Gibt´s Neues?

Physiotherapie und Reiten, Neu im Angebot von ReitClever

Physiotherapie und Reiten
Physiotherapie und Reiten

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und das, obwohl ich durch meine langjährige Berufstätigkeit ein gutes Auge entwickelt habe. Durch die physiotherapeutische Brille kann ich schnell sehen, wo es bei einer Bewegung schief geht. Beispielsweise in welche Richtung das Becken kippt, wenn der Fuß im Steigbügel nach vorne oder hinten rutscht.

Deshalb habe ich eine andere Form der Korrektur entwickelt als die meisten Reitlehrer. Anstatt von „Absatz tief“ und „Fäuste aufrecht“ zu reden, gebe ich lieber Tipps, wo man als Reiter im Rumpf ansetzen muss, um weicher in der Hand zu sein oder im Absatz durchfedern zu können.

Diese Vorgehensweise ist nicht nur auf dem Pferd hilfreich, sondern auch im vorbereitenden Training. Im Kurs Spiraldynamik für Reiter setzt man zum Beispiel an der tiefen Bauchmuskulatur an, um im Ergebnis zu einem tiefen Sitz zu kommen. Die vorgeschaltete Theorie verhilft den Teilnehmer zu einem guten Verständnis von Anatomie und Zusammenspiel der Strukturen. Besser gesagt, wie man zu einem guten Kontakt der Gesäßknochen kommt und welche Muskeln man dafür lieber nicht benutzen sollte. Der Psoas- Muskel ist so ein Kandidat, der zwar häufig aktiviert wird, aber ein Hohlkreuz auslöst.

Hohlkreuzposition und tiefer Sitz passen nicht zusammen.

Das lernt man bei der Kombination Physiotherapie und Reiten. Die Aktivität des Einen schließt durch seine Funktion das Andere aus. Zu meinem letzten Kurs kam eine Physiotherapeutin aus dem Rheinland angereist. Sie hat ein eigenes Pferd und fand das Thema Spiraldynamik spannend. Daher hat sie sich eine Mischung aus Urlaub und Fortbildung geleistet und ein paar Tage in Berlin verbracht. Das Pferd hat sie natürlich zuhause gelassen. Aber die Motivation und die Fähigkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, freuen mich sehr. Liebe Grüße an dieser Stelle ins Rheinland 🙂

Warum also nicht am physiotherapeutischen Wissen ansetzen?

Bei meinen Kursen sitzen oft Teilnehmer, die die eine oder andere körperliche Baustelle mitbringen. Genau deshalb buchen sie den Kurs oder kontaktieren mich, weil sie trotz ihres Problems weiter kommen möchten. Manchmal kann ich Ihnen ein Onlineprogramm empfehlen oder in anderen Fällen finden Sie sich mit Ihrem Thema in der Kursbeschreibung wieder.

Doch durch die gezielten Anfragen komme ich manchmal auf eine Idee, wie ich die persönliche Baustelle des Einzelnen, Reitern mit ähnlichen Fragen zugänglich machen kann. Die Antwort für einen entspannten Umgang mit und auf dem Pferd erschließt sich oft aus dem eigenen Wohlbefinden heraus. Nur wenn es mir selbst gut geht, kann ich auch meinem Pferd gut tun. Das beginnt bei einem schmerzfreien Rücken und führt über die Bewegungssteuerung zu einer gewissen mentalen Stabilität. Auch angstfreies Reiten ist nur möglich, wenn unser Zentralcomputer weiß, dass in unserem Körper alles in Ordnung ist. Anders gesagt verhindert er ein entspanntes Mitschwingen mit der Pferdebewegung, wenn wir unser das malade Knie eventuell durch eine Kamikaze- Aktion gefährden.

Deshalb gibt es seit einiger Zeit auf der Webseite die Seite Neues Reitgefühl. Sie soll ein bisschen zum Thema „Bewegungssteuerung“ und Arbeitsweise unseres Nervensystems sensibilisieren und informieren. Wenn Ihr euch mit der Vorstellung angefreundet habt, dass ihr in der einen oder anderen Ecke Eures Körpers etwas verändern wollt, könnte Ihr Euch ein dazu passendes Modul aussuchen. Vielleicht habt Ihr auch ein paar Mitstreiter in eurem Stall, mit denen ihr einen Kurstag organisieren könnt.

So hat das eine langjährige Bekannte von mir gemacht, die den Kurs „Einfach besser Reiten trotz Angst“ Ende Januar verpasst hat. Da das Thema momentan aber eine Bedeutung für Sie hat, werde ich im April diesen Kurs bei ihr auf der Anlage durchführen. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Teilnehmer im Anschluss auf ihrem gewohnten Pferd gleich ausprobieren können, was der Kurs verändert hat.

Sucht Euch einfach den Weg, der zu euch passt!

Bis dahin,

Corinna von ReitClever!

Wie steht es eigentlich um Deine eigene Regeneration? NL Februar 2022

Wie steht es um Deine eigenen Regeneration?
Die eigene Regeneration

Spitzensportler machen nach dem Wettkampf ein Workout: Sie gehen aufs Fahrrad und in die Sauna, um die Muskeln wieder locker und die Stoffwechselprodukte aus dem Körper zu bekommen.

Auch bei Reitern ist angekommen, dass es gut ist, Pferde täglich etwas anders zu arbeiten. Nach einem härteren Training ist es gut, am Folgetag nur einen Schrittausritt zu machen oder locker zu longieren. Eine befreundete Reittrainerin von mir schwört darauf, nur 3x/ die Woche Dinge zu erarbeiten, die die Muskeln aufbauen. Sie hat aus einem kaum bemuskelten Jungpferd in relativ kurzer Zeit eine beeindruckende Stute mit einem Wahnsinns Hals und gut ausgeprägter Hinterhandmuskulatur aufgebaut. Natürlich erfolgte das Training angemessen an die natürliche Entwicklung der Tragkraft.

Aber wie steht es um DEINE eigene Regeneration?

Nun geht es bei uns im Alltag weniger um einen Wettkampf, wenngleich der tägliche Run auf die Verkehrsmittel, um rechtzeitig auf der Arbeit zu sein, manchmal einem Wettlauf gleicht.

Trainierst Du regelmäßig die Muskelgruppen, die es Dir ermöglichen, stabil im Rumpf und damit locker in der Hand und lang im Bein zu sein? Egal in welche Sportart man schaut: Die Meinung, die sich immer mehr durchsetzt, heißt Rumpf ist Trumpf. Darüber habe ich mal einen Artikel geschrieben, den Ihr unter dem blauen Link nachlesen könnt. Gerade für eine lockere Mittelpositur ist es eine ausgezeichnete Idee, am Oberkörper anzusetzen. Denn nur wenn der Rumpf stabil genug ist, kann man in der Hüfte loslassen anstatt zu klemmen.

Wenn Du tatsächlich regelmäßig etwas für Dich tust, ist es gut, das abwechslungsreich zu tun: einen Tag Rumpftraining, einen Tag Ausdauertraining und dann etwas für die Beweglichkeit. Das kann Yoga oder auch ein Dehnprogramm sein. Gut wäre, auch einen Tag PAUSE für die eigene Regeneration einzubauen, bevor es dann wieder von vorne losgeht.

Bei meiner letzten Fortbildung wurde mir von einem Trainerkollegen ein spannendes Buch empfohlen:

„Die TB 12 Methode“ von Tom Brady. Das hatte ich bis dato überhaupt nicht auf dem Schirm. Wahrscheinlich liegt das daran, dass Football nicht zu den Sportarten gehört, die ich verfolge, weil das Geschehen echt weit weg ist. Es gab auch eine andere Zeit, als wir in einem Berliner Rehazentrum die Berlin Adler betreut haben. Da waren mir die Aufgaben eines Quaterbacks oder Defensespielers viel präsenter als heute.

Tom Brady hat vor kurzem aufgehört, in der amerikanischen Profiliga aktiv zu sein und ist mit 44 Jahren der erfolgreichste NFL- Spieler aller Zeiten. Insofern habe ich in das Buch hineingeschaut und spannende Ansätze gefunden. Was uns als Reiter interessieren könnte, habe ich unter was American Football und Reiten gemeinsam haben, zusammengefasst.

