Kategorie: Wissenswertes

Sind bei Dir Balance und Emotionen im Gleichgewicht?

Spielerischen Übungen sorgen für eine positive Balance und Emotionen des Reiters
Wie steht es eigentlich um Balance und Emotionen bei Dir auf dem Pferd?

Koordiniert und elastisch- dabei immer im Gleichgewicht und Herr der Lage. Am besten noch ein lässiges Lächeln im Gesicht, das wäre der Traum vieler Reiter.

Doch wie sieht die Realität zum Thema Balance und Emotionen aus?

Dass sie immer abhängig von der aktuellen Situation ist. Wenn Du gerade mit einer goldenen Schleife vom Turnier kommst ist sie sicherlich besser als wenn dein Hosenboden nach einem Ritt durch den Wald sandig ist.

Balance und Emotionen spielen immer zusammen

Denn beides wird von sehr alten Anteilen unseres Gehirns gesteuert. Das Limbische System sitzt im Stammhirn und kontrolliert neben allen unseren Gefühlen auch unsere Haltungs- und Bewegungsreflexe. Nur wenn wir uns sicher fühlen, lässt es uns locker und ausbalanciert den Bewegungen des Pferdes folgen. Sobald es etwas wahrnimmt, was den Reiter vom Pferd holen oder besser gesagt sein Überleben gefährden könnte, setzt es einen Alarmmodus in Gang.

Dieser geht mit einer verstärkten Anspannung aller Muskeln einher, die ein Oben bleiben oder ein Weglaufen vor dem potentiellen Feind ermöglichen. Schon muskulär ist dann eine ausgeglichene Gewichtsverteilung für eine ausbalancierte Bewegung nicht möglich. Denn für eine koordinierte Bewegung müssen bestimmte Muskeln locker gelassen werden, um die Ausführung fein zu steuern.

Wie gut fühlt sich so ein angespannter Weglaufmodus an?

Nicht so gut, dass Du lächeln möchtest, oder? Hast man auch gar keine Zeit dafür, denn dein Gehirn filtert in so einem Gefahrenmodus alle Reize für das Bewusstsein aus, die uns von der Bedrohung ablenken könnte. Also Witze erzählen im Sturmschritt oder flotten Jagdgalopp fällt meistens aus.

Erst wenn alles überstanden ist oder man nach einer Schrecksekunde durchgeatmet hat, kann man wieder lachen und sich auf die guten Momente des Lebens besinnen.

Das ist eine physiologische Reaktion, die das Überleben der Menschheit bis heute gesichert hat. Auch Pferde lassen sich im Fluchtmodus weder kuscheln noch sind sie lernbereit!

Also muss man, wenn man Balance und Emotionen kontrollieren möchte, dafür sorgen, dass man sich in einer sicheren Umgebung befindet. Nur wenn man sich geborgen fühlt, kann man ein Techniktraining absolvieren oder im Gleichgewicht agieren. Dann fällt es einem leicht fällt, locker und leicht auf dem Pferd zu sitzen und Zeit für einen Plausch mit dem Mitreiter oder ein Witzchen zu haben. Das ist dann das, was als gute Laune mit und auf dem Pferd ´rüberkommt.

Unterbrechen kannst Du diesen Überlebensmechanismus an zwei Stellen:

Zuallererst musst Du wissen, wie es um dein eigenes Gleichgewicht steht. Wenn das Gehirn findet, dass Du dich auf dem Pferd in einer Bedrohungssituation befindet, wird es den Überlebensmodus aktivieren und das Klemmen nicht aufgeben.

Ist es gut, kannst Du die Wahrnehmung nutzen, um deine eigene Körperspannung erspüren. Die kannst Du dann auch gezielt wieder los- lassen, wenn Ruhe eingekehrt ist.

Das gelingt beispielsweise durch tiefes Ausatmen und ein sich anschließendes Neusortieren aller Körperteile. Je bessere Rumpfmuskeln man übrigens hat, desto leichter laufen die körpereigenen Gleichgewichtsreaktionen. Beides kann man trainieren.

Nur als Reiter im Gleichgewicht kann ich auf dem Pferd positive Emotionen zulassen.

Dann fühlt sich das Gehirn sicher und lässt Bewegungsmuster zu, die Spaß machen und sich gut anfühlen. Nur wenn ich mich selber locker fühle, komme ich in den „Gut- drauf“ Modus. Ansonsten sucht unser Wahrnehmungssystem nach Dingen, die unsere Sicherheit bedrohen könnten und schaltet unbewusste Schutzprogramme.

Also lohnt es sich, als Reiter an der Balance anzusetzen, um die eigenen Emotionen zu kontrollieren. Dann gelingt der unbeschwerte Ritt in Feld und Flur. Anders gesagt: Nur wenn wir uns auf dem Pferd sicher fühlen ist ein flexibler Sitz auf dem bewegten Pferd möglich. Und ein variabler Sitz ist die beste Voraussetzung auch mit Spaß in unterschiedlichem Gelände reiten zu können. Dann kann man sein Bewegungsverhalten und auch die eigenen Stimmung bewusst an die jeweilige Anforderung anpassen.

Idealerweise hat man eine Vorstellung der eigenen Bewegung und der des Pferdes.

Denn nur, wenn man sich auf die geplante Bewegung einstellen kann, wird man zügelunabhängig sitzen, weil dann das Gehirn im Vorfeld die Rumpfmuskeln aktiviert, die die richtige Anspannung ermöglichen. Dann können die Arme so locker bleiben, dass sie der Bewegung des Pferdemauls folgen.

Deshalb ist es immer gut, den Oberkörper für die Kontrolle von Balance und Emotionen zu trainieren. Weiterhin alles, was die eigene Koordination und Wahrnehmung verbessert.

Allerdings ist nicht jeder Tag gleich.

Es gibt Tage, da fehlt es an innerer Ausgeglichenheit. Darunter leiden dann auch die körperliche Verfassung und der lockere Sitz im Gleichgewicht.

Kennst Du das? Dass es Tage gibt, an denen es läuft wie geschmiert? Und an anderen Tage bekommt man keine vernünftige Wendung geritten!

Neben den äußeren Faktoren liegt es dann oft an der fehlenden mentalen Losgelassenheit. Weil man aus dem letzten Loch pfeifend in den Stall gehetzt ist. Und dann wenig Zeit und noch eine ganze Menge Anderes im Kopf hat. Dann wäre es gut, innerlich durchzuatmen und sich auf etwas Schönes zu besinnen, bevor man aufs Pferd steigt.

Also gehört auch die richtige Vorbereitung zu positiven Emotionen des Reiters.

Wie man das am besten macht, wird Thema des diesjährigen Tag des Cleveren Reiters sein. Zum Thema Reiten mit Herz und Verstand erwarten wir am 08.10.2022 vier Vorträge mit vielen praktischen Ansätzen, die sich genau damit beschäftigen. Mit gezielten Anleitungen und Ideen, wie Du Aufregung und Lampenfieber in den Griff bekommst, ist der Tag ein echter Joker für Reiter.

Corinna Jungblut – Pohl wird neben theoretischen Grundlagen Ansätze aus dem Neuro-Rider® Programm und Brain Gym® für Reiter zeigen, mit denen man sich schnell in eine gute Verfassung bringen kann.

Der ehemalige Springreitprofi Björn Biedermann wird aus dem Nähkästchen plaudern und erklären, wie man sich gut auf bevorstehende Herausforderungen vorbereiten kann.

Als ehemalige Ausbilderin für Physiotherapeuten wird Marlis Schubarth erklären, wie das limbische System eigentlich funktioniert und wie es Emotionen macht.

