spitzenschuhe“! Das ganze Mädchen strahlte bei der Aussage! Bei mir war das eher umgekehrt: Ich hätte alles dafür gegeben, dass meine Mutter mir ein Pferd kauft, anstatt zum Ballett zu gehen.

Die Motivation entscheidet über den Grad des Vorwärtskommens

Auch ein eher talentfreier Mensch kann ansprechende Erfolge erzielen, wenn er mit Begeisterung dabei ist. Dr. Gerald Hüther, Deutschlands bekanntester Hirnforscher, erzählt gerne, dass ein Achtzigjähriger chinesisch lernen kann, wenn er in eine Chinesin verliebt ist.

Apropos Talent: „Wunderkinder“ verbringen sehr viel Zeit am Klavier, an der Geige oder auf dem Tennisplatz. Während die Freunde schwimmen gehen, absolvieren die Begabten unzählige Stunden Techniktraining. Wie viel Zeit sie an ihrem Sportgerät oder Instrument verbringen, entscheidet häufig darüber, ob ihr weiterer Weg erfolgreich ist.

Das ist bei Erwachsenen nicht anders. In Gesprächen höre ich oft „Ich bin nur FreizeitreiterIn“. Was als Entschuldigung für den eigenen Ausbildungsstand gemeint ist, gilt für die meisten von uns. Wer außer Berufsreiter sitzt acht Stunden am Tag auf dem Pferd? Wir haben meist mit der Beschaffung des notwendigen Geldes zu tun, anstatt täglich mehrere Pferde reiten können. Wer das kann, hat auch deutlich mehr Gelegenheit, seine Technik zu verbessern. Anders ausgedrückt: Nicht nur die Motivation entscheidet über den Wissensstand und das Niveau des eigenen Könnens, sondern auch die Häufigkeit der Durchführung.

Wohl dem, der weiß, was er will

Egal ob es um einen ausbalancierten Sitz, das virtuose Tastenspiel am Klavier oder den eigenen Kontostand geht: ich muss mich mit dem beschäftigen, was ich erreichen möchte. Um das zu vermögen, braucht es eine ehrliche Bestandsaufnahme.

Wer beschäftigt sich schon gerne mit den eigenen Defiziten? Doch zu wissen, was fehlt, um am erwünschten Punkt anzukommen, ermöglicht erst, loslegen zu können. Brauche ich einen neuen Sattel, um Springen oder Distanzen reiten zu können? Ist mein Pferd, objektiv betrachtet, in dem Trainingszustand, um mich mehrere Stunden unbeschadet durch den Wald tragen zu können? Wie ist mein eigener körperlicher Zustand? Bin ich beweglich und koordiniert genug, um elastisch mit den Bewegungen des Pferdes mitgehen zu können?

Die Frage nach dem eigenen Können und der persönlichen Einsatz, was dafür zu tun ist. entscheiden über Erfolg und Misserfolg. Dabei geht es mir weniger um sportliche Ehren, als das Ziel, sein Hobby gesund für Reiter und Pferd auszuführen. Dass das für alle Beteiligten richtig Spaß machen kann, konnte ich Ende Mai beim PM Seminar in Mecklenburg Vorpommern zeigen (Mehr dazu kannst Du unter dem blauen Link lesen).

Um Sitzauffälligkeiten zu verändern, werde ich ab und zu zur Analyse gerufen

Denn wenn es um die eigene Schiefe geht, kommt man ohne Feedback von außen schnell an seine eigenen Grenzen.

Beispielsweise schauen wir in einem Physiocheck für Reiter, woher die ungleichmäßige Gewichtsverteilung kommt. Unfälle und der Zustand nach Operationen können die Bewegungssteuerung beeinflussen . Nach der Analyse der Bewegungsabläufe gibt es auf das gefundene Thema abgestimmte Übungen, die man ohne Pferd und zuhause durchführen kann. Wie so ein Terminabläuft, kannst Du unter „Eine Frage der Spezialisierung“ nachlesen.

Auf dem Pferd ist es oft schwierig, ein neues Bewegungsgefühl umzusetzen. Das Gehirn muss die veränderten Daten erst in die Programmplanung einbauen. Deshalb ist es hilfreich, über die Wahrnehmung zu arbeiten, um dem Nervensystem Informationen aus den Bewegungssystemen zur Verfügung zu stellen. Diese Vorgehensweise ist eher Bestandteil des RidersChecks, in dem wir Elemente aus dem Neuroathletiktraining einbauen.

Wenn man an den richtigen Schaltstellen ansetzt, kann man mitunter schöne Veränderungen sehen. Wie das Ganze in der Praxis aussieht und wie Du diesen Ansatz in dein Training mit einbauen kannst, erfährst Du am 30./31.08.2024. Dort gebe ich mit Mentaltrainerin Simone Fröhlich zusammen den Kurs „Neuro-Rider® meets Neurofunktionelle Integration®“ in Gartow/ Lüchow Dannenberg. Organisation und Anmeldung erfolgen über das Reitzentrum Stehler. Die Veranstaltung wird mit 5 LE zur Trainerlizenzverlängerung anerkannt.

Hab´ einen schönen Sommer und schau´ entspannt, wohin es dich zieht.

Sonnige Tage,

Corinna von Reitclever

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