Aber Bradys Ansatz ist noch viel vielseitiger als das, was in dem Artikel steht. Seine TB 12 Methode beinhaltet Krafttraining mit dem eigenen Körper, Flexibilität, innere und äußere Ausgeglichenheit, Ernährungsansätze, die Bedeutung von Wasser und Schlaf, Training fürs Gehirn und eben auch gedankliche Rückbesinnung und Erholung. Der Inhalt ist, wie ich finde, ein bisschen amerikanisch und selbstverliebt mit vielen Fotos, aber durchaus spannend.

Für die eigene Regeneration kann man sich eine ganze Menge herausziehen. Denn die ist ganz entscheidend für eine volle Leistungsfähigkeit.

Wie voll ist Dein Tag als Reiter mit Job, Haushalt, Familie und Pferd?

Wie oft hetzt Du der Zeit hinterher? Oder besser gefragt, wie viel Zeit nimmst Du Dir, in Deinen Körper hinein zu horchen und Deine Gedanken auch mal wandern zu lassen?

Zugegeben, das mache ich auch viel zu wenig. Die Zeit für Reitclever morgens am Computer, wenn alle aus dem Haus sind, ist zu kostbar. Gerade weil mein Mann seit 2 Jahren oft im Homeoffice ist und gerne auch telefoniert, während ich schreibe.

Da bin ich geneigt, SEHR viel in meinen ruhigen Vormittag zu packen, wenn ich alleine zuhause bin. Turnen oder joggen, die Arbeit für ReitClever, das Bewegen der Pferde und alles oft unter Zeitdruck. Denn entweder muss ich noch in die Praxis oder mein Sohn kommt bald nach Hause. Da ist dann vorbei mit der Ruhe: wir essen Mittag und haben Termine oder Verabredungen, Hausaufgaben, Zeit zum Spielen…  

Manchmal merke ich erst spätnachmittags oder abends, wie angespannt oder ausgepowert ich bin. Für die eigene Regeneration spielt nicht nur der tiefe Schlaf eine große Rolle, sondern auch innerliche Auszeiten, die man sich nimmt. Da liegt ohne Frage Verbesserungspotential für mich!

Wie ist das bei Dir? Hast Du neben Pferd, Job und Familie auch Zeit für Dich? Erlaubst Du Dir, die Gedanken schweifen zu lassen? Das ist ein wesentlicher Faktor für die mentale Gesundheit. Das Gehirn braucht Auszeiten, in denen es Erlebtes verarbeiten und neue Projekte anvisieren kann. Je bildlicher man sich einen Traum oder eine Vision vorstellt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Vorgestellte auch tatsächlich zu erreichen. Egal ob es sich um den Sprung in die nächste Leistungsklassen, den freien Galopp übers Feld oder einfach elegantes Anhalten am Punkt aus jeder Lebenslage handelt.

Visualisieren hat eine große Kraft!

Diese Technik ist auch ein Bestandteil meiner Kurse. Im Kurs „Einfach besser Reiten trotz Angst“ zeige ich den Teilnehmern Lösungswege, sich aus ihren Verspannungsmustern zu befreien. Auch leite sie an, sich ganz konkret vorzustellen, wie es sich anfühlt, entspannt zu reiten. Dadurch können sie sich selber ableiten, welche nächsten Schritte erforderlich sind. Dass das gut funktioniert, konnte ich dem Feedback einer Teilnehmerin des letzten Durchgangs am 31.01.2022 entnehmen:

„Es hat mir sehr gut gefallen und ich nehme aus dem Kurs viel mit, was ich versuche, zukünftig in die Praxis umzusetzen. Danke für den interessanten Tag!“

Danke dafür!

Warum das funktioniert, habe ich beim Mentalen Training gelernt. Was dabei im Gehirn geschieht, habe ich erst in den Modulen des Neuro- Riders® verstanden: Beim Visualisieren werden alle Gehirnbereiche aktiv, denn Sehen hat eine entscheidende Bedeutung für unsere eigene Sicherheit. Neben der Sehrinde und dem hinteren Gehirnbereich, in dem alle visuellen Informationen verarbeitet werden, gibt es einen großen Datenaustausch mit unserem Stammhirn, was unsere Überlebensreaktionen und Haltung steuert. Hier werden auch positive und negative Emotionen ausgelöst. Weiterhin erkennt der Temporallappen Objekte und vereinfacht gesagt gleicht der Parietallappen die Informationen aller Gefühls- und Bewegungsqualitäten ab. Beide geben Ihren Senf bei der Visualisierung genauso dazu wie die Insula, eine wichtige Instanz für unsere innere Motivation und Stärke.

Auch spielt das supplementäre motorische Areal (SMA) eine Rolle. Es sitzt im motorischen Cortex am hinteren Frontallappen und bereitet Handlungen vor. Anders gesagt plant es bereits erlernte Bewegungsabläufe einschließlich des Sprechens. Zum Beispiel wird hier die Aufzählung der Wochentage in Gang gesetzt. Dieser Bereich reagiert gut auf Vibration. Bewegungsplanung kann man also ganz leicht verbessern, indem man sich die Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste putzt, die vibriert.

So kann man durch Visualisieren nicht nur die eigene Stimmungslage, Sprachmelodie  und Körperhaltung beeinflussen, sondern dem Unterbewusstsein auch eine Vorstellung davon vermitteln, was unser übergeordnetes Ziel ist. So wird es in der Folge alle Handlungen und Entscheidungen fördern, die in diese Richtung führen.

Trau´ Dich ruhig, Fünfe gerade sein zu lassen und Dir vorzustellen, WIE du in einem Jahr reiten möchtest.

WO Du vielleicht durchs Gelände galoppierst und WAS Dein innerster Wunsch ist. Das ist wichtig für die Erholung, die eigene Regeneration und deine Zufriedenheit, denn Du versetzt dich in die Lage, deine Ziele zu erreichen.

Ich habe letzte Woche die Hallenplanung für die Messe Partner Pferd bekommen. Nachdem die Buchmesse abgesagt wurde, sah ich die Veranstaltung eigentlich im Aus. Aber nun sieht es so aus, dass ich mit ReitClever als Aussteller vom 06.-10.04.2022 in Leipzig sein werde. Ich freue mich riesig. Vielleicht hat der Eine oder Andere Lust, mich zu besuchen.

Vorher findet der Märzkurs Pferdeführerschein Umgang statt, für den es noch zwei freie Plätze gibt.

Danach wird es am 30.04.2022 die Premiere des Kurses „Der Weg zu einer lockeren Mittelpositur“ geben. Mit von der Partie werden auch Übungen von Tom Brady sein 😉

Wer übrigens selbst einen Abzeichenlehrgang auf seiner Anlage durchführt: Momentan gibt es eine Aktion der FN. Bis zum 03.03.2022 können sich Vereine und Betriebe im LPBB für einen kostenfreien Besuch des PM-Mobils bewerben. Der Besuch des PM-Mobils ist als Ausbilderfortbildung mit zwei Lerneinheiten im Profil 3 sowie als Fortbildung für Lehrgangsleiter anerkannt.

Bewerben können sich alle Vereine und Betriebe, die Mitglied im LPBB sind und bei denen mindestens eine Person vorhanden ist, die potenziell eine Lehrgangsleitung übernehmen kann (mindestens Trainer C Reiten mit gültiger DOSB-Lizenz oder Pferdewirt Klassische Reitausbildung mit gültiger DOSB-Lizenz oder gültigem BBR-Fortbildungsnachweis). Es muss noch kein Reitabzeichenlehrgang angemeldet sein, jedoch sollte der Wille bestehen, in Zukunft einen Lehrgang anzubieten.

Alle Informationen erhaltet Ihr unter www.pferd-aktuell.de/pmmobil.

Regenerierte Grüße von

Corinna von ReitClever

Alles neu macht die Sicht- siehst Du noch oder fühlst Du schon?

Alles neu macht die Sicht
Alles neu macht die Sicht
Gleichgewicht ist entscheidend bei der Frage, wie Reiten geht
Wenige Minuten liegen zwischen diesen beiden Bildern

Jeder Mensch sieht, fühlt und lernt dabei!

Insbesondere für Reiter hat dieser Zusammenhang eine besondere Bedeutung. Denn je mehr wir fühlen und sehen, desto weicher können wir auf unser Pferd reagieren und einwirken.