Karten bekommt Ihr unter dem Link. In dem Preis für das Tagesticket sind Verpflegung und Getränke für den Tag enthalten. Der Tag des Cleveren Reiters findet am 08.10.2022 auf dem Zossenhof im Süden von Berlin statt.

Ich freu´ mich auf Dich und wünsche einen allseits balancierten Ritt,

Corinna von ReitClever

#MEHRWissenfuerReiter

#sicherreiten

#dertagdercleverenReiter

#hochwertigeswissenfuerreiter

Besser Reiten trotz Stress- Wie sicher fühlst Du dich auf dem Pferd?

Besser reiten trotz Stress erreicht man durch spielerische Übungen und mehr Koordination

In unserem Körper laufen in jeder Minute unseres Lebens einfache und komplexe Vorgänge ab, von denen wir nicht einmal eine Ahnung haben, dass es sie gibt. Wir spüren diese Regulationsmuster gar nicht, die sich um Verdauung, Wärme – und Kreislaufregulation und natürlich auch um die Fortbewegung drehen. Der Begriff meint sowohl das eigene Fortkommen auf zwei Beinen als auch die Steuerung komplexer Bewegungsmuster, wenn wir z.B. als Reiter auf dem Pferd sitzen.

Falls es mal richtig zur Sache geht, sind nicht nur fast alle Muskeln im Körper beteiligt sondern auch eine ganze Menge Hirnbezirke. D.h. diese Bereiche brauchen wir bei einem Umzug oder einer Bergwanderung genauso wenn wir im leichten Sitz durch den Wald galoppieren: Unser Gehirn steuert die aktuell notwendigen Bewegungen oder Hilfengebung und quasi nebenbei, also für uns unterbewusst und kaum wahrnehmbar, das eigene Gleichgewicht, um oben zu bleiben. Da Pferde manchmal blitzschnell in eine andere Richtung unterwegs sind, als wir geplant haben, spielt dieser Vorgang eigentlich die wichtigste Rolle. Sobald wir drohen, herunterzufallen, wird das Gehirn eine Schutzreaktion steuern, die eher grobmotorisch ausfällt. Uns Reitern geht es dagegen um eine feine Dosierung unserer Hilfen. Die kann aber nur stattfinden, wenn wir ausbalanciert sitzen.

Überhaupt hat das Gleichgewicht überall im Sport eine grundlegende Bedeutung. Es besteht eine enge Beziehung zwischen der eigenen Balance und der Leistungsfähigkeit.

Besser Reiten trotz Stress?

Reiter haben ein mehr oder weniger gut ausgeprägtes Bewegungsgefühl für den eigenen Körper. Zudem sollten sie eine Vorstellung von der gemeinsamen Bewegung mit dem Pferd haben, wenn sie mit ihm arbeiten.

Beides muss man mit dem Ablauf des Pferdes zusammen bringen, damit es eine harmonische gemeinsame Bewegung gibt. Jede Richtungsänderung und jeder Tempowechsel stellt eine Herausforderung für das Gleichgewicht von Pferd und Reiter dar.

Denn klaffen die Bewegungsvorstellung des Reiters und die des Pferdes auseinander, müssen sich beide miteinander arrangieren. Falls es zu einer Fluchtreaktion des Pferdes kommt, entscheiden mitunter Bruchteile von Sekunden, ob der Reiter oben bleibt oder ob er das Pferd verliert.

Unser Gehirn weiß genau, dass wir uns 2 Meter über der Erde befinden.

Es wird also nicht nur auf dem Pferd den Schutz des eigenen Körpers an erste Stelle stellen. Anders ausgedrückt geht es immer darum, dass wir überleben. Nur wenn wir und unser Gehirn uns sicher fühlen, wird es Bewegungen zulassen, die für feines Reiten notwendig sind. Nach der Auswertung aller eingehenden Meldungen über unseren Körper, welche Kräfte auf ihn einwirken und wie in welcher Umgebung er sich gerade befindet, schickt das Gehirn Handlungsanweisungen an den Körper. So reagieren die Muskeln auf die Entscheidungen unserer Zentrale.

Faszinierend ist, dass das so eine Bewegungssteuerung in Bruchteilen von Sekunden stattfindet. Unsere Reaktionsmuster sind bei uns deshalb gut ausgereift, weil wir auf Überleben programmiert sind.

Aber nur wenn man sich sicher fühlt, kann man eine gute Balance entwickeln.

Dann kann man Kraft und Koordination steuern und die eigenen Bewegungen präzise an die des Pferdes anpassen. Dagegen wird holprig, sobald man sich unsicher fühlt. Reiten trotz Stress ist möglich, aber man muss sich klar machen, was dabei passiert.

Nur dann kann man sich nach einem Stress wieder entspannen und locker reagieren. Im Überlebensmodus werden Muskeln aktiviert, die den Körper zu schützen. Dabei bleibt die  Feinsteuerung auf der Strecke. Da diese Schutzproramme unbewusst ablaufen, kann man sie nicht verhindern. Man kann sie nur akzeptieren und erkennen. Wenn man weiß, dass es sie gibt, kann man durch eine gute Vorbereitung erreichen, dass diese Schutzmuster nicht so schnell ausgelöst werden.

Sobald man Schmerzen hat oder das Gehirn fühlt, dass die eigene Balance gefährdet ist, ist es vorbei mit dem feinen Reiten.

Dann wird der Überlebensmodus aktiv. Also wäre es clever, neben einer sauberen Hilfengebung auch die eigene Beweglichkeit und das Gleichgewicht im Fokus zu haben. Je flexibler wir auf dem Pferd sind und je besser die Muskeln reagieren können, desto feiner können wir auf dem Pferderücken agieren.

Eine Idee ist es, gezielt zu üben, wenn man irgendwo im Körper Schmerzen hat. Auf der Seite gesund Reiten (klick´ bei Interesse auf den Link) bekommst Du zielgerichtete Ansätze für Reiter, wenn Du irgendwo Bewegungsprobleme hast. Auch kannst Du dich physiotherapeutisch durchchecken lassen, um zu schauen, wo deine Beweglichkeit verbessert werden kann. So ein Physiocheck für Reiter findet bei mir in einer Praxis in Berlin oder nach Absprache auch bei Dir auf der Reitanlage statt.

Weiterhin solltest Du schauen, dass dein eigenes Gleichgewicht so gut wie möglich ist. Dann wittert dein Gehirn auf dem Pferd nicht so schnell Gefahr und funkt Alarm. Du gelangst so weniger schnell in den Stressmodus und besser Reiten trotz Stress wird nach einem gezielten Training Geschichte. Dabei kannst Du sowohl an deinem eigenen Sicherheitsgefühl als auch an deiner Bewegungssteuerung ansetzen.

Bei dem Kurs Besser reiten mit Balance tun wir genau das, in dem wir Übungen aus dem Neuro Rider® Programm und dem BrainGym® einsetzen. Diese sogenannten Hirngymnastikübungen verbessern die Zusammenarbeit aller Sinnesorgane und trainieren die Entspannungsfähigkeit. Durch eine erleichterte Bewegungssteuerung erhöhst Du die Koordination aller Körperteile und deine Balancefähigkeit. Besser reiten trotz Stress wird also durch gezieltes Training möglich.

Beides hilft, mehr Sicherheit auf dem Pferd zu entwickeln.

Reiten trotz Stress ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit. Dieses Thema findet sich in vielen meiner Kurse wieder. Schau Dich ruhig auf der Seite Locker sein um. Auch hier findest Du eine Menge Anregungen und auch Übungsansätze zu einem entspannten Umgang mit dem Pferd.

Für mehr Informationen klick auf die blauen Links.

Viel Spaß beim Reiten wünsche ich Dir!

