Gibt´s Neues?

Die Basis des Reitsitzes

Die Basis des Reitsitzes:
Besser Reiten in Hüfte Knie und Rücken
Besser reiten in Hüfte Knie und Becken

Unbestritten ist die Mittelpositur die Basis des Reitersitzes.

Das heißt, nur wenn ein Reiter in der Lage ist, sich in der Mittelpositur flexibel an die aktuelle Situation auf dem Pferd anzupassen, sitzt er locker und ausbalanciert. Er wird zum angenehmen Rucksack, wenn er mit Hüfte, Knie und Rücken elastisch agieren kann.

In Zeiten, in denen Reiten zunehmend mehr im Fokus der Öffentlichkeit steht und ein gesundheitsschädigender Umgang mit dem Pferd berechtigterweise deutlich in der Kritik steht, ist es unabdingbar, sich dem gesund Reiten für Reiter und Pferd zu verschreiben.

Um das tun zu können, ist es zum einen wichtig zu wissen, wo man hinschauen muss um etwas zu verändern. Und zum anderen sollte man wissen, wo man ansetzen muss, um sich selber besser in die Lage zu versetzen, besser mitzuschwingen.

Mit der Basis des Reitsitzes ist das so eine Sache

Wenn man schon etwas in die Jahre gekommen ist oder die eine oder andere Verletzung hinter sich hat, gibt es Mechanismen im Körper, die einen fest halten. Das erschwert ein lockeres Mitschwingen in der Mittelpositur. Auch wenn man schon einmal vom Pferd gefallen ist oder die aktuelle Situation an einen vergangenen Schreck erinnert, hält man sich unbewusst fest. Sobald man zu Ängsten neigt oder sich unter Druck fühlt, sitzt man im Bereich der Mittelpositur eher unflexibel. Die Hüftgelenke spielen eine entscheidende Rolle für die Basis des Reitsitz. Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit verhindern die notwendige Elastizität, die für einen guten Sitz auf dem Pferd erforderlich ist. Auch die Volkskrankheit „Rücken“ beeinflusst die flexible Position des Beckens, damit es den Bewegungen des Pferderückens folgen kann.

Dagegen ist nur locker Mitschwingen auch kontraproduktiv. Das Becken muss ausreichend stabilisiert werden können, um den ansetzenden Rumpf- und Beinmuskeln eine stabile Ansatzfläche zu bieten. Das ermöglicht dem Reiter, im Oberkörper aufrecht zu sitzen und die Beine aus der Hüfte heraus lang lassen.

Anders gesagt haben wir Reitlehrer eine verantwortungsvolle Position

Wir müssen zum einen sehen, wo es auf dem Pferd schief geht und zum anderen das Pferd unter dem Reiter zufrieden machen. Das ist meinen Augen Sinn und Zweck einer qualitätsvollen Ausbildung, Pferd und Reiter zu einer harmonischen Einheit zu formen. Das geht nur über einen elastischen Sitz des Reiters auf dem Pferd.

Natürlich ist das nicht immer eine einfache Aufgabe. Doch wenn man lernt, sein Auge für Bewegungsabläufe zu schulen, hat man eine Idee, wo man ansetzen muss. Dann kann ein Ausbilder einen funktionell und qualitativ guten Sitz für Reiter und Pferd anleiten. Meiner Ansicht nach ist das nicht nur die Basis des Reitsitzes, sondern auch die Grundlage, Reiter und Pferd gesund zu erhalten. Erst wenn das klappt, kann man an höhere Anforderungen und Lektionen denken.

Deshalb ist es wichtig, zu wissen, wo man ansetzen muss. Die Fortbildungsreihe „Besser Reiten, locker bleiben in Hüfte, Knie und Rücken“ zielt darauf ab, Ihr Auge zu schulen. Weiterhin zeige ich Ihnen Ansätze, über die Kontrolle von Hüfte, Knie und Rücken das Fundament des Reiters flexibel für die Bewegungen des Pferdes werden zu lassen. Auch werden Sie eine Menge praktischer Anregungen bekommen und die Wirkweise der Übungen am eigenen Leib erfahren. Falls Sie lieber der Lesetyp sind erhalten Sie das gleichnamige Buch unter dem Link oder im Buchhandel.

Die Fortbildung findet im Rahmen eines PM Seminars am 26.04.24 in Mechelroda/ Thüringen, am 02.05.2024 in Prussendorf/ Sachsen Anhalt und am 31.05.204 in Ramin/ Mecklenburg Vorpommern statt. Anmelden können Sie sich auf der Seite der FN. Sobald Sie klicken auf den unterlegten Link und erfahren Sie mehr zum Termin und Anmeldungsprocedere.

Machen Sie sich locker- wir sehen uns in der Reitbahn 🙂

Corinna von Reitclever

Corinna Jungblut- Pohl ist Physiotherapeutin, Trainerin C Reiten Leistungssport (FN) und Trainerin B Prävention Reiten als Gesundheitssport (FN). Ihr anatomisches und funktionelles Grundwissen, die Zusatzausbildung zur Neuro-Rider® Trainerin und die der Neurofunktionellen Integration® runden ihre ganzheitliche Sichtweise rund um gesundes Reiten für Reiter und Pferd ab.

Mehr Informationen unter Reitclever.de

Standardkorrekturen für Reitlehrer

Standardkorrekturen für Reitlehrer "Absatz tief" an die sieht
Standardkorrekturen für Reitlehrer wie „Absatz tief“ entstehen selten dort, wo man die sieht

Wer kennt Sie nicht, die Standardkorrekturen für Reitlehrer „Absatz tief“, „Du musst die Hände aufrichten“ oder „Du darfst die Fäuste nicht so verdrehen“, die häufig im Reitunterricht zu hören sind?“

Die oftmals gut gemeinten Hinweise beschreiben das, was der Korrigierende sieht: Wenn die Hände verdreht sind, kann die Zügelverbindung zum Pferdemaul nicht weich sein. Auch bewirkt ein hoch gezogener Absatz eine ungünstige Schenkellage und ein unruhiges Bein.

Doch selten ist der Fehler dort zu finden, wo er ausgelöst wird

Wenn wir beim Beispiel „Absatz tief“ bleiben, geht das so einfach gar nicht: Wir Menschen haben keinen Muskel, der den Absatz herunter zieht. Nur einen, der den Vorfuß anhebt und mehrere Muskeln, die sich entspannen müssen, damit der Absatz absinken kann. Das ist die Wadenmuskulatur, die von unserer Zentrale immer dann aktiviert wird, wenn wir uns erschrecken oder unter Spannung stehen. Bestimmte Systeme im Gehirn schalten diese, wenn sie glauben, dass der Körper aktuell in Gefahr ist und man besser vor etwas weglaufen sollte. Deshalb sieht man den hochgezogenen Absatz häufig, wenn der Reiter auf dem Pferd im Schreckmodus agiert.

Anders ausgedrückt: Sieht man als Reitlehrer einen hochgezogenen Absatz, sollte man am besten eine Etage höher schauen, was diese Funktion mit dem Knie macht. Der so häufig zitierte Spaltsitz entsteht meiner Auffassung nach eher selten durch zu lange Bügel. Nur dann, wenn der betreffende Reiter nach Halt sucht und deshalb die Fußspitze belastet. Viel wahrscheinlicher ist im Sinne der Muskelfunktion, dass das Knie bei hochgezogenem Absatz gebeugt wird. Ist neben der Wadenmuskulatur auch der große Hüftbeuger, der Psoas Muskel aktiv, kippt er das Becken nach vorne und zieht die Lendenwirbelsäule ins Hohlkreuz. Das ist die Position, die man häufig bei einem Reiter sieht, der die Absätze hochzieht: er belastet den vorderen Teil des Beckens, nicht die Gesäßknochen. Dieser Sitz auf dem Spalt zieht ein Hohlkreuz nach sich, was man in diesem Fall gut sehen kann.