Wieder aus der Versenkung geholtes anatomisches Wissen machte mir in letzter Zeit Zusammenhänge klar, die mir vorher nicht bewusst waren. Beispielsweise kann man mit diesen Zusammenhängen die körpereigene Stabilität verbessern. Wenn man weiß, aus welchem Hirnbezirk ein bestimmter Nerv für die Augenmotorik kommt, kann mit seinen spezifischen Bewegungen die körpereigene Balance verbessern. Denn die wird in demselben Gehirnbereich geschaltet. Spannend dabei ist: je mehr man darüber weiß, desto mehr kann man wahrnehmen, was in seinem Körper passiert. Dadurch werden die Mechanismen bewusst und man kann sie steuern.

Genauso konnte ich das bei einem Kurstag beobachten, den ich im Oktober gehalten habe:

Alles neu macht die Sicht konnten die Reiterinnen und ihre Pferde am Ende lebhaft nachvollziehen. Denn sie fühlten Dinge, die sie vorher nicht wahrgenommen hatten.

Das Ergebnis war ein breites Strahlen auf den Gesichtern und zufriedene Pferde.

Die schauten erst interessiert zu und empfanden ihren Rucksack Reiter nach den Übungen als angenehmer. Dann schnaubten sie sofort ab.

Am Anfang des Tages ging es in der Theorie darum, wie Gleichgewicht eigentlich entsteht.

Stabilität und Sehen beeinflussen sich gegenseitig
Im Gleichgewicht

Besser gesagt, was in unserem Körper alles passieren muss, damit man balanciert auf dem Pferd sitzen kann. Sich klar zu machen, was unser Gehirn in jedem Moment unseres Lebens leistet, kann hilfreich sein. Gerade Reiter wollen in unterschiedlichem Tempo zwei Meter über dem Boden eine gute Figur machen. Da bekommt die Fähigkeit Sehen und Fühlen eine besondere Bedeutung. Anders ausgedrückt wird das Gehirn dem Körper nur erlauben, sich weich mit dem Pferd zu bewegen, wenn es einschätzen kann, was als nächstes geschieht.

Eigentlich geht es nur darum, sich der Mechanismen bewusst zu werden, die einen auf dem Pferd verspannen lassen. Doch ist das oft alles andere als einfach. Zum Einen resultiert Verspannung aus der Tatsache, dass man sich unsicher fühlt. Zum anderen schaltet das Gehirn sofort einen Sicherheitsmodus, wenn es Gefahr wittert. Das tut es nicht, wenn es seine Umgebung mit den Augen gut einschätzen kann. Auch nicht, wenn es weiß, dass das körpereigene Gleichgewichtssystem gut funktioniert.

Deshalb ist es sinnvoll, in der Vorbereitung genau diese Funktionen anzuschalten.

Wenn man das tut und dem Körper durch gezielte Techniken signalisiert, dass nirgendwo ein Säbelzahntiger lauert, kann man entspannen. Auch das Wieder- Durchatmen ist eine wesentliche Voraussetzung, auf dem Pferd differenziert anzuspannen und auch wieder loszulassen. All das führt dazu, dass man sein Pferd besser spürt und die Bewegung leicht durch seinen Körper durchlaufen lassen kann.

Alles neu macht die Sicht
Ganz neues Gefühl

Wenn Ihr das erstmal ohne Pferd ausprobieren wollt: das ganze Thema gibt es in praktischer Form mit etwas Theorie und vielen Übungen zum Ausprobieren am 04.12.2021 bei „Einfach besser Reiten mit Köpfchen“. Der Fokus in diesem Kurs liegt immer auf dem ausbalancierten Sitz. Denn der ist eng mit der Losgelassenheit des Reiters verbunden.

Wer mehr mit Ängsten und Verspannung zu tun hat, der ist vielleicht beidem Kurs „Einfach besser Reiten trotz Angst“ am 29.01.2022 gut aufgehoben.

Weil das Thema „alles neu macht die die Sicht“ für mich gerade so spannend ist, wird es im Februar kommenden Jahres zwei neue Kurse zu diesem Thema geben: „Die tollen Vier: Balance bewegen, Atmen und Sehen“ laufen am 05.02.22. Etwas mehr um den Zusammenhang zwischen Gleichgewicht und Sehen geht am 19.02.22 bei „Stabilität und Sehen„.

Seid Ihr dabei?

Ich würde mich freuen, den einen oder anderen mit meiner Begeisterung für unsere Kommandozentrale anstecken zu können. Was unser Biocomputer alles möglich macht, ist echt faszinierend.

Sonnige Grüße,

Corinna von ReitClever

Hast Du Dich eigentlich schon mal gefragt, wie Reiten geht?- NL Oktober 2021

Hats Du Dich schon mal gefragt, wie reiten geht?
Bild von Tumisu auf Pixabay

Mit der Frage, wie Reiten geht, meine ich nicht nur die Technik, dass man dem Pferd irgendwie sagen kann, wo man hin möchte.

Vielmehr fasziniert mich insgesamt, was unser Körper alles kann. Wie unser Gehirn Bewegung und Reaktionen steuert. Wie man zwei Meter über der Erde im Gleichgewicht bleibt und mit Spaß durch den Wald galoppiert- auch beim Sprung über einen Baumstamm .

Diese Frage ging mir zum ersten Mal bewusst durch den Kopf, als ich während meiner Physiotherapieausbildung in eine Reithalle kam. Die Voltikinder waren gerade beim Warmmachen.

Ich kam direkt aus in einem Kinderkrankenhaus, wo ich damals einen Teil meiner praktischen Ausbildung absolvierte. Neben den Babies auf den Normalstationen, die häufig Atemwegsinfekte hatten, waren vor allem die Kinder mit Bewegungsauffälligkeiten in unserem Fokus. Sie hatten leichte bis schwere Entwicklungsverzögerungen und auf einer Station gab es dort auch mehrfach behinderte Kindern aller Altersklassen.

Als ich damals nach mehreren Wochen in dieser Kinderklinik in die Reithalle kam und die Kinder rennen, Fangen spielen oder Handstand um die Wette machen sah, war ich kurzzeitig geschockt.

Was die alles konnten! Mit welcher Leichtigkeit sie sich am Holzpferd und auf dem galoppierenden Pferd bewegten. Das stand im krassen Gegensatz zu dem, was ich jeden Tag in der Klinik sah und fühlte, wenn ich mit den Kindern arbeitete.

Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass das die Normalität war.

Kinder rennen und bewegen sich anstatt im Rollstuhl zur Therapie zu kommen.

Solche Momente hatte ich in den folgenden Jahren immer wieder. Da ich häufig mit neurologischen Patienten arbeitete, wurde mir bewusst, was alles geht, ohne dass wir nachdenken müssen.

Zum Beispiel ist der einfache Vorgang Kaffee in einer Kaffeemaschinekochen komplexer als es aussieht. Die Schritte bauen so aufeinander auf, dass Menschen mit einer Verarbeitungsstörung nicht wissen, dass das Kaffeepulver in eine Filtertüte gehört und die in einen dafür vorgesehenen Behälter. Wenn man Wasser in die Kanne kippt und Kaffeepulver in den Wassertank, gibt es als Belohnung keinen aromatischen Geruch, der begleitet vom Geblubber des Wassers durch den Raum zieht.

Aus diesem Grunde müsste man sich und seinen Körper eigentlich jeden Tag lobpreisen. Denn wenn alles gut funktioniert können wir auf ein Wunderwerk an Funktionen zurückgreifen. Das Meiste davon läuft ganz unbewusst ab. Leider wird einem das meist erst bewusst, wenn etwas ausgefallen oder verletzt ist. Dann klappen eingespielte Bewegungsabläufe nicht mehr. Beispielsweise wird einem die Leistungsfähigkeit unserer körpereigenen Reizweiterleitung erst schmerzlich bewusst, wenn man einen eingewachsenen Zehennagel hat und fühlt, wie häufig man sich stößt.

Unter diesem Aspekt ist es für mich auch ein Wunder, wie Reiten geht.

Vor allem, dass sich zwei so hoch komplexe Lebewesen auf einen gemeinsamen Rhythmus einigen können. Dabei gelingt es einem geübten Reiter meist schnell, dabei eine gute Figur zu machen. Besser gesagt kann er seinen Körper den Bewegungen des Pferdes so anpassen, dass der gemeinsame Ritt schön aussieht.

Das ist der Idealfall, den wir alle anstreben. Und wie leicht man dahin kommen kann, ist mir gestern bei einem Trainingstag mit sechs langjährige Reiterinnen und Ihren Pferden aufgefallen. Drei davon arbeiten selber als Reitlehrerin und können auf eine breite Erfahrung zurückgreifen.