Corinna von ReitClever

PS: „Einfach besser reiten mit Balance“  ist auch als Onlinekurs in Arbeit.

#MEHRWissenfuerReiter

#sicherreiten

#angstfreireiten

#besserreiten

Wie der Neuro-Rider® wirkt

Reieinheit beim Neuro- Rider® Tag
Sitz mit der Tendenz nach unten zu schauen.

Eine Generalanleitung, wie der Neuro-Rider® wirkt, ist kaum zu vermitteln. Es ist ein Konzept, was an der Neuroanatomie ansetzt, um die Fähigkeiten zu verbessern, die für feines Reiten wichtig sind. Man braucht im Wesentlichen Beweglichkeit, Koordination und Balance für eine gute Figur auf dem Pferd.

Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, wie wenige, gezielt eingesetzte Übungen eine schnelle Veränderung zum Positiven auf dem Pferd bewirken. Der Grund ist, dass unser Nervensystem sehr schnell arbeitet und deshalb blitzartig auf verbesserte Voraussetzungen reagieren kann.

Die Kunst eines Neuro-Rider®- Trainers besteht also darin, herauszufinden, wo das Hauptproblem des Reiters sitzt. Dazu muss er auf dem Pferd genau hinschauen. Um herauszufinden, welches System für die sichtbare Ursache verantwortlich ist, hat er eine Menge Analyse- und Testtools in der Hand. Das macht es in der Ausbildung tatsächlich schwer, alle zu lernen und auf den Punkt anwenden zu können.

Wenn ein Ausbilder versteht, dass Oberflächen- und Tiefensensibilität für die Bewegungssteuerung eine große Rolle spielen und die Augen für das Gleichgewicht sehr bedeutsam sind, hat er die wichtigsten Trümpfe in der Hand. Dann kann er schauen, testen und Übungen anbieten, die Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht im Idealfall sofort verbessern.

Wenn es das richtige Tool war, sehen Trainer und Reiter schnell, dass sich auf dem Boden und auf dem Pferd etwas verändert. Der Reiter merkt dann sofort, wie der Neuro-Rider® wirkt.

Manchmal ist es nicht so einfach

Ich war letzte Woche als Gastdozent zu einem Fortbildungsmodul der Sibylle Wiemer Akademie zum Thema Sitzschulung eingeladen. Ich nutze die Gelegenheit, das Neuro- Rider® Konzept vorzustellen und die Reiter mit einem gezielten Warm Up auf die praktische Einheit vorzubereiten. Die Außentemperaturen halfen mir dabei: es war schon am späten Vormittag sehr warm. Deshalb stellten wir die Reitpraxis nach einer kurzen Einführung an den Anfang des Tages. Am Nachmittag schauten wir denn mittels der Neuro-Rider®-Testbatterie, warum es beim Reiten Abweichungen vom bestmöglichen Sitz gab.

Und das Ergebnis war erstaunlich.

Wie immer bei solchen Kursen, treffen sehr unterschiedliche Reiterinnen auf teilweise sehr verschiedenen Pferden aufeinander. Wenn ich das erste Mal zu einem Kurstag auf die Anlage komme, konzentriere ich mich immer erst auf eine grundsätzliche Sitzkorrektur. Wie das einzelne Pferd geritten ist und welche Verbesserungsmöglichkeiten es mit ihm gibt, interessiert mich erst im zweiten Schritt. Denn es kann nur sein Bestes geben, wenn der Reiter ein angenehmer Rucksack für ihn ist. Dort setze ich beim ersten Mal bei einer Neuro- Rider®- Reiteinheit an. Und die Pferde zeigen in der Regel sofort, ob ihnen die Veränderung gefällt oder nicht.

Verbesserte Rumpfaufrichtung nach ein paar Neuro- Rider Elementen
Verbesserter Sitz

Bei einer Reiterin auf einem sehr großrahmigen Freiberger Wallach, der die rassetypische Größe um Einiges überschreitet, fiel mir in vielen Phasen der Bewegung ein unruhiger Oberkörper auf. Das Pferd hat eine große Übersetzung und ist bestimmt nicht einfach zu sitzen. Da seine Besitzerin auch groß und kräftig ist, sollte das nach einer Gewöhnungsphase eigentlich kein Problem mehr darstellen.

Mit den ersten Neuro-Rider®-Elementen während der Reiteinheit auf dem Boden konnten wir schon Einiges verbessern. Sie saß danach gerade, ohne nach unten zu schauen und konnte sich aufrichten, ohne Knie und Absätze hochzuziehen. Ein Ergebnis, das erstmal zufriedenstellend für alle Beteiligten war.

Mein Groschen fiel dann aber bei der Neuro- Rider® Testbatterie

Mir fiel an ihrem Gangbild auf, dass sie mit viel Schwung und großen Schritten unterwegs war, bei denen hörbar die Stoßdämpfung fehlte. Der ausgreifende Armschwung lenkte davon ab, dass sie auch ihren Kopf bei jedem Schritt nach rechts oder links bewegte.

Als ich später nachfragte, erzählte sie, dass sie sich oft unsicher fühlte und das Gefühl für ihre Beine im Laufe eines Tages abnahm. Das ist fatal, wenn man sich auf die Bewegungen seines Pferdes einstellen möchte, sie aber über die Beine schlecht spüren kann. Höchstwahrscheinlich ist das der Grund, warum die Reiterin sich auf dem Pferd unsicher fühlt und im Oberkörper eher nach vorne kippt.

Also setzten wir bei den Tests und den darauf aufbauenden Übungen an der Stabilisierung des Kopfes an. Nur wenn seine Kontrolle abgestimmt auf die aktuellen Anforderungen gesteuert wird, geben die für die Balance extrem wichtigen Stellrezeptoren im Nacken den Weg frei für gute Gleichgewichtsreaktionen. Auch die Zusammenarbeit von Kopf und Augenstellung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Nach ein paar unspektakulären Übungen, die genau dort ansetzten, verbesserte sich die Kopfkontrolle der Freiberger- Reiterin deutlich. Damit verbunden fühlte sie sich gerade, in sich stabiler und konnte ihre Beine deutlich koordinierter bewegen. Die beste Voraussetzung also, um beim nächsten Mal gerade auf dem Pferd zu sitzen und auf seine Bewegungen reagieren zu können.

Wer schauen möchte, wie der Neuro- Rider® wirkt, kann sich die beiden folgenden Videos dazu ansehen:

https://youtu.be/22NkTqM7GIk
Der Ritt vor der Neuro-Rider® Testbatterie
Der Neuro- Rider® Check mit darauf aufbauenden Übungen

Vielen Dank an alle Beteiligten!
Der Tag mit Euch hat mir viel Spaß gemacht.

Bis bald,

Corinna von Reitclever

#NeuroRider®

#bessersitzen

#MEHRWissenfuerreiter

#besserreiten

Myo-Fasziales- Training

Thema beim Myo- Fazialen_ Training sind Muskeln und Faszien
Wunderwelt der Faszien

Am Sonntag war ich bei einer Fortbildung zum Thema „Myo- Fasziales-Training“ im Landessportbund Berlin. Bei 38 Grad im Schatten, am bisher wärmsten Tag des Jahres 2022, war die Motivation nicht so besonders hoch.

Doch der fachlich sehr fundierte Dozent hat das schnell verändert: Nach einem kurzen Überblick legte er mit einem ausgeklügelten Programm für Myo- Fasziales- Training los. Er setzte auf dynamische Steigerungsformen, die mich mehr als einmal an den Punkt brachten, wo mein Gehirn nur noch „hä?“ fragte. Für manche Bewegungsmuster hat man einfach kein Programm, wenn man so etwas nicht regelmäßig macht. „Hast Du noch keine Bahnen für, oder?“ fragte er dann lächelnd und erklärte, dass die sich im Gehirn erst ausbilden, wenn man abseits der gewohnte Wege Neues übt.

