War das schön! Zu meinem Geburtstag im Mai habe ich mir ein paar Tage Auszeit geschenkt. Meine Familie hatte ich gebeten, anstatt mir etwas Materielles zu schenken, den Hof ohne mich zu versorgen. Und das haben sie gemacht!
So stand nach ein paar stressigen Tagen im Vorfeld einer Atempause nichts im Weg. Die beste Voraussetzung, wieder locker zu werden. Denn unsere Haffistute war seit einiger Zeit sehr lahm. Sie ist 26 und hat im linken Vorderbein vor fast 13 Jahren eine Chip- OP mit Nervenschnitt überstanden. Deshalb dachte ich, dass die Lahmheit vorne rechts aus einer Überlastung durch Schonen des operierten Beines resultierte. Weder war es warm, noch war etwas dick: wir fanden nichts. Wenig Bewegen, regelmäßiges Schritt gehen, hoch dosiertes Schmerzmittel: nichts half.
Also haben wir immer wieder untersucht: Standard- Röntgenaufnahmen ergaben keinen Hinweis. Dass die Gelenke ok sind und keine auffällige Arthrose zu sehen ist, hat mich irgendwie beruhigt. Aber warum diese Lahmheit?
Dann der Diagnostiktermin mittels Anästhesie
Keine der unteren Etagen führte zu einer Lahmfreiheit, aber bei der Sedation des Hufbereichs entspannte sich die Stute. Die Schmerzreduktion sollte einige Zeit bestehen bleiben: so konnte sie wenigstens kurzzeitig entspannen. Weitere Spezialaufnahmen ergaben dann einen überraschenden Befund: Amazone hatte einen Stein im Huf. Weder der Schmied noch ich, die um das Thema weiße Linie Bescheid weiß, hatten etwas bemerkt.
Die Diagnose kam auf meinem Weg nach Stralsund!
Meine Männer konnten während meiner Auszeit den Huf aufweichen.
Das eigentliche Entfernen des Steins war relativ leicht: er saß ungefähr 1 cm oberhalb des Hufrandes ziemlich zentral in der Vorderwand des Hufes. Weder die Tierärztin noch ich konnten glauben, dass es so leicht sein sollte.
Aber tatsächlich: 15 Minuten später trabte die Stute den anderen Pferden auf die Wiese hinterher, als wäre nichts gewesen. Mehrere Monate Lahmheit wegen eines Steines, der kein Hufgeschwür verursacht hat. Manchmal ist es interessant.
Hast Du schon mal einen Stein im Schuh gehabt?
Oder Dir zu kleine Schuhe gekauft, die Du unbedingt tragen wolltest? Das kann genau wie eine Verletzung zu erheblichen Verspannungen führen. An Locker bleiben ist dann kaum zu denken.
Genau dies ist mein aktuelles Thema. Der Vortrag auf der Messe, der gleichnamige Kurs und mein Buch Besser Reiten trotz Hüftbeschwerden haben den Fokus darauf gerichtet.
„Auf dem Pferd fühle ich mich trotz meines jungen Alters dank einer Verletzung ja immer recht unbeweglich, was mir mein Ponychen ja auch gerne mal zeigt dass ich es bin. Dank der Übungen allerdings merke ich wie ich mehr im Mittelpunkt sitze und mein Pferd entspannter geht. Ich habe sogar eine Übung gefunden, die meinem Pferd hilft, besser auf das Reiten vorbereitet zu sein. Zudem steige ich mit viel weniger Schmerzen vom Pferd, was wirklich ein Segen ist.“
Larissa R., Mai 2022
Dass auch chronische Beschwerden mit wenig Aufwand zu lindern sind, schreibt diese Teilnehmerin:
„Ich bin im Seniorenalter, aber immer noch gerne zu Pferd. Auch dank eines abwurffreudigen Ponys, habe ich erhebliche Probleme – Schmerzen- vor allem in der Lendenwirbelsäule. Ich bin zum Kurs „Der Weg zur lockeren Mittelpositur“ mit Schmerzen Level sieben gegangen und schon zur Halbzeit habe ich nach den Übungen gemerkt, dass sich meine Schrittlänge verändert hat, federnder und länger waren die Schritte und am Kursende war das Schmerzlevel auf zwei gesunken. Ich mache einige Übungen vor dem Reiten und alles klappt wieder besser, lockerer, einfach freier. Danke“
Martina R., Mai 2022
Die drei Tage an der See waren ein Segen für mich
Ich arbeite gerade an einem Buch zum Thema Locker in der Mittelpositur, was im FN-Verlag erscheinen wird. Morgens schreiben, ohne auf die Uhr zu gucken, dann ein Bummel durch die überwältigende Altstadt von Stralsund oder ein Spaziergang am Strand und abends wieder schreiben.
Das ist ein Leben, was mir gefällt und mir ein locker bleiben ermöglicht. Denn der Job und lahme Pferde zehren zeitweise an den Nerven. Da ist es wichtig, wieder zu entspannen.
Wie das im Reitunterricht klappt, kannst Du unter „der Sitz des Reiters“ sehen.
Eine gute Zeit wünscht Dir,
Corinna von Reitclever
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