Nach einer kurzen theoretischen und längeren praktischen Einführung zum Thema „Einfach besser Reiten mit Balance“ ging es dann nachmittags aufs Pferd. Ich hatte ein paar Geräte aus meiner Neuro-Rider Ausbildung mitgebracht und brannte darauf, sie auszuprobieren.

Gleichgewicht ist ein wesentlicher Faktor bei der Frage, wie Reiten geht
Gleichgewicht testen

Zuerst beobachtete ich die Damen auf ihren Pferden, ließ sie absteigen und ein bis zwei Übungen für den Körperteil machen, den ich als Ursache für das Sitzthema ausgemacht hatte.

Zu unser aller Begeisterung funktionierte das bei allen Paaren. Den richtigen Körperteil mobilisieren oder stabilisieren ist das Geheimnis, wie Reiten geht. Das ist die Voraussetzung für einen lockeren, ausbalancierten Sitz. Wenn wir die richtige Stelle gefunden hatten, zog ein Strahlen über das Gewicht: „Das fühlt sich jetzt so locker an“ hörte ich gestern mehrfach. Auch die Pferde kommentierten den veränderten Sitz sofort mit Abschnauben und fleißigerem Vorwärtsgehen.

Das ist die Basis, um zusammen zu einem harmonischen Miteinander zu kommen.

Weil das so gut geklappt hat, treffen wir uns in Zukunft nun regelmäßig. Dann kann ich das Wissen aus dem Neuro-Rider® vertiefen und mein Auge schulen. Im Gegenzug erfahren die Schüler, wie man mit wenigen Stellschrauben den Sitz verbessern kann. Im Idealfall sind dann alle Beteiligten zufrieden.

So macht Arbeiten Spaß.

An solchen Tagen wie gestern wird mir klar, wie sehr ich meinen Job liebe. Aber auch, wie viel Erfahrung ich im Laufe meiner Physiotherapiezeit gesammelt habe. Wegen der Physiotherapie habe ich ehrlich gesagt die Neuro-Rider®-Ausbildung begonnen.

Der Weg und die Techniken sind mir zum großen Teil aus meiner therapeutischen Arbeit bekannt. Aber mit wenigen Ansatzpunkten große Erfolge zu erzielen, dass kenne ich bisher nur aus der Kinesiologie.

Auch meine Patienten profitieren von den Modulen. Seit Monaten probiere ich alle Übungen mit Ihnen zusammen aus. Auch dort mit durchschlagenem Erfolg, weil sie im Anschluss besser und sicherer laufen können. Dabei erfahre ich, wo welche Techniken wirken. Am Ende gibt es oft wieder ein Staunen darüber, was unser Körper kann und wie das unser Gehirn möglich macht.

Deshalb war mein Oktober so abwechslungsreich wie momentan die Blätter an den Bäumen.

Der Tag der Cleveren Reiter 2021 beschäftigte sich auch mit der Frage, wie Reiten geht
Der Tag der Cleveren Reiter am 02.10.2021

Begonnen hat er mit einem tollen Tag der Cleveren Reiter. Natürlich ging es auch dort um das Thema „Reiten mit Köpfchen“. Wissbegierige Teilnehmer, Vorträge, die gut zueinander passten und leckeres Essen in den Pausen sorgten für eine gute Stimmung.

Es kam zu einem wunderbaren Austausch und vielen AHA- Momenten. Da mich das Thema so fasziniert und es wichtig ist, um zu einem guten Miteinander mit dem Pferd zu finden, wird das Thema im nächsten Jahr „Reiten mit Herz und Hirn“ heißen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich Euch jetzt langweile: ich habe im Zuge dieser Vorbereitungen zwei neue Kurse entwickelt. Denn je mehr man die Zusammenhänge versteht, desto besser kann man an den wesentlichen Schaltstellen ansetzen. Deshalb wird es am 05.02.2022 den Kurs „Die tollen Vier: Balance bewegen, Atmen und Sehen“ geben. Alle diese vier Fähigkeiten beeinflussen sich gegenseitig.

Genauso ist unser Sehen dafür verantwortlich, wie stabil oder instabil der Körper auf Anforderungen reagieren kann. Deshalb gibt es dann am 19.02.2022 den Kurs „Stabilität und Sehen“. Wenn Du Lust hast, mehr zu erfahren, klicke auf de blauen Link.

Erstmal geht es weiter wir geplant: Kommenden Samstag läuft der altbewährte Kurs „Spiraldynamik® für Reiter“, vor allem an der Core-Stabilität des Oberkörpers ansetzt.

Am 20.11.21 geht es um „Einfach besser Reiten trotz Angst“. Auch beim Angstgeschehen ist die Hauptfrage, wie unser Gehirn eine Situationen einschätzt. Je besser wir Herr unserer Sinne und Fähigkeiten sind, desto größer ist die Chance, dass wir bewusst auf eine Herausforderung reagieren können anstatt in einen verspannten Schreckmodus zu verfallen. Neben den Hintergründen zu unserem Angsterleben wird es viele praktische Ansätze geben, mit denen Ihr Eure Verspannung in den Griff bekommt.

Vielleicht habt Ihr ja Lust bekommen, zu überlegen, wie Reiten wirklich geht. Und mit dem entsprechenden Input zu fühlen, wie es bei Euch so läuft. Das würde mich freuen!

Genießt vor allem erstmal die Zeit und die tolle Stimmung des bunten Herbstwaldes!

Corinna von ReitClever

Gutes Training beginnt am Rumpf- oder Core-Training

Rumpf ist Trumpf
Spiraldynamik für Reiter

Das Core- Training ist zur Zeit in vielen Mündern. Denn der Rumpf ist Trumpf. Deshalb hat selbst die FN kürzlich in einer Ausgabe ihrer persönlichen Mitgliederzeitung auf das Core- Training beim Pferd verwiesen.

Was ist nun dran an dem Hype?

„Das Core steht für Kern bzw. die Mitte und umfasst damit deinen gesamten Rumpf. Das heißt, dass du beim Core- Training den Fokus auf deine Körpermitte legst. Die Core-Muskulatur liegt zwischen Zwerchfell und Hüfte. Dazu zählen die geraden und seitlichen Bauchmuskeln, der untere Rücken und die Hüftbeugende und streckende Muskulatur. Als Mittelpunkt deines Körpers, verbindet der Core Ober– und Unterkörper miteinander. Für Sportler ist das Core-Training eine gute Ergänzung, weil durch eine starke Rumpfmuskulatur die Kraftübertragung über die Muskelkette verbessert wird.

Der Begriff Core- Stabilität bezieht sich darauf, wie gut deine Körpermitte einem Ungleichgewicht standhalten kann. Starke Core Muskeln wirken wie ein Schutzschild. Davon profitierst du sowohl im Alltag, wenn du mal dein Gleichgewicht verlierst, als auch beim Training, indem du bei Übungen und komplexen Bewegungen stabil bleibst. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für jeden, Core zu trainieren und die entsprechenden Muskeln zu kräftigen.“

Quelle: https://www.foodspring.de

Auch Reiter profitieren in besonderem Maße von einer stabilen Körpermitte.

Besser gesagt muss der Oberkörper auf dem Pferd stabil sein, um das Bein lang lassen und mit der Hand mitgehen zu können. D.h. um auf dem Pferd im Gleichgewicht zu bleiben, muss man sich mit seinem eigenen Schwerpunkt über dem Schwerpunkt des Pferdes stabilisieren können. Denn die Bewegungszentrale für Stabilität und Gleichgewicht liegt in unserem Schwerpunkt. Das ist der Bereich um den Bauchnabel herum. Und zwar nicht nur oberflächlich, sondern auch tief. Dort liegen beispielsweise die tiefen Bauchmuskeln, die eine enge Funktionsbeziehung zur Lendenwirbelsäule haben.

Anders gesagt: hast Du Rücken trainiere den Bauch!

Allerdings nicht mit den gerne angeführten Sit- Ups, die gut ausgeführt im besten Falle die oberflächlichen Bauchmuskeln ansprechen. Besser für eine Entlastung des Rückens und verbesserte Körperstabilität wirken die tiefen Bauchmuskeln.