Genau das machte den Tag aus.

Über die Kombination von Koordination und Bewegung bekam man einen guten Zugang zu seinem Körper. Auch wurde neben der Beweglichkeit das Gleichgewicht enorm gefördert. Also all das, was man für gutes Reiten braucht. Im Anschluss war es ein schönes Gefühl, einmal durchgearbeitet und doch irgendwie locker zu sein. Muskelkater habe ich trotz der teilweise sehr anspruchsvollen Übungen nicht bekommen.

Ich bin schon lange Physiotherapeutin. In diesem Rahmen bekomme ich dieses Thema immer wieder präsentiert. Seit einiger Zeit werden Faszien für Schmerzen und Bewegungsprobleme verantwortlich gemacht, und zwar beim Reiter genauso wie beim Pferd. Spätestens seit dem Aufkommen der Franklin Bälle im Reitunterricht kennen viele Reiter diese zarten Strukturen.

Tatsächlich ist dieses spezielle Bindegewebe in unserem gesamten Körper vorhanden. Es umgibt nahezu jede Struktur des Körpers und gibt ihm seine spezifische Form. Organe haben genauso wie Muskeln, Muskelstränge, Bänder und Sehnen eigene Faszien. Wie ein Fischernetz sind sie alle miteinander verbunden. Insofern kann man sich vorstellen, dass eine Irritation oder Verhärtung in einem Bereich andere Strukturen des  Körpers beeinflusst. Gerade nach Verletzungen oder Operationen verkleben diese feinen bindegewebigen Häute und sorgen für einen Funktionsverlust. Flüssigkeitsaustausch und das Verschieben der Strukturen gegeneinander können an dieser Stelle in der Folge nur noch eingeschränkt stattfinden. Durch eine hohe Dichte an Schmerzrezeptoren aufweisen bewirken dortige Funktionseinschränkungen fast immer Bewegungsstörungen in Muskeln und Gelenken.

Hier ein paar Fakten zum Thema Myo- Fasziales- Training

Dr. Robert Schleip, der  „Faszienpapst“, stellte fest, dass Faszien sich bei Stress zusammenziehen. Da sie viele Rezeptoren in sich haben, melden sie unserem Gehirn Schmerzen, wenn man verspannt ist oder ungünstige Bewegungsabläufe nutzt.

Dauerhafter Stress oder ungünstige körperliche Belastungen führen zu Verhärtung und Verfilzung der Faszienzüge. Muskelverspannungen oder Bewegungsmangel führen zu einem Lymphstau im Bindegewebe, was zu einer Verklebung der Verschiebeschichten führt. Gerade nach Bandscheibenvorfällen und anhaltenden Schmerzzuständen des betroffenen Nervengewebes wird dieser Vorgang bedeutsam: Als Nervengleitmobilisation kann man eine wirksame Schmerzlinderung erreichen und wieder Beweglichkeit schaffen.

Da Faszien überall in unserem Körper zu finden sind, hat dieses Bindegewebe im Körper kein Anfang und kein Ende. Durch dieses Geflecht von nahtlos ineinander übergehenden Häuten kann eine Entzündung am Fuß Auswirkungen auf eine die gegenüberliegende Schulter Körper haben. Verliert ein Gewebe an Flexibilität und Bewegungsfähigkeit, kommt es zu Verspannungen, Schmerzen oder auch chronischen Beschwerden durch Nervenverklebungen. Wenn sich Faszien verkürzen und verhärten, werden gut dehnbare Elastinanteile abgebaut und durch zähes, kaum dehnbares Kollagen ersetzt. Die Grundspannung des Körpers erhöht sich und man wird unbeweglicher. Die verminderte Gleitfähigkeit grenzt den Bewegungsspielraum von Muskulatur und Gelenken oft auch schmerzhaft ein.

Auch Stress verklebt Faszien.

Wenn man dauerhaft im Stressmodus durchs Leben geht, verliert man irgendwann die natürliche Aufrichtung. Man wird krummer und bewegt sich irgendwie hart. Durch die nachlassende Flexibilität steigt die Verletzungsgefahr. Denn Faszien stehen in direkter Verbindung mit unserem vegetativen oder autonomen Nervensystem. Es heißt so, weil es lebenswichtige Körperfunktionen weitgehend selbstständig regelt. Dazu gehören Atmung, Verdauung, einzelne Organe und auch die inneren Augenmuskeln.

So beeinflusst es auch die Spannung der Faszien. Gelassenheit senkt die Körperspannung, Stress dagegen erhöht die Grundspannung im Gewebe. Andersherum funktioniert dieser Mechanismus auch: Stehen die Faszien unter hoher Spannung, fühlt man sich gestresst und findet innerlich keine Ruhe. Schlechter Schlaf durch mangelndes Abschalten sind die Folge.

Verlernt man, sich auf der Ebene der Muskeln und Faszien zu entspannen, verselbständigt sich die Spannungserhöhung. Myo- Fasziales- Training reduziert also auch körpereigenen Stress. So kann man wieder ruhig und tief Durchatmen und fördert die eigene Entspannung. Weil man wieder in einen erholsamen Schlaf kommt, beginnt ein positiver Kreislauf

Faszien sind beeinfluss- und trainierbar.

Das habe ich am Sonntag deutlich gespürt. Also ist Myo- Fasziales- Training sehr geeignet, wenn Du Dich und deinen Reitstil dauerhaft verbessern möchtest. Davon profitiert auch dein Pferd!

Dokumentation „Geheimnisvolle Welt der Faszien“

Auf Youtube findest Du eine schöne Dokumentation zum Thema. Der Film „Geheimnisvolle Welt unter der Haut“ erhält viele relevante Informationen über die Wirkweise von Faszien.

Kürzer zusammengefasste Trainingstipps findest Du hier: https://www.functional-training-magazin.de/myofasziales-training-endlich-schmerzfrei-bewegen/.

Wenn Du in deiner Umgebung jemanden findest, der Myo- Faciales- Training anbietet, lautet klare Empfehlung von mir, das auszuprobieren!

Diese dynamischen Übungen beeinflussen Koordination und Gleichgewicht genauso wie die Elastizität der Bewegungssysteme. Mit Bällen, Rollen und Stäben werden am Ende eine Einheit Verklebungen aufgespürt und aktiv gelockert. Danach fühlt man sich definitiv besser in Form, lockerer und auch ausbalanciert. Beste Voraussetzungen für einen guten Ritt!

Viel Spaß beim Ausprobieren,

Corinna von Reitclever

#besserreiten

#MEHRWIssenfuerReiter

#bessersitzen

#losgelassenheitfuerReiter

Der Darm des Reiters und die Mittelpositur

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wo der Darm des Reiters eigentlich liegt?

Der Darm des Reiters
Der Darm des Reiters, I-Stock Fotos

Er sitzt genau in unserer Bewegungszentrale der Mittelpositur.

Für eine gute Bewegungsfunktion ist es sinnvoll, sich mit seiner Gesundheit zu beschäftigen.

Auf der Abbildung siehst Du, dass er sich im ganzen Bauchraum ausbreitet und der Enddarm, der vor allem für die Ausscheidung verantwortlich ist, im unteren Becken liegt.

Funktioniert der Darm gut, merkt man meist nichts von ihm bis zu dem Moment, wo er sich entleeren möchte. Verdauung wird von unserem vegetativen oder autonomen Nervensystem gesteuert. Sollte man ihn also spüren, kann man davon ausgehen, dass gerade etwas schief läuft.