Also müssen Sie für wohlmeinende Standardkorrekturen für Reitlehrer Ihren Blick schulen

Sie müssen wissen, wo Sie am besten hinschauen, um die beschriebene Fehlerkette erfassen zu können. Wenn sie dann auch noch dem Reitschüler erklären können, wie es über die Beckenstellung zu dem hochgezogenen Absatz kommt, kommen Sie ganz anders an ihn heran. Er wird dann anders als bei einer Standardkorrektur wissen, wo er hin fühlen muss. Das versetzt ihn in die Lage, die Korrektur auch umzusetzen. Die Ansprache der richtigen Körperteile ermöglicht es dem Schüler, die verantwortlichen Muskeln zu aktivieren. Beides sorgt für schnellere Erfolgserlebnisse sowohl für Sie als auch für Ihre Schüler.

Denn machen wir uns nichts vor: eigentlich wollen wir nicht nur, dass der Reitschüler zufrieden ist, sondern vor allem das Pferd, was unter ihm läuft – Je angenehmer der Rucksack Reiter für das Tier zu tragen ist, desto lockerer wird es laufen. Das ist meinen Augen der Sinn einer qualitätsvollen Ausbildung: Pferd und Reiter bilden eine harmonische Einheit. Und das geht nur, wenn der Reiter oben elastisch sitzt.

Der Kurs „Standardkorrekturen für Reitlehrer“ wird in Kooperation mit dem VfD Berlin Brandenburg Ende Juni 2024 angeboten. Wenn Sie Interesse für Anregungen bei sich auf der Anlage haben, sprechen Sie mich an. Mail an Corinna.Jungblut@reitclever.de.

Viel Erfolg beim Unterrichten im Sinne der Pferde,

Corinna von Reitclever

Corinna Jungblut- Pohl ist Physiotherapeutin, Trainerin C Reiten Leistungssport (FN) und Trainerin B Prävention Reiten als Gesundheitssport (FN). Die Zusatzausbildung als Neuro-Rider® Trainerin und der  Neurofunktionellen Integration® runden ihre ganzheitliche Sichtweise rund um gesundes Reiten für Reiter und Pferd ab und versprechen inhaltsreiche Ansätze für einen gelungenen Reitunterricht.

Mehr Informationen unter Reitclever.de

Nun geht es los, Neues von Reitclever, Februar 2024

Nun geht es los, die Saison 2024 ruft

Draußen zwitschern die Vögel, die Sonne scheint und die ersten Krokusse und Schneeglöckchen leuchten bunt. Auch die Tulpen stecken ihre Blätter schon aus der Erde. Die blühten in meiner Kindheit erst im Mai. Hat das momentane Wetter doch ein Gutes: Der viele Regen der letzten Wochen lässt die Grundwasserpegel steigen. Das bedeutet nach den trockenen letzten Jahren eine gute Nachricht für das Gras- und Wiesenwachstum. Nun geht es los. Gefühlt mit allem!

Es macht sich auch bei mir wieder Optimismus breit

Selten erreichten mich so viele Reaktionen wie auf meinen letzten Newsletter im Januar 2024. In dem Artikel „Schwierige Zeiten für Pferdeleute“ begann ich mit einer Auswertung der Messe Partner Pferd 2024 und sinnierte darüber, wie es mit dem Pferdesport wohl weiter geht. Neben vielen positiven Stimmen registrierte ich auch, dass die Situation wohl schlimmer ist, als ich sie beschrieb. Viele schrieben mir daraufhin, dass sie zur Zeit ihr letztes Pferd haben, weil sie die Kostensteigerungen nicht mehr mittragen wollen. Das ist ein großer Unterscheid zum können. Mehr darüber kannst Du in dem Beitrag Zeit zu handeln lesen.

Aber es nutzt nichts, Trübsal zu blasen. Manche Dinge und Zusammenhänge sind entsetzlich traurig. Deshalb kann ich nicht schlafen, wenn ich die Frage, was aus den ganzen Tieren wird, die nicht mehr bezahlt werden können, zu Ende denke. Mein Mann bekommt regelmäßig Post aus dem Ökodorf Brodowin, weil wir dort Lebensmittel bestellen. Die Verantwortlichen haben sich entschlossen, ihre Ziegenherde abzugeben, weil kaum jemand mehr Ziegenprodukte kauft. Wenn man sparen muss, kauft man keine Erzeugnisse mit einem Demeter- Siegel, sondern geht lieber zum Discounter. Das ist verständlich, wird aber schwierig für die Erzeuger. Denn trotz zurückgehender Umsätze möchte das Ökodorf die Verträge mit den umliegenden Bauern einhalten. Nun geht es los auch dort mit einschneidenden Veränderungen.

Die Zurückhaltung der Reiter verschaffte mir einen ruhigen Januar und Februar 2024

Das gab mir die notwendige Zeit, weiter an meinem Buch „Endlich schmerzfrei dank neurozentriertem Training“ (Arbeitstitel), zu schreiben. Das erscheint im Frühjahr 2025 im TRIAS Verlag. Neue Ideen tauchten auf und sehr erfreuliche Gespräche verhalfen mir wieder zu mehr Optimismus. Allen voran geht die Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden weiter. Wir sind übereingekommen, zu den schlimmen Szenen, die in der sozialen Medienwelt Anfang Februar auftauchten, bewusst einen Kontrapunkt zu setzen. Sozusagen mit positiven Bildern als „Jetzt erst Recht!“ Den Auftakt machte die Fortbildung „Hüfte, Becken und ein elastischer Sitz“ für Trainer im November 2023 bei mir auf dem Hof. Daran anschließen wollen wir im Herbst 2024 eine praktische Fortsetzung. Die Einheiten mit und auf dem Pferd werden wahrscheinlich auf dem Pferdehof Neubeeren südlich von Berlin stattfinden.

Nun geht es los mit der Planung und Gestaltung

Im Herbst 2024 soll ein Aktionstag Gesund für Pferd und Reiter“ stattfinden. Die Idee dahinter ist, Theorie und Praxis rund um einen gesunden Rücken von Pferd und Reiter zu zeigen. Dieses Thema werde ich in etwas anderer Ausrichtung Ende April und Anfang Mai bei der Fortbildung für die persönlichen Mitglieder der FN im Hinterkopf haben. Am 26.04.2024 gebe ich das PM- Seminar „Besser Reiten- locker bleiben in Hüfte, Knie und Becken“ auf der Reitanlage Linda in Mechelroda/ Thüringen und am 02.05.2024 auf dem Gestüt Radegast in Prussendorf/ Sachsen Anhalt. Anmelden könnt Ihr Euch über die FN unter seminare@fn-dokr.de, 02581 63 62 247. Wer dort in der Nähe mit seinem Pferd steht und Lust hat, am darauf folgenden Samstag vielleicht einen Kurs mit mir bei sich abzuhalten, darf mich anschreiben. Die Idee wurde in Leipzig auf den Messe geboren und ist noch aktuell.

In diesem Sinne wünsche ich Dir einen positiven Aufbruch in den Frühling.

Lass´ den Kopf nicht hängen, sondern schau´, was Du in Deinem unmittelbaren Umfeld besser machen kannst. Gute Beispiele sorgen für eine Veränderung. Das ist beispielsweise meine Motivation, den Kurs Pferdeführerschein Umgang abzuhalten. Er ist am letzten Wochenende sehr netten Spät- und WiedereinsteigerInnen gestartet, die es in erster Linie für ihr Pferd richtig machen wollen.

In diesem Sinne,

Corinna von Reitclever

#besserreitentrotzruecken

#PMSeminar

#bessersitzenbesserreiten

#fruehlingistbunt

Zeit zu handeln

Die Pferdewelt steht vor einem Wendepunkt. Wenn er sich nicht schon vollzogen hat. Daher ist es nun an der Zeit zu handeln, wenn uns unser Hobby Pferd wichtig ist.
Zeit zu handeln für Reiter

Selten erreichten mich auf einen Newsletter von Reitclever so viele Zuschriften, wie auf den Letzten. In dem Artikel „Schwierige Zeiten für Pferdeleute“ zog ich ein Resümee meines Auftritts bei der Messe Partner Pferd 2024 und wagte einen Ausblick, wie es mit dem Pferdesport wohl weiter gehen wird.