Wenn man die trainiert, erreicht man eine sofortige Entspannung der Hüftbeugemuskulatur. Der in diesem Zusammenhang gern erwähnte Psoas- Muskel ist derjenige, der beim Reiten die Knie hoch und die Lendenwirbelsäule ins Hohlkreuz zieht. Wenn der Psoas arbeitet, ist kein tiefer Sitz im Pferd möglich, sondern man sitzt tendenziell auf dem Schambein und über dem Pferd

Weiterhin sorgst Du mit einem stabilen Rumpf für eine bessere Koordination. Denn Arme und Beine können nur selektiv angesteuert werden, wenn sie keine Schutzspannung für den Oberkörper aufbauen müssen. Damit beugst Du auch Verletzungen vor, da Du Dich mit einem stabilen Rumpf gut abfangen kannst, wenn Du stolperst. Außerdem sehen Dein Ritt schöner aus, wenn Du wie eine Königin mit locker aufgerichtetem Oberköper auf dem Pferd thronst. Dann hast Du einen Joker in der Hand, denn beim Reiten zählt vor allem Lockerheit und Koordination.

Besonders gut für einen stabilen Core wirken die Übungen aus der Spiraldynamik®. Das ist ein Übungskonzept aus der Schweiz, was ein Arzt und eine Physiotherapeutin entwickelt haben, um den Rücken zu entlasten.

Ich bin ein Fan von diesem Konzept, weil man es überall ausführen kann und nicht auf Trainingsgeräte angewiesen ist. Außerdem wird dem Fühlen eine große Bedeutung beigemessen. Das ist die zweite Kernkompetenz, die ein Reiter für eine gute Figur auf dem Pferd haben muss.

Also, kümmere Dich um Deinen Rumpf, wenn Du Deinen Reitstil verbessern möchtest.

Das kannst Du in einem Fitnessstudio Deiner Wahl machen oder Du erfährst, warum es speziell für einen Reiter wichtig ist, die richtigen Muskeln zu benutzen. Das kannst Du beispielsweise beim nächsten Kurs Spiraldynamik für Reiter am 06.11.2021 tun. Dort trainieren wir alle Muskeln, die einen tiefen Sitz auf dem Pferd entscheidend sind.

Viel Spaß beim Training wünscht

Corinna von ReitClever

Wie ist das eigentlich mit der Kontrolle der Körperspannung, wenn man auf dem Pferd entspannt?

Wie ist geht mit der Kontrolle der Körperspannung?
Kontrolle der Körperspannung

Keine Angst, dann fällt man nicht vom Pferd. Darauf passt unser Gehirn schon auf.

Besser ausgedrückt haben viele Reiter Sorge davor, sich auf dem Pferd ganz los- zu- lassen, weil sie glauben, dass sie so entspannt vom Pferd rutschen. Doch wir können uns darauf verlassen, dass unser Gehirn das durch die Kontrolle der Köperspannung verhindert. Denn es möchte uns schützen. Immer und in jeder Lebenslage! Und es weiß genau, wo und in welcher Höhe man sich gerade befindet. Darauf stimmt es all seine Aktionen ab. Dieses Wissen entscheidet sowohl über die Qualität des Reitersitzes als auch die Ausdauer, wie lange man diesen Sitz durchhält.

Unser kleiner Biocomputer ist ein Wunderwerk an Funktionen: es sammelt permanent Daten über uns, unsere Körperspannung, die Position, in der wir uns gerade befinden und welche Kräfte auf uns einwirken. Das ist es egal, ob wir entspannt am Strand liegen oder im flotten Tempo über ein Stoppelfeld galoppieren.

Dumm dabei ist nur, dass es sich in der Evolution von der Amphibie zum Menschen „nur“ weiter entwickelt hat. Es hat zwar im Laufe der Zeit beeindruckende, neue Funktionen dazu bekommen, nämlich all die, die unser Menschsein aus macht. Aber es rutscht sofort in die Funktionen des sogenannten Reptiliengehirn zurück, wenn es Gefahr wittert oder wir uns bedroht fühlen.

Beispielsweise, wenn wir bei einem Freudenbuckler unseres Pferdes in Wohnungsnot geraten oder wenn wir im Berufsverkehr durch die volle Innenstadt versuchen, pünktlich zur Reitstunde zu kommen. Beides verursacht Stress und der lässt uns innerlich verspannen. Auch wenn man Schmerzen hat, ist die Grundspannung im Körper erhöht, weil das Gehirn weiteren Schaden verhindern möchte.

Im Stressmodus sieht es schon schwerer aus mit der Kontrolle der Köperspannung.

Wir können gar nicht so richtig loslassen, weil unser Gehirn ein Überlebensprogramm geschaltet hat.

Wenn wir dagegen so richtig gut drauf sind, frisch verliebt, im Lotto gewonnen oder es gerade super mit Job und Familie läuft, dann steigen wir mit Glücksgefühlen aufs Pferd. Die sind deutlich besser geeignet, den Reiter auf dem Pferd zur Losgelassenheit zu bringen. Trotzdem wird unser Gehirn nie zulassen, dass wir komplett entspannen und so vom Pferd rutschen. Dafür ist weiß es um die Gefahr, die es bedeuten würde, aus 2 m Höhe auf den Kopf zu fallen. Mit Sicherheit.

Also kannst Du die Kontrolle der Körperspannung tatsächlich beeinflussen. Aber leider nicht immer in dem Maße, wie wir uns das im Idealfall vorstellen. Trotzdem stimmt es, dass wir umso entspannter auf dem Pferd sitzen, je besser wir uns fühlen.

Je lockerer und unbefangener wir innerlich sind, desto besser können wir äußerlich los – lassen. Dann fällt es uns leicht, die Hüften aufzumachen und das Bein lang zu lassen. Komischerweise sind dann auch die Schultern nicht so verspannt und hochgezogen, dass die Handeinwirkung leichter wird.

Also ist es sinnvoll, sich aktiv in einen guten Zustand zu versetzen, BEVOR man aufs Pferd steigt.

Dann gelingt das auch mit der mit der Kontrolle der Körperspannung, um aktiv zu entspannen.

Genau das üben wir in den Kursen Einfach besser reiten trotz Angst am 30.10.21 und Einfach besser Reiten mit Balance am 20.11.2021. Beide Kurse gibt es auch für zuhause als Onlinekurse. Wenn Du Dir die Inhalte anschauen möchtest, klicke auf den blauen Link.

Wie unser Gehirn tickt und mit welchen Techniken man es dazu bringen kann, auf dem Pferd so gut wie möglich loszulassen ist Thema beim diesjährigen Tag der Cleveren Reiter. Dabei geht es um das Thema „Einfach besser „Reiten mit Köpfchen“. Wie immer eine Mischung aus Theorie und Praxis mit Techniken aus dem Brain Gym® für Reiter und dem Neuro-Rider® Training. Wer Lust hat: bis zum 31.08.21 gibt es die Karten zum Frühbuchertarif: Klickt einfach auf den blauen Link.

Dann klappt das später auch mit der Entspannung auf dem Pferd. Außerdem gibt es im Vortrag von Beate Petrick Anregungen, warum man im Training rechtshirnige und linkshirnige Pferde unterscheidet. Mit diesem Wissen könnt Ihr auf die Belange Eures Pferdes Rücksicht nehmen.

Damit habt Ihr deutlich bessere Karten, entspannt auf dem Pferd zu sitzen, weil Ihr Euerem Pferd vertrauen könnt. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, um tatsächlich losgelassen auf dem Pferd zu sitzen. Nur wenn Ihr Euch, Euren körperlichen Reaktionen und denen Eures Pferdes vertraut, werdet Ihr die Kontrolle der Körperspannung perfektionieren können. . Dann schafft Ihr es, tief und ausbalanciert zu sitzen. Weil Ihr Euren Krafteinsatz dosieren könnt, schafft Ihr es auch, diesen Sitz über einen längeren Zeitraum zu halten.

Viel Spaß dabei wünscht

Corinna von ReitClever

Weißt Du, was mit Kreuz reiten heißt? Das ABC für Reiteinsteiger

Das ABC für Reiteinsteiger
Sitzt alles?

Ende März saßen bei mir im Kurs Spiraldynamik® für Reiter drei relative Reiteinsteiger.

Dadurch tauchten im Unterrichtsgespräch ganz andere Fragen auf als bei den sonstigen Durchgängen, in denen auch Turnierreiter und Reittrainer saßen.