Kennst Du richtig starke Bauchschmerzen?

Heftigen Durchfall, eine handfeste Verstopfung oder neigst Du zu starken Regelschmerzen? Dann ist Dir bewusst, dass man in diesem Fall ähnlich wie ein Pferd mit Kolik sehr angespannt ist.

Denn das dazugehörige Organgewebe zieht sich zusammen und zerrt dadurch an seinen Aufhängungen. Das äußert sich vor allem in der Mobilität im Beckenbereich, denn die Bauchorgane sind mit Bindegewebe an Wirbelsäule, Becken oder Kreuzbein befestigt. Bei Problemen dieser Organe wird also sowohl die Beweglichkeit der angrenzenden Gelenke als auch die Muskelfunktion beeinträchtigt.

Besonders der große Hüftbeugemuskel, der Psoas- Major, reagiert auf Unregelmäßigkeiten im Bauchraum gerne mit Verspannung. Er ist für die Beweglichkeit von Hüfte und Lendenwirbelsäule und damit für Reiter enorm wichtig: ist er angespannt, kann man in der Mittelpositur nicht locker mitbewegen.

Also ist es sinnvoll, sich für einen guten Sitz auch mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen. Nicht nur mit einem stimmigen Calcium- Phosphor- Verhältnis oder der idealen Zusammensetzung eines Mineralfutters für das Pferd. Das können wir Reiter gut.

Dagegen stopfen wir in uns selbst manchmal unüberlegt all das in uns hinein, was schmeckt. „Richtig“ zu essen ist auch nicht leicht. Kaum etwas wird so emotional diskutiert wie eine optimale Ernährung. Für mich gibt es gute Gründe, ein Veganer, Vegetarier oder Lakto- Vegetarier zu sein. Auch gibt es Menschen, die Grünzeug lieber den Tieren überlassen, damit ihr Fleisch delikater schmeckt.

Mir geht es hier nicht um einen Glaubenskrieg, sondern eher um einen Denkanstoß.

Es gibt unterschiedliche Angaben in der Literatur, aus der ich das für uns Wichtigste herausstellen möchte: Wir Menschen sind Allesfresser. Fleischfresser haben einen recht kurzen Darm, damit das Fleisch auf dem Weg durch den Verdauungstrakt nicht beginnt, zu faulen. Recht kurz heißt in diesem Zusammenhang zwei bis dreimal so lang wie der gesamte Körper des Besitzers.

Die Ernährungspyramide,
Bildnachweis I-Stocks-177091305

Unser Dünndarm ist ungefähr 5 Meter lang, der Dickdarm einschließlich Enddarm misst noch einmal 1,5 Meter. Ein Pferd hat ca. 20 Meter Dünndarm, um aus Gras ausreichend Energie und Nährstoffe gewinnen zu können. Also kann man den Mensch anhand seiner Darmlänge weder als ein reinen Fleischesser noch als Veganer einordnen.

Eher sind wir für eine Mischkost gemacht. In meinen Augen ist es sinnvoll, mit der Basis der abgebildeten Lebensmittel in der Ernährungspyramide den größten Teil des eigenen Tellers zu befüllen. Die obersten Stockwerke sollten im Umkehrschluss den kleinsten Anteil auf dem Teller bilden.

Auch finde ich wichtig, dass wir der Fahrt aufnehmenden Klimakrise ins Auge blicken

Welche Produkte gibt es aus der Region, die nicht zum Verzehr um die halbe Welt transportiert werden? Kiwis aus Neuseeland, Nektarinen aus Griechenland, Kaffee und Bananen aus Südamerika sind die Realität im Supermarkt. Auch dort gibt es Bio – Früchte und Produkte mit dem Demeter- Siegel. Das bezeichnet die höchste Güteklasse einer ökologischen Produktion.

Sicherlich ist das teurer im Einkaufswagen. Doch geht eine billige Herstellung immer zu Lasten der Natur und derjenigen, die in dieser Produktion arbeiten. Besser ausgedrückt wie teuer wird wohl Pferdehaltung, wenn die Entwicklung der Futter- und Energiepreise auf Grund des Klimawandels so weiter geht?

Die Dosis macht das Gift

Unser inneres Milieu kann durch den Verzehr großer Mengen Obst genauso übersäuern wie durch die übermäßige Aufnahme von Zucker.

Kohlehydrate sorgen für eine gute Ausdauerfähigkeit. Zu viele Kohlehydrate machen satt, faul und irgendwann auch dick. Insofern würde ich immer an der Gesamtmenge ansetzen, anstatt durch Vermeiden bestimmter Nahrungsmittel, Mangelerscheinung zu provozieren.

Je abwechslungsreicher man isst, desto mehr Nährstoffe bietet man dem Körper an. Dabei sind Unverträglichkeiten natürlich eine andere Geschichte.

Eine gute Ernährung soll den Stoffwechsel flexibel machen. Dabei spielt das Verhältnis von Energiezufuhr und Energieverbrauch die entscheidende Rolle. Bis heute gibt es keinen Inhaltsstoff oder eine Zauberformel, die einen mehr essen lässt, als man verträgt. Wenn eine gute Ernährung auch Abnehmen beinhalten sollte, muss man dieselbe umstellen oder seinen Appetit zügeln.

Folgende Fragen können hilfreich sein, dich auf die richtige Spur zu führen:

1) Wie angenehm und wie gut hat sich das Essen kauen lassen?

Intensives Kauen löst ein Befriedigungsgefühl aus. Was man nur schluckt, macht später satt.

2) Wie lange bist Du satt geblieben?

Es gibt Nahrungsmittel, die lange vorhalten und welche, die schnell wieder Hunger spüren lassen. Ballaststoffreiche Nahrung braucht länger, ehe sie in ihre Bestandteile zerlegt ist und macht nicht nur satt, sondern bringt auch Energie und viele Nährstoffe.

3) Nach welchem Essen fühlt sich dein Bauch angenehm und warm an?

Anders gefragt, wann fühlt er sich nach dem Essen fest oder kalt an?

4) Welche Speisen machen dich müde und welche bringen Dir eine gute Leistungsfähigkeit?

5) Hast Du manchmal nach dem Essen Durchfall oder Verstopfungen?

Das könnte ein Hinweis sein, dass Du irgendetwas nicht gut verträgst.

Mit diesen Fragen bekommst Du ein Gefühl für Dich und deine Verdauung. Über den Weg zu einer besseren Ernährung veränderst Du den Zustand deiner Mittelpositur. Dabei geht es immer auch um dein individuelles Wohlbefinden.

Vielleicht zeigt Dir auch dein Pferd die Richtung, wenn es mit Dir zufrieden ist, indem es im Rücken besser mitschwingt. Denn je besser deine Nahrungsverwertung funktioniert, desto lockerer schwingst du im Sattel mit. Das tut Ihr beide nur, wenn Euer Darm gesund ist 😉

Egal, wohin Du innerlich tendierst, lass´ Dir Zeit damit. Vielleicht bist mit deiner Figur zufrieden, liebst deine tägliche Schokolade und richtest den Fokus nur auf eine gesündere Ernährung.

Veränderungen braucht Zeit! Nach einer Entscheidung wirklich durchzuhalten und bei einer Versuchung nicht schwach zu werden, ist manchmal schwer. Ein Anreiz dafür ist möglicherweise, dass Du deinem Pferd weniger schwer vorkommst, wenn Du mit einer lockeren Mittelpositur reitest.

Viel Erfolg beim guten Mitschwingen,

wünscht Corinna von Reitclever

#ErnaehrungfuerReiter

#bessersitzenbesserreiten

#lockereMittelpositur

#MehrWissenfuerReiter

Der Sitz des Reiters

Locker, elastisch und ausbalanciert soll er sein der Sitz des Reiters. So weit weiß das eigentlich Jeder. Jedenfalls in der Theorie- in der Praxis stellt sich das häufig anders dar. Da hat man Stress im Job, Ärger mit dem Partner oder das Pferd sieht Geister in einer Ecke, wo es vor 3 Wochen schon mal weg gesprungen ist, und schon ist die gute Figur auf dem Pferd dahin. Eine andere Bewegung als man erwartet hat und sofort leidet die Elastizität.

Warum ist das so?

Der Sitz des Reiters beginnt mit der Beckenstellung. Das liest man in jedem guten Reitbuch. Auch sieht man dort das Lot gezeichnet, was Ohr des Reiters, Schulter, Hüfte und Sprunggelenk in einer senkrechten Linie verbinden sollte. Auf dem Pferd weicht das objektive Lot sehr oft von dem subjektiven Gefühl des Reiters ab. Der sieht dann erstaunt, dass die Unterschenkel zu weit vorne liegen oder sich der Kopf nicht auf dieser Linie einfindet.

Für eine gute und aufrechte Haltung auf dem Pferd ist eine lockere Mittelpositur entscheidend. Sie bestimmt, in welchem Winkel das Becken auf dem Pferd steht, bzw. wie die Gesäßknochen belastet werden. Sitzt man vor den Gesäßknochen rutscht man ins Hohlkreuz. Sitzt man dahinter, werden die Beine in den Stuhlsitz gezogen und der Oberkörper gelangt hinter das Lot.

Sobald man sich erschreckt oder irgendwo im Körper Schmerzen hat, springen bestimmte Programme in unserem Körper an, die versuchen, Gefahr vom Körper abzuwenden. Diese Muster aktivieren vor allem die Beugemuskulatur. Das ist die, die das Bein hochzieht und die Lendenwirbelsäule ins Hohlkreuz bringt. Und schon gerät der Sitz des Reiters aus dem Lot.

Praktische Tipps für den Sitz des Reiters

Bei meiner letzten praktischen Übungseinheit habe ich die Reiterinnen erst ohne Pferd ihre Beweglichkeit im Hüft- Becken- Brustwirbelsäulenbereich verbessern lassen. Das gelingt durch einfache Wahrnehmungs- und Mobilisationsübungen. Dann erst stiegen sie aufs Pferd.

Schon als wir beim letzten Mal im Vorfeld die Beweglichkeit der Hüftgelenke durch Übungen vergrößert haben, saßen sie sofort besser und lockerer in der Mittelpositur. Bei diesem Durchgang begannen wir das Lot mit Hilfe einer Gerte in den Fokus zu holen. Wie immer gab es Überraschungen, da Gefühl und objektive Sichthilfe manchmal nicht zusammen passten.

Mit dieser Konzentration auf das Lot bat ich sie, beim Warmreiten die Beckenbewegungen im Schritt aufzunehmen und diese, wie vorher geübt, in alle Richtungen zu verstärken. Schnell wurde deutlich, wenn ein angespannter Hüftbeuger die Beckenmittelstellung verhinderte oder die gewohnte Mehrbelastung auf der einen Seite die Biegung des Pferdes in die andere Seite verhinderte. Spannend war zu sehen, dass die gleichmäßige Belastung der Gesäßknochen sofort eine Reaktion der Pferde hervor rief. Sie begannen zu kauen, zu lecken oder abzuschnauben. Auch eine recht unausbalanciertes Stute konnte durch das richtige Sitzen der Reiterin auf einmal abkauen und beginnen, eine Anlehnung aufzunehmen. Gerade auf ihrer schwierigeren Hand war es gut für sie, wenn die Reiterin mit der Belastung auf diesem Gesäßknochen half, die richtige Stellung und Biegung einzunehmen.

Mit einem Strahlen aller Beteiligten endete diese Kurseinheit. Dann liebe ich meinen Job!

Das Schöne ist, dass man das gute Gefühl immer wieder abrufen kann, wenn man es einmal sauber abgespeichert hat. Das gelingt durch Wahrnehmen, Korrigieren und Feedback. Wenn dann das Pferd auch die richtige Reaktion zeigt, weiß man, dass man richtig und mittig sitzt.

Viel Spaß beim Ausprobieren,

wünscht Corinna von ReitClever

PS: Fragt mich unter Corinna.Jungblut@Reitclever.de an. Ich komme nach Terminabsprache auch zu Übungseinheiten für den Sitz des Reiters auf andere Anlagen.

Alles neu macht die Sicht- siehst Du noch oder fühlst Du schon?

Alles neu macht die Sicht
Alles neu macht die Sicht
Gleichgewicht ist entscheidend bei der Frage, wie Reiten geht
Wenige Minuten liegen zwischen diesen beiden Bildern

Jeder Mensch sieht, fühlt und lernt dabei!

Insbesondere für Reiter hat dieser Zusammenhang eine besondere Bedeutung. Denn je mehr wir fühlen und sehen, desto weicher können wir auf unser Pferd reagieren und einwirken.

Wieder aus der Versenkung geholtes anatomisches Wissen machte mir in letzter Zeit Zusammenhänge klar, die mir vorher nicht bewusst waren. Beispielsweise kann man mit diesen Zusammenhängen die körpereigene Stabilität verbessern. Wenn man weiß, aus welchem Hirnbezirk ein bestimmter Nerv für die Augenmotorik kommt, kann mit seinen spezifischen Bewegungen die körpereigene Balance verbessern. Denn die wird in demselben Gehirnbereich geschaltet. Spannend dabei ist: je mehr man darüber weiß, desto mehr kann man wahrnehmen, was in seinem Körper passiert. Dadurch werden die Mechanismen bewusst und man kann sie steuern.

Genauso konnte ich das bei einem Kurstag beobachten, den ich im Oktober gehalten habe:

Alles neu macht die Sicht konnten die Reiterinnen und ihre Pferde am Ende lebhaft nachvollziehen. Denn sie fühlten Dinge, die sie vorher nicht wahrgenommen hatten.

Das Ergebnis war ein breites Strahlen auf den Gesichtern und zufriedene Pferde.

Die schauten erst interessiert zu und empfanden ihren Rucksack Reiter nach den Übungen als angenehmer. Dann schnaubten sie sofort ab.

Am Anfang des Tages ging es in der Theorie darum, wie Gleichgewicht eigentlich entsteht.

Stabilität und Sehen beeinflussen sich gegenseitig
Im Gleichgewicht

Besser gesagt, was in unserem Körper alles passieren muss, damit man balanciert auf dem Pferd sitzen kann. Sich klar zu machen, was unser Gehirn in jedem Moment unseres Lebens leistet, kann hilfreich sein. Gerade Reiter wollen in unterschiedlichem Tempo zwei Meter über dem Boden eine gute Figur machen. Da bekommt die Fähigkeit Sehen und Fühlen eine besondere Bedeutung. Anders ausgedrückt wird das Gehirn dem Körper nur erlauben, sich weich mit dem Pferd zu bewegen, wenn es einschätzen kann, was als nächstes geschieht.

Eigentlich geht es nur darum, sich der Mechanismen bewusst zu werden, die einen auf dem Pferd verspannen lassen. Doch ist das oft alles andere als einfach. Zum Einen resultiert Verspannung aus der Tatsache, dass man sich unsicher fühlt. Zum anderen schaltet das Gehirn sofort einen Sicherheitsmodus, wenn es Gefahr wittert. Das tut es nicht, wenn es seine Umgebung mit den Augen gut einschätzen kann. Auch nicht, wenn es weiß, dass das körpereigene Gleichgewichtssystem gut funktioniert.

