Ostersamstag gab ich einen Kurs auf dem KLESA- Hof. Die Sonne schien, es war durch den Wind etwas kühl, aber schön, wieder draußen zu sein. Da alle Menschen, die ich sah, gute Laune hatten und sich mit ihren Pferden beschäftigten, war es angenehm, ein Teil dieses Treibens zu sein. Ob es durch Ostern besonders voll war oder die Reiter jeden Tag so aktiv bei ihren Pferden sind, kann ich nicht abschätzen. Dennoch hat mir die Atmosphäre gefallen.
Während des Kurses erzählten die Teilnehmer, warum sie dort sind und welches Thema bei ihnen momentan im Vordergrund steht. Spannenderweise boten die Geschichte alle Ansätze, warum es auf dem Pferd mit einem entspannten Sitz schwierig werden könnte: die Verkettung unglücklicher Zufälle, eigene Baustellen in Form von Verletzungen, ein frisch operiertes Pferd oder die eigene Erwartung, was in Zukunft besser laufen sollte. Auch die Tatsache, dass man nach dem Mutter werden anders und nicht mehr so unbeschwert reitet, kam auf den Tisch. Damit hatten wir das ganze Potpourri zusammen, warum unser Gehirn manchmal die Reißleine zieht. Da es weiß, ob wir gerade eine akute Baustelle im Körper oder Kinder zu Hause haben, wird es nichts zulassen, was unser und ihr Überleben in Gefahr bringen könnte.
Dann wird der so genannte Überlebensmodus Programm.
Das heißt, dass das Gehirn eine Schutzspannung schaltet und alles blockiert, was darüber hinausgeht: Das bedeutet eine Reduktion auf wesentliche Funktionen, die wichtig sind, um zu überleben. Erst wenn das Gehirn wieder Sicherheit verspürt, kommt man in einen entspannten Modus. Wie man seine Schutzspannung erfühlt und auch wieder da rauskommt, war der Inhalt des Kurses Besser Reiten trotz Angst. Vielleicht gibt es gute Gründe, Angst zu haben. Beispielsweise wenn die eigene Beweglichkeit oder das Gleichgewicht Defizite aufweisen. Wenn man sich alleine auf dem Boden schlecht ausbalancieren kann, wie will man dann eine schnelle Wendung auf dem Pferd aussitzen? Sobald sich unsere Zentrale auf dem Pferd nicht sicher fühlt, wird sie Schaden verhindern wollen. Die daraus folgende Schutzspannung nimmt auch das Pferd wahr und schaut sofort, wo die Gefahr lauern könnte. Damit läuft es auch weniger entspannt, was wiederum unsere Unsicherheit verstärkt. Aus diesem Kreislauf führen nur eigene Sicherheit und Souveränität. Beides kann man für eine punktgenaue Vorbereitung auf einen Ritt mit und ohne Pferd trainieren. Wie man das macht, zeige ich am 24.04.2022 ab 13.00 wieder auf dem KLESA- Hof. Dort findet am kommenden Sonntag ein Reiterflohmarkt statt, bei dem ich einen aktiven Vortrag halten werde.
Mentale Schwächen oder innerer Druck können einen lockeren Umgang mit dem Pferd auch erschweren.
Dabei spielt möglicherweise die Nervosität vor größeren Herausforderungen eine Rolle. All das wird Thema beim nächsten Tag der Cleveren Reiter am 08.10.2022 sein. Es geht um „Reiten mit Hirn und Herz“. Da unser Gehirn die eigenen Fähigkeiten permanent abscannt, werden wir dort ansetzen. Es geht um die eigene Balance, mentale Stärke und auch darum, wie Emotionen unser Handeln beeinflussen.
Wenn Du dich öfter als Beifahrer auf dem Pferd fühlst oder Dir manchmal die Nerven versagen, wirst Du von dieser Veranstaltung profitieren. Funktionierende Lösungsansätze wird ganz professionell der ehemalige internationale Springreiter und Trainer Björn Biedermann aufzeigen: Er wird aus seinem reich gefüllten Nähkästchen plaudern und zahlreiche Tipps für eine gute und punktgenaue Vorbereitung von Reiter und Pferd geben.
Ich freue mich sehr! Tickets für den Tag der Cleveren Reiter gibt es unter dem blauen Link bis zum 30.06.2022 zum Frühbucherpreis von 95€. Wer eher bei seiner Lockerheit auf dem Pferd ansetzen möchte, der kann am 30.04.2022 beim Kurs Der Weg zu einer lockeren Mittelpositur dabei sein. Besser Reiten trotz Angst läuft wieder am 15.10.2022 bei mir auf dem Hof oder nach Absprache auch bei Euch auf der Anlage. Wenn Ihr an euren eigenen Baustellen ansetzt, klappt auch die punktgenaue Vorbereitung für einen guten Saisonstart 😉