Jedes Mal gibt es Teilnehmer, die ganz erstaunt darüber sind, dass „mit Kreuz reiten“ heißt, dass man seine Bauchmuskulatur anspannt. Würde man tatsächlich das Kreuz anspannen, hätte das ein Hohlkreuz zur Folge und vorbei wäre es mit der gut schwingenden Mittelpositur. Auch der Begriff Mittelpositur ist ein schönes Wort, das anatomisch erstmal eingeordnet werden muss.

Bei diesem Durchgang gab es auch erstaunte Gesichter, als ich erwähnte, dass man zum Treiben nicht die Wadenmuskeln benutzt.

Selbstverständlich bietet der stärkste Teil der Wade den Kontaktpunkt mit dem Pferd. Aber um einen angemessenen Schenkeldruck zu entwickeln, benutzt man die rückwärtige Oberschenkelmuskulatur und die Außendreher des Hüftgelenkes. Dagegen sorgt die Wadenmuskulatur dafür, dass man die Absätze hochzieht. Das hat zur Folge, dass das Sprunggelenk nicht durchfedern kann. Deshalb ist es wichtig, die Wadenmuskulatur zu dehnen, um den Absatz tief zu lassen.

Als Feedback schrieb mir eine Teilnehmerin nach dem Kurs:

„Ich hatte auf einmal ein ganz anderes Gefühl auf dem Pferd und mein Bewusstsein für mich, meinen Körper und das Pferd wurde ungemein gestärkt. Im Schritt bin ich vor allem über die Gewichtshilfen geritten und das Leichttraben hat sich noch nie so einfach angefühlt. 🙂
Mein Pferd lief unter mir viel taktreiner und schöner. :)Der Zirkel war richtig schön rund und ich bin durch den Kurs ein großes Stück weiter gekommen.
Die Übungen versuche ich auch regelmäßig in meinen Wochenplan einzubauen.

Das zweite Mal auf dem Pferd nach dem Kurs war dann nicht so gut, aber ich habe auch nicht die Übungen davor gemacht. Das Wichtigste, was ich aus dem Kurs praktisch mitnehme, ist die Beine loszulassen und mit der Pferdebewegung mitzugehen.
Ich bin sehr froh, dass ich dabei war. 🙂
Vielen Dank für die vielen neuen Erkenntnisse, Corinna. Ich komme gerne wieder. :)“

Marlene

Schön, oder?

Nach so einer Rückmeldung habe ich immer das Gefühl, viel richtig gemacht zu haben.

Insofern hatten wir rund um das Thema Spiraldynamik® für Reiter viel interessanten Gesprächsstoff.

Daraus entwickelte sich die Anregung, dass es auch einen Kurs für richtiges Reiten ohne Pferd geben sollte: Wie trabt man an, wie ist die Technik für richtiges Angaloppieren und zu guter Letzt auch die Frage, wie man die Hufschlagfiguren reitet. Anders ausgedrückt ein richtiges ABC für Reiteinsteiger.

Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und zusammen gestellt, was man nicht nur als Einsteiger in alphabetischer Reihenfolge trainieren kann und für gute Reiten trainieren müsste.

Das Ergebnis ist der neue Onlinekurs ABC für Reiteinsteiger (abrufbar unter dem blauen Link). Er bietet Übungsanregungen für

Aktivität (eher weniger als mehr. Zum guten Reiten sind viel weniger Muskeln aktiv anzusteuern, als man gemeinhin denkt. Man muss die meisten Muskeln loslassen, um gut zu sitzen, anstatt sich permanent überall anzuspannen)

über die

Bauchmuskulatur (Die Bauchmuskulatur ist tatsächlich elementar einen guten Sitz. Du solltest sie trainieren, und lernen, sie ohne die Gesäßmuskulatur zu benutzen),

Gewicht (ist die entscheidende Hilfe, um dem Pferd zu vermitteln, was es tun soll)

bis zum Zügelmaß.

Denn Zügelmaß bedeutet die Stärke der Verbindung, die der Reiter durch die Zügellänge auf das Pferdemaul ausübt. Dieses Maß gefühlvoll und weich zu halten ist eine der schwersten Dinge, die man über seine Handeinwirkung lernen muss.

Als Aktion im Shop gibt es gerade das Das ABC der Hufschlagfiguren“, Teil 2 in der Serie Basiswissen für Reiter. Da es gestern erst fertig geworden ist, ist es noch taufrisch und noch nicht einmal verkauft.

Damit sind wieder Kapazitäten freit für das „ABC für Reiter“ , den dritten Teil der Serie für die Fortgeschrittenen, was als Nächstes entstehen soll.

Genauso viel Spaß in der Durchführung macht mir der Pferdeführerschein Umgang, eine andere Form des ABC für Reiteinsteiger.

Auch hier gibt es jedes Mal Fragen, die einen neuen Blickwinkel auf den Inhalt geben. So ist das Unterrichten abwechslungsreich und führt dazu, dass kein Kurs läuft wie der andere. Da sich die Teilnehmer im Märzdurchgang wohl gefühlt haben, haben sie etwas Mundpropaganda gemacht. Das führt neben einem augenscheinlich großen Nachholbedarf an Aktivitäten dazu, dass der Kurs im Juni ausgebucht ist. Freie Plätze gibt es noch für den Durchgang im September vom 04.-18.09.2021 mit geplanter Prüfung am 24.09.2021. Impressionen von beiden Kursen gibt es auf der Seite „Eindrücke“.

Großes Kino verspricht der Kurs Neuro-Rider®.

Ehrlich gesagt ist da nicht viel neue Erfindung bei, sondern die Inhalte gehen vor allem auf das Neuroathletik Training zurück. Auch geht der Input weit über ein ABC für Reiteinsteiger hinaus. Trotzdem ist der Inhalt sehr gut und liefert mir Erklärungen dafür, warum die Dinge funktionieren, die ich schon seit Jahren in Kinesiologie und Physiotherapie anwende. Immer wieder ist es faszinierend, wenn man ein paar gezielte Augenbewegungen macht und sich dadurch eigene Beweglichkeit und Gleichgewicht verbessern.

Wenn beispielsweise die Augen nur ein unscharfes Bild der Umgebung liefern, weil man mit einem Augen besser schaut als mit dem anderen, bekommt das Gehirn nur ein ungenaues Bild seiner Umgebung. Da es dann sein Umfeld nicht genau einschätzen kann, hält es Körper und Muskeln fest und steuert auf Sicherheit.

Denn oberste Priorität hat immer, den Körper vor Gefahr zu schützen. Macht man dann diese neurobasierten Übungen, bekommt das Gehirn schärfere Informationen. Damit löst es die Muskulatur, die für unseren Schutz zuständig ist. Das führt zu einer schnellen Verbesserung des eigenen Zustands in Richtung Sicherheit, Beweglichkeit und Gleichgewicht. Mehr darüber gibt es in dem Artikel „Wie gut kannst Du Dich auf Deine Augen verlassen?

Deshalb ist der Neuro-Rider® nicht nur etwas für Reiter. Sondern wenn jemand schon einmal eine Gehirnerschütterung oder ein Schleudertrauma erlebt hat, kann er durch die Übungen die Zusammenarbeit seiner Sinnesorgane mit dem Gehirn verbessern. Mit den besseren Informationen ermöglicht das Gehirn dann ein koordinierteres und sichereres Bewegen. Ob diese Übungen auch bei Angstreitern oder fehlender Balance so gut wirken, wie ich denke, werde ich in den Kursen Einfach besser Reiten trotz Angst und Einfach besser reiten mit Balance ausprobieren. Dort werde ich neben den bisherigen Inhalten aus Brain Gym® für Reiter vor allem die Neuro-Rider Inhalte einbringen.

Mehr Informationen dazu gibt es unter den Links. Ob das den gewünschten Erfolg hat, werde ich berichten.

Erfolg und Spaß hat auf jeden Fall der #AktionstagfürPferdetrainer gebracht.

Denn in der Interessengemeinschaft Reitlehrer und Pferdetrainer, die sich bei Facebook formiert hat, geht es vor allem um Austausch, Information und die Bündelung von Interessen. So wurde am 08.04.2021 bundesweit auf die aktuelle Situation der Reitlehrer und Reitschulen aufmerksam gemacht. Auch viele meiner Kursteilnehmer beteiligten sich an der Mailaktion an Bund. Länder und Ordnungsämter. Ein großes Dankeschön dafür!

Ob es was bringt und ob mehr Aktivitäten in Kürze wieder erlaubt und erwünscht sind, wird sich zeigen. Über die aktuellen Maßnahmen der FN zum Thema Finanzhilfen habe ich im Artikel Es tut sich was im Reiterlager geschrieben.