Deshalb ist es sinnvoll, in der Vorbereitung genau diese Funktionen anzuschalten.

Wenn man das tut und dem Körper durch gezielte Techniken signalisiert, dass nirgendwo ein Säbelzahntiger lauert, kann man entspannen. Auch das Wieder- Durchatmen ist eine wesentliche Voraussetzung, auf dem Pferd differenziert anzuspannen und auch wieder loszulassen. All das führt dazu, dass man sein Pferd besser spürt und die Bewegung leicht durch seinen Körper durchlaufen lassen kann.

Alles neu macht die Sicht
Ganz neues Gefühl

Wenn Ihr das erstmal ohne Pferd ausprobieren wollt: das ganze Thema gibt es in praktischer Form mit etwas Theorie und vielen Übungen zum Ausprobieren am 04.12.2021 bei „Einfach besser Reiten mit Köpfchen“. Der Fokus in diesem Kurs liegt immer auf dem ausbalancierten Sitz. Denn der ist eng mit der Losgelassenheit des Reiters verbunden.

Wer mehr mit Ängsten und Verspannung zu tun hat, der ist vielleicht beidem Kurs „Einfach besser Reiten trotz Angst“ am 29.01.2022 gut aufgehoben.

Weil das Thema „alles neu macht die die Sicht“ für mich gerade so spannend ist, wird es im Februar kommenden Jahres zwei neue Kurse zu diesem Thema geben: „Die tollen Vier: Balance bewegen, Atmen und Sehen“ laufen am 05.02.22. Etwas mehr um den Zusammenhang zwischen Gleichgewicht und Sehen geht am 19.02.22 bei „Stabilität und Sehen„.

Seid Ihr dabei?

Ich würde mich freuen, den einen oder anderen mit meiner Begeisterung für unsere Kommandozentrale anstecken zu können. Was unser Biocomputer alles möglich macht, ist echt faszinierend.

Sonnige Grüße,

Corinna von ReitClever

Gutes Training beginnt am Rumpf- oder Core-Training

Rumpf ist Trumpf
Spiraldynamik für Reiter

Das Core- Training ist zur Zeit in vielen Mündern. Denn der Rumpf ist Trumpf. Deshalb hat selbst die FN kürzlich in einer Ausgabe ihrer persönlichen Mitgliederzeitung auf das Core- Training beim Pferd verwiesen.

Was ist nun dran an dem Hype?

„Das Core steht für Kern bzw. die Mitte und umfasst damit deinen gesamten Rumpf. Das heißt, dass du beim Core- Training den Fokus auf deine Körpermitte legst. Die Core-Muskulatur liegt zwischen Zwerchfell und Hüfte. Dazu zählen die geraden und seitlichen Bauchmuskeln, der untere Rücken und die Hüftbeugende und streckende Muskulatur. Als Mittelpunkt deines Körpers, verbindet der Core Ober– und Unterkörper miteinander. Für Sportler ist das Core-Training eine gute Ergänzung, weil durch eine starke Rumpfmuskulatur die Kraftübertragung über die Muskelkette verbessert wird.

Der Begriff Core- Stabilität bezieht sich darauf, wie gut deine Körpermitte einem Ungleichgewicht standhalten kann. Starke Core Muskeln wirken wie ein Schutzschild. Davon profitierst du sowohl im Alltag, wenn du mal dein Gleichgewicht verlierst, als auch beim Training, indem du bei Übungen und komplexen Bewegungen stabil bleibst. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für jeden, Core zu trainieren und die entsprechenden Muskeln zu kräftigen.“

Quelle: https://www.foodspring.de

Auch Reiter profitieren in besonderem Maße von einer stabilen Körpermitte.

Besser gesagt muss der Oberkörper auf dem Pferd stabil sein, um das Bein lang lassen und mit der Hand mitgehen zu können. D.h. um auf dem Pferd im Gleichgewicht zu bleiben, muss man sich mit seinem eigenen Schwerpunkt über dem Schwerpunkt des Pferdes stabilisieren können. Denn die Bewegungszentrale für Stabilität und Gleichgewicht liegt in unserem Schwerpunkt. Das ist der Bereich um den Bauchnabel herum. Und zwar nicht nur oberflächlich, sondern auch tief. Dort liegen beispielsweise die tiefen Bauchmuskeln, die eine enge Funktionsbeziehung zur Lendenwirbelsäule haben.

Anders gesagt: hast Du Rücken trainiere den Bauch!

Allerdings nicht mit den gerne angeführten Sit- Ups, die gut ausgeführt im besten Falle die oberflächlichen Bauchmuskeln ansprechen. Besser für eine Entlastung des Rückens und verbesserte Körperstabilität wirken die tiefen Bauchmuskeln.

Wenn man die trainiert, erreicht man eine sofortige Entspannung der Hüftbeugemuskulatur. Der in diesem Zusammenhang gern erwähnte Psoas- Muskel ist derjenige, der beim Reiten die Knie hoch und die Lendenwirbelsäule ins Hohlkreuz zieht. Wenn der Psoas arbeitet, ist kein tiefer Sitz im Pferd möglich, sondern man sitzt tendenziell auf dem Schambein und über dem Pferd

Weiterhin sorgst Du mit einem stabilen Rumpf für eine bessere Koordination. Denn Arme und Beine können nur selektiv angesteuert werden, wenn sie keine Schutzspannung für den Oberkörper aufbauen müssen. Damit beugst Du auch Verletzungen vor, da Du Dich mit einem stabilen Rumpf gut abfangen kannst, wenn Du stolperst. Außerdem sehen Dein Ritt schöner aus, wenn Du wie eine Königin mit locker aufgerichtetem Oberköper auf dem Pferd thronst. Dann hast Du einen Joker in der Hand, denn beim Reiten zählt vor allem Lockerheit und Koordination.

Besonders gut für einen stabilen Core wirken die Übungen aus der Spiraldynamik®. Das ist ein Übungskonzept aus der Schweiz, was ein Arzt und eine Physiotherapeutin entwickelt haben, um den Rücken zu entlasten.

Ich bin ein Fan von diesem Konzept, weil man es überall ausführen kann und nicht auf Trainingsgeräte angewiesen ist. Außerdem wird dem Fühlen eine große Bedeutung beigemessen. Das ist die zweite Kernkompetenz, die ein Reiter für eine gute Figur auf dem Pferd haben muss.

Also, kümmere Dich um Deinen Rumpf, wenn Du Deinen Reitstil verbessern möchtest.

Das kannst Du in einem Fitnessstudio Deiner Wahl machen oder Du erfährst, warum es speziell für einen Reiter wichtig ist, die richtigen Muskeln zu benutzen. Das kannst Du beispielsweise beim nächsten Kurs Spiraldynamik für Reiter am 06.11.2021 tun. Dort trainieren wir alle Muskeln, die einen tiefen Sitz auf dem Pferd entscheidend sind.

Viel Spaß beim Training wünscht

Corinna von ReitClever

Wie ist das eigentlich mit der Kontrolle der Körperspannung, wenn man auf dem Pferd entspannt?

Wie ist geht mit der Kontrolle der Körperspannung?
Kontrolle der Körperspannung

Keine Angst, dann fällt man nicht vom Pferd. Darauf passt unser Gehirn schon auf.

Besser ausgedrückt haben viele Reiter Sorge davor, sich auf dem Pferd ganz los- zu- lassen, weil sie glauben, dass sie so entspannt vom Pferd rutschen. Doch wir können uns darauf verlassen, dass unser Gehirn das durch die Kontrolle der Köperspannung verhindert. Denn es möchte uns schützen. Immer und in jeder Lebenslage! Und es weiß genau, wo und in welcher Höhe man sich gerade befindet. Darauf stimmt es all seine Aktionen ab. Dieses Wissen entscheidet sowohl über die Qualität des Reitersitzes als auch die Ausdauer, wie lange man diesen Sitz durchhält.