Natürlich freute ich mich über die vielen lobenden Worte, die mich zu dem Artikel erreichten. Doch nahm ich auch bestürzt zur Kenntnis, dass die Situation wohl noch schlimmer ist, als ich sie wahrnehme. Es haben mir einige Leser geschrieben, dass sie momentan ihr letztes Pferd haben, weil sie die Kostensteigerungen nicht mehr mittragen wollen. Das ist ein großer Unterscheid zum können. Auch hätten sich andere kein zweites Pferd gekauft, wenn sie gewusst hätten, wie sich die Situation entwickelt.

Es ist Zeit zu handeln

Mein Newsletter erschien, bevor die verstörenden Videos eines Dressurstalls aus Florida in den sozialen Netzwerken auftauchten. Schon der Fall aus Dänemark zog einen Aufschrei in der Pferdwelt nach sich. Aber ganz ehrlich. Ahnt man nicht schon seit längerer Zeit, dass sich hinter den verschlossenen Türen großer Handels- oder Turnierställe schreckliche Szenen abspielen? Mein Absatz im Newsletter zu den Bildern, die teilweise auf Abreiteplätzen großer Turniere zu sehen sind, wurde auch mehrfach kommentiert. Ich würde mir wünschen, dass alle, die ihren Teil zu diesem Absatz gedacht oder geschrieben haben, tatsächlich zum verantwortlichen Richter gehen, wenn sie Zeuge tierschutzrelevanter Ritte werden.

Die schockierenden Videos, in denen auch namhafte Ausbilder aus Deutschland beteiligt sein sollen, zogen konkrete Handlungen nach sich:

„Die FEI hat den US-amerikanischen Dressurreiter Dr. Cesar Parra gesperrt und damit auf Videomaterial reagiert, das tierschutzrelevantes Verhalten zeigt. Auch uns hat aus unterschiedlichen Quellen eine Sammlung von Videos und Bildern erreicht, die einen schockierenden Umgang mit Pferden zeigen.

Anhand des Materials konnten zwei Personen aus Deutschland identifiziert werden, gegen die wir Anzeige erstattet haben. Darüber hinaus haben wir für die beiden Personen die Ausstellung einer Jahresturnierlizenz blockiert und ihnen Hausverbot erteilt, geltend für die Geschäftsstelle, den Bundesstützpunkt und damit alle Eigenveranstaltungen wie beispielsweise die HKM Bundeschampionate. Da die beteiligten Personen in ihrem Betrieb auch Pferdewirte ausbilden, haben wir den Vorfall bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gemeldet und dort beantragt sowohl dem Betrieb als auch den Personen diesen Ausbilder-Status zu entziehen. Wir haben außerdem ein Ausschlussverfahren eingeleitet, um ihnen die Persönliche Mitgliedschaft zu entziehen.

Der Amerikaner Dr. Cesar Parra war bereits vom Weltreiterverband FEI gesperrt worden, diese Sperre haben wir für ihn auch für nationale Turniere in Deutschland umgesetzt.“

https://www.pferd-aktuell.de

Das sind begrüßenswerte Schritte

Zeigen sie doch, dass Konsequenzen folgen, wenn rote Linien überschritten werden. So gut wie jeder namhafte Pferdemensch äußerte sich in den sozialen Medien zu den Vorkommnissen. Alle verurteilen diese Bilder und schreiben, es ist Zeit zu handeln. Doch wenig später reitet der ehemalige Totilasreiter sein Pferd in Rollkurmanier für die VR Classics in Neumünster ab und unter anderem die Bundestrainerin steht daneben. (Das entsprechende Video dazu finde ich interessanterweise nicht mehr in den sozialen Medien). Sie schreitet nicht ein. Wie sie auch damals und alle anderen hohen Funktionäre der FN nicht eingeschritten sind, als der berühmte schwarze Hengst wegen seines lahmenden Hinterbeins, ich glaube sogar bei Olympia, abgeklingelt wurde. Das damals diagnostizierte Knochenödem entsteht nicht kurzfristig. Es muss sich über längere Zeit entwickelt haben. Also hätte seine Lahmheit schon in der Vorbereitung auffallen müssen. Wer hat damals reagiert und wer tut es heute?

Wie glaubwürdig sind die Aktionen der Verbände vor diesem Hintergrund?

Ich muss zugeben, ich fühle mich tatsächlich gemischt in der Beurteilung der FN. Wie sie sich heraus hält, wenn es um Erfolge, Gold und Olympiamedaillen geht, ist nicht zu verantworten. Auf der anderen Seite bietet sie ein, in meinen Augen, sehr gutes Ausbildungssystem für Pferd und Reiter. Die Richtlinien für Reiten und Fahren stehen für eine schonende und pferdegerechte Ausbildung. Wenn man sie so anwendet, wie es dort geschrieben steht. Auch finde ich das Fortbildungssystem für Trainer gut und bin selbst auf diesem Weg unterwegs.

Bettina Rittler von Native Horse schrieb einen für mich guten Text dazu:

„Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Ausflug aus unserer Bubble heraus gemacht und es war definitiv erkenntnisreich. Bei der Messe Spoga Horse hatte ich die Möglichkeit, ganz verschiedene Podiumsdiskussionen von Menschen anzuhören, die im professionellen Pferdesport tief verankert sind.

Herausgehört habe ich dabei unter anderem: Das Eis wird dünner für den Pferdesport. Es wird sich Sorgen gemacht, dass es immer weniger Reiternachwuchs gibt, die FN- Mitglieder sind in vielen Jahren rückläufig, es gibt immer weniger Meldungen an Turnieren.

Was steht damit auch auf dem Spiel? Viel Geld, daß in diese Zweige fließt, sowie auch die Angst, an Relevanz zu verlieren – kein Wunder, dass der Druck und die Zukunftsangst steigt.
Ich interessiere mich für Pferdeausbildung, reite selbst unter anderem auch klassische Dressur und mache Handarbeit und nutze dafür einen Kappzaum oder ein Gebiss.. Trotzdem habe ich mich ganz klar gegen eine klassische Ausbildung zur Pferdewirtin entschieden, stattdessen habe ich mich für Praktikas und Weiterbildung bei Trainer/innen entschieden, die einen alternativen Weg gehen. Natürlich fehlt dann am Ende der offizielle Schein, aber mir ist das „Wie“ in der Ausbildung wichtiger. Ich kenne inzwischen viele, die diesen Weg gehen.

Warum? Weil das offizielle System in vielerlei Hinsicht veraltet ist. Weil wir heutzutage doch viel mehr wissen über ethische Pferdeausbildung. Doch die offiziellen Institutionen und Größen im Pferdesport graben sich selbst das Wasser ab, durch das, was alles erlaubt, toleriert und schöngeredet wird. Das ist schade für diejenigen, die versuchen es gut zu machen und reelle Pferdeausbildung zu zeigen. Denn leider haben diese oft wenig Chance in diesem System, denn es geht nicht schnell genug, ist nicht spektakulär genug.

Wenn der Pferdesport irgendwann verboten wird? Dann hat er es sich selbst zuzuschreiben. Er selbst hat seinen Untergang verursacht, bei dem Versuch, immer höher und weiter zu gehen.“

Bettina Rittler, Native Horse

Also steht auf, bekennt Farbe und zeigt vor allem, dass es anders geht!

Gerade jetzt ist an der Zeit zu handeln und nicht zu resignieren. Ich fände es gut, wenn die „Guten“ nun laut werden. Wenn sie den Mund aufmachen und Konsequenzen fordern, sobald sie Zeuge tierschutzrelevanter Handlungen werden. Dabei glaubt man eher Menschen, die ein fundiertes Wissen und auch Qualifikationen nachweisen können. Äußerungen von Frau Müller, die ihre Pferde auf der Wiese bei Bauer Lehmann (Beispielnamen) zu stehen hat, werden gerne mit einem Lächeln abgetan. Weil sie ja keine Ahnung hat. Dafür ist es zum Beispiel eine gute Idee, als Grundqualifikation den Pferdeführerschein Umgang nachweisen zu können. Dann wird man zumindest mit einer Basisqualifikation wahrgenommen.