So wünsche ich Euch viel Spaß mit schönen Maiaktivitäten und dem ABC für Reiteinsteiger, auch wenn Ihr in diesem Jahr nicht in den Mai tanzen konntet!

Corinna von Reitclever

Neues Basiswissen für Reiter: das ABC für Reiteinsteiger

Das ABC für Reiteineinsteiger gibt wichtiges Basiswissen für Reiter
Locker und balanciert auf dem Pferd

Bist Du ein Reiteinsteiger oder schon lange dabei? Viele Reiter erzählen mir in meinen Kursen, dass sie zwar irgendwie reiten, aber gewisse Dinge nie richtig gelernt haben.

Deshalb ist es wichtig, sich von Anfang an mit dem Basiswissen für Reiter zu beschäftigen!

Als Reaktion auf das Unterrichtsgespräch habe ich mir Gedanken über häufig auftauchende Fragen gemacht. Denn dabei entwickelte sich die Anregung, dass es auch Anleitungen für richtiges Reiten ohne Pferd geben sollte: Wie trabt man an, wie ist die Technik für richtiges Angaloppieren und zu guter Letzt auch die Frage, wie man die Hufschlagfiguren reitet. Anders ausgedrückt ein richtiges ABC für Reiteinsteiger.

Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und zusammen gestellt, was man nicht nur als Einsteiger in alphabetischer Reihenfolge trainieren kann und wissen sollte:

Besser gesagt ist das Ergebnis ist der neue  Onlinekurs ABC für Reiteinsteiger,

der von

Aktivität (eher weniger als mehr. Zum guten Reiten sind viel weniger Muskeln aktiv anzusteuern, als man denkt. Man muss die meisten Muskeln loslassen, um gut zu sitzen, anstatt sich permanent überall anzuspannen)

über die

Bauchmuskulatur (Die Bauchmuskulatur ist tatsächlich elementar einen guten Sitz. Als Reiter sollte man sie trainieren, und lernen, sie ohne die Gesäßmuskulatur zu benutzen),

Gewicht (ist die entscheidende Hilfe, um dem Pferd zu vermitteln, was es tun soll)  und richtigen

Kreuz anspannen bis zum

Zügelmaß geht. Denn Zügelmaß bedeutet die Stärke der Verbindung, die der Reiter durch die Zügellänge auf das Pferdemaul ausübt. Dieses Maß gefühlvoll und weich zu halten ist eine der schwersten Dinge, die man über seine Handeinwirkung lernen muss.

In den gezielten Anleitungen erhalten Sie Übungen und Anweisungen, wie Sie lernen, mit Kreuz zu reiten oder eine richtige Gewichtshilfe zu geben.

Probieren Sie es aus und Sie werden alt bekanntes Basiswissen für Reiter im ABC für Reiteinsteiger neu kennen lernen und nach kurzer Zeit besser auf dem Pferd klar kommen. Für mehr Informationen klick auf den blauen Link!

Wie gut kannst Du Dich auf Deine Augen verlassen?

Die Rumpfbeuge als Test für verbesserte Beweglichkeit beim Neuro-Rider®
Test- Übung- Retest beim Neuro-Rider®

Das und vieles Anderes fragst Du Dich, wenn Du Dich mit dem Neuro-Rider® Konzept auseinander setzst. Denn um eine Bewegung gut ausführen zu können, braucht das Gehirn genaue und schnell verwendbare Informationen, die es nutzt, um eine koordinierte Bewegung zu planen. Anders ausgedrückt zeichnen die Augen ein ungenaues Bild, hat das Gehirn nur eine unscharfe Landkarte seiner Umgebung zur Verfügung. Mit dieser verschwommenen Landkarte wird es keine schwungvollen Bewegungen zu lassen, sondern versucht, den Körper zu schützen, indem es seine Muskeln festhält.

Lockerheit und erreicht man also nur, wenn die eigenen Augen dem Gehirn gute Landkarten zur Verfügung stellen. Das gilt übrigens nicht nur für die Reizweiterleitung der Augen, sondern für Informationen aller Sinne, die aus dem Körper ans Gehirn gesendet und dort ausgewertet werden.

Das finde ich einen großen Erkenntnisgewinn für meine Unterrichtstätigkeit.

Denn bis jetzt habe ich überhöhte Anspannung eher bei fehlender Balance und Bewegungseinschränkungen eingeordnet. Dass ich einen lockeren Sitz auf dem Pferd auch über Augentraining erreichen kann, gefällt mir sehr!

Wenig verwundert hat mich, dass mein Gehirn die Informationen aus meinem linken schlechteren Auge anscheinend manchmal ausblendet. Damit ist das sogenannte Binokulare Sehen eingeschränkt und das hat Auswirkungen auf das Sehen von Tiefenschärfe. Die ist aber notwendig, um beispielsweise Entfernungen oder Bewegungen anderer Reiter in der Bahn abzuschätzen.

Das heißt ich weiß jetzt, was ich üben kann.

Und tatsächlich verändert sich meine Beweglichkeit sofort, wenn ich ein paar Augenübungen gemacht habe. Eigentlich sind Augenbewegungen nichts Neues für mich, denn auch in der Kinesiologie nutzen wir die Augen viel. Auch dort verändern sie die Zusammenarbeit der Hirnanteile und sorgen im Folgenden für ein deutlich farbenfroheres Sehen und mehr Entspannung im Körper.

Toll finde ich allerdings, das ich jetzt weiß, warum das so ist.

Der Neuro-Rider® Kurs scheint mir die Hintergrundinformationen zu geben, um Dinge, die ich schon lange benutze, besser zu verstehen.

Viel mehr erstaunt hat mich dagegen die Tatsache, dass eine Hirnhälfte nur 10% seiner neuronalen Aktivität in die Ausführung einer Zielbewegung steckt. 90% der nervalen Aktivierung geht an die Rumpfmuskulatur der gleichen Seite, um die Position zu sichern. Was sich jetzt ein bisschen nach Fachchinesisch anhört wird wichtig, wenn man beginnt, Bewegungsmuster oder Reittechnik verbessern zu wollen. Beispielsweise wenn ein Reiter Probleme mit einer weichen Hand hat und sich statt nachzugeben eher am Zügel festhält. Dann kann das nicht nur an der Anspannung von Arm oder Handgelenk liegen, sondern eher sollte man schauen, ob die Köperstabilität auf der gegenüberliegenden Seite ausreichend ist. Oft fällt einem als Reitlehrer auf, dass dieser Reiter schlecht in der Bewegung mitschwingt oder nicht immer über dem Schwerpunkt des Pferdes bleibt. Besser gesagt ist seine körpereigene Balance nicht gut genug, um mit den Händen nachgeben zu können.

Den Grund dafür in der Steuerungsstruktur des Gehirnes und der Reizaufnahme aus dem Körper zu suchen, das ist mir neu.

Mehr darüber und auch über die Synthese mit Ansätzen aus der Kinesiologie gibt es bei Einfach besser reiten mit Balance am 10.07.2021 bei mir auf dem Hof.

Also schau mal bei Dir, wie sich Deine Augen bewegen.

Setze dazu die Brille ab, wenn Du eine trägst. Dann suche Dir einen Fixpunkt in Deinem Blickfeld, den Du mit beiden Augen 30 Sekunden lang festhältst. Schaue dabei nacheinander nach oben, unten ,rechts, links, dicht vor die Nase und weit entfernt.

Nimm dafür als Vergleichsbarometer den Finger- Boden Abstand, wenn Du Dich aus dem geraden Stand mit nach vorne schauenden Füßen nach vorne beugst. Das tust Du einmal vor dem Fixieren eines Punktes und einmal direkt danach. Wird der Finger-Boden- Abstand kleiner, nachdem Du beispielsweise 30 Sekunden einen Punkt auf der rechten Seite angeschaut hast, ist diese Übung ein positiver Input für Dich. Denn wenn die Beweglichkeit größer wird heißt das, dass das Gehirn gut auf diese Übung reagiert: es kann nun ein besseres Bild der Umgebung zeichnen und gibt Bewegung frei.

Also teste einmal vor und nach jeder einzelnen Augenbewegung und schaue, welche Richtung die Rumpfbeuge verbessert. So einfach ist das 🙂

Natürlich ist das nicht immer so einfach.

Das sind nur sogenannte Basistests. Aber sie können schon eine Menge verändern.