Unser kleiner Biocomputer ist ein Wunderwerk an Funktionen: es sammelt permanent Daten über uns, unsere Körperspannung, die Position, in der wir uns gerade befinden und welche Kräfte auf uns einwirken. Das ist es egal, ob wir entspannt am Strand liegen oder im flotten Tempo über ein Stoppelfeld galoppieren.

Dumm dabei ist nur, dass es sich in der Evolution von der Amphibie zum Menschen „nur“ weiter entwickelt hat. Es hat zwar im Laufe der Zeit beeindruckende, neue Funktionen dazu bekommen, nämlich all die, die unser Menschsein aus macht. Aber es rutscht sofort in die Funktionen des sogenannten Reptiliengehirn zurück, wenn es Gefahr wittert oder wir uns bedroht fühlen.

Beispielsweise, wenn wir bei einem Freudenbuckler unseres Pferdes in Wohnungsnot geraten oder wenn wir im Berufsverkehr durch die volle Innenstadt versuchen, pünktlich zur Reitstunde zu kommen. Beides verursacht Stress und der lässt uns innerlich verspannen. Auch wenn man Schmerzen hat, ist die Grundspannung im Körper erhöht, weil das Gehirn weiteren Schaden verhindern möchte.

Im Stressmodus sieht es schon schwerer aus mit der Kontrolle der Köperspannung.

Wir können gar nicht so richtig loslassen, weil unser Gehirn ein Überlebensprogramm geschaltet hat.

Wenn wir dagegen so richtig gut drauf sind, frisch verliebt, im Lotto gewonnen oder es gerade super mit Job und Familie läuft, dann steigen wir mit Glücksgefühlen aufs Pferd. Die sind deutlich besser geeignet, den Reiter auf dem Pferd zur Losgelassenheit zu bringen. Trotzdem wird unser Gehirn nie zulassen, dass wir komplett entspannen und so vom Pferd rutschen. Dafür ist weiß es um die Gefahr, die es bedeuten würde, aus 2 m Höhe auf den Kopf zu fallen. Mit Sicherheit.

Also kannst Du die Kontrolle der Körperspannung tatsächlich beeinflussen. Aber leider nicht immer in dem Maße, wie wir uns das im Idealfall vorstellen. Trotzdem stimmt es, dass wir umso entspannter auf dem Pferd sitzen, je besser wir uns fühlen.

Je lockerer und unbefangener wir innerlich sind, desto besser können wir äußerlich los – lassen. Dann fällt es uns leicht, die Hüften aufzumachen und das Bein lang zu lassen. Komischerweise sind dann auch die Schultern nicht so verspannt und hochgezogen, dass die Handeinwirkung leichter wird.

Also ist es sinnvoll, sich aktiv in einen guten Zustand zu versetzen, BEVOR man aufs Pferd steigt.

Dann gelingt das auch mit der mit der Kontrolle der Körperspannung, um aktiv zu entspannen.

Genau das üben wir in den Kursen Einfach besser reiten trotz Angst am 30.10.21 und Einfach besser Reiten mit Balance am 20.11.2021. Beide Kurse gibt es auch für zuhause als Onlinekurse. Wenn Du Dir die Inhalte anschauen möchtest, klicke auf den blauen Link.

Wie unser Gehirn tickt und mit welchen Techniken man es dazu bringen kann, auf dem Pferd so gut wie möglich loszulassen ist Thema beim diesjährigen Tag der Cleveren Reiter. Dabei geht es um das Thema „Einfach besser „Reiten mit Köpfchen“. Wie immer eine Mischung aus Theorie und Praxis mit Techniken aus dem Brain Gym® für Reiter und dem Neuro-Rider® Training. Wer Lust hat: bis zum 31.08.21 gibt es die Karten zum Frühbuchertarif: Klickt einfach auf den blauen Link.

Dann klappt das später auch mit der Entspannung auf dem Pferd. Außerdem gibt es im Vortrag von Beate Petrick Anregungen, warum man im Training rechtshirnige und linkshirnige Pferde unterscheidet. Mit diesem Wissen könnt Ihr auf die Belange Eures Pferdes Rücksicht nehmen.

Damit habt Ihr deutlich bessere Karten, entspannt auf dem Pferd zu sitzen, weil Ihr Euerem Pferd vertrauen könnt. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, um tatsächlich losgelassen auf dem Pferd zu sitzen. Nur wenn Ihr Euch, Euren körperlichen Reaktionen und denen Eures Pferdes vertraut, werdet Ihr die Kontrolle der Körperspannung perfektionieren können. . Dann schafft Ihr es, tief und ausbalanciert zu sitzen. Weil Ihr Euren Krafteinsatz dosieren könnt, schafft Ihr es auch, diesen Sitz über einen längeren Zeitraum zu halten.

Viel Spaß dabei wünscht

Corinna von ReitClever

Neues Basiswissen für Reiter: das ABC für Reiteinsteiger

Das ABC für Reiteineinsteiger gibt wichtiges Basiswissen für Reiter
Locker und balanciert auf dem Pferd

Bist Du ein Reiteinsteiger oder schon lange dabei? Viele Reiter erzählen mir in meinen Kursen, dass sie zwar irgendwie reiten, aber gewisse Dinge nie richtig gelernt haben.

Deshalb ist es wichtig, sich von Anfang an mit dem Basiswissen für Reiter zu beschäftigen!

Als Reaktion auf das Unterrichtsgespräch habe ich mir Gedanken über häufig auftauchende Fragen gemacht. Denn dabei entwickelte sich die Anregung, dass es auch Anleitungen für richtiges Reiten ohne Pferd geben sollte: Wie trabt man an, wie ist die Technik für richtiges Angaloppieren und zu guter Letzt auch die Frage, wie man die Hufschlagfiguren reitet. Anders ausgedrückt ein richtiges ABC für Reiteinsteiger.

Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und zusammen gestellt, was man nicht nur als Einsteiger in alphabetischer Reihenfolge trainieren kann und wissen sollte:

Besser gesagt ist das Ergebnis ist der neue  Onlinekurs ABC für Reiteinsteiger,

der von

Aktivität (eher weniger als mehr. Zum guten Reiten sind viel weniger Muskeln aktiv anzusteuern, als man denkt. Man muss die meisten Muskeln loslassen, um gut zu sitzen, anstatt sich permanent überall anzuspannen)

über die

Bauchmuskulatur (Die Bauchmuskulatur ist tatsächlich elementar einen guten Sitz. Als Reiter sollte man sie trainieren, und lernen, sie ohne die Gesäßmuskulatur zu benutzen),

Gewicht (ist die entscheidende Hilfe, um dem Pferd zu vermitteln, was es tun soll)  und richtigen

Kreuz anspannen bis zum

Zügelmaß geht. Denn Zügelmaß bedeutet die Stärke der Verbindung, die der Reiter durch die Zügellänge auf das Pferdemaul ausübt. Dieses Maß gefühlvoll und weich zu halten ist eine der schwersten Dinge, die man über seine Handeinwirkung lernen muss.

In den gezielten Anleitungen erhalten Sie Übungen und Anweisungen, wie Sie lernen, mit Kreuz zu reiten oder eine richtige Gewichtshilfe zu geben.

Probieren Sie es aus und Sie werden alt bekanntes Basiswissen für Reiter im ABC für Reiteinsteiger neu kennen lernen und nach kurzer Zeit besser auf dem Pferd klar kommen. Für mehr Informationen klick auf den blauen Link!