Zeigt Flagge, benennt positive und negative Zustände und geht vor allem mit guten Bildern voran. Man kann zur Klimabewegung stehen wie man möchte. Aber das schwedische Mädchen, was zuerst ganz alleine streikend vor dem schwedischen Parlament saß, kennt heutzutage Jeder. Sie hat sich nicht nur ein beachtliches Wissen über das Klima und dafür bedeutungsvolle Zusammenhänge angeeignet, sondern sie hat durch Ihr Tun Millionen Menschen auf der ganzen Welt mobilisiert.

Das können wir Reiter auch. Nur müssen wir zuallererst bei uns selbst anfangen. Mit dem Finger auf andere zeigen sollte man erst, wenn man sich selbst absolut keinen Vorwurf machen kann und das für das schönste Hobby der Welt notwendige Wissen wirklich aufweist. Dabei sollten wir über den Tellerrand der eigenen Blase schauen und uns als Gruppe zusammentun. Genauso wie in der Politik ist es heutzutage üblich, sich im Klein-Klein der Argumentation zu verlieren und lieber nichts zu tun, als ins Handeln zu kommen. Ich glaube, dass nun für verantwortungsbewusste Pferdeleute die Zeit zu handeln tatsächlich gekommen sein muss. Sonst vollzieht sich der nicht mehr aufzuhaltende Wandel in der Pferdewelt schneller als wir uns heute vorstellen können.

Vorsichtig optimistische Grüße, dass wir doch etwas verändern können,

Corinna  von Reitclever

#flaggezeigen

#propferd

#diezeitistjetzt

#wissenfuerPferdemenschen

Schwierige Zeiten für Pferdeleute, Nachlese Messe Partner Pferd 2024

Interessiertes Publikum auf der Messe Partner Pferd 2024

Es waren beschwingte Tage auf der Messe Partner Pferd 2024 in Leipzig. Faszinierend finde ich, dass ich mich dort „zuhause“ fühle, sobald mein Auto auf dem Parkplatz vor der Messehalle ankommt. Was am ersten Tag folgt, ist immer gleich: Auspacken und Stand aufbauen. Dabei kommt man mit anderen ins Gespräch und trifft Aussteller, die man schon kennt. Die „liebe Messefamilie“, wie es eine Kollegin ausdrückte.

In diesem Jahr war die spannende Frage, wie glatt es draußen wird. Ich war auf mittelmäßig geräumten Straßen losgefahren und kam bei Plusgraden ohne Schnee an. Von Westen her sollte an diesem Tag eine Schnee- und Regenfront übers Land ziehen, die vielerorts Unfälle durch Glatteis mit sich brachte. Es begann zu schneien, als ich in Leipzig vor der Messe hielt. Das brachte 10cm Neuschnee. Aber die befürchtete Glätte blieb zum Glück aus.

Mein Stand war direkt am Forum für Aussteller

Das Messeteam hatte den Aktionsring deutlich vergrößert. So waren die Boxen für die Pferde nicht mehr mittendrin, sondern etwas abseits in einem ruhigeren Teil der Halle. Das war für sie deutlich angenehmer. Auch sonst schienen mir die Gänge breiter. Es gab zwar ordentlich Getümmel wenn es voll war, aber die Anordnung erschien mir luftiger. Mein Blick auf den Abreiteplatz für das Turnier war gut, wenn es leer war. Zu den Stoßzeiten standen so viele Menschen am Zaun, dass ich wenig sehen konnte. Das fand ich nicht schlimm, denn die Prüfungen der Partner Pferd 2024 fanden „nur“ im Springen und Fahren statt. Weniger meine Themen. Diese Einstellung wurde durch das Geschehen auf dem Abreiteplatz bekräftigt. Reiter, die ich bis jetzt zu „den Guten“ eingeordnet hatte, ritten ihre schlecht bemuskelten Pferde minutenlang mit der Nase auf der Brust und stellten im Wechsel rechts und links. Um das anzuzeigen, müsste ich zum Steward oder anwesenden Richter gehen und ihn um eine Stellungnahme bitten. Das ist ein konstruktiverer Weg als hinterher in den sozialen Medien die Meinung kundzutun, wie viel schlechtes Reiten man gesehen habe. Aber mit einem Messestand im Hinterkopf habe ich in so einem Moment zu wenig Zeit und Nerven dafür.

Mein Vortrag „Besser Sitzen für den Rücken von Reiter und Pferd“ wurde gut besucht. Wie immer turnten die Zuhörer mit und stellten interessierte Fragen. Mein Buch „Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden“ fand großen Anklang. Es ist umfangreicher als mein Hüftbuch, weil das Thema, um beispielsweise ausstrahlende Schmerzen in den Griff zu bekommen, deutlich komplexer ist. Die vorgestellten Übungen bewirken Schmerzlinderung, eine wirksame Entlastung der geplagten Wirbelgelenke und eine gute Haltungsfunktion. Darüber hinaus gibt es Tipps, wie ein Reiter das Gelernte auch auf dem Pferd umsetzen kann.

Das Fazit für die Messe Partner Pferd 2024 fällt aus meiner Sicht gemischt aus

Insgesamt war die Veranstaltung gut besucht und aus Sicht der Initiatoren ein voller Erfolg. Mir fiel mehr als im letzten Jahr auf, dass es relativ wenig Fachbesucher gab. Viele kommen mit ihren Kindern oder Enkelkindern und wollen das große Tier Pferd erleben. Das ist ein hehres Anliegen, denn der Reitsport braucht Fürsprecher in der Bevölkerung und positive Impulse. Wenn ich sehe, was auf Abreiteplätzen und Turnieren dieser Welt passiert, kann ich verstehen, dass militante Tierschützer von Missbrauch reden. Daraus aber abzuleiten, dass Pferde nicht mehr geritten werden dürfen, finde ich grundsätzlich falsch. Unser heutiges Pferd ist über Jahrzehnte in Richtung Leistung und Dynamik gezüchtet werden. Die Pferde im Sport sind viel wendiger und athletischer als die vor 100 Jahren. Damals ging es um Haltbarkeit und ausdauernde Leistung, denn die Pferde wurden auf dem Feld, vor der Kutsche oder im Militär gebraucht. Doch bedeutet die Ausrichtung des Zuchtziels auf Leichtrittigkeit und gute Bewegungen eine große Verantwortung für den Reiter. Es ist eine Herausforderung, so ein bewegungsstarkes Tier über Jahre gesund zu halten. Andererseits ist ein Pferd mit hoher Leistungsbereitschaft nicht glücklich, wenn es nur herumsteht. Es möchte laufen und sich zeigen. Das muss man ihm erlauben, aber eben unter fachkundiger Anleitung.

Genau diese fehlt an vielen Ecken habe ich das Gefühl. Deshalb gibt es Tiere, die in jungen Jahren schon deutliche gesundheitliche Probleme haben. Weil sie eben nicht schonend und mit dem nötigen Sachverstand ausgebildet wurden. In meinen Augen stehen wir gerade an einem einschneidenden Wendepunkt. Stallmieten, Futtermittel- und Tierarztkosten haben sich in den letzten Jahren verdoppelt bis verdreifacht. Mit einem geringen Einkommen oder als Alleinverdiener mit Kind, Auto und Wohnung ist das kaum zu stemmen. Deshalb findet eine Marktbereinigung statt, die sich langfristig positiv auf die Pferdelandschaft auswirken wird. Es werden nur noch Menschen Pferde halten können, die genug Geld haben, Futter, Tierarzt, eine vernünftige Ausbildung und Ausrüstung zu bezahlen. Das ist schon jetzt zu merken.

Doch was passiert mit den Tieren, die finanziell nicht mehr gestemmt werden können?

Die örtlichen Schlachtbetriebe sind aktuell ausgelastet und bekommen auch junge, gesunde Pferde, wird mir erzählt. Die Pferdeklappe in Schleswig Holstein hat die Möglichkeit der anonymen Abgabe teilweise ausgesetzt, weil die Mitarbeiter dort nur noch abgemagerte, kranke und teilweise sterbende Pferde vorgefunden haben. Sie konnten sie nur noch einschläfern. Auch die Anzahl der ausgesetzten Hunde und Katzen steigt dramatisch. Trainer, die ihren Job als Haupterwerb ausgeübt haben, ziehen sich zurück oder suchen ein geregeltes Einkommen. Gewerbe, wie der Betrieb eines Soleanhängers, wird eingestellt, weil Kunden für solche Sonderleistungen kein mehr Geld haben. Das ist die Situation, die mich belastet. Nicht, weil ich mir Sorgen um meine Existenz mache. Ich werde als Physiotherapeutin immer genug zu tun haben, dass ich mich und meine alten Pferde bezahlen kann. Die Drei bleiben bis zum letzten Tag, das habe ich ihnen versprochen. Und sie werden nicht vorzeitig eingeschläfert, weil das Geld sparen würde. Wenn es medizinisch nicht mehr geht, dann ja. Vorher nicht. Das könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Auch bin ich bin in der glücklichen Situation mit Mann und Kind auf einem alten Bauernhof zu leben. Wir machen viel selbst. Doch die Kraft wird geringer. Wir machen das jetzt seit 15 Jahren und ich bin manchmal müde. Auch aus diesem Grund denke ich momentan, dass ich danach wahrscheinlich kein eigenes Pferd mehr haben werde. Ich habe meine Schimmelstute seit ihrem 5. Lebensjahr. Im März wird sie 29 und wir haben alles zusammen durch, was man gemeinsam erleben kann.

Noch ist nicht die Zeit, darüber zu entscheiden.

Aber wenn ich bewerte, was mir andere Pferdemenschen erzählen und meine eigenen Eindrücke von der Messe dazu nehme, ergibt sich ein für mich beunruhigendes Gesamtbild. Früher sind die Menschen mit Rollkoffern zur Messe gekommen, um Schnäppchen einzusammeln. Letzte Woche waren 2 Einkaufstüten die Ausnahme. Die meisten gingen mit einer Tüte und dem obligatorischen Leckerlieimer nach Hause. Aus mehreren Mündern habe ich gehört, dass der Kontostand aktuell so gering ist, dass sie im Januar nichts kaufen können. Denn nach Weihnachten ist meist Ebbe auf dem Konto. Auch werden viele Versicherungsprämien fällig. Das ist nichts Neues, aber die Summe der leeren Konten häuft sich.

Das ist der Grund für diesen, Entschuldigung, längeren Text. Ich musste mal meine Gedanken loswerden. Wer Lust hat, noch mehr zu lesen: im Januar habe ich mich mit dem „Training des Pferdes“ und „Sicher Führen“, das in dem Moment des Auffhalfterns beginnt, beschäftigt. Das kannst du jeweils unter dem blauen Link lesen. Da wir das Thema Fachkompetenz hatten: Für den Frühjahrskurs des „Pferdeführerschein Umgangs“ gibt es noch freie Plätze.

Genießt die Zeit mit euren Pferden,

Corinna von Reitclever

#zukunftpferdesport

#mehrwissenfuerreiter

#partnerpferd2024

Führst du schon oder zauderst du noch?       

Führst  du schon oder zauderst du noch?
Führts du schon? Das lernst du im Kurs Pferdeführerschein Umgang

Wer einmal eine weiche Pferdenase gestreichelt hat, ist schnell dem Zauber der sanften Großtiere verfallen. Manchmal schleicht sich daraufhin der Gedanke ein, dass man mit diesen großäugigen Tieren am liebsten immer nur kuscheln möchte. Doch ist es besser und vor allem sicherer, dem Pferd eine gute Führungsperson zu sein. Stelle dir daher ab und zu die Frage: Führst du schon oder zauderst du noch?

Ein Pferd mit 500 – 600 Kilo Lebendgewicht kann ein sanfter Riese sein. Wenn man sich umsichtig und für das Pferd vertrauenswürdig benimmt. Sobald es sich dagegen in deiner Nähe unsicher fühlt oder etwas bemerkt, was ihm gefährlich erscheint, werden seine Fluchtreflexe aktiviert. Das sind unbewusste Überlebensmuster, die es automatisch aus einer unsicheren Situation herausbringen. Sobald so ein Rettungsprogramm aktiv ist, nimmt das Pferd nicht bewusst wahr, was in seiner unmittelbaren Umgebung passiert, sondern stürmt einfach los.

Das ist der Grund, warum häufig Unfälle mit unerfahrenen Pferdehaltern passieren. Wenn sie sich dem Pferd gegenüber nicht als vertrauenswürdiger Halt erweisen, stellt es sein eigenes Überleben in den Vordergrund. Dann rettet es sich, ohne auf sein Umfeld zu achten. Als Meister der Körpersprache erkennen Pferde in Bruchteilen von Sekunden, ob sie sich auf das Gegenüber verlassen können oder sich besser um sich selbst kümmern. Erweckt man aus welchem Grund auch immer das Interesse des Pferdes und gibt sich als nahbar, kommt es näher. Macht man einen wenig Vertrauen erweckenden Anschein, indem man sich laut oder hektisch bewegt oder irgendwie distanziert erscheint, hält es sicherheitshalber Abstand. Wegen dieser Fähigkeit werden Pferde gerne im Verhaltenstraining und Coaching eingesetzt. Als Pferdemensch sollte man sich also immer wieder die Frage stellen, was man ausstrahlt.

Führst du schon oder zauderst du noch?

Die Losgelassenheit des Reiters steht m Vordergrund bei Einfach besser reiten mit Köpfchen
Pferde bändigen durch Wissen

Ein Pferd scannt dich, sobald du in seinem Blickfeld erscheinst. Schon beim ersten Annähern verschafft es sich einen Eindruck darüber, ob du „sicher“ bist, es sich in Acht nehmen oder lieber Abstand halten sollte. Sobald du es aufhalfterst oder putzt, testet es, ob sein Eindruck richtig ist. Es stellt dein Führungsverhalten durch kleine, für Laien kaum sichtbare, Bewegungen in Frage, die man als auch Grenzüberschreitung bezeichnen könnte. Und es speichert genau, wie du darauf reagierst. Damit es weiß, ob es bei dir in Sicherheit ist oder auf sein Überleben aufpassen muss. Nur so tritt einem ein Pferd auf die Füße. Es weiß genau, wo wann welcher Huf steht und würde seine sichere Bezugsperson nicht treffen wollen.

Erfahrene Schulpferde nehmen Einsteigern ihr Nicht Reagieren auf Übergriffigkeiten nicht übel. Sie wissen sofort, ob der Reiter eine Herausforderung wird oder ob die Reitstunde im Schongang verlaufen kann. Meist hören sie dann einfach auf die Person, die in der Mitte steht. Die vermittelt ihnen im Zweifelsfall Sicherheit. Schwieriger wird es, wenn wir mit jungen oder reaktionsschnellen, „elektrischen“ Pferden arbeiten. Die brauchen von der ersten Minute an Vertrauen und eine Leitperson, sonst lassen sie sich nicht auf eine furchtlose Zusammenarbeit ein. Wenn sie ständig das Gefühl haben, auf sich aufpassen zu müssen, fehlt der entspannte Modus, der ein gutes Training möglich macht. Deshalb gehören erfahrene Reiter auf junge Pferde und junge Reiter auf erfahrene Pferde.

Führen kann man lernen

Das sollte man sogar, wenn man seine Zeit mit Pferden verbringen möchte. Man braucht nicht nur eine klare und ruhige Körpersprache, sondern sollte sich den Umgang mit dem Pferd von der Pieke auf erarbeiten. Helfen tut dabei beispielsweise der Kurs Pferdeführerschein Umgang“, der wichtiges Basiswissen über die Bedürfnisse und das Verhalten von Pferden vermittelt. Darüber hinaus enthält er Führübungen. Richtiges Putzen und Trensen und auch das Verhalten im Straßenverkehr mit Pferden werden dabei auch geübt.

Pferde sind imposante und liebenswerte Lebewesen. Doch damit man all ihre positiven Eigenschaften auch erleben kann, ist es wichtig, ihnen mit dem notwendigen Respekt zu begegnen. Nur wenn du ihre Bedürfnisse erkennst und berücksichtigst, bekommst du einen Partner, der sich auch für sich einsetzt. Das dafür notwendige Vertrauen musst du gewinnen. Und das geht nur, wenn du dich für das Pferd „richtig“ verhältst. Also frage dich ehrlich: Führst du schon oder zauderst du noch?

Freie Plätze im kommenden Kurs Pferdeführerschein Umgang ab 24.02.2024 in Brandenburg südlich von Berlin findest du unter dem blauen Link. Wenn du vielleicht schon mal eine schlechte Erfahrung gemacht hast oder dir ab und zu der Schreck in die Glieder fährt, könnte der Kurs „Sicher Reiten trotz Angst“ helfen, der am 17.02.2023 auch bei mir auf dem Hof stattfindet.

Wie auch immer, genieß´ die Zeit mit deinem Pferd,

Corinna von Reitclever

#pferdefuehrerscheinumgang

#mehrwissenfuerreiter

#sicherfuehren

Training des Pferdes

Training des Pferdes

Wer träumt nicht von einem geschmeidigen Ritt mit seinem Pferd? Ein gut ausbalancierter Sitz, die nächste Hilfe wird nur angedacht und schon reagiert das Pferd. Im Ergebnis arbeiten beide elegant zusammen. Ist das nicht nur ein Wunsch, sondern Realität, läuft das Training des Pferdes wie von selbst.

Anders als in der Vorstellung ist das in der Praxis nicht so leicht. Denn wir müssen uns und unseren Körper gut beherrschen. Nur dann ermöglichen wir genau diese feine Verbindung. Sonst stören wir unseren Sportpartner in seiner Bewegungsvielfalt und fallen ihm buchstäblich in den Rücken. Sobald wir uns über den Tag immer wieder gleich bewegen oder viel sitzen, sind bestimmte Strukturen des Köpers einfach zu wenig elastisch, um einen lockeren Sitz zu ermöglichen. Manche Muskeln sind verkürzt, andere zu schwach, um den Körper über längere Zeit entspannt und trotzdem aufgerichtet zu halten.

Im Zuge der Korrektur meines neuen Buchs „Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden“ (Zum Anschauen klick auf den blauen Link) hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einer befreundeten Pferdwirtschaftsmeisterin. Als es um die Unterschiede im Sitz zwischen im Schritt am langen Zügel und dem leichten Sitz im Parcoursreiten ging, kam ein sehr einprägsamer Satz aus ihrem Munde: „Das Training des Pferdes beginnt in dem Moment, wo der Reiter oben drauf sitzt.“

Das Training des Pferdes beginnt mit dem eigenen Sitz
Das Training des Pferdes beginnt mit dem eigenen Sitz

Übersetzt heißt das: halte dich aufgerichtet und gerade vom ersten bis zum letzten Moment auf dem Pferd. Denn dein Sitz bestimmt die Art und Weise, wie sich dein Pferd bewegt vom ersten Moment an. Entspanntes Trödeln im Schritt mit möglicherweise noch einem Handy am Ohr birgt Gefahren. Abgesehen davon, dass das Pferd sofort merkt, wenn du nicht geistig bei ihm bist, bist du auch schnell unten, sollte das Pferd sich erschrecken. Viele ungewollte Abgänge passieren beim Trockenreiten, wenn die Anspannung vorüber ist. Sollte dann etwas auf dem Radar des Tieres unter dir auftauchen, ist es schnell im Aktionsmodus. Den bekommst möglicherweise zu spät mit, wenn du entspannt vor dich hinträumst. Weiterhin beginnt das Pferd sich genau wie du im Rücken hängen zu lassen und latscht irgendwann auf der Vorhand. Auch das ist nicht besonders gesund für seine Gliedmaßen.

Was tue ich, um mein Pferd zu einem gesunden Gehen in Selbsthaltung anzuregen?

Zuallererst muss ich selbst in guter Haltung auf demselben sitzen. Das geht nur, wenn das Becken mit so wenig Muskelaktivität wie möglich aufgerichtet und während des ganzen Ritts stabil steht. Dabei darf es aber nicht zu starr festgehalten werden, sonst kann es den Bewegungen des Pferderückens nicht folgen. Genau das muss das Becken aber, wenn man elastisch in der Mittelpositur sein und den Rücken des Pferdes unterstützen möchte,

Hat man eine sitzende Tätigkeit oder Probleme im Hüft – Becken – Lendenbereich, sollte man alle diese Bereiche erst schmerzfrei machen, um den Schutzmodus zu beenden. Dann gibt es die Möglichkeit, bestimmte Strukturen zu lockern und andere zu aktivieren, um Hüfte, Knie und Rücken in einer guten Selbsthaltung zu benutzen. Stimmt das Zusammenspiel der Muskelketten, überträgt sich unsere gute Haltung automatisch auf das Pferd.

Wie man das auch mit der modernen Volkskrankheit „Rücken“ tut,

erkläre ich ausführlich in meinem neuen Buch „Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden“. Es gibt genaue Erklärungen, warum der Rücken schmerzt und wie man effektiv dagegen angehen kann. Es beeinhaltet immer wieder einen Bezug zum Reiten und genaue Anleitungen, wie man sich (auf dem Pferd) locker aufrichtet. Das wird möglich, wenn bestimmte Strukturen locker sind und andere Aktivität zeigen.

Momentan gibt es das Buch bis Ende nächster Woche zum vergünstigten Messepreis. Wenn du mit deinem Körper ein gutes Training des Pferdes erzielen möchtest, lohnt sich das Gesamtpaket „Triple „Besser Reiten Ratgeber“(Zum Anschauen klick auf den blauen Link). Anders ausgedrückt erhältst du mit den drei Büchern „Besser reiten trotz Hüftbeschwerden“, „Besser reiten trotz Kniebeschwerden“ oder Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden gezielte Anleitungen, deine Gelenke besser ansteuern zu können. Dann wird deine Mittelpositur beweglich und du kannst leichter auf dem Pferd mitschwingen.

Viel Spaß dabei und allzeit einen guten Ritt,

Corinna von Reitclever

#bessersitzenbesserreiten

#gutestrainngbeginntamSitz

#bessersitzentrotzruecken

Die Meinung eines Arztes, Neues von Reitclever Dezember 2023

Vorgestern feierte ich ein inneres Missionsfest. So fühlte ich mich jedenfalls, als ich einen Orthopäden in der Nähe aufsuchte. Denn ich triumphierte innerlich darüber, dass die Meinung eines Arztes auch das zentrale Thema meiner Arbeit ist.

Im November hatte ich übersehen, dass es zu einer knapp einem Meter erhöhten Ablage nur an einer Seite ein paar Stufen gab. Nachdem ich alle dort liegenden Dinge zusammen gesammelt hatte, war mir gar nicht bewusst, dass ich nur einen Weg herunter nehmen konnte. Ich trat also vollgepackt rückwärts ins Leere und landete sehr unsanft auf der Fußaußenseite und gefühlt in Zeitlupe auf dem Fußboden.

Mir war ziemlich schnell klar, dass die Wiederherstellung länger dauern würde. Der Fuß wurde sehr dick und wollte absolute Ruhe. Da ich recht gut weiß, was in so einem Fall zu tun ist, bandagierte ich und legte ihn viel hoch. Mit einem guten Gefühl für das, was im Körper passiert, konnte ich das in Ruhe geschehen lassen. Der Fuß hat inzwischen einen fast normalen Umfang erreicht und bewegt sich wieder. Erstaunlicherweise ist er auch recht stabil. Aber eben nicht ganz und er wird nach Belastung immer noch dick.

Deshalb beschloss ich, die Meinung eines Arztes einzuholen

Dienstag angerufen, für Donnerstag einen Termin bekommen, 5 Minuten nach Terminbeginn betrat der Arzt den Raum. 20 Minuten später verließ ich die Praxis mit einem Rezept in der Hand. Da ich selbst einige Zeit in einer großen Orthopädiepraxis gearbeitet habe und oft höre, wie das in Berlin läuft, fand ich diesen Ablauf schon mal super.

Aber interessant war die Meinung des Arztes. Er war nur in mittelmäßig guter Laune und schaute sich nicht meinen Fuß, sondern das Becken an. Ließ mich bewegen und sagte dann „Kein Wunder dass der Fuß nicht abschwillt und Probleme macht“. Das Becken sei durch den Sturz so schief, dass man das erstmal gerade machen müsse.

Genau das tat er kurz und knackig mit ein paar Techniken, die ich kannte. Weil er wahrscheinlich dachte, dass ich überrascht sei, erklärte er mir, warum er das wichtig ist. Und dass ich gerne zum Kontrolltermin wieder kommen könne, aber er glaubt, dass jetzt alles gut laufen würde. Ich solle dem Fuß Zeit geben und Geduld haben. Zuversicht vermitteln und die auch gut begründen ist ein wahres Zaubermittel um ein gutes Gefühl zu geben! Derselbe Arzt weigerte sich übrigens von einigen Jahren, mir Präparate für den Knorpelaufbau zu empfehlen, weil man damit nur den Hersteller reich und den eigenen Geldbeutel leer macht.

Es ist wichtig, ähnlich tickende Menschen um sich zu sammeln.

Wenn man ein Problem hat, hört man gerne auf die Ratschläge anderer. Aber die geäußerten Tipps müssen mit der eigenen Überzeugung konform gehen, sonst ist man innerlich dagegen. Das gilt auch für die Meinung eines Arztes. Egal ob es um den Job, die eigene Gesundheit oder auch das Pferd geht. Am besten sucht man sich Mitstreiter, mit denen man übereinstimmt. Ein Netzwerk von Fachleuten, mit denen man nicht nur gerne Kaffee trinkt, sondern auch fachlich auf einer Wellenlänge schwimmt, bringt jedes Projekt zum Erfolg.

Das Thema unterer Rumpf und Funktion ist ein Zentrales in meinem neuen Buch

Das Buch „Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden“ ist in den letzten Zügen und wird pünktlich zur Messe Partner Pferd Mitte Januar 2024 erscheinen. Ich bin als Aussteller in Halle 3 gegenüber vom Expertenforum und habe noch einen Ausstellerausweis. Wenn du Lust hat, gegen freien Eintritt etwas bei mir am Stand zu stehen, darfst du dich gerne melden. Ich werde auch Vorträge halten und in der Zeit wäre es gut, wenn der Stand besetzt ist.

Weil morgen Heiligabend ist, habe ich mir etwas überlegt. Es gibt als Weihnachtsgeschenk 24% auf den Verkaufspreis von „Besser Reiten trotz Rückenbeschwerden“, wenn du es bis zum 31.12.2023 bestellst. Das geht unter dem blauen Link.. Zugeschickt bekommst du es, sobald es aus der Druckerei kommt. Es geht es darin um eine gute Rückenfunktion, Schmerzfreiheit und funktionelle Tipps für einen lockeren Sitz auf dem Pferd. Natürlich aus orthopädischer, neuroanatomischer und reiterlicher Sicht und auch mit Übungen aus dem Spiraldynamik® Konzept. Da dieser Kurs bei mir immer gut läuft und Reitern hilft, auf dem Pferd in die richtige Sitzposition zu kommen, habe ich eine Menge davon mit einfließen lassen. Sei gespannt, ich finde, es ist gut gelungen 🙂

An dieser Stelle wünsche ich dir „Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch ins neue Jahr“ und Zeit, deine Liebsten und dein Pferd zu genießen.

Bis zum nächsten Jahr!

Corinna von Reitclever

#spiraldynamikfuerreiter

#gesundesumfeld

#besserreitentrotzruecken

Es ist Winter in Deutschland, Neues von Reitclever, November 2023

Gefühlt kam der Winter über Nacht: das feuchte, graue Novemberwetter wechselte Anfang der Woche auf einmal auf Schnee und Eis um. Wie immer stellt man dann genau wie kurz vor Weihnachten überrascht fest: „Es ist Winter in Deutschland“.
Wenn der tägliche Stalldienst dadurch auch beschwerlicher wird: unsere Pferde kommen dann nachts in den Stall. Also müssen Boxen gemistet, statt loser Mist abgeäppelt werden. Tränken frieren möglicherweise ein, schwere Mistkarren müssen über Schnee und Matsch geschoben werden. Pferde machen gefühlt im Winter mehr Arbeit.
Doch beruhigt es mich, dass es schneit. Auch dass es mal richtig frostig wird. Für die Natur, für Wälder und Wiesen ist das kalte und feuchte Wetter Balsam. Ich habe irgendwo gehört, dass es jetzt zwei Jahre am Stück regnen müsste, damit sich die über die abgesenkten Grundwasserstände wieder auffüllen. Auch wenn das wünschenswert wäre, brauche ich zwischendurch ein bisschen Sonne. Als Niederblutdrucksmensch ist mir schnell kalt, auch im Sommer ist mir später warm als Anderen. Meine Kollegin in der Praxis läuft schon längst im T-Shirt rum und stöhnt über die Temperaturen, wenn ich noch Pullover trage.

Zum Glück kommt der Winter in Deutschland erst jetzt kann ich sagen

Anfang des Monats war ich ein paar Tage auf Rügen. Die FN hatte zu einem PM- Seminar „Besser reiten- locker bleiben in Hüfte, Knie und Rücken“ nach Viervitz geladen.
Gut 30 Teilnehmer kamen zu dem Kurs auf die Anlage von Martina Hermann, um sich zu bilden und sicherlich auch Trainerlizenzpunkte einzusammeln. Von Anfang an lief es gut: Mein theoretischer Vortrag wurde interessiert angenommen und alle Anwesenden turnten eifrig mit. So konnten sie fühlen, was eine Verbesserung der Hüftbeweglichkeit eigentlich ausmacht.
In der Praxis hatten wir 4 völlig verschiedene Pferd- Reiterpaare mit sehr gechillten Pferden. Die ließen sich von der vollen Reithallenbande kaum beeindrucken und machten gut mit.
„Leider“ hatten wir keine Reiterin dabei, die eine „echte“ Bewegungseinschränkung im Hüft-Beckenbereich hatte. Eher waren die Damen überbeweglich oder konnten sich im unteren Rumpf aus den unterschiedlichsten Gründen schwer stabilisieren. Nach einer kurzen Überprüfung der wesentlichen Bewegungsfunktionen gab es für jede der Reiterinnen passende Übungen, die sie auf dem Boden ausführten. Im Anschluss war gut zu sehen, dass diese Einheiten zu mehr Stabilität und einem harmonischeren Bewegungsablauf mit dem Pferd führten. So war der Tag für alle Beteiligten erfolgreich.
Einen kurzen Bericht kannst du unter dem blauen Link lesen. Und weil alles so gut lief, werde ich zum selben Thema am 26.04.2023 auf der Reitanlage Linda in Mechelroda, Thüringen referieren.

Mehr turnen mussten die Teilnehmer beim Seminar der Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden

Das fand am 18.11.2023 bei mir auf dem Hof statt und wurde auch gut besucht.
Wir hatten den Kurs auf 20 Teilnehmer limitiert, weil der alte Bullenstall nur begrenzten Raum bietet. So hatten wir von Beginn an eine gemütliche Atmosphäre, die bald sehr betriebsam wurde. Um die Inhalte aufnehmen zu können, setze ich bei so einem Tag auf eine hohe Anzahl von Übungen, die jeder selbst durchturnt. Dann kann er spüren, was sich verändert. Wie immer geht es mir darum, die motorischen Fähigkeiten Beweglichkeit, Gleichgewicht und Koordination zu verbessern. Denn das sind die Hauptfertigkeiten, die du auf dem Pferd brauchst.
So turnten die Teilnehmer, korrigierten sich auch gegenseitig und sorgten so für eine angenehme, arbeitsreiche Atmosphäre. Das Feedback auf die Veranstaltung war sehr gut und wir sind uns einig, so einen Tag zu wiederholen. Wahrscheinlich werden wir den Kurs mit Pferden und Reitern gestalten, um die zu zeigenden Inhalte auch an den Reiter/ In zu bringen. Eine Zusammenfassung findest du unter dem blauen Link.
Am 09.12.2023 findet noch mein Lieblinkskurs Spiraldynamik® für Reiter statt. Dort werden wir es uns ähnlich gemütlich machen und es gibt noch ein paar freie Plätze.

Dann wird es schon in meine persönliche Weihnachtsvorbereitung gehen

Ich arbeite mit Hochdruck an dem Erscheinen meines neuen Buchs „Besser Reiten trotz Rücken“. Ob ich es zu Weihnachten fertig bekomme, weiß ich noch nicht. Aber es wird ganz sicher in diesem Winter in Deutschland auf meiner Webseite erhältlich sein. Spätestens zur Messe Partner Pferd in Leipzig soll es mit an Bord sein. Dort bin ich vom 18.- 21.01.2024 in Halle 3 mit Stand H15 gegenüber vom Forum der Aussteller vertreten. Vielleicht hast du Lust, mich dort zu besuchen: ich würde mich freuen!

Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Zeit mit viel Vorfreude auf Weihnachten und die ruhigen Tage, die der Jahreswechsel bietet. Für mich bieten sie sich an, zu schauen, was in diesem Jahr alles passiert ist und wo es im nächsten Jahr hingehen soll.

Einen schönen Winter in Deutschland wünscht

Corinna von Reitclever

#PMSeminar

#Bessersitzenbesserreiten

#Gesundheitssportmitpferden

Welch quirlige, arbeitsreiche Atmosphäre bei „Hüfte Becken und ein elastischer Sitz“

Welch eine schöne, arbeitsreiche Atmosphäre bei "Hüfte, Becken und ein elastischer Sitz" der Fachgruppe Gesundheitsport mit Pferden am 18.11.2023

Am 18.11.2023 lud die Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden zu einer Fortbildung nach Zossen, in den Süden von Berlin. Welch quirlige, arbeitsreiche Atmosphäre herrschte bei „Hüfte, Becken und ein elastischer Sitz“ bei mir auf dem Hof: Es kamen wissbegierige Trainer, die gut zuhörten und interessierte Fragen stellten. Zugleich waren sie sehr motiviert, alle Informationen nicht nur aufzunehmen, sondern auch umzusetzen. So turnten sie eifrig mit, gaben sich gegenseitig Anweisungen oder korrigierten sich, um ihr Auge zu schulen. Nebenbei übten sie auch ihre Fertigkeiten als Trainer. SO MACHT ARBEITEN SPAß!

Natürlich wurde auch für Verpflegung gesorgt, denn nur mit vollem Bauch lernt es sich gut:-)

Die Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden hat sich aus dem Projekt Reiten als Gesundheitssport gebildet.

Diese Initiative gibt es jetzt seit gut 30 Jahren und hat im Fokus, auch Nichtreiter mittels Pferden zu gesunder Bewegung zu motivieren. Dieser Ansatz zieht auch bei Reitern. Denn schließlich sollte unser schönstes Hobby der Welt gesund für alle Beteiligten sein.

Seit der Gründung gab es eine Menge Umstrukturierungen, aber an der Grundausrichtung hat sich nichts geändert. Das aktuelle Vorstandsteam hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur Gesundheitssport in Vereinen und Reitschulen zu fördern, sondern sich auch der Ausbildung und Fortbildung zu widmen. Mit dem Coup, sich an den Deutschen Reiter- und Fahrerverband anzuschließen, ist ihr gelungen, die Vorteile einer schlagkräftigen Vereinigung hinter sich zu bringen. So kann die Fach- und Interessensvertretung des Gesundheitssport mit Pferd auf bekannte Verbündete setzen und von der Bekanntheit profitieren. Dass auch der DRFV von dem Knowhow der beteiligten Ausbilder profitiert, zeigt sich daran, dass sie zunehmend mehr in die Angebote des DRFV mit einbezogen werden. Sie sollen in Zukunft auch bei der Ausbildung für den Breitensports mitwirken, was hundertprozentig zu ihren Inhalten passt.

Denn es tut sich etwas im Reitsport: Reiten im Hohlkreuz war gestern. Die Tendenz geht eindeutig zu einer vielseitigen Ausbildung, die so auch einen variablen Grundsitz fördert. Dass die Trainer Prävention „Gesundheitssport mit Pferden“ das besonders gut können, liegt natürlich an ihrem Interesse und Ausbildungsstrukturen. Auch in den praktischen Modulen herrscht eine arbeitsreiche Atmosphäre, um alle Unterrichtsinhalte in dem vorgeschriebenen Rahmen unterzubringen.

Wie auch im Kurs „Hüfte, Becken und ein elastischer Sitz“ geht es anfangs um anatomische Grundlagen.

Später dann um Trainingslehre und Ideen, das Wissen an den Reiter zu bringen. So gesehen passte das Thema des Fortbildungsmoduls sehr gut zu den Inhalten. Nur ein flexibles Becken kann den Bewegungen des Pferderückens folgen. So konnten die Teilnehmer der Fortbildung die arbeitsreiche Atmosphäre nutzen, um all das am eigenen Leib zu erspüren. Wir begannen mir einer sensorischen Aktivierung und einer lockeren Mobilisation aller an der Mittelpositur beteiligten Gelenke. Denn erst wenn das Gehirn Bescheid „weiß“, um welche Strukturen es eigentlich geht, kann es diese „frei“ schalten. Nur dann ist die erforderliche Bewegung auch möglich, die eine Mittelpositur locker macht. Auf der anderen Seite müssen bestimmte Bereiche des Unterkörpers auch stabilisiert werden, um im Sattel eine gute Figur zu machen. Darum kümmerten wir uns genauso wie um die Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht. All das sind die Fähigkeiten, die einen lockeren Reitstil ermöglichen.

Am Ende waren alle Teilnehmer gut gesättigt

Sowohl die Inhalte waren mehr als ausreichend als auch die Bäuche mit Kürbissuppe und leckerem Obstkuchen vom Dorfbäcker gefüllt. Positiv lautete das einhellige Urteil aller Beteiligten. So hat die Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden ein gutes Werk für die Weiterbildung der engagierten Trainerkollegen getan. Und wir sind uns einig, dass dies nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen ist. Der Wunsch der Teilnehmer ist es, dass wir diesen Input nun auch aufs Pferd bringen und geeignete Übungen zeigen, die Reiter und Pferd zu Gute kommen. Wie und wo wir das im nächsten Jahr bewerkstelligen, werden wir nun überlegen.

Da dieses Anliegen durchaus ein Berechtigung hat ist, werden wir diesem Wunsch gerne nachkommen. Zum einen wird diese Kursreihe im Rahmen der Trainerfortbildungen für die persönlichen Mitglieder der FN im nächsten Jahr fortgesetzt und zum anderen werden wir als Fachgruppe Gesundheitssport mit Pferden dranbleiben, wichtige Themen der gesund erhaltenden Reiterei in den Fokus zu stellen.

Wer jetzt Interesse bekommen hat: am 09.12.2023 gibt es noch den Kurs „Spiraldynamik® für Reiter. Unter dem blauen Link gibt es noch freie Plätze.

Bis dahin wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und einen gelungenen Jahreswechsel,

Corinna von Reitclever

#fortbildungszeit

#gesundheitssportmitpferden

#bessersitzenbesserreiten