Ich bleibe jedenfalls mit Spannung dabei und freue mich über die Vielzahl der Informationen, die ich im theoretischen Teil der Fortbildung bekommen habe. Im Mai geht es dann hoffentlich weiter mit mehr Kurspraxis im Neuro-Rider®.

Wenn Euch das Thema interessiert bleibt dran: ich werde bestimmt öfter einen Artikel über meine Erfahrungen in den Kursen schreiben. Und wer Lust hat, beantwortet kurz unter dem Artikel die Frage ob sich seine Beweglichkeit durch die Augenübung verbessert hat.

Danke und sonnige Grüße,

Corinna von Reitclever

#MEHRWissenfuerReiter

#HochwertigesWissenfuerReiter

#besserreiten

Nach den Augenübungen hat sich mein Finger- Boden- Abstand verbessert

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Nach einer Augenübungen hat sich mein Finger- Boden- Abstand besonders verbessert

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Nach einer Augenübungen hat sich mein Finger- Boden- Abstand besonders verschlechtert

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Corona, Equines Herpes, Klimaerwärmung- Eine Selbstregulation der Natur?

Auf Grund unserer Lebensweise wird viel Regenwald abgeholzt. Da gibt der Selbstregulation der Natur keine Chande.
Quelle:
https://www.regenwald.org/petitionen/1137/

Im Radio und auch in den sozialen Medien gab es letzte Woche viele Berichte darüber, wie es vor einem Jahr begann. Fast jeder kann sich erinnern, was er in diesen Tagen gemacht hat. Denn in der dritten Märzwoche 2020 begann der Lockdown in Deutschland. Das war ein bis dato unvorstellbares Szenario.

Genauso weiß ich noch ganz genau, wie ich damals im Auto saß und mit dem Landesverband Berlin Brandenburg wegen meines laufenden Pferdeführerschein Kurses telefoniert habe. Eigentlich konnte ich gerade gar nicht fassen, dass Schulen und Kitas am nächsten Tag schließen sollten.

Ich gebe zu, dass ich Corona bis zu diesem Moment überhaupt nicht ernst genommen habe. Für mich war das ein möglicherweise sehr schlimmer Virusausbruch in China, der mit meinem Leben nichts zu tun hatte. Auch die Berichterstattung fand ich übertrieben und verstand nicht, was für Deutschland und Europa nun erwartet wird, wo das Virus gerade erst angekommen war.

Auch erinnere ich mich an jene denkwürdige Tagesschausendung, in der gezeigt wurde, wie nachts Coronatote mit Militärtransportern aus Bergamo in Italien abtransportiert wurden.

Irgendwie habe ich nach wie vor das Gefühl, dass Vieles deshalb so dramatisch dargestellt wird, damit das ganze Geschehen auch ernst genommen wird.

Sicherlich gibt es Tote- und auch sehr viele Tote. Das ist schlimm. Denn hinter jedem einzelnen Toten steckt ein Schicksal, eine Familie, eine Tragödie.

Deshalb die Anmerkung ehe wir uns falsch verstehen: ich trage freiwillig eine FFP 3 Maske, halte Abstand und wasche mir regelmäßig die Hände. Auch in meinem Kursen achte ich auf Mundschutz, Hygiene und Abstand. Besser gesagt möchte ich nicht ausprobieren, wie schlimm Corona tatsächlich ist.

Aber um die Erde vor uns Menschen zu retten sind das noch lange nicht genug Tote. Es gibt in der Biologie das Phänomen, dass in einer Zeit, wo beispielsweise eine Kaninchenpopulation übervölkert ist und zu wenig zu fressen findet, von einer Seuche heimgesucht wird. Dabei sterben fast alle Kaninchen. Diejenigen, die übrig bleiben, haben dann wieder ein schönes Leben, weil sich ihre Umwelt von ihnen erholen kann. Das ist so eine Selbstregulation der Natur.

Wäre es mit den Menschen so leicht, hätte unser Planet vielleicht eine Chance.

Dann wäre Corona wahrscheinlich ein lokal begrenztes Phänomen, was viele Opfer fordern, aber die Menschen in anderen Regionen verschonen würde.

Dann könnte man sich fragen, ob das Corona-Virus tatsächlich eine Art Selbstregulation der Natur ist.

Aber der moderne Mensch ist mobil. Er fährt häufig mit einem meist Schadstoffe ausstossenden Vehikel durch die Gegend und verreist auch gerne. So werden lokale Krankheitserreger in alle Winde verstreut und stecken eben auch Menschen in anderen Ländern und Kontinenten an.

Genauso empfinde ich das beim Ausbruch des Equinen Herpesvirus in Spanien.

Abgesehen davon, dass man sich fragen kann, was wenige internationale Sportreiter auf einem hochdotierten Turnier zu tun haben, wenn das Leben in ihrer Heimat weitestgehend still steht. Dass jungen Pferden immer mehr in immer kürzerer Zeit zugemutet wird, damit sie gewinnbringend verkauft werden können, ist kein Geheimnis. So haben die dann auch extremen Stress und das Herpesvirus, das sich immer irgendwie und irgendwo in der Luft empfindet, kann angreifen und Opfer fordern.

Wären die Pferde dann lokal vor Ort und in der Region zuhause, wo das Virus ausbricht, könnte man sie abriegeln und behandeln. Alles würde sich beruhigen und keine Auswirkungen auf andere Regionen haben. Wie viele Reiter und Pferde sind vorzeitig abgereist und haben das Herpesvirus mit in ihre Heimat gebracht?

Wieder ist es die Mobilität, die die Selbstregulation der Natur in andere Gebiete überträgt.

Das Ganze zu einer Zeit, in der es vielen Menschen sowieso schon schlecht geht.

Wie viele Soloselbständige und wie viele Familien bangen gerade um ihre Existenz auf Grund der Coronabeschränkungen? Wie viele Reitschulen stehen gerade vor dem Aus? Anders gefragt: wie viele Pferde können in absehbarer Zeit nicht mehr finanziert werden? Und so wie sich die Fallzahlen gerade entwickeln, werden die Eindämmungsmaßnahmen in Kürze wieder verschärft.

Ich finde das Ganze nicht nur traurig, sondern auch surreal.

Wenn ich mir klar mache, wie viele Ausnahmen von der Regel es gibt: Warum dürfen Spitzensportler reisen und Freizeitsportler ihren Sport noch nicht einmal ausüben?

Warum begreifen Menschen nicht, dass ihr Handeln immer folgenschwer ist?

Jede Aktion zieht eine Reaktion nach sich.

Ehrlich gesagt hatte ich im ersten Lockdown 2020 gehofft, dass die Natur eine Chance bekommt.

Bilder von stehenden Flugzeugen, Kreuzfahrtschiffen und schwimmenden Delphinen in Venedig machten mir Mut. Aber dann gab es im Herbst die schizophrene Situation, dass Osteseeurlauber aus ihren Hotels auschecken mussten, während von Kiel aus Kreuzfahrtschiffe in See stachen.

In was für einer Welt leben wir?

In einer, in der die Natur versucht, sich vom Menschen zu befreien. Corona, Herpes und Klimaerwärmung sind in meinen Augen alles Phänomene einer versuchten Selbstregulation der Natur.

Und wir sollten darauf reagieren. Indem wir nachhaltiger leben und weniger Ressourcen verbrauchen, als uns von der Erde zur Verfügung gestellt werden.

Du kannst einen kleinen Beitrag leisten, indem mit dem Zug anstatt mit dem Flugzeug verreist. Auch veränderst Du etwas, indem Du Fleisch aus Massentierhaltung liegen lässt. Weil für die dazu notwendige billige Sojafütterung Regenwald abgeholzt wird. Genauso wie für Palmöl, was in fast allen industriellen Fertigprodukten enthalten ist. Auch im allseits geliebten Nutella ist Palmöl drin. Ich habe jahrelang nach einer gut schmeckenden Alternative gesucht und eine gefunden.

Beispielsweise kannst Du auch Petitionen unterschreiben: https://www.regenwald.org/petitionen/1137/es-ist-hoechste-zeit-die-eu-muss-die-abholzung-der-waelder-stoppen.

Denn wir haben nicht mehr lange Zeit, etwas zu bewegen.

Die Klimaerwärmung wird die letzte Stufe der Selbstregulation der Natur sein, der wahrscheinlich fast alle Existenzen zum Opfer fallen werden.

Manchmal mutlose Grüße,

Corinna von